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angeordnet sein können, die sich im kalibermässig normalen Zugteile auf das eigentliche Kaliber zusammendrückenlassen.
Die Vertiefung der Züge braucht nicht immer unmittelbar im Lauf zu erfolgen, es kann auch hinten ein ersetzbares, besonderes Stück eingesetzt oder angesetzt werden, das das Patronenlager und den tiefer, mit oder ohne Drall gezogenen Teil enthält.
Bisher sind allerdings schon Feuerwaffen bekannt geworden, deren Züge von hinten nach vorn flacher verlaufen, oder die einen verschieden grossen, nach der Mündung zu abnehmenden Querschnitt besitzen. Diese bekannten Einrichtungen der Rohrseele haben lediglich den Zweck, einen leichteren Eintritt des Geschosses in die Züge zu ermöglichen, hiedurch ein Abstreifen oder Abschleissen des Bleies zu verhüten, um einerseits ein Verschmieren des Laufes beim Verschiessen von Bleigeschossen möglichst zu verhindern und anderseits einen sicheren Gasabschluss zwischen Geschoss und Seelenwand dadurch zu erreichen, dass das Führungsmaterial beim Belegen des Geschosses in den nach der Mündung zu etwas enger werdenden Zügen fest gegen die Seelenwand des Rohres gepresst wird.
In der Zeichnung ist in Fig. 1 in einem Längs-und in Fig. 2 in einem Querschnitt das Wesen der Erfindung schematisch dargestellt, während die übrigen Figuren mehrere Ausführungsbeispiele zeigen, wodurch jedoch das Wesen der Erfindung keineswegs erschöpft ist.
In Fig. 1 zeigt a-b das eigentliche Kaliber, c-d die normale Zugtiefe, ef die Vertiefung der Züge auf die Länge von < y-A, i-k den Überganoskonus von der vertieften Zugsohle zum Kaliber, 1 den Geschosskörper, 2 den Treibspiegel oder Geschossbund. Die Länge g-h der Zugvertiefung kann beliebig gewählt werden. Bei den Abmessungen in der schematisch dargestellten Form ist der Durchmesser des Bundes 2 zum Durchmesser des Geschosses 1 übertrieben grösser gezeichnet, ebenso die Zugvertiefung. Form und Querschnitt der Züge und Felder können ganz beliebig sein.
Ebenso können die Felder hinten schmäler sein, vil vorn, damit sie sich leichter in die Bunde oder Treibspiegel eindrücken oder einschneiden..
Fig. 2 zeigt einen senkrechten Querschnitt durch Fig. 1 an der'''teIle, wo der uebergangs- konus i-k in das Kaliber übergeht.
Nach dem in der vorstehenden Einleitung bereits Gesagten ist die Wirkungsweise dieser Einrichtung ohne weiteres verständlich. Der Bund oder Treibspiegel 2 wird mit dem Geschoss 1 bei der Gasentwicklung nach vorn getrieben, wobei sich die zwischen den vertieften Zügen stehen gebliebenen Felder ill den Bund oder Treibspiegel eindrücken und im weiteren Verlauf der Geschossbewegung im Rohr auf das Kaliber zusammendrücken, oder der 10f1e Treibspiegel sich vor der Mündung vom Geschoss trennt.
Fig. 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel, wobei auf dem Geschoss 3 ein loser Treibspiegpl 4 Ritzt.
Der Treibspiegel 4 bewegt sich mit dem Geschoss 3 bis zum Verlassen der Seele und trennt sich in bekannter Weise vom Geschoss. Die Führung des Geschosses erfolgt hiebei jedoch durch Einschneiden der Felder 1 in das Geschoss 3 oder dessen Führungsvorsprünge, nachdem die infolge Vertiefung der Züge bis auf den Durchmesser des Treibspiegels 4 entsprechend hohen
Felder 1 den Mantel bzw. Rand des Treibspiegels durchschnitten haben.
In Fig. 4 sind die zwischen den auf den Durchmesser des Treibspiegels vertieften Zügen stehengebliebenen Rippen ? K mit schmäleren Feldern n versehen, die sich in die Geschossführung einschneiden.
In Fig. 5 ist die Seele an der Mündung bis auf das eigentliche Geschosskaliber eingeengt oder nicht gezogen. Ist der Treibspiegel 5 mit dem Geschoss bis an diese Stelle gelangt, so streift er sich vom Geschoss ab und wird entweder hinter dem Geschoss aus der Mündung. oder durch die nach oben oder unten gerichteten Öffnungen 6 aus dem Rohre geschleudert. Diese Einrichtung kann unmittelbar mit dem Lauf aus einem Stück bestehen, oder als besonderer Teil an dem
Lauf befestigt sein.
In Fig. 6 ist eine Treibscheibe 7 dargestellt, die hinter dem Geschossboden sitzt und den
Druck auf das Geschoss überträgt.
Diese Treibscheibe 7 ist nach hinten napfartig gdormt, so dass sie durch den Gasdruck aufgeweitet und in die vertieften Züge gedrückt wird. Sie kann lose hinter dem Geschoss sitzen oder mit diesem selbst verbunden sein.
In der dargestellten Form sitzt die Treibscheibe 7 im Geschossraum, sie kann auch zweck- mässig im Pulverraum sitzen. In besonderen Fällen kann der Geschossmantel oder ein ähnlich geformter Teil hinten über das Geschoss ring-oder trichterförmig überstehen, so dass er beim Schuss aufgeweitet wird, falls er nicht schon aufgeweitet in der Patronenhülse sitzt, sich in die vertieften
Züge legt und sich im enger werdenden Seelenteil wieder auf das normale Kaliber zusammen- drückt.
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In Fig. 9 besitzt das Geschoss einen Bund 10, der das Geschoss um das Mass der vertieften Züge. überragt, während das Geschoss mit seinem k4libermässigen Teile in der Patronenhülse sitzt. Beim Schuss weitet sich die Patronenhülse im Geschossraum so weit auf, dass die Pulvergase ungehindert auch auf den Bund 10 drücken können. Dieser Bund kann natürlich auch so breit sein, dass er in der dem Geschossraum entsprechend aufgeweiteten Patronenhülse sitzt.
Die die grössere Druckfläche bildenden Teile brauchen nicht immer am Geschoss zu sitzen, sondern sie können auch in der Kartuschhülse befestigt sein, was besonders bei getrennter Artilleriemunition in Anwendung kommen kann. Die in der Kartuschhülse befestigte Treibscheibe oder dgl. kann z. B. für schwere Geschütze zum leichteren Einführen der Felder und zur Verminderung der Reibung für die Felder mit Ausschnitten versehen sein. Damit nun diese Ausschnitte mit dem Einsetzen der Kartusche genau mit den Feldern im Rohre übereinstimmen, wird die Treibscheibe mit einer an der Kartaschhülse entsprechend angebrachten Marke, zum Beispiel einem Ausschnitt oder dgl. versehen, die mit einer am Geschützboden oder dgl. an- geordneten, festen Marke übereinstimmt.
Die Erfindung ist nicht nur für Handfeuerwaffen, sondern auch für Geschütze und Geschosse mit beliebigen Führungen aus beliebigem Führungsmaterial bestimmt.
PATENT. ANSPRÜCHE :
1. Lauf für Handfeuerwaffen und Geschütze zum Verschiessen von Geschossen, die mit Treibspiegel, Treibscheibe oder dem gleichen Zwecke dienenden Bunde versehen sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Züge über das normale, für die Geschossführung übliche und erforderliche Mass hinaus um so viel tiefer gezogen sind, dass sie nur von dem am Geschoss angeordneten Treibspiegal oder Bund ausgefüllt werden, während die eigentliche Führung oder die Zentrierung des Geschosses durch die Felder der Rohrseele erfolgt.