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Vorrichtung zum Heben von insbesondere flächigem Gut
Vorrichtungen zum Heben von insbesondere flächigem Gut sind in verschiedenen Ausführungsformen bekannt. Insbesondere sind sogenannte Saugköpfe bekannt, die wie eine Saugglocke auf das zu hebende Gut aufgesetzt werden und das zu hebende Gut durch Saugen festhalten. Dabei wird das erforderliche Va- kuum durch Pumpen erzeugt, die auf die Saugköpfe arbeiten. Das ist aufwendig. Es ist daher schon früher vorgeschlagen worden, mit Saugköpfen zu arbeiten, die als Zylinderkolbenanordnung ausgeführt sind, deren einseitig offener Zylinder unterhalb des Kolbens den Saugraum bildet, im Bereich seines Aufstellrandes mit einem Aufsetzdichtungsmittel versehen ist, der ein Belüftungsventil aufweist und dessen Kolbenstange zum Anschluss an ein Hubwerk eingerichtet ist.
Diese bekannte Ausführungsform ist nicht frei von Nachteilen, da eine manuelle Bedienung des Belüftungsventils erforderlich ist. Insbesondere beim Manipulieren von grossflächigen Gegenständen, z. B. Glasscheiben und Glasplatten, besteht die Gefahr, dass sich bei der Betätigung des Belüftungsventils die Bedienungsperson an dem zu manipulierenden Gut verletzt oder gar dasselbe in diesem Augenblick zu Bruch geht. Insbesondere bei grossflächigen Gegenständen ist das Belüftungsventil nur schwer oder gar nicht erreichbar. Berücksichtigt man ferner, dass einerseits zur Bedienung des Hebezeuges und anderseits für die Bedienung des Belüftungsventils jeweils eineperson erforderlich ist, deren Manipulationen aufeinander abgestimmt werden müssen, so ergibt sich hieraus, dass diese bekannte Vorrichtung in bedienungstechnischer Hinsicht aufwendig ist.
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, eine Vorrichtung zum Heben von insbesondere flächigem Gut in einfachster Weise so zu gestalten, dass sich eine manuelle Bedienung eines Belüftungsventils er- übrigt.
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Heben von insbesondere flächigem Gut, bestehend aus einem als Zylinderkolbenanordnung ausgeführten Saugkopf, dessen einseitig offener Zylinder unterhalb des Kolbens den Saugraum bildet, im Bereich seines Aufstellrandes mit einem Aufsetzdichtungsmittel versehen ist, der ein Belüftungsve'1til aufweist und dessen Kolbenstange zum Anschluss an ein Hubwerk eingerichtet ist.
Die Erfindung besteht darin, dass der Kolben auf der Kolbenstange verschiebbar gelagert und das dem Gut zugekehrte Ende der Kolbenstange als Mitnehmer für den Kolben ausgebildet ist, wobei als Mitnehmer ein Ventilteller angeordnet ist, der in seiner Mitnahmestellung im Kolben vorgesehene Belüftungsöffnungen verschliesst, und dass ferner eine Steuervorrichtung im Bereich des Kolbens am Deckel des Zylinders vorgesehen ist, welche bei jedem zweiten Hub die Kolbenstange vor Erreichen der Mitnah- mestellung gegenüber dem Zylinder verriegelt.
Zweckmässig ist als Steuervorrichtung im Deckel des Zylinders ein die Kolbenstange umgebender, an seiner Innenfläche parallel zur Achse der Kolbenstange verlaufende Nuten aufweisender Ratschenring drehbar gelagert und an der Kolbenstange eine Passfeder angeordnet, welche vor Erreichen der Mitnahmestellung in eine der Nuten eingreift, wobei oberhalb des Ratschenringes an der Kolbenstange ein Stellhebel angeordnet ist, der beim Absenken der Kolbenstange in Ausnehmungen des Ratschenringes eingreift und diesen gegen den Druck einer Rastvorrichtung um einen
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dem halben gegenseitigen Abstand zweier benachbarter Nuten entsprechenden Winkel verdreht. Ferner kann der unterhalb des Kolbens befindliche Zylinderraum mit einem den Unterdruck messenden Manome- ter verbunden sein, das eine Gewichtsskala aufweist.
Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind vor allem darin zu sehen, dass eine manuelle Betäi tigung des Belüftungsventils vollkommen entfällt. Das Belüftungsventil bei der erfindungsgemässen Vor- richtung arbeitet automatisch in Abhängigkeit von den jeweils durchgeführten Manipulationen. Darüber hinaus ist der Aufbau der erfindungsgemässen Vorrichtung mit wenigen und funktionssicheren Teilen durch- geführt.
Im folgenden wird die Erfindung anHand einer lediglich einAusführungsbeispiel darstellendenZeich- ) nung näher erläutert.
Die in der Figur im Schnitt dargestellte Vorrichtung zum Heben von insbesondere flächigem Gut be- steht in ihrem grundsätzlichen Aufbau aus einem Saugkopf und einer Einrichtung zur Erzeugung eines Un- terdruckes. Erfindungsgemäss sind Saugkopf und Einrichtung zur Erzeugung eines Unterdruckes vereinigt, wozu derSaugkopf als Zylinder 1 einer Zylinderkolbenanordnung 1, 2 zur Erzeugung des Unterdruckes eingerichtet ist.
Im Ausführungsbeispiel ist die Kolbenstange 3 der Zylinderkolbenanordnung 1, 2 zum Anhän- gen an ein Zugmittel, z. B. Kran- oder Laufkatzenhaken, eingerichtet.
Im einzelnen ist die erfindungsgemässe Vorrichtung auf verschiedene Weise weiter auszubilden und zu gestalten. Im Ausführungsbeispiel besitzt der als Zylinder 1 ausgebildete Saugkopf einen zweckmässig über den Zylinder 1 flanschartig vorstehenden Aufsetzring 5 mit eingelegtem Aufsetzdichtungs- mittel 6. Dabei- empfiehlt es sich in Abwandlung von der Darstellung in der Figur, die Anordnung so zu treffen, dass der Aufsetzring 5 auswechselbar ausgeführt ist. Indem man Aufsetzringe mit einem unterschiedlichen lichten Durchmesser aufweisenden Dichtungsmittel verwendet, lässt sich die Spannkraft oder Saugkraft der erfindungsgemässen Vorrichtung den jeweiligen Verhältnissen anpassen, wozu selbst-
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kel 7, in dem die Kolbenstange 3 geführt ist.
Im Ausführungsbeispiel ist ferner der Kolben 2 als tellerartiger Kolben ausgeführt und mit einer auswechselbarenDichtungsmanschette 8 versehen, er kann aber auch in anderer Weise, z. B. auch als Membran, gestaltet sein.
Der Kolben 2 ist auf der Kolbenstange 3 verschiebbar gelagert. Am Ende der Kolbenstange 3 ist ein Belüftungsteller 13 vorgesehen, der im Kolben angeordnete Belüftungsöffnungen beim Anheben der Kolbenstange 3 verschliesst. Ferner ist für die Kolbenstange 3 eine von der Kolbenstange selbst betätigte Steuervorrichtung 14 vorgesehen. Diese kann so ausgebildet sein, dass nach Aufsetzen der erfindungsgemässen Vorrichtung auf das anzuhebende flächige Gut beim ersten Hub das Gut aufgenommen wird, beim Absetzen des Gutes und erneutem Hub jedoch das Gut liegenbleibt. Dazu besteht nach dem Ausführungsbeispiel die Steuervorrichtung 14 aus einer an der Kolbenstange 3 angebrachten Passfeder 15, der Nuten 16 eines imZylinderdeckel 7 gelagertenRatschenringes 19 zugeordnet sind.
Der Ratschenring 19 ist mittels eines an der Kolbenstange 3 gelagerten Stellhebels 18 verstellbar.
Die Arbeitsweise der in der Zeichnung dargestellten Vorrichtung ist wie folgt :
Wird die Vorrichtung auf das zu manipulierende Gut aufgesetzt und die Kolbenstange 3 mit Hilfe eines Lasthakens od. dgl. in die in der Figur dargestellten Stellung angehoben, so verschliesst der Belüftungsteller 13 mit seinemDichtungsmittel 20 zunächst die imKolben 2 vorgesehenen Belüftungs- öffnungen und nimmt den Kolben 2 anschliessend nach aufwärts mit. Dabei schiebt sich die Passfeder in die dargestellte Nut 16 desRatschenringes 19 derSteuervorrichtung 14 ein. Auf diese Weise kann unter dem Kolben 2 ein Unterdruck entstehen und das zu manipulierende Gut aufgenommen werden, wennGewicht des Zylinders und Gewicht des Gutes unter Berücksichtigung der Reibung aufeinander abgestimmt sind.
Wird nunmehr die erfindungsgemässe Vorrichtung wieder abgesenkt, und das Gut abgesetzt, so bewegt sich die Kolbenstange 3 nicht nur bis in die dargestellte Stellung zurück, sondern sie bewegt sich darüber hinaus abwärts, bis der Belüftungsventilteller 13 die Belüftungsöffnungen im Kolben 2 freigibt und somit der Raum unter demKolben 2 belüftet wird. Gleichzeitig hat die Stellstange 18 den Ratschenring 19 um einen dem halben gegenseitigen Abstand zweier benachbarter Nuten entsprechenden Winkel nach links verschoben, dass bei einer erneuten Aufwärtsbewegung die Passfeder 15 unter den Ratschenring 19 stösst, und folglich der Kolben 2 sich nicht weiter aufwärts bewegen kann. Es entsteht somit unter dem Kolben 2 kein Unterdruck und das abgelegte Gut wird bei der Aufwärtsbewegung der erfindungsgemässen Vorrichtung nicht aufgehoben.
Bei erneutem Absenken der erfindungsgemässen Vorrichtung schiebt der Stellhebel 18 den Ratschenring 19 derart weiter, dass dann die Pass-
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feder 15 wieder in die nächste Nut 16 bei einem erneuten Anheben eingreifen kann. Eine Rastvorrichtung aus Kugel 22 mit zugeordneter Druckfeder 21 und zugeordneten Rastsitzen am Ratschen -
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bunden, welches eine Gewichtsskala aufweist. Es besteht somit unschwer die Möglichkeit, in Abhängig keit von dem erzeugten Unterdruck das Gewicht des angehobenen Gegenstandes festzustellen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Heben von insbesondere flächigem Gut, bestehend aus einem als Zylinderkolbenanordnung ausgeführten-Saugkopf, dessen einseitig offener Zylinder unterhalb des Kolbens den Saugraum bildet, im Bereich seines Aufstellrandes mit einem Aufsetzdichtungsmittel versehen ist, der ein Belüftungsventil aufweist und dessen Kolbenstange zum Anschluss an ein Hubwerk eingerichtet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben (2) auf der Kolbenstange (3) verschiebbar gelagert und das dem Gut zugekehrte Ende der Kolbenstange (3) als Mitnehmer (13) für den Kolben (2) ausgebildet ist, wobei als Mitnehmer ein Ventilteller (13) angeordnet ist, der in seiner Mitnahmestellung im Kolben (2) vorgesehene Belüftungsöffnungen verschliesst, und dass ferner eine Steuervorrichtung (14)
im Bereich der Kolbenstange (3) am Deckel (7) des Zylinders (1) vorgesehen ist, welche bei jedem zweiten Hub die Kolbenstange (3) vor Erreichen der Mitnahmestellung gegenüber dem Zylinder (1) verriegelt.