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Verfahren zur Herstellung von Trazinverbindungen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Triazinverbindungen der allgemeinen Formel I :
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In dieser Formel sind Rl, R\ R3 und R4 gleich oder verschieden und bedeuten Wasserstoff oder niedere Alkyl- oder Alkenylgruppen. Die Reste R und R und/oder die Reste R3 und le können auch zu einem fünf- oder sechsgliedrigen Ring geschlossen sein, der gegebenenfalls ein weiteres Heteroatom enthält. X bedeutet den Rest-CN,-N oder-SO Me, wobei Me ein Alkalimetall ist.
Erfindungsgemäss verfährt man hiebei so, dass man als Ausgangsstoff eine Verbindung der allgemei- nen Formel II :
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verwendet. In dieser Formel haben Rl, R2, RS und R dieselbe Bedeutung wie oben angegeben. R5, R6 und F ? sind gleiche oder verschiedene niedere Alkylreste. Y bedeutet einen Säurerest. Solche Verbindungen können beispielsweise nach dem Verfahren der österr. Patentschrift Nr. 174377 hergestellt werden. Diese quaternären Ammoniumverbindungen werden mit einem Alkali- oder Ammoniumsalz von Blausäure, Stickstoffwasserstoffsäure oder schwefeliger Säure umgesetzt, wobei man zweckmässigerweise etwa äquivalente Mengen verwendet.
Man kann die Umsetzung in Gegenwart von Wasser oder in Gegenwart eines organischen Lösungsmittels durchführen.
Von den erfindungsgemäss erhaltenen Stoffen sind die Azidoderivate und die Sulfonate neu. Bei den Cyanderivaten des Triazins handelt es sich um an sich bekannte Stoffe, deren Eignung als Herbizide ebenfalls bekannt ist. Die Herstellung der Cyanderivate erfolgte bisher nach einem in der belgischen Patentschrift Nr. 609808 beschriebenen Verfahren durch Umsetzung von Chlortriazinen mit Alkalicyaniden
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in Dimethylformamid. Nach dieser Methode, für die keine Ausbeuten angegeben wurden, erhält man nur unreine Produkte mit sehr schlechten Ausbeuten, wobei man längere Zeit unter Rückfluss kochen und das
Verfahrensprodukt mehrfach umkristallisieren muss.
Demgegenüber werden nach dem erfindungsgemässen
Verfahren Ausbeuten bis zu etwa 98% erhalten, wobei die Verfahrensprodukte sofort in reiner Form anfallen und die Umsetzung schon bei verhältnismässig niedrigen Temperaturen bewirkt werden kann.
Die nach dem Verfahren der Erfindung erhaltenen Stoffe können als Schädlingsbekämpfungsmittel, insbesondere zur Vernichtung von Unkraut, verwendet werden.
Beispiel l : Man gibt in ein Becherglas eine Mischung von 46 g Kaliumcyanid und 120 g Acetamid und erhitzt diese unter Rühren auf 80-90 C. Bei dieser Temperatur gibt man in Portionen 52, 9 g (2,4-Bis-äthylamino-6-trimethylammonium-s-triazinyl)-chlorid hinzu.Sofort entweicht Trimethylamin.
Die Reaktion ist in 10 min beendet. Die Mischung wird mit Dioxan verdünnt, abgekühlt und auf Wasser gegossen. Es fällt ein fast weisses Pulver aus, das abgenutscht, gewaschen und getrocknet wird. Nach dem Umkristallisieren aus Chlorbenzol erhält man 35, 5 g (= 91% der Theorie) 2,4-Bis-äthylamino-6-cyano- - 1, 3, 5-triazin mit einem Schmelzpunkt von 218 bis 2190C.
Beispiel 2 : Man löst 43 g Kaliumcyanid in 200 ml Wasser und erhitzt die Mischung auf 700C.
Unter Rühren gibt man 100 g (2, 4-Bis-isopropylamino-6-trimethylammonium-s-triazinyl)-chlorid hinzu. Die Trimethylaminentwicklung ist ziemlich stürmisch. Nach 5 min ist die Reaktion beendet. Man kühlt ab. nutscht ab, wäscht aus und trocknet. Nach dem Umkristallisieren aus Toluol erhält man 75 g (- 98, 20/0 der Theorie) 2, 4-Bis-isopropylamino-6-cyano-1, 3, 5-triazin in Form weisser Kristalle mit einem Schmelzpunkt von 168 bis 1690C.
Beispiel 3 : Man bereitet eine Mischung von 57, 5 g Kaliumcyanid und 150 g Formamid und bringt diese auf 80 C. In diese Mischung trägt man langsam 69, 3 g (2-Äthylamino-4-isopropylamino- - 6-trimethylammonium-s-triazinyl) -chlorid ein. Trimethylamin entweicht. Die Reaktion ist in 5 min beendet. Man kühlt ab und giesst auf Wasser und nutscht den Niederschlag ab. Nach dem Trocknen erhält man 49, 2 g (= 94, 4% der Theorie) 2-Äthylamino-4-isopropylamino-6-cyano-1,3,5-triazin mit einem Schmelzpunkt von 173 bis 174 C.
Beispiel 4: 45,6 g (2,4-Bis-diäthylamino-6-trimethylammonium-triazinyl)-chlorid gibt man langsam in eine Lösung von 25 g Natriumcyanid in 200 ml einer Mischung Wasser-Dioxan 1 : 1 bei 70 bis 800C. Sofort scheidet sich ein-Öl aus. Nach 10 min kühlt man ab, verdünnt mit Wasser und nimmt das halbkristalline Öl mit Methylenchlorid auf. Nach dem Abtreiben des Lösungsmittels wird der Rückstand
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werden von Trimethylamin ist die Umsetzung in 5 min beendet. Das Natriumsalz der Triazinsulfosäure scheidet sich zum Teil bereits in der Hitze, zum grössten Teil nach dem Abkühlen ab. Man erhält 34,6 g des Natriumsalzes der 2, 4-Bis-äthylamino-6-sulfosäure mit einem Schmelzpunkt von über 3600C.
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Analyse <SEP> : <SEP> C <SEP> NsOgSNa <SEP> (Mol-Gew. <SEP> 269)
<tb> berechnet <SEP> : <SEP> N <SEP> 26,1%, <SEP> S <SEP> 11, <SEP> 9%
<tb> gefunden <SEP> : <SEP> N <SEP> 26, <SEP> 4%, <SEP> S <SEP> 11, <SEP> 2%.
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Die Mutterlauge wird mit Salzsäure auf einen PH-Wert von 3 eingestellt. Es scheidet sich ein feiner weisser Niederschlag ab, der ebenfalls abgenutscht und getrocknet wird. Man erhält 7 g der entsprechenden freien Triazinsulfosäure.
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Analyse <SEP> : <SEP> C <SEP> NgOgS <SEP> (Mol-Gew. <SEP> 247)
<tb> berechnet <SEP> : <SEP> N <SEP> 28, <SEP> 35%, <SEP> S <SEP> 12, <SEP> 95%
<tb> gefunden <SEP> : <SEP> N <SEP> 28, <SEP> 51%, <SEP> S <SEP> 12, <SEP> 84%,
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Beispiel 6 : 72 g 2, 4-Bis-isopropylamino-6-trimethylammonium-s-triazinyl)-chlorid löst man in 500 ml Wasser und gibt unter Rühren der Kälte 32, 5 g Natriumazid hinzu. Es fällt ein dicker Niederschlag aus, der bald kristallisiert. Man nutscht nach einstündigem Stehen ab, wäscht und trocknet im Vakuum.
Man erhält 51 g 2, 4-Bis-isopropylamino-6-azido-triazin der Formel
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als weisses Kristallpulver mit einem Schmelzpunkt von 94 bis 95 C.
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Analyse <SEP> : <SEP> C <SEP> H <SEP> N <SEP> (Mol-Gew. <SEP> 236)
<tb> berechnet <SEP> : <SEP> C <SEP> 45, <SEP> 7%, <SEP> H <SEP> 6, <SEP> 8%, <SEP> N <SEP> 47, <SEP> 5%
<tb> gefunden <SEP> : <SEP> C <SEP> 45, <SEP> 6%, <SEP> H <SEP> 7, <SEP> 2%, <SEP> N <SEP> 47, <SEP> 0%.
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PATENTANSPRÜCHE : 1. Verfahren zur Herstellung von Triazinverbindungen der allgemeinen Formel I :
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worin R\ R2, le und R* gleich oder verschieden sind und Wasserstoff oder niedere Alkyl-oder Alkenylgruppen bedeuten, und wobei die Reste Rl und R2 und/oder die Reste le und R* auch zu einem fünf- oder sechsgliedrigen Ring geschlossen sein können, der gegebenenfalls ein weiteres Heteroatom enthält, und X den Rest-CN,-N oder-SOMe bedeutet, wobei Me ein Alkalimetall ist, dadurch gekennzeichnet, dass man eine Verbindung der allgemeinen Formel II :
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worin R5, R'und R gleiche oder verschiedene niedere Alkylreste und Y einen Säurerest bedeuten, mit einem Alkali-oder Ammoniumsalz von Blausäure, Stickstoffwasserstoffsäure oder schwefeliger Säure umsetzt.