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Tafelschere mit geradem Ober- und Untermesser
Die Erfindung betrifft eine Tafelschere mit geradem Ober- und Untermesser, bei welcher das Obermesser mit dem um eine parallel zu den Messerkanten angeordnete Achse schwenkbar gelagertem Untermesser zusammenarbeitet.
Bei den bekannten Tafelscheren ähnlicher Bauart ist das Untermesser lotrecht angeordnet, Oberund Untermesser liegen in. derselben Ebene, so dass keine punktförmige Berührung der Messerkanten erreicht wird. Zum Schneiden von extradünnen Folien sind solche nicht geeignet. Sie bedürfen ausserdem einer eigenen Federkraft, um ein ständiges Anliegen des Untermessers an das Obermesser zu gewährleisten.
Bei einer andern bekannten Konstruktion, u. zw. jener mit dem sogenannten schwingenden Schnitt, wird eine punktförmige Berührung der Messerkanten dadurch erreicht, dass sich das Obermesser gegen das festsitzende Untermesser kreis- bogenförmig bewegt, wobei aber zum gratfreien Schneiden von ganz dünnen Materialien der Messerspalt vorher mechanisch genau eingestellt werden muss. Wird die Einstellung des Messerspaltes (erfahrungsgemäss zirka 10%, der Materialstär- ke) nicht genau vorgenommen, so tritt entweder Gratbildung am Schneidgut auf, oder es entsteht die Gefahr eines Aufsitzens der Messerkanten und deren Beschädigung.
Eine andere bekannte. Schneidvorrichtung ist so beschaffen, dass ein aus einem Hohlkörper spi- ralförmig hergestelltes Obermesser mit einem lotrecht stehenden Untermesser zusammenarbeitet, wobei unbedingt eine Federkraft erforderlich ist, welche die untere gerade Schneidkante an die spiralförmige obere andrückt. Nachdem der erwähnte Hohlkörper nur einseitig gelagert ist, eignet sich diese Vorrichtung nur für kurze Schnitte. Überdies ist die Herstellung des spiralförmigen Obermessern mit hohen Kosten verbunden.
Die vorliegende Erfindung vermeidet die bei den bekannten Schneidvorrichtungen vorhin geschilderten Nachteile, indem erfindungsgemäss bei einer Tafelschere der eingangs erwähnten Bauart das Untermesser in der Schnittstellung aus der Lotrechten heraus gegen das Obermesser hin geneigt angeordnet ist. Hiedurch wird ein beson- ders einfacher Aufbau der Schere bei Aufrechterhaltung der Schneidgüte erzielt, und der weitere Vorteil erreicht, dass die beiden Messerkanten keineswegs vollkommen gerade ausgeführt sein müssen.
Wie Versuche ergeben haben, sind einwandfreie Schnitte bei rascher Hubfolge auch dann ebenfalls möglich, wenn die Messerkanten aus einer Geraden mehr oder weniger abweichen.
Durch die Schrägstellung des Untemnessers ergibt sich eine Schwerkraftkomponente, die dem Schnittdruck entgegenwirkt und ein punktförmiges Abwälzen der Schneidkanten über die ganze
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Weitere Kennzeichen der Erfindung liegen in konstruktiven Einzelheiten. In der Zeichnung sind 2 Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt, u. zw. zeigt, die Fig. 1 eine Vorderansicht der Schere und Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie A-B der Fig. 1. Fig. 3 betrifft eine andere Ausführungsform in. Seitenansicht und Fig. 4 stellt eine Einzelheit hiezu dar.
Bei der in Fig. 1 und 2 dargestellten Tafelschere ist der das Obermesser 2 tragende, obere Messerbalken in seitlichen Führungen 3 aufund abgleitend gelagert. Unterhalb des Auflagetisches 4 befindet sich der mit dem Untermesser 6 versehene Untermesser : balken 5. Dieser ist um eine parallel zu den Messerkanten gelegene Achse 7 schwenkbar gelagert und ist in der Schnittstellung aus der Lotrechten heraus zum Obermesser hin geneigt angeordnet.
Hiedurch entsteht eine Schwerkraftkomponente, die das Untermesser auch ohne Anordnung einer Federkraft ständig an das Obermesser zum Anliegen bringt. Durch diese Schrägstellung wird also auf einfache Weise ein ständig punktförmiges Abwälzen der Messerkanten und damit ein vollkommen gratfreier Schnitt, insbesondere für extrem-dünne Folien erzielt. Man kann natürlich auch die Schere zum Schneiden für stärkere Bleche verwenden. In diesem Falle empfiehlt es sich, entweder eine zusätzliche Federkraft 8 vorzusehen, oder das Untermesser entsprechend schwer auzubilden.
Fig. 3 stellt ein weiteres Ausführungsbeispiel dar, bei welchem der mit dem Obermesser 2 versehene obere Messerbalken 1 mittels eines Zap-
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fens 9 in einer oberen geraden Führung 10 und mittels eines Zapfens 11 in einer unteren Kurvenführung 12 beweglich gelagert ist. Der unter dem Auflagetisch 4 befindliche und mit dem Untermesser 6 versehene Untermesserbalken 5 ist wie beim ersten Ausführungsbeipiel um eine Achse 7 schwenkbar gelagert und kann zusätzlich noch mit einer Federkraft 8 versehen werden.
Die Kurvenführung 12 ist als Schablone ausge-
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blonen. Durch diese Bauart können je nach Ausbildung der Schablonen entsprechende Kurven-
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PATENTANSPRÜCHE :
1. Tafelschere mit geradem Ober- und Untermesser, bei welcher das Obermesser mit dem um eine parallel zu den Messerkanten angeordnete Achse schwenkbar gelagerten Untermesser zu- sammenarbeitet, dadurch gekennzeichnet, dass das Untermesser (6) in der Schnittstellung aus der Lotrechten heraus gegen das Obermesser (2) hin geneigt angeordnet ist.