AT101301B - Verfahren zur Erzeugung von Färbungen und Drucken mit Küpenfarbstoffen. - Google Patents

Verfahren zur Erzeugung von Färbungen und Drucken mit Küpenfarbstoffen.

Info

Publication number
AT101301B
AT101301B AT101301DA AT101301B AT 101301 B AT101301 B AT 101301B AT 101301D A AT101301D A AT 101301DA AT 101301 B AT101301 B AT 101301B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
dyes
vat
acid
formation
reserve
Prior art date
Application number
Other languages
English (en)
Original Assignee
Durand & Huguenin Sa
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Priority claimed from DED43313D external-priority patent/DE431250C/de
Priority claimed from DED43921D external-priority patent/DE431501C/de
Application filed by Durand & Huguenin Sa filed Critical Durand & Huguenin Sa
Application granted granted Critical
Publication of AT101301B publication Critical patent/AT101301B/de

Links

Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P5/00Other features in dyeing or printing textiles, or dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form
    • D06P5/15Locally discharging the dyes
    • D06P5/155Locally discharging the dyes with reductants
    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P1/00General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed
    • D06P1/22General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed using vat dyestuffs including indigo
    • D06P1/28Esters of vat dyestuffs

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Coloring (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Erzeugung von Färbungen und Drucken mit Küpenfarbstoffen. 
 EMI1.1 
 Pigmentfärbungen, wie Anilinschwarz, die Eisfarben usw., zu den echtesten Färbungen. 



   Die meistverbreitete   Küpenfärbung   ist die Indigofärbung. Aus langer Erfahrung weiss man, dass ihre Ausführung einen regelmässigen, beinahe fortwährend in Arbeit befindlichen   Grossbetrieb   benötigt, der in allen seinen Einzelheiten überwacht werden muss, so in der Zubereitung der Stammküpe, wo, abgesehen von der Beschaffenheit des Indigos, das anzuwendende Verküpungsverfahren ausschlaggebend ist und die Ausführungsarten mannigfach gestaltet und in der   Küpenführung   selbst eine genaue Überwachung des einzuhaltenden Alkaligehaltes und der Farbstoffkonzentration bedingt. Die Führung von älteren Küpen ist besonders schwierig, jedoch unvermeidlich, da die Indigofärbung nur in voluminösen Küpen möglich ist und der Verlust an Indigo zu gross wäre, wenn die Küpe des öfteren erneuert würde. 



   Die   Hydrosulfit-Natron-Küpa   ist gegenwärtig die vollkommenste ; dennoch gibt auch sie wechselnde Ergebnisse und eine von Ort zu Ort schwankende Ausgiebigkeit. Verluste an Indigo durch Überreduktion sind bei dieser Küpe möglich. Durch die Berührung mit der Luft büsst das Hydrosulfit an Rcduktionskraft ein, so dass auch diese Küpe eine aufmerksame Bedienung beansprucht. 



   Will man eine tiefe Färbung erzielen, die echt und gut durchgefärbt ist, so muss man mehrere Passagen auf einer und derselben Roulette-Küpe oder auf mehreren, in Serie geschalteten Küpen geben, u. zw. mit dazwischenliegenden   Luftpassagen,   oder durch wiederholtes Einsenken in eim   Tauchküpe   auf die gewünschte Nuance färben. Bei diesen Operationen nimmt die Faser einen Teil Indigowdssnatrium 
 EMI1.2 
 Teil bleibt in der   Benetzungsflüssigkeit   und   wird-oberflächlich   als Indigo, der auf der Faser nur lose haft : t, abgelagert. Dieser Anteil bedingt mitunter einen nicht zu   vernachlässigenden   Verlust. Um egale 
 EMI1.3 
 wendig, die Faser so benetzungsfähig wie nur möglich zu machen. 



   Während Baumwolle sich ohm Schaden in den verschiedensten Küpen färben lässt,   münzen   Wolle und Seide in natron-ammoniakalischen Küpen mit besonderer Vorsicht   gefärbt   werden. 



   Trotz der aufgezählten Übelstände hat sich die   Indigoküpe   bis auf den heutigen Tag behauptet, da für sie kein vollwertiger Ersatz geschaffen wurde und die Indigofärbung allgemein als ein echtes Blau geschätzt wird, das sich im Preise nicht allzu teuer stellt, und man die Blaufärbung durch Illuminationseffekte zu veredeln gelernt hat, sei es durch Reservedruck, sei es durch Ätzdruck. 



   Der   direkte Indigodruckist dm   nicht leicht auszuführende Operation. Die Ausnutzung d s Indigo- 
 EMI1.4 
   von andrrn Farben, Schrumpfung bzw. Angriff des Gewebes und der Mitläuler usw. ) Im Druckartikcl     hakn   sich andere   Küpenfarbstoffe   weit besser einführen lassen, doch bieten die Zub : rdtung d. r Druckfarben und die Fixierung der Farben durch Dämpfen einige   Sehwimgkdten. Ferner   lässt im Gegensatz zu den Färbeverfahren die Ausgiebigkeit der Farbstoffe zu wünschen übrig. 



   Mit Ausnahme von Indigo werden auch einige Küpenfarbstoffe für   h II"Tom   im Klotzartikel verwendet. Auch diese Fabrikation ist   henkel,   wenn auf den gl'ichrn Ton und egal gefärbt werden soll. 
 EMI1.5 
 damit die Kanten und die Mitte der Gewebebahn gleich ausfallen ; auch dabei wird das Bad nicht voll ausgenutzt. 



   Es hat nicht an Versuchen gefehlt, zur Erzeugung von   Indigofärbungen   und Drucken die Verküpung zu umgehen. Diese in Vorschlag gebrachten Verfahren haben aber keinen nachhaltige Erfolg gehabt, so :
1. das   o-Nitro-phenyl-propiolsäurc-Vcrfahren nach   A.   Baeyr,   das für den Indigodruck von der B. A. S. F. in Vorschlag gebracht wurde (D. R. P. 15516 und 14997). Die Verbindung wird mit Alkalien in Grgenwart eines Reduktionsmittsls aufgedruckt und hernach zu Indigo auf der Faser   entwickelt.   Bd   d : r Entwicklung   geht sie aber zum Teil in Isatin   über, wodurch   Verluste   entst ? h. ; n,   die das Verfahren unwirtschaftlich machen ;
2. das o-Nitrophenylmilchsäuremsthylketon-Verfahren nach A.

   Baeyer, allgemein als Indigosalz T-Verfahren von Kalle bekannt (D. R. P. 105630,108722 und 109800), wonach die Bisulfitverbindung 
 EMI1.6 
 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 
 EMI2.1 
 die wasserlöslichen Bisulfitverbindungen des Dehydroindigo und seiner Analoga durch Klotzen oder Drucken auf die Faser gebracht werden und. durch nicht oxydierend wirkende Einflüsse, wie Säure oder Alkalipassage,   Licht- oder Wärmewirkung,   zu den indigoiden Farbstoffen entwickelt werden. Wegen mangelhafter und schwankender Ausbeuten an Indigo und ähnlichen Farbstoffen hat sich dieses Verfahren nicht in der Praxis eingebürgert ;   4.   das Indophor"der B. A. S.

   F. = Indoxylkarbonsäure, das, auf den Stoff aufgedruckt, durch eine angesäuerte Eisenchloridlüsungspassage Indigo erzeugt und ebenfalls seiner   Zersetzlichkeit   und der schlechten Ausbeute wegen keinen Anklang fand. 



   Andere Versuche   betrafen   Präparate, die nur in organischen Lösungsmitteln löslich sind (s. D. R. P. 



  120318,   121866 und 126799). Praktischen   Erfolg hatten aber auch diese Verfahren nicht. 



   Alle diese Verfahren   beschränken sich,   wie man sieht, auf Indigo, mit Ausnahme des Kalbschen Verfahrens, das auch auf halogenierten Indigo ausdehnbar ist. 



   Eine ganz neue Art der Erzeugung von   Indigo-und andern Küpenfärbungen   ist erschlossen worden durch die Verwendung der nach dem österr. Patent Nr.   98670   erhältlichen Körper, welche wasserlösliche Salze von sauren Estern von Leukoküpenfarbstoffen darstellen und durch Veresterung von Leukoküpenfarbstoffen in der Weise erhalten werden, dass ein Säurehalogenid einer mehrbasischen Säure bei Gegenwart einer tertiären Base auf einen Leukoküpenfarbstoff zur Einwirkung gebracht wird. In Substanz oder in gelöstem Zustande sind diese Estersalze beständig, namentlich luftbeständig.

   Ihre Lösungen   können,   ohne Schaden zu erleiden, gehandhabt, aufbewahrt und erwärmt werden ; sie sind gegen Alkalien unempfindlich, nicht aber gegen Mineralsäuren bei höheren Temperaturen, wobei sie mehr oder weniger leicht gespalten werden. 



   Diese Verbindungen zeigen die überraschende Eigenschaft, den ihnen zugrunde liegenden Küpen-   farbkörprr (Indigo, halogenierter Indigo, Thioindigo usw. ) leicht, rasch und in quantitativer Ausbeute   zu erzeugen, sobald man sie in wässeriger, vorzugsweise angesäuerter Lösung mit Oxydationsmitteln,   selbstgdinden,   behandelt. Man besitzt somit ein   überaus einfaches   Verfahren, alle Intensitäten der Färbung in glatt oder durch lokalen Aufdruck zu erzeugen. Hiezu verfährt man etwa folgendermassen :
Man   imprägniert   das Gespinst, den Faden, die Stoffbahn usw. mit einer Lösung der Verbindungen, die keiner Zusätze bedarf, trocknet, um Verluste zu vermeiden, und entwickelt in einem Bade von Eisenchlorid oder angesäuertem Chromat usw. bei gewöhnlicher oder höherer Temperatur.

   Die Verbindungen haben meistens keine Affinität zu dem zu färbenden Gut, dringen vorzüglich auch in rohe Stoffe ein und werden daselbst durch die Oxydation in feinster Verteilung niedergeschlagen. Es ist eine Tatsache, dass Indigo, in dieser Weise erzeugt, bedeutend echter und gleichmässiger gefärbt ist als ein in gewöhnlicher, noch so vorsichtiger Färbeweise erzeugter. Selbst die dicksten Stoffe werden in einem Gange damit durch und durch   gefärbt :   was bei der gewöhnlichen Küpe nicht stattfindet. Da die vorgeschlagenen Verbindungen neutrale? Körper sind, so lässt sich jede beliebige Faser (Baumwolle, rohe Baumwolle, tote Baumwolle,   Zdlulosp,   Wolle, Seide, gemischter Textilstoff) damit imprägnieren ; dieselbe wird auch keinen Schädigungen bei   drr   nachfolgenden Entwicklung ausgesetzt. 



   Das soeben beschriebene Verfahren weist in der Praxis folgende unbestreitbare technische Fortschritte und   Effekts auf ;  
Es liefert einmal regelmässige und sichere   Färbungen,   was bei der bisherigen Indigoküpen-   färb : r (. i fehlte.   



     Die heutige Ausführung   der   Indigoküpenfärberei   erfordert eine umfangreiche und kostspielige Apparatur. Dies bedingt wiederum, dass die Küpenfärberei nur im   grossen   Massstabe lohnend ist. Beim    angemeldeten Verfahren hingegen erhält   man auch im kleinsten Massstab, wie oben betont, gleichmässige Färbungen und kommt auch mit viel einfacheren maschinellen Einrichtungen aus. Auch die kleinste Färberei kann demnach nach dem neuen Verfahren jederzeit echte Indigofärbungen erzeugen. 



   Beim geschützten Verfahren kommt man beinahe mit der theoretischen Menge Farbstoff aus, da die Lösungen restlos aufgebraucht werden können. Dazu kommt der weitere Vorteil, dass die Lösungen der hier verwendeten Körper lange Zeit haltbar sind.   B : i der Indigoküpe   ist ein bedeutender Einsatz an Farbstoff notwendig, einerlei ob der Verbrauch gross oder klein ist. 



   Im Druck sind die Vorteile ebenso   gross,   wenn nicht noch   grosser.   Man hat neutrale (oder schwach alkalisch") Druckfarben, die einfach zusammengesetzt sind (Substanz + Verdickung), gut eindringen,   schon decken   und leicht zur Entwicklung zu bringen sind, u. zw. mit einem ebenfalls gleichbleibenden Ergebnis. Das Dämpfen fällt weg, schadet jedoch nicht. Ohne eine   Beeinträchtigung   zu befürchten, kann man also Farbstoffe anderer Klassen mitdrucken, die die Oxydationsnachbehandlung vertragen, was beim Indigo nicht möglich ist. 



   Die entwickelten Uni-Färbungen künnen geätzt werden, soweit ihre Farbstoffe nach den üblichen 
 EMI2.2 
 einen Zusatz   eines Oyxdationsmittds, von z, Bj-Chromat. Von diesem setzt man etwas mehr   als   die. thco-     retische   Menge zu. Solche Lösungen sind einige Zeit haltbar. Sobald das mit diesen   Farben'präparierte   

 <Desc/Clms Page number 3> 

 
 EMI3.1 
 dämpft. Bei der nachfolgenden Säurepassage bleiben die getroffenen Stellen ungefärbt (weiss). Will man farbige Effekte erzielen, so setzt man der Weissätze einen Küpenfarbstoff zu, dämpft und entwickelt durch Säurepassage und Waschen. Man erhält so in überaus einfacher Weise Küpenfarbstoffilluminationen auf   Küpengrund,   ein längst gesuchter echter BlmtartikeI.

   Während dieses Verfahren mehr ein Reserveverfahren ist, sind auch Ätzverfahren möglich, wie z. B. der Aufdruck einer   Rongalit-Ätzsalz-W-Ätze,   die mit dem Dihydroindigoestersalz versetzt ist, auf eine   Thioindigo-Glattfärbung.   Durch das Dämpfen wird der Grund geätzt, das Indigoderivat bleibt aber unversehrt und lässt sich zu Blau im darauffolgenden warmen   Eisenchloridbad   entwickeln. Eine   ähnliche   Buntätze lässt sich auch auf Diaminfarbengrund ausführen. 



   Nitrosaminrotfarben und Estersalzfarben mit Chromat lassen sich weissbödig nebeneinander drucken und durch Säurepassage entwickeln (Blau-Rot-Artikel). 



     Mannigfache   neue Reserve-,   Ätz- und Konversionsartikel   mit Eisfarben und andern Farben sind denkbar. 



   Aus Vorstehendem geht hervor, dass nach dem vorliegenden Verfahren die Küpe mit ihrer Bedienung in Wegfall kommt. 



   Die erhaltenen, Färbungen zeigen die gleichen wertvollen Eigenschaften wie die nach dem bisherigen Verfahren erzielten. Ferner kann man die verschiedensten Stoffe in allen   Verarbeitungsstadien   gleich leicht färben. Durch mannigfaltige Kombinationen lassen sich die verschiedensten Effekte erzielen. 



   All dies beweist die namhafte technische Bedeutung, die dem vorliegenden Verfahren zukommt,
Erwähnenswert ist noch die aufgefundene Eigenschaft des   Dihydro-Thioindigo-Derivates   (in 
 EMI3.2 
 einer Quecksilberdampflampe) innerhalb kurzer Zeit zum Farbstoff entwickeln lassen. Diese Eigenschaft stellt noch einige photochemische Anwendungen der Körper in Aussicht,
Beim weiteren Ausbau des Verfahrens wurde ferner gefunden, dass neben den gewöhnlichen Oxydationsmitteln, wie z. B. den Salzen der Chromsäure, als ganz besonders geeignet sich Nitrite, namentlich das Natriumnitrit, erwiesen haben. 



   In vielen Fällen, insbesondere zum Färben von Wolle, Seide, Leder, allgemein von tierischen Fasern, zeigte es sich als vorteilhaft, das Klotzen im Bade von Estersalz und Oxydationsmittel sowie die naehherige Behandlung mit   Säure.   bei höherer Temperatur vorzunehmen. 



   Diese Behandlung der geklotzten Faser mit Säure zum Zwecke, die Färbung zur Entwicklung zu bringen, kann auch so ausgeführt werden, dass die Faser der Einwirkung von Dämpfen einer flüchtigen Säure, z. B. der Essig-oder Ameisensäure, ausgesetzt wird. 



     Auch     derobenbeschriebenenWeissreserve, wOjdieFaser mitEstersalz   + Oxydationsmittel geklotzt, durch lokales Aufdrucken von Hydrosulfitpräparaten an den betreffenden Stellen die Wirkung des Oxydationsmittels aufgehoben und die Entwicklung der Färbung bei der Säurebehandlung verhindert wird, um so weisse Effekte zu erzeugen, wurde festgestellt, dass das Hydrosulfitpräparat ganz oder teilweise durch andere passende Reduktionsmittel, wie z. B. Natriumsulfit, Natriumthiosulfat usw., oder ganz allgemein durch irgendeinen chemischen Stoff ersetzt werden kann, der geeignet ist, die Wirkung des angewendeten Oxydationsmittels aufzuheben. 



   Sollen an Stelle von weissen bunte Effekte erzielt werden, so können der Weissreserve, ausser Küpenfarbstoffen a) basische Farbstoffe mit Tannin oder dessen Ersatzstoffen, b) Beizenfarbstoffe,. 
 EMI3.3 
 werden. 



     Schliesslich   wurde beim Arbeiten mit den esterartigen Abkömmlingen von Küpenfarbstoffen der vorliegenden Art die überraschende Beobachtung gemacht, dass die genannten Stoffe bei erhöhter Tempe- ratur eine sehr gute Affinität zur tierischen Faser aufweisen, die durch Zugabe von Säuren zum Färbebad noch wesentlich erhöht wird. Das Färben wird dabei zweckmässig, um gleichmässige Färbungen zu erzielen, mit schwach saurem Bade, das organische Säuren oder sauer wirkende Salze, wie   Natriumbisulfat,   Alu- miniumsulfat usw. enthält, begonnen und, um ein völliges Ausziehen des Bades zu bewirken, mit mineral- saurem Bade beendet. Damit ist die Möglichkeit gegeben, die neuen Produkte nach Art der Säurefarb- stoffe beispielsweise für Wolle zu verwenden. 



  Die Produkte ziehen in ungefärbter Form-als Estersalz-auf der Faser auf. Auf der letzteren wird nach erfolgtem Aufziehen mit Hilfe eines geeigneten Oxydationsmittels die Färbung zur Entwicklung gebracht. 

 <Desc/Clms Page number 4> 

 



   Die Vorteile dieses   Färbeverfahrens   sind bemerkenswert. Die Nachteile des alkalischen Küpenfärbeverfahrens für Wolle sind bekannt. Es können nun hier beispielsweise auf Wolle die gleichen echten Färbungen erzeugt werden, wie sie bisher nach dem Küpenfärbeverfahren mit   Küpenfarssstotfcn   erzielt wurden, jetzt   ab & r mit Hilfe   der obigen Derivate nach dem sauren Färbeverfahren auf vorteilhaftere Weise wie bisher. Das saure Färbeverfahren ist hier leichter auszuführen und greift die   Wollfaser weniger an, als die alkalische Küpe.

   Da das Färbebad praktisch vollständig ausgezogen wird, ist einmal eine genaue Dosierung der Färbung möglich ; ferner kann ähnlich wie beim Nachchronüerungsfärbeprozess im gleichen Bade durch Zugabe eims geeigneten Oxydationsmittels die Färbung entwickelt werden. Die Faser wird so besser durchgefärbt ; die Färbungen sind viel echter wie diejenigen,   die nach dem oben beschriebenen Klotzverfahren erhalten werden. Ein Vorteil liegt auch darin, dass die Derivate für   Färbereizwccke   zum Mischen oder Tönen unter sich oder mit sauren Farbstoffen verwendet werden   können.   



   Nach dieser Richtung hin kann man etwa auf Wolle folgendermassen arbeiten :
Die Wolle wird zuerst * Stunde mit dem Estersalz aus Indigo bei 60-65  gefärbt. Nach Zugabe 
 EMI4.1 
 
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Erzeugung von   Färbungen und Drucken mit   Küpenfarbstoffen, darin bestehend dass die nach Patent Nr. 98670 erhältlichen wasserlöslichen esterartigen Abkömmlinge von   Küpenfarb-   stoffen auf das zu färbende Gut gebracht und dann auf diesem durch Einwirkung von   geeigneten  
Oxydationsmittcln oder durch Lichtwirkung die Färbung durch   Rückbildung   des Farbstoffes entwickelt wird.

Claims (1)

  1. 2. Ausbildung des Verfahrens nach Anspruch 1, darin bestehend, dass durch gleichzeitiges Klotzen oder Aufdrucken der genannten Körper mit OxydationsmittJn und darauffolgend' !' Säurepassage dtr betreffende Farbstoff in glatt oder lokal, für sich od'r in Kombination mit ändern Farbstoffen, entwickelt wird.
    3. Ausbildung des Verfahrens nach Anspruch 1, darin bestehend, dass durch AufdruckEn von vcr- dicktem Hydrosulfit auf mit Estersalz samt Oxydationsmittel vorbehandelter Ware und Dämpfen weisse oder bbi Küpnfarbstoffzusatz zum Rcserveweiss bunte Effekte erzielt werden.
    4. Ausbildung des Verfahrens nach Anspruch 1, darin bestehend, dass durch Auf druckt n von Estersalz samt Hydrosulfit auf farbigem Grund und Dämpfen Ätzwirkung hervorgebracht und auf den geätzten Stellen aus dem unveränderten Estersalz der diesem zugrunde liegende Küpenfarbstoff durch Oxydation entwickelt wird.
    5. Ausbildung des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2, darin bestehend, dass als Oxydationsmittel Nitrite zur Anwendung gelangen.
    6. Ausbildung des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2, darin bestehend, dass an Stelle der Behandlung im Säurebad die geklotzte Faser den Dämpfen einer flüchtigen Säure ausgesetzt wird.
    7. Ausbildung des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2, besonders geeignet zum Färben der tierischen Faser, Wolle, Seide, Leder usw., darin bestehend, dass das Klotzen und die darauffolgende Säurebehandlung bei höherer Temperatur vorgenommen wird.
    8. Ausbildung des Verfahrens nach Anspruch 1 und 3, darin bestehend, dass zum Zwecke der Buntreserve an Stelle von Küpenfarbstoffen andere Farbstoffe dem Reserveweiss zugefügt werden, die sich fixieren lassen und die dem Reservemittel widerstehen.
    9. Ausbildung des Verfahrens nach Anspruch 1 und 3, darin bestehend, dass zum Zwecke der Weissoder Buntreserve an Stelle von Hydrosulfitpräparaten andere geeignete Reduktionsmittel oder irgend- welche Mittel, die geeignet sind, die Wirkung des Oxydationsmittels aufzuheben, zur Anwendung gelangen.
    10. Ausbildung des Verfahrens nach Anspruch 1 auf tierischem Fasergut, darin bestehend, dass man nach Art der Säurefarbstoffe die sauren esterartigen Abkömmlinge von Küpenfarbstoffen bei erhöhter Temperatur aus schwach saurem Bade, das organische Säuren, verdünnte Mineralsäuren oder sauer wirkende Salze, wie Natriumbisulfat, Aluminiumsulfat usw., enthält, auf der Faser aufziehen lässt, um hernach die Färbung durch die Einwirkung eines geeigneten Oxydationsmittels zur Entwicklung zu bringen.
AT101301D 1922-09-08 1923-09-01 Verfahren zur Erzeugung von Färbungen und Drucken mit Küpenfarbstoffen. AT101301B (de)

Applications Claiming Priority (3)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE418487T 1922-09-08
DED43313D DE431250C (de) 1921-09-16 1923-03-09 Verfahren zur Erzeugung von Faerbungen und Drucken mit Kuepenfarbstoffen
DED43921D DE431501C (de) 1921-09-16 1923-07-02 Verfahren zur Erzeugung von echten Faerbungen und Drucken auf der tierischen Faser

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT101301B true AT101301B (de) 1925-10-26

Family

ID=31950128

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT101301D AT101301B (de) 1922-09-08 1923-09-01 Verfahren zur Erzeugung von Färbungen und Drucken mit Küpenfarbstoffen.

Country Status (3)

Country Link
AT (1) AT101301B (de)
FR (1) FR571264A (de)
NL (1) NL14993C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0122771A1 (de) * 1983-04-11 1984-10-24 Softint Inc. Getönte hydrogele Plastikartikel und Verfahren zu deren Tönung

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0122771A1 (de) * 1983-04-11 1984-10-24 Softint Inc. Getönte hydrogele Plastikartikel und Verfahren zu deren Tönung

Also Published As

Publication number Publication date
FR571264A (fr) 1924-05-14
NL14993C (de) 1926-06-16

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2653418C3 (de) Verfahren zum Bedrucken und Färben
DE1619120C3 (de) Verfahren zur Erzeugung eines latenten Musters auf Polyamidmaterial
AT101301B (de) Verfahren zur Erzeugung von Färbungen und Drucken mit Küpenfarbstoffen.
DE418487C (de) Verfahren zur Erzeugung von Faerbungen und Drucken mit Kuepenfarbstoffen
DE2638236C3 (de) Verfahren zum Färben von Leder durch gleichzeitige Anwendung saurer und basischer Farbstoffe
DE539468C (de) Verfahren zum Faerben glatter oder mit Reserven bedruckter Gewebe aus tierischen Fasern mit Leukoestersalzen von Kuepenfarbstoffen in alkalischem Bade
DE849992C (de) Verfahren zur Herstellung von Faerbungen und Drucken auf Polyamidfasern
DE433146C (de) Verfahren zur Herstellung von echten Faerbungen und Drucken mit Kuepenfarbstoffen
DE554208C (de) Verfahren zur Herstellung heller Muster auf von Natur dunkelfarbigen Haeuten oder Ledern
DE2052151A1 (de) Verfahren zur Färbung von sauremodifi zierten synthetischen Textilfasern
DE431501C (de) Verfahren zur Erzeugung von echten Faerbungen und Drucken auf der tierischen Faser
DE208998C (de)
AT112600B (de) Verfahren zum Drucken von Farben, Reserven und Ätzmitteln auf Chromleder.
DE453939C (de) Verfahren zur Herstellung von reibechten Faerbungen auf tierischer Faser
DE703051C (de) Wolle und Cellulosefasern, deren faerberische Eigenschaften durch Witterungseinfluesse veraendert worden sind, mit Farbstoffen, die saure Gruppen enthalten
DE113238C (de)
DE906927C (de) Verfahren zum Bedrucken bzw. Faerben von nicht aus Cellulose bestehenden Fasern mit Kuepenfarbstoffen
DE298348C (de)
DE518759C (de) Verfahren zur Oxydation von Kuepenfarbstoffen der Anthrachinon- bzw. Benzanthronreihe auf der Faser
DE371597C (de) Verfahren zur Herstellung echter Drucke oder Faerbungen
DE811122C (de) Verfahren zur Gewinnung weisser oder hellfarbiger Leder
DE97593C (de)
DE914245C (de) Verfahren zum Faerben oder Bedrucken von Wolle in verschiedenen Schattierungen oder Farben
DE1444262C (de) Verfahren zur Herstellung von viel farbigem Wollmaterial
DE132402C (de)