Zirkulationsvorrichtung für ein flüssiges Stoffgemisch in einem Behälter
Die Erfindung richtet sich auf eine Vorrichtung zum Zirkulieren eines in einem Behälter bevorrateten, flüssigen Stoffgemischs, beispielsweise einer Lösung, Emulsion oder Suspension, umfassend eine Zirkulationspumpe, die das flüssige Stoffgemisch in dem Behälter durch einen externen Leitungskreislauf zirkulieren lässt, so dass eine Entmischung innerhalb des Behälters vermieden ist, auch wenn in diesem keine mechanische Rühreinrichtung angeordnet ist.
Diverse Flüssigkeiten, insbesondere flüssige Stoffgemische, so auch Tinten für den Digitaldruck, sind manchmal nicht stabil, und Pigmente, gelöste Stoffe, etc. können sich absetzen, wenn die Flüssigkeit nicht permanent in Bewegung gehalten wird - nicht nur in einem Vorratsbehälter, bspw. einem Tinten-Tank, sondern auch in einer Verarbeitungseinrichtung, bspw. in einem Druckkopf.
Im Stand der Technik, beispielsweise in Labors, werden Rührer verwendet, um eine Entmischung solcher flüssiger Stroffgemische zu vermeiden. Auch in Tinfentanks gibt es solche integrierten Rührer, welche die Tinte ständig in Bewegung halten, wie die beigefügte Fig. 2 zeigt, die einen typischen Stand der Technik beschreibt: Im Rahmen eines Drucksystems 21 wird aus einem Tintenvorratsbehälter 22 über eine Leitung 23 ein Druckkopf 24 mit Tinte 25 gespeist. Damit die Tinte 25 sich in dem Tintenvorratsbehälter 22 nicht entmischt, ist dort ein Rührer 26 vorgesehen, dessen Welle 27 durch das Gehäuse 28 des Tintenvorratsbehälters 22 nach außen geführt ist. Ein solcher Rührer 26 ist aber aufwändig, denn der Tintenvorratsbehälter 22 soll meistens gegenüber der Atmosphäre luftdicht abgeschlossen sein, während die Mechanik oder Elektrik des Rührers 26 - also die Welle 27 oder Kabel, etc. - aus dem Tintenvorratsbehälter 22 herausgeführt werden muss. Eine Zirkulation der Tinte 25 durch den Druckkopf 24 ist dabei nicht vorgesehen.
Deshalb wurden in der JP H05-185600 bereits Magnetrührer vorgesehen, also Magnetkörper innerhalb eines Tintentanks, welche auf ein von außen angelegtes Magnetfeld reagieren und rotieren und dadurch die Tinte vermischen. Andererseits muss dabei dennoch bei jedem Wechsel eines Tintenvorratsbehälters zuerst der Magnetkörper ausgebaut und in einen neuen Tintenvorratsbehälter eingesetzt werden, was äußerst umständlich ist.
Die DE 600 11 928 T2 beschreibt einen anderen Weg; hier wird auf Rührer innerhalb eines Tintenbehälters vollständig verzichtet, und statt dessen ist eine Tintenzirkulation vorgesehen, wobei ein erstes von zwei in den Behälter mündenden Rohren mit dem Sauganschiuss einer Pumpe verbunden ist, deren Druckanschluss mit dem zweiten Rohr verbunden ist. Dadurch wird die Tinte ständig in Umlauf gehalten und auf diese Weise eine Entmischung vermieden, so dass kein Rührer mehr erforderlich ist.
Keines dieser Dokumente widmet sich jedoch der weiteren Problematik, wie innerhalb eines druckempfindlichen Bauteils, insbesondere innerhalb eines Druckkopfs, ein möglichst gleichmäßiger, zeitlich konstanter Druck aufrechterhalten werden kann, damit der Druckkopf mit stets gleicher Qualität druckt.
Bei derzeit erhältlichen Drucksystemen wird dazu entweder versucht, innerhalb der Zuflussleitung eines Tintendruckkopfs eine aktiv betriebene Pumpvorrichtung zu installieren oder in der Abflussleitung eine aktiv betriebene Saugvorrichtung. Diese Technik hat sich jedoch nicht bewährt, weil Pumpoder Saugvorrichtungen technisch kaum in die Lage versetzt werden können, eine wirklich konstante, d.h. von Druckschwingungen oder -wellen freie Druckdifferenz dauerhaft aufrechtzuerhalten.
Andererseits wurde auch schon versucht, zwei Tintenbehälter vorzusehen, welche mit unterschiedlichem Innendruck betrieben werden, so dass durch diese Druckdifferenz ein Tintenfluss zustande kommt. Dies erfordert jedoch
eine ständig aktive Druckregelung, um das infolge des Tintenverbrauchs zunehmende Leervolumen oberhalb der Flüssigkeit des Behälters mit höherem Innendruck und das in dem anderen Behälter gleichermaßen abnehmende Leervolumen zu kompensieren.
Es gibt auch eine Variante, wobei zwei Tintenbehälter auf unterschiedlicher Höhe oder mit unterschiedlichem Füllstand vorgesehen sind, wobei die Druckdifferenz durch die unterschiedlichen Pegelstände verursacht wird. Dies erfordert jedoch eine ständig aktive Füllstandsregelung, um das infolge des Tintenverbrauchs abnehmende Flüssigkeitsvolumen in dem stromautwärtigen Behälter und das in dem anderen Behälter gleichermaßen zunehmende Flüssigkeitsvolumen zu kompensieren.
Darüber hinaus werden in diesen beiden Fällen jeweils zwei Tintenbehälter pro Druckkopf bzw. Druckfarbe benötigt, was einen erhöhten Platzbedarf darstellt. Ferner ist bei einem solchen System ein aktives Ändern der Durchflussmenge nur schwer möglich, da Füllstände und Drücke in den Behältern nicht einfach verändert werden können, ohne dass der Druckkopf tropft oder Luft zieht, etc. Schließlich sind derartige Systeme bei Tintenbehältern ohne Zirkulation nicht einfach nachzurüsten, denn ein Standard-Tintenbehälter ohne Zirkulation hat nur maximal eine Heizung und eine Voll-/Leer-Anzeige mit Nachfüllfunktion; bei einem Upgrade des Drucksystems für eine Zirkulation unter Verwendung von zwei Behältern muss daher alles getauscht werden. Aus den Nachteilen des beschriebenen Standes der Technik resultiert das die
Erfindung initiierende Problem, eine gattungsgemäße Zirkulationsvorrichtung derart weiterzubilden, dass gleichzeitig in dem druckempfindlichen Bauteil - beispielsweise in einem Druckkopf stets ein zeitlich konstanter, gleichbleibender Druck aufrecht erhalten werden kann.
Die Lösung dieses Problems gelingt bei einer gattungsgemäßen Zirkulationsvorrichtung durch ein Venturirohr, dessen Hauptleitung in den
externen Leitungskreislauf eingeschalten ist; sowie eine Leitung, welche einen Ausgangsanschluss des druckempfindlichen Bauteils mit dem Sauganschluss des Venturirohrs verbindet. Mit einer solchen Anordnung ist es möglich, Flüssigkeit, insbesondere Tinte, durch ein druckempfindliches Bauteil, insbesondere durch einen Druckkopf, zirkulieren zu lassen; Bei einem solchen Drucksystem fliesst die Tinte quasi an den Düsen vorbei und wird ständig in Bewegung gehalten, um ein Absetzen von Pigmenten, etc. zu verhindern. Gleichzeitig können Düsenausfälle durch Luftbläschen verhindert bzw. behoben werden, weil die kleinen Bläschen durch die Zirkulation weitertrasportiert werden, etc.
Im Stand der Technik gibt es unterschiedliche Druckköpfe; beispielsweise solche, welche einen Durchfluss von 1-5 ml/min benötigen; andere benötigen einen Durchfluss von 100-300 ml/min.
Die Zirkulation durch den Druckkopf sollte möglichst pulslos sein, sprich ein kontinuierlicher Tintenfluss, da Pumpimpulse, bzw. Druckimpulse aufgrund der Trägheit der Tinte zum Tropfen des Kopfs oder zum Einziehen von Luft führen würden, und damit der Druckkopf nicht mehr ordentlich druckt. Daher wird eine möglichst pulslose Pumpe benötigt, z.B. eine Membranpumpe oder Propellerpumpe, und ein Venturirohr mit Sauganschluss, Die besagte Pumpe pumpt aus dem Tintentank im Kreis wieder in den Tintentank hinein; dadurch ist die Tinte ständig in Bewegung, und auf einen Rührer kann verzichtet werden.
An derjenigen Stelle, an welcher die Tinte aus der Pumpe wieder in den Tank hinein gepumpt wird, ist ein Venturirohr angeschlossen, das mit dem Zirkulationsausgang des Druckkopfes verbunden ist. Mittels dieses Venturirohrs wird kontinuierlich und nahezu pulslos Tinte durch den Druckkopf hindurchgesaugt und landet dabei wieder in einem Behälter; bevorzugt in dem selben Behälter, welcher auch den Druckkopf mit Tinte speist. Durch Einstellen
der Förderleistung der verwendeten Pumpe, und/oder durch Verwendung verschiedener Venturirohre und/oder Durchflussbegrenzer lassen sie beliebige Zirkulationsraten erzielen. Durch die erfindungsgemäße Anordnung kann eventuell auf einen aktiven Unterdrück bzw. auf eine Unterdrucksteuerung im Tintenbehälter verzichtet werden, sofern der Saugdruck des Venturirohre für den Druckkopf ausreichend ist, insbesondere wenn der Tintenbehälter über dem Druckkopf angeordnet ist.
Das erfindungsgemäße System ist sehr klein, kann jederzeit nachgerüstet werden, ist einfach zu steuern und zu implementieren und bedarf so gut wie keiner Überwachung.
Dabei ist es unberheblich, ob die Flüssigkeit in einem kleinen Behälter zirkuliert oder in einen grösseren zurückgeführt wird, etc.
Natürlich kann ferner in dem Behälter eine Entgasungseinheit vorgesehen sein, und/oder ein Filter, und/oder eine Heizung, etc. Es hat sich als günstig erwiesen, dass der externe Leitungskreislauf nicht über das druckempfindliche Bauteil geschlossen ist, sondern unmittelbar geschlossen ist, also quasi einen Bypass zu dem druckempfindlichen Bauteil daretellt. Dadurch wird der Mischvorgang innerhalb des Vorrats- und Speisebehältere von dem Betrieb des druckempfindlichen Bauteils - insbesondere eines Druckkopfs - vollständig entkoppelt.
Aus eben diesem Grund sollte auch der Leitungskreislauf zwischen dem Vorrats- und/oder Speisebehälter und dem druckempfindlichen Bauteil nicht über die Zirkulationspumpe geschlossen sein, sondern .einen Bypass zu der Zirkulationspumpe darstellen.
Ferner hat es sich bewährt, dass die Hauptleitung des Venturirohrs stromabwärts der Zirkulationspumpe in deren Leitungskreislauf eingeschalten ist. Somit vereinigen sich die beiden Kreisläufe - der Kreislauf der Zirkulationspumpe einerseits und der Kreislauf des druckempfindlichen Bauteils andererseits - erst in dem Ventürirohr und strömen von dort gemeinsam zu dem Behälter zurück. Abgesehen von dieser Strömungsvereinigung sind die beiden Strömungen weitestgehend entkoppelt, so dass von der Zirkulationspumpe trotz aller Gegenmaßnahmen ggf. hervorgerufene Druckschwankungen nicht zu dem druckempfindlichen Bauteil gelangen können.
Das druckempfindliche Bauteil wird an seinem Eingangsanschluss unmittelbar aus dem Behälter gespeist; idealerweise ist dazu keine Pumpvorrichtung erforderlich, sondern eine einfache Leitungsverbindung genügt; selbst ein Druckgefälle - wie es bspw. durch eine erhöhte Anordnung des Behälters gegenüber dem Druckkopf bewirkt werden könnte - wird nicht benötigt.
Vielmehr wird das für die Ausbildung einer Strömung erforderliche Druckgefälle durch das Ventürirohr hervorgerufen, welches an seinem Sauganschluss einen Unterdrück erzeugt. Mit anderen Worten, die Strömung innerhalb des über das druckempfindliche Bauteil geschlossenen Kreislaufs wird nur über ein Druckgefälle aufrechterhalten, welches auf die Saugleistung des Venturirohrs zurückzuführen ist.
Indem über das Ventürirohr eine Rückleitung von dem druckempfindlichen Bauteil zu dem Behälter geschalten ist, schließt sich der Kreislauf durch das druckempfindliche Element, und unverbrauchte Flüssigkeit gelangt wieder in den Behälter zurück, wo sie unmittelbar für eine folgende Verwendung zur Verfügung steht.
Wenn der über das druckempfindliche Bauteil geschlossene Kreislauf frei von Pumpen ist, ergibt sich ein optimal gleichmäßiges Druckgefälle über dem
druckempfindlichen Bauteil, so dass dieses optimale Betriebsbedingungen vorfindet.
In der Saugleitung zwischen dem Ausgangsanschluss des druckempfindlichen Bauteils und dem Sauganschluss des Venturirohrs kann ein Rückschlagventil vorgesehen sein, welches einen Rückstrom zu dem Ausgangsanschluss des druckempfindlichen Bauteils verhindert. Dadurch ist eine Strömungsumkehr innerhalb des druckempfindlichen Auteils vollkommen ausgeschlossen, selbst wenn die Zirkulationspumpe ausfallen sollte.
Ferner besteht die Möglichkeit, in der Saugleitung zwischen dem Ausgangsanschluss des druckempfindlichen Bauteils und dem Sauganschluss des Venturirohrs eine Reduziereinrichtung vorzusehen, um die Strömungsmenge von dem Ausgangsanschluss des druckempfindlichen Bauteils zu begrenzen. Dadurch kann die Zirkulationsgeschwindigkeit an die Erfordernisse des druckempfindlichen Bauteils individuell angepasst werden.
Bevorzugt ist eine solche Reduziereinrichtung als einstellbares Reduzierventil ausgebildet, damit die Zirkulationsgeschwindigkeit durch das druckempfindliche Bauteil jederzeit neu eingestellt werden kann.
Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die Ein- und Auslassleitung an dem Vorrats- oder Speisebehälter im Bereich von dessen Gehäuseboden mündet, so dass eine Zirkulation aufrechterhalten werden kann, solange noch so viel Flüssigkeit in dem Behälter ist, dass die Mündung der Auslassleitung nicht trocken fällt.
Da in dem Vorratsbehälter kein Rührer benötigt wird, kann der Vorratsbehälter im Inneren frei von beweglichen Elementen gehalten werden. Daher kann der Tintenbehälter auch als austauschbarer Mehrweg- oder Wegwerfbehälter ausgebildet sein und jederzeit schnell ersetzt werden, damit der Druckvorgang nur kurz unterbrochen werden muss.
Ferner empfiehlt die Erfindung, als Zirkulationspumpe eine kontinuierlich fördernde Pumpe zu verwenden, beispielsweise eine Membranpumpe oder eine Propellerpumpe. Je weniger Druckschwankungen eine solche Pumpe erzeugt, um so weniger wird der Betrieb der druckempfindlichen Baugruppe beeintröächtigt-
Schließlich entspricht es der Lehre der Erfindung, dass der Behälter ein Tintenvorratsbehälter ist, und/oder dass das druckempfindliche Bauteil ein Tintendruckkopf ist. Bei Drucksystemen lässt sich die Erfindung mit besonderem Vorteil einsetzen, weil dort zumeist eine hohe Konstanz des Druckgefälles über dem Tintendruckkopf erforderlich ist, um optimale Druckergebnisse zu erzielen.
Weitere Merkmale, Einzelheiten, Vorteile und Wirkungen auf der Basis der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sowie anhand der Zeichnung. Hierbei zeigt:
Fig. 1 einen schematischen Verrohrungsplan eines erfindungsgemäßen
Tintendrucksystems; sowie
Fig. 2 ein Tintendrucksystem gemäß dem Stand der Technik.
Im Rahmen eines erfindungsgemäßen Drucksystems 1 ist ein Tintenvorratsbehälter 2 vorgesehen, der über eine Leitung 3 einen Druckkopf 4 mit Tinte 5 speist.
Allerdings ist in dem Tintenvorratsbehälter 2 kein Rührwerk vorgesehen. Stattdessen wird eine Entmischung der Tinte 5 dädurch vermieden, dass sie über einen exteren Kreislauf 6 ständig in Bewegung gehalten wird. Dazu dient eine Zirkulationspumpe 7, die über ihre Saugleiturig 8 wie auch über ihre
Druckleitung 9, 10 jeweils mit dem Tintenvorratsbehälter 2 verbunden ist, so dass die Tinte 5 durch den externen Kreislauf 6 zirkuliert.
In der Druckleitung 9, 10 der Zirkulationspumpe 7, also stromabwärts derselben, ist ein Venturirohr 11 derart eingeschalten, dass es von der in dem Kreislauf 6 zirkulierenden Tinte 5 durchströmt wird.
Das Venturirohr 11 besteht aus einem glattwandigen Rohrstück, dessen inneres Lumen sich an einer Stelle im Querschnitt verengt, beispielsweise auf 90 % des normalen Rohrinnenquerschnitts oder weniger, vorzugsweise auf 80 % des normalen Rohrinnenquerschnitts oder weniger, bevorzugt auf 60 % des normalen Rohrinnenquerschnitts oder weniger, insbesondere auf 40 % des normalen Rohrinnenquerschnitts oder weniger, oder gar auf 30 % des normalen Rohrinnenquerschnitts oder weniger. Noch stärkere Einengungen sind denkbar, beispielsweise auf 25 % des normalen Rohrinnenquerschnitts oder weniger, vorzugsweise auf 20 % des normalen Rohrinnenquerschnitts oder weniger, bevorzugt auf 15 % des normalen Rohrinnenquerschnitts oder weniger, insbesondere auf 10 % des normalen Rohrinnenquerschnitts oder weniger.
Die Verengung des Querschnitts des Venturirohrs 11 kann beispielsweise durch zwei gegeneinander gerichtete, konische oder sich in sonstiger Weise von ihren peripheren Enden zu ihren einander zugewandten Enden hin verjüngende Rohrabschnitte 12, 13 bewirkt werden, die an der Stelle ihres geringsten Durchmessers miteinander verbunden sind. An dieser Stelle ist ein dritter, seitlicher Anschluss 14 vorgesehen, an welchem beim Betrieb der Venturidüse 11 ein Unterdrück anliegt, und welcher deshalb als Sauganschluss 14 bezeichnet werden soll.
Bevorzugt weist das Venturirohr 1 1 neben den peripheren Mündungen seiner beiden Rohrabschnitte 12, 13 und dem Sauganschluss 14 keine weiteren
Öffnungen auf, ist also im Innenraum von dem umgebenden, atmosphärischen Druck unabhängig.
Das Venturirohr 1 1 sollte aus einem festen Material bestehen, wie beispielsweise Metall oder einem festen, strükturstabilen Kunststoff, so dass es sich unter dem Einfluss einer Druckdifferenz zwischen Außen- und Innenraum nicht verformt.
Darüber hinaus sollte der Mantel des Venturirohrs 1 1 sowohl flüssigkeitsdicht sein, damit keine Tinte austreten kann, als auch gasdicht, so dass bei einem inneren Unterdrück weder Luft noch ein sonstige Gas in den Innenraum hineindiffundiert.
Eine weitere Besonderheit der Erfindung ist, dass der zentrale, verjüngte Bereich des Venturirohrs 11 bevorzugt auf dem selben Niveau liegen sollte wie die beiden Rohrabschnitte 12, 13. Dies kann bspw. dadurch bewirkt werden, dass das Venturirohr. 11 horizontal ausgerichtet ist wie in Fig. 1 wiedergegeben.
Die peripheren Enden der konischen Rohrabschnitte 12, 13 sind in die Druckleitung 9, 10 der Zirkulationspumpe 7 eingeschalten und bilden die Hauptleitung der Venturidüse bzw. des Venturirohrs 1 1. Der Sauganschluss 14 des Venturirohrs ist über eine Saugleitung 15 mit dem ablaufseitigen Anschluss 16 des Druckkopfs 4 verbunden, so dass der Unterdrück gegenüber dem normalen Betriebsdruck an dem zulaufseitigen Anschluss 17 des Druckkopfs 4 eine Druckdifferenz hervorruft, die eine Strömung zur Folge hat.
Um diese Druckdifferenz genau auf den von dem betreffenden Druckkopf 4 benötigten Wert einstellen zu können, kann in die Saugleitung 15 eine Reduziereinrichtung eingeschalten sein. Dabei kann es sich um ein einstellbares Reduzierventil 18 handeln.
Weiterhin sieht die Erfindung vor, dass in der Saugleitung 15 noch ein Rückschlagventil 19 eingeschalten ist, um ein Rückströmen von Tinte in der Saugeitung 15 zu vermeiden, selbst wenn die Zirkulationspumpe 7 ausgeschalten wird oder ausfällt.
Da die Druckdifferenz rD über dem Druckkopf 4 von der Höhe des Flüssigkeitspegels 20 der Tinte 5 in dem Tintenvorrats- und/oder -speisebehälter 2 ist, kann dieser Behälter 2 ohne Nachfüllen so lange betrieben werden, so lange die Leitungen 3, 8 nicht trockenfallen.
Für das Venturirohr. 11 gilt die Bernoulli-Gleichung, wobei der Index 1 auf die Parameter im Zulaufanschluss bzw. Rohrabschnitt 12 Bezug nimmt, der Index 2 auf die Parameter im Sauganschluss 14:
(p1 - p2) + p * g * (h1 - h2) = ½ * p * v2 2 * [1 - (A2/A1)2], wobei p der Druck am jeweiligen Ort ist, h die Höhe am jeweiligen Ort, A der lichte Strömungsquerschnitt am jeweiligen Ort, V die Strömungsgeschwindigkeit am jeweiligen Ort, sowie p die Dichte der Tinte und g die Erdbeschleunigung, bzwj p2 - p1 = p * g * (h1 - h2) - ½ * p * v2 2 * [1 - (A2/A1)2]; p2 = p1 + p * 9 * (h1 - h2) - ½ * p * v2 2 * [1 - (A2/A1)2],
Wenn der Höhenunterschied (hi - h2) vemachlässigbar klein ist - also insbesondere wenn das Venturirohr 1 1 horizontal ausgerichtet ist oder wenn seine Abmessungen klein sind - vereinfacht sich die Formel zu: p2 = p1 - ½ * p * v2 2 * [1 - (A2/A1)2],
Im Weiteren soll angenommen werden, dass die Dichte p der Tinte etwa 1 kg/dm3 ist. Ferner ist davon auszugehen, dass der Druck p1 bei laufender Zirkulationspumpe 7 größer ist als der Gewichtsdruck pt am Boden des Tintenvorratsbehälters 2 und auch größer als der umgebende Atmosphärendruck pa. Insbesondere gilt mit der von der Leistung der Zirkulationspumpe 7 herrührenden Druckerhöhung pz: p1 = pt + p * g * (ht - h1) + pz.
Der Gewichtsdruck pd am zulaufseitigen Anschuss 17 des Druckkopfs 4 ist abhängig von der Höhe hd des zulaufseitigen Anschusses 17 des Druckkopfs 4 im Verhältnis zu der Höhe ht des Auslasses am Boden des Tinten vorratsbehälters 2: pd = pt + p * g * (ht - hd).
Am Sauganschluss 14 soll jedoch ein Unterdrück p2 anliegen, derart, dass am ablaufseitigen Anschluss 16 des Drückkopfs 4 ein Unterdrück rD < 0 gegenüber dem Gewichtsdruck pd am zulaufseitigen Anschuss 17 des Druckkopfs 4 herrscht: p2 = pd + pD = pt + p * g * (ht - hd) + rD, und zwar um mehr als die Differenz p * g * (h2 - hd) verringert: p2 + p * g * (h2 - hd) = pd + rD = pt + p * g * (ht - hd) + pD, d.h,·
Falls h1 » h2 ist, gilt:
Demnach lässt sich das Querschnittsverhältnis (A1/A2) zwischen dem Zuiauf 12 des Venturirohrs 1 1 und dessen Sauganschluss 14 gemäß obiger Formel
aus dem Pumpdruck pz der Zirkulationspumpe 7, der gewnschten Druckdifferenz rD über dem Druckkopf 4 und der Strömungsgeschwindigkeit v1 in der Zuleitung 12 unter Berücksichtigung der Dichte p der Tinte bestimmen. Verschiedene Modifikationen der erfindungsgemäßen Anordnung sind möglich. Insbesondere können verschiedene Ventile und/oder Querschnittsreduzierungen jeweils auch an einer anderen Stelle des betreffenden Kreislaufs eingefügt werden. Außerdem können nach diesem Prinzip auch mehrere Druckköpfe eines Drucksystems an ein gemeinsames Venturirohrs angeschlossen sein oder jeder Druckkopf ist an ein eigenes Venturirohr angeschlossen.
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Bezugszeichenliste
1 Drucksystem 26 Rührer
2 Tintenvorratsbehälter 27 Welle
3 Leitung 28 Gehäuse
4 Druckkopf
5 Tinte
6 Kreislauf
7 Zirkulationspumpe
8 Saugleitung
9 Druckleitung
10 Druckleitung
11 Venturirohr
12 zulaufseitiger Rohrabschnitt
13 ablaufseitiger Rohrabschnitt
14 Sauganschluss
15 Saugleitung
16 ablaufseitiger Anschluss
17 zulaufseitiger Anschluss
18 Reduzierventil
19 Rückschlagventil
20 Flüssigkeitspegel
21 Drucksystem
22 Tintenvorratsbehälter
23 Leitung
24 Druckkopf
25 Tinte