Abstandshalter für Isolierverglasungen, Verfahren zur Herstellung des Abstandshalters und Mehrfachisolierverglasung
Die Erfindung betrifft einen Abstandshalter für Isolierverglasungen, ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Abstandshalters und eine mit einem solchen Abstandshalter aufgebaute Mehrfachisolierverglasung. Insbesondere betrifft die Erfindung einen
Abstandshalter für Dreifachisolierverglasungen, ein Verfahren zu dessen Herstellung und eine Dreifachisolierverglasung. WO2014/198431 beschreibt einen Abstandshalter für Isolierverglasungen, aufweisend einen extrudierten Grundkörper mit
- einem ersten Scheibenkontaktschenkel,
- einem parallel dazu verlaufenden zweiten Scheibenkontaktschenkel,
- einem ersten Verglasungsinnenraumschenkel,
- einem zweiten Verglasungsinnenraumschenkel,
- einem Außenschenkel,
- einer entlang einer Erstreckungsrichtung erstreckten ersten Hohlkammer,
- einer parallel zur Erstreckungsrichtung erstreckten zweiten Hohlkammer und
- einer Nut mit einem ersten Nutseitenschenkel und einem zweiten Nutseitenschenkel zur Aufnahme einer Scheibe,
wobei die Nut zwischen der ersten Hohlkammer und der zweiten Hohlkammer entlang der Erstreckungsrichtung verläuft und im Querschnitt betrachtet die erste Hohlkammer durch den ersten Scheibenkontaktschenkel, den ersten Verglasungsrauminnenschenkel und einen ersten Abschnitt des Außenschenkels umgriffen ist und die zweite Hohlkammer durch den zweiten Scheibenkontaktschenkel, den zweiten Verglasungsrauminnenschenkel und einen zweiten Abschnitt des Außenschenkels umgriffen ist, wobei in der Nut ein sich zumindest abschnittsweise entlang der Erstreckungsrichtung erstreckender extrudierter
Scheibenaufnahmesockel angeordnet ist. Der erste Scheibenkontaktschenkel dient zur Fixierung an einer ersten Scheibe und der zweite Scheibenkontaktschenkel dient zur Fixierung an einer zweiten Scheibe. Die Nut verläuft dabei parallel zu den beiden Hohlkammern und dient der Aufnahme einer dritten Scheibe.
Die erste Hohlkammer grenzt an den ersten Verglasungsinnenraumschenkel, während die zweite Hohlkammer an den zweiten Verglasungsinnenraumschenkel angrenzt, wobei die Verglasungsinnenraumschenkel die Hohlkammern nach oben hin begrenzen und der Außenschenkel die Hohlkammern nach unten hin begrenzt. Der Begriff„nach oben hin" ist in
diesem Zusammenhang„als dem Scheibeninnenraum einer Isolierverglasung mit erfindungsgemäßem Abstandshalter zugewandt" und„nach unten hin" als„dem
Scheibeninnenraum abgewandt" zu verstehen. Die Scheibenkontaktschenkel und die Nutseitenschenkel stellen jeweils die Verbindung zwischen den
Verglasungsrauminnenschenkeln und dem Außenschenkel her.
Da die Nut zwischen dem ersten Verglasungsinnenraumschenkel und zweiten
Verglasungsinnenraumschenkel verläuft, begrenzt sie diese seitlich und trennt die erste Hohlkammer und die zweite Hohlkammer voneinander.
Die Erfindung betrifft einen einteiligen doppelten Abstandshalter, der auch als
„Doppelspacer" bezeichnet wird und an dem in einer Ausführungsform alle drei Scheiben einer Dreifachisolierverglasung fixiert werden können. Dabei sind die beiden äußeren Scheiben (erste Scheibe und zweite Scheibe) an den Scheibenkontaktschenkeln angebracht und die mittlere Innenscheibe ist in der die beiden Hohlkammern trennenden Nut
angeordnet.
Eine Besonderheit beim Aufbau einer Mehrfachisolierverglasung unter Einsatz eines solchen Doppel-Abstandshalters besteht darin, dass die in der Nut angeordnete Innenscheibe keine hermetisch dichtende Grenzfläche an der Nut ausbildet. Eine solch dichte Fixierung ist auch ganz bewusst nicht gewünscht, beispielsweise um einen Druckausgleich zwischen den Kompartimenten rechts und links der mittigen Scheibe zu gewährleisten. Dies hat beispielsweise beim verformenden Einwirken von Windlasten auf die Außenscheibe den Vorteil, dass die Steigerung des Drucks im Verglasungsinnenraum von beiden
Kompartimenten aufgenommen werden kann. Abhängig davon, wie die Innenscheibe in der Nut angeordnet ist, kann es bei einem nicht durchweg gewährleisteten mechanischen Kontakt zwischen Nut und der Kante der Innenscheibe zur Ausbildung eines schmalen Spaltes kommen. Die durch einen Spalt beabstandeten Bereiche besitzen abhängig von ihren Abmessung Eigenfrequenzen, die durch externe Vibrationsquellen resonant angeregt werden können. Dies kann wiederum zu störenden Vibrationsgeräuschen führen. Um das entstehen derartiger Vibrationsgeräusche zu verhindern, ist es üblich in die Nut des
Abstandshalters eine Einlage aus einem durch die Innenscheibe verformbaren Elastomer beispielsweise aus Ethylen-Dien-Kautschuk einzulegen. Das Einlegen einer solchen Einlage verkompliziert allerdings das Verfahren zur Herstellung des Abstandshalters der
Dreifachisolierverglasung. Derartige Abstandshalter werden üblicherweise in
Endlosverfahren mittels Extrusion hergestellt. Die dabei produzierten Abstandshalter werden beim Bau von Mehrfachisolierverglasungen durch Säge- und/oder Fräsvorgänge benötigte
Abmessungen abgelenkt. In die Nut eingelegte Einlagen reißen sich jedoch bei den Säge- und/oder Fräsvorgängen immer wieder aus der Nut heraus los. Die Herstellung einer Mehrfachisolierverglasung ist daher aufgrund des beschriebenen Aufbaus des
Abstandshalters schwierig.
Weiterhin ist aus der WO2016/091646 A1 bekannt, eine gasdurchlässige Einlage in der Nut anzuordnen. Die gasdurchlässige Einlage kann mit dem polymeren Grundkörper co- extrudiert oder in die Nut eingeschoben oder eingesteckt sein. Die Co-Extrusion der Einlage mit dem polymeren Grundkörper ist aber praktisch schwer realisierbar.
Aus der EP3020908A1 ist weiterhin ein Abstandshalter bekannt, der eine Außenhülle aufweist, die eine Innenstruktur wie beispielsweise Trocknungsmittel umschließt, wobei die Außenhülle durch Extrusion als Verbund mit der Innenstruktur vorliegt. Der Abstandshalter kann als Doppelspacer ausgebildet sein und eine Nut zur Aufnahme einer mittleren
Innenscheibe aufweisen, die mittels eines Adhesivklebers stoffschlüssig mit dem
Abstandshalter verbunden ist.
Ferner beschreibt die DE2835669A1 einen Mehrfachscheibenverbund, dessen Scheiben durch einen Abstandshalter voneinander getrennt sind, der mittels eines Klebers mit ihnen verklebt ist.
US2014/0109499A1 beschreibt weiterhin einen Doppel-Spacer mit einer Nut, deren sie bildende Nutseitenschenkel mit einer mittleren Innenscheibe mittels eines Klebers verbunden sind. Alternativ kann auch eine langgestreckte Dichtung bereitgestellt sein, die mit einem ersten Verglasungsinnenraumschenkel und einem zweiten Verglasungsinnenraumschenkel in Eingriff steht und die mittlere Innenscheibe aufnehmen kann. Die
Verglasungsinnenraumschenkel ragen in die aus den Nutseitenschenkeln gebildete Nut hinein. WO2016/068305A1 offenbart einen Abstandshalter mit einer oder mehreren Nuten zur
Aufnahme einer oder mehrerer mittlerer Innenscheiben. Jede Nut weist eine Einlage auf, die klammerartig die jeweilige Innenscheibe einklemmt. Die Einlage ist ein Vinylchlorid- oder Urethanharz mit einer Shore-Härte im Bereich von 50 bis 90 oder ein Gummi, um eine ausreichende Haltekraft bereitzustellen. Sie ist nur in teilweisem Kontakt mit der Nut angeordnet, um einen Druck in Kompartimenten zwischen den Innenscheiben
auszugleichen, der sich beispielsweise durch Temperaturänderungen ändert.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Abstandshalter für Isolierverglasungen, ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Abstandshalters und eine
Mehrfachisolierverglasung aufgebaut aus einem solchen Abstandshalter bereitzustellen, die einfacher herzustellen oder durchzuführen sind und somit Kosten sparen.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird erfindungsgemäß durch einen Abstandshalter für Isolierverglasungen, ein Verfahren zu dessen Herstellung und eine
Mehrfachisolierverglasung nach den unabhängigen Ansprüchen 1 , 8 und 13 gelöst.
Bevorzugte Ausführungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass der Scheibenaufnahmesockel aus einem Polymer gebildet ist, in dessen Oberfläche eine im Wesentlichen parallel zur Nut verlaufende und sich im Querschnitt in Richtung des Außenschenkels betrachtet verjüngende Aufnahmevertiefung ausgebildet ist und wobei das Polymer eine Shore Härte A im Bereich von 10 bis 80 bevorzugt im Bereich von 20 bis 60 und besonders bevorzugt im Bereich von 40 bis 60, gemessen nach DIN ISO 7619-1 , aufweist.
Der erfindungsgemäße Abstandshalter ermöglicht durch das zumindest abschnittsweise Vorsehen eines Scheibenaufnahmesockels am Boden der Nut eine und passgenaue nicht- hermetische Montage der oder einer Innenscheibe einer Mehrfachisolierverglasung, insbesondere einer Dreifachverglasung. Die Auswahl des Polymers für den
Scheibenaufnahmesockel im beanspruchten Shore-Härten-Bereich bietet zum einen eine gute mechanische Stützung der Innenscheibe in der Nut. Durch die sich in Richtung des Außenschenkels hin verjüngende Aufnahmevertiefung im Scheibenaufnahmesockel ist ein mechanisch festes Fassen der Scheibenaußenkante gewährleistet. Es kann somit nicht mehr zu unerwünschten Klappergeräuschen oder Resonanzeffekten kommen, die durch nicht fest fixierte Scheibenaußenkanten verursacht sind. Die Aufnahmevertiefung ist verjüngend ausgebildet. Sie weist somit in Einführungsrichtung einer Innenscheibe betrachtet eine abnehmende Breite auf. Wobei die Aufnahmevertiefung mindestens so schmal wird, dass die Scheibenaußenkante der Innenscheibe mechanisch gefasst ist.
Insofern kann Aufnahmevertiefung durch die Verjüngung auch schmaler als die Dicke der Innenscheibe werden, so dass dadurch das mechanische Einfassen der
Scheibenaußenkante durch die geometrische Konstellation erzwungen wird. Die gewählten Shore-Härten der Polymere sind überdies im Vergleich zum Glasmaterial der eingebrachten Scheibe weich genug, um ein schonendes mechanisches Fixieren der Scheibenaußenkanten zu realisieren. Zum anderen lassen sich derartige Polymere bei den
Säg- und Fräsvorgängen zum Ablängen des Abstandshalters gut und werkzeugschonend trennen, weil sie aufgrund ihrer Härte zerspanend und nicht verschmierend durchtrennt werden. Dieser gewünschte Effekt hängt nicht allein vom Trennwerkzeug und den
Betriebsparametern des Trennwerkzeuges ab. Die erfindungsgemäße Auswahl der
Polymerhärte ermöglicht somit eine kosteneffiziente Weiterverarbeitung des
Abstandshalters.
Des Weiteren erfolgt die erfindungsgemäße Fixierung der Innenscheibe durch die Nut mit dem polymeren Scheibenaufnahmesockel. Somit ermöglicht der erfindungsgemäße
Abstandshalter insbesondere die Herstellung einer Dreifachverglasung mit einer Low-E-
Beschichtung auf der Innenscheibe, ohne dass ein Vorspannen der Innenscheibe notwendig ist. Bei Verwendung des erfindungsgemäßen Abstandshalters entfällt vielmehr der
Vorspannprozess, wodurch eine weitere Kosten red uzierung erreicht werden kann. Durch die erfindungsgemäße spannungsfreie Fixierung in der Nut mit dem Scheibenaufnahmesockel kann ferner die Dicke und somit das Gewicht der Innenscheibe vorteilhaft reduziert werden.
Die Shore-Härte kann mit verschiedenen Härtemessgeräten gemessen werden. Für relativ weiche Elastomere werden üblicherweise Shore A-Messgeräte mit einer Nadel mit abgestumpfter Spitze und für relativ steife Kunststoffe Shore D-Messgeräte mit einer Nadel mit kugelförmiger Spitze verwendet. Shore A und Shore D-Werte können miteinander verglichen werden bzw. überschneiden sich. In einer bevorzugten Ausführungsform weist das Polymer des Aufnahmesockels die Shore-Härte A 50, gemessen nach DIN ISO 7619-1 auf. Der erste Scheibenkontaktschenkel und der zweite Scheibenkontaktschenkel stellen die Seiten des Abstandshalters dar, an denen beim Einbau des Abstandshalters die Montage der äußeren Scheiben (erste Scheibe und zweite Scheibe) einer Mehrfachisolierverglasung erfolgt. Der erste Scheibenkontaktschenkel und der zweite Scheibenkontaktschenkel verlaufen parallel zueinander. Der Außenschenkel des polymeren Grundkörpers ist die den Verglasungsinnenraumschenkeln gegenüberliegende Seite des Abstandshalters, die vom Innenraum der Isolierverglasung weg und ggf. in Richtung einer äußeren Isolierfolie weist. Der Außenschenkel verläuft bevorzugt senkrecht zu den Scheibenkontaktschenkeln. Die den Scheibenkontaktschenkeln nächstliegenden Abschnitte des Außenschenkels können jedoch alternativ in einem Winkel von bevorzugt 30° bis 60° zum senkrecht zu den
Scheibenkontaktschenkeln verlaufenden Außenschenkel in Richtung der
Scheibenkontaktschenkel geneigt sein. Diese abgewinkelte Geometrie verbessert die Stabilität des polymeren Grundkörpers und ermöglicht eine bessere Verklebung des
erfindungsgemäßen Abstandshalters mit einer Isolationsfolie, die auf den Außenschenkel des Abstandshalters optional aufgebracht ist. Ein Außenschenkel, der sich in seiner gesamten Breite senkrecht zu den Scheibenkontaktschenkeln erstreckt, hat hingegen den Vorteil, dass die Dichtfläche zwischen Abstandshalter und Scheibenkontaktschenkeln maximiert wird und durch die daraus folgende einfachere Formgebung der
Produktionsprozess erleichtert wird.
Bevorzugt ist die Nut breiter als die Dicke der darin zu montierende Innenscheibe, so dass sich der polymere Scheibenaufnahmesockel in der Nut derart einbringen lässt, dass er eine mechanische Bewegung der Scheibe und eine dadurch bedingte Geräuschentwicklung beispielsweise beim Öffnen und Schließen des Fensters oder bei Resonanzeffekten durch äußere Schallquellen verhindert. Der polymere Scheibenaufnahmesockel kompensiert des Weiteren die thermische Ausdehnung der Innenscheibe bei Erwärmung, so dass unabhängig von den klimatischen Bedingungen eine spannungsfreie Fixierung gewährleistet ist.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist die verjüngende Aufnahmevertiefung in die Oberfläche des extrudierten Polymers des Scheibenaufnahmesockels eingeformt. Das Einformen der Aufnahmevertiefung wird zum Beispiel mittels eines Profil-Werkzeuges, beispielsweise einem Prägewerkzeug realisiert. Das Profilwerkzeug dringt derart über die Oberfläche des noch nicht abgekühlten extrudierten Polymers des
Scheibenaufnahmesockels in diese viskose Polymermasse ein, dass sich die
Aufnahmevertiefung in dem Scheibenaufnahmesockel ausbildet. Da über das Profilwerkzeug eine Prägekraft zur Ausbildung der Aufnahmevertiefung ausgeübt wird, ist es nicht möglich, den Grundkörper und den Scheibenaufnahmesockel zu co-extrudieren. Würde man dies tun, wo liefe man Gefahr durch das Ausüben der Prägekraft nicht allein das viskose Polymer des Scheibenaufnahmesockels sondern auch angrenzende Abschnitte des ebenfalls noch viskosen polymeren Grundkörpers zu deformieren. Die durch das Profil-Werkzeug eingeprägte Oberfläche des extrudierten Scheibenaufnahmesockel-Polymers stellt ein strukturelles Merkmal dar, dass diesen Abstandshalter unterscheidbar macht zu anderen extrudierten Abstandshaltern, bei denen der Scheibenaufnahmesockel in der Nut als separate Einlage ausgebildet oder bei denen der Scheibenaufnahmesockel co-extrudiert ist.
Bevorzugt ist das Polymer des Scheibenaufnahmesockels als thermoplastisches Polymer (TPE) ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus TPA (auch als TPE-A oder Polyamid-TPE bezeichnet), TPC (auch als TPE-C oder Copolyester-TPE bezeichnet, TPS (auch als TPE-S oder Styrol-TPE bezeichnet), TPU (auch als TPE-U oder Urethan-TPE bezeichnet) oder TPV (auch als TPE-V oder TPE mit vernetztem Kautschuk bezeichnet). Bevorzugter ist das
Polymer ausgewählt, aus der Gruppe, bestehend aus TPU. Bevorzugt handelt es sich bei dem TPU um TPU-ARES (Aromatische Hartsegmente, Polyester-Weichsegmente), TPU- ARET (Aromatische Hartsegmente, Polyether-Weichsegmente) oder TPU-AREE
(Aromatische Hartsegmente, Weichsegmente mit Ether- und Ester-Bindungen); ebenso geeignet sind aliphatische TPUs.
Der Scheibenaufnahmesockel ist bevorzugt im Inneren der Nut angeordnet. Weiterhin bevorzugt ragt der Scheibenaufnahmesockel nicht über die Oberkante der Nut hinaus.
Insbesondere ragt der Scheibenaufnahmesockel nicht über die sich quer zur Nut
erstreckenden Verglasungsinnenraumschenkel und über die zwei Nutseitenschenkel hinaus. Der Scheibenaufnahmesockel ist vorzugsweise derart in der Nut angeordnet, dass er den Boden der Nut zumindest abschnittsweise bedeckt. Der polymere Scheibenaufnahmesockel oder die polymeren Scheibenaufnahmesockel-Abschnitte haften auf dem Boden der Nut an. Diese Haftung kann durch ein separates Klebemittel erzielt werden oder beim
Herstellungsprozess durch das Erstarren des polymeren Scheibenaufnahmesockels auf dem Boden der Nut von selbst entstehen.
Im Scheibenaufnahmesockel eine im Wesentlichen parallel zur Nut verlaufende und sich im Querschnitt in Richtung des Außenschenkels betrachtet verjüngende Aufnahmevertiefung ausgebildet. Die Aufnahmevertiefung weist somit eine variierende Breite auf, wobei ihre geringste Breite kleiner oder gleich der Dicke der in die Nut und die Aufnahmevertiefung einzubringenden Innenscheibe ausgebildet ist. Dabei kann die Dicke der die Nut
ausbildenden Nutseitenschenkel variieren. Bevorzugt ist die Dicke der die Nut ausbildenden Nutseitenschenkel konstant und weisen die die Nut ausbildenden Nutseitenschenkel ebenfalls eine Verjüngung im Querschnitt in Richtung des Außenschenkels betrachtet auf. Durch die sich verjüngende Geometrie ist für den Scheibenaufnahmesockel, dessen Polymer im Bereich des Bodens der Nut extrudiert wird, weniger Material erforderlich, um einen Scheibenaufnahmesockel zu bilden. Da die Polymere mit den beanspruchten Shore-Härten einen im Vergleich zu den Polymeren für den extrudierten Grundkörper hohen Preis aufweisen, kann durch die zueinander verjüngend angeordneten Nutseitenschenkel eine weitere Senkung des Abstandhalter-Herstellungspreises erreicht werden. Außerdem erhöht sich dadurch das Volumen der ersten Hohlkammer und der zweiten Hohlkammer, so dass dort mehr Trockenmittel eingebracht werden kann. Dadurch erhöht sich die Lebensdauer des Abstandshalters in einer Einbausituation.
Bevorzugt verläuft der Scheibenaufnahmesockel entlang der Erstreckungsrichtung betrachtet durchgängig in der Nut und weist eine im Wesentlichen gleichförmige Querschnittsfläche auf.
Der durchgängig in der Nut angeordnete Scheibenaufnahmesockel bedeckt vorzugsweise den Boden und die die Nut ausbildenden Flanken des ersten und des zweiten
Nutseitenschenkels. Bevorzugt bedeckt der Scheibenaufnahmesockel die Innenoberfläche der Nut vollständig oder im Wesentlichen vollständig, soweit fertigungstechnisch möglich.
Alternativ bevorzugt ist der Scheibenaufnahmesockel segmentiert, wobei benachbarte Segmente beabstandet zueinander angeordnet sind, so dass der Scheibenaufnahmesockel abschnittsweise in der Nut angeordnet ist und eine im Wesentlichen gleichförmige
Querschnittsfläche aufweist. Durch die segmentierte Anordnung wird ein Gasaustausch zwischen den Volumina rechts und links der dritten Scheibe vereinfacht. Vorzugsweise sind benachbarte Segmente des Scheibenaufnahmesockels mit einem Abstand von 5 bis 50 mm, bevorzugt 10 bis 30 mm, bevorzugter 15 bis 25 mm zueinander angeordnet. Die Segmente weisen bevorzugt gleiche Abmessungen in Erstreckungsrichtung betrachtet auf.
Beispielsweise erstreckt sich ein Segment entlang der Nut in die Erstreckungsrichtung 15 mm, bevorzugt 20 mm. Die Segmente des Scheibenaufnahmesockels bedecken jeweils vorzugsweise den Boden der Nut und erstrecken sich entlang der die Nut bildenden Flanken der ersten und der zweiten Nutseitenschenkel.
Bevorzugt grenzt eine Bodenfläche der Nut direkt an den Außenschenkel des polymeren Grundkörpers, ohne dass sich eine oder beide Hohlkammern unterhalb der Nut erstrecken. Dadurch wird eine größtmögliche Tiefe der Nut erreicht, wobei die Fläche der
Nutseitenschenkel bzw. daran angrenzende Abschnitte des Scheibenaufnahmesockels zur Stabilisierung der Innenscheibe in einer Mehrfachisolierverglasung maximiert werden. Der erste Nutseitenschenkel und der zweite Nutseitenschenkels der Nut können sowohl parallel zu den Scheibenkontaktschenkeln verlaufen als auch in die eine oder andere Richtung geneigt sein. Bevorzugt wird durch eine Neigung dieser Nutseitenschenkel in Richtung der in der Mehrfachisolierverglasung einzubringenden Innenscheibe nach unten hin eine Verjüngung erzeugt, die dazu dient, die Polymer-Volumen des in die Nut
einzubringenden Scheibenaufnahmesockels zu reduzieren und die Volumina der Hohlräume zur Aufnahme von Trockenmittel zu erhöhen.
Wenn die Nutseitenschenkel geneigt sind, so dass sie in Richtung der in der
Mehrfachisolierverglasung einzubringenden Innenscheibe nach unten hin eine sich verjüngende Nut ausbilden, können sie eine variierende Dicke oder eine konstante Dicke aufweisen. Im ersten Fall sind nur die an die Nut angrenzenden Flanken der
Nutseitenschenkel geneigt ausgebildet, während an die Hohlräume angrenzende Flanken
der Nutseitenschenkel parallel zu den Scheibenkontaktschenkeln verlaufen. Im letzten Fall sind sowohl die an die Nut angrenzenden Flanken als auch die an die Hohlräume angrenzende Flanken der Nutseitenschenkel geneigt ausgebildet. Der letzte Fall ist bevorzugt.
Des Weiteren sind auch gewölbte Nutseitenschenkel denkbar, wobei nur der mittlere Abschnitt der Nutseitenschenkel und der daran angeordnete Scheibenaufnahmesockel an der Innenscheibe anliegen. Die gewölbten Nutseitenschenkel verfügen über eine sehr gute Federwirkung, insbesondere bei geringen Wandstärken. Dadurch wird die Flexibilität der Nutseitenschenkel weiter erhöht, so dass eine thermische Ausdehnung der Innenscheibe besonders vorteilhaft kompensiert werden kann. In einer bevorzugten Ausführungsform sind die gewölbten Nutseitenschenkel aus einem anderen Material gefertigt als der polymere Grundkörper und mit diesem co-extrudiert. Dies ist besonders vorteilhaft, da so die
Flexibilität der Nutseitenschenkel durch die Wahl eines geeigneten Materials selektiv erhöht werden kann, während die Steifigkeit des polymeren Grundkörpers erhalten bleibt.
In einer bereits erwähnten bevorzugten Ausführungsform sind der erste Nutseitenschenkel und der zweite Nutseitenschenkel derart angeordnet, dass sich die Nut in Richtung des Außenschenkels hin verjüngt. Der erste und zweite Nutseitenschenkel sind relativ zu den senkrechten oder im Wesentlichen senkrechten Scheibenkontaktschenkel nach innen in Richtung einer in der Nut aufzunehmenden Innenscheibe geneigt. Vorzugsweise verjüngt sich der Scheibenaufnahmesockel ebenfalls in Richtung des Außenschenkels hin. Der Scheibenaufnahmesockel und die Nutseitenschenkel können einen gleichen oder einen unterschiedlichen Verjüngungsgrad aufweisen. Bevorzugt weisen sie den gleichen
Verjüngungsgrad auf.
Als Variante ist das Polymer des Scheibenaufnahmesockels gegenüber dem Grundkörper kontrastierend eingefärbt. Bei Verwendung eines wunschgemäß eingefärbten Polymers ist es möglich, die Farbgebung gemäß den Wünschen des Nutzers bzw. Herstellers
einzustellen und sich somit die daraus ergebende Anmutung harmonisch in seine Umgebung einfügt. Auch der polymere Grundkörper und das Material der Nut können eingefärbt sein. Bevorzugt weist das Polymer des Scheibenaufnahmesockels eine Farbe auf, die gegenüber der Oberfläche des umgebenden Grundkörpers keinen oder nur einen geringen Kontrast aufweist. Dadurch fällt der Aufnahmesockel als zusätzlich vorgesehenes Polymerbauteil nicht auf und erhält eine neutrale optische Anmutung.
Der Scheibenaufnahmesockel ist direkt an den Grundkörper angeformt und somit einstückig mit diesem ausgebildet, wobei, der Scheibenaufnahmesockel nach dem Extrusionsschritt zur Herstellung des Grundkörpers in einem separaten Extrusions-Schritt direkt an den polymeren Grundkörper angeformt wird. Das Material des Scheibenaufnahmesockels ist in diesem Fall derart ausgewählt, dass es gut an dem Grundkörper haftet. Insbesondere die vorstehend erwähnten thermoplastischen Elastomere eignen sich hervorragend aufgrund ihrer Shore-Härte und Haftfähigkeit als Scheibenaufnahmesockel-Material.
Der Grundkörper weist bevorzugt entlang der Verglasungsinnenraumschenkel eine
Gesamtbreite von 10 mm bis 60 mm, besonders bevorzugt von 20 mm bis 36 mm, auf.
Durch die Wahl der Breite der Verglasungsinnenraumschenkel wird z.B. bei einer Dreifach- Isolierverglasung der Abstand zwischen erster und Innenscheibe bzw. zwischen
Innenscheibe und zweiter Scheibe bestimmt. Bevorzugt sind die Breiten des ersten
Verglasungsinnenraumschenkels und des zweiten Verglasungsinnenraumschenkels gleich. Alternativ sind auch asymmetrische Abstandshalter möglich, bei denen die beiden
Verglasungsinnenraumschenkel unterschiedliche Breiten haben. Das genaue Abmaß der Verglasungsinnenraumschenkel richtet sich nach den Dimensionen der Isolierverglasung und den gewünschten Scheibenzwischenraumgrößen. Der Grundkörper weist bevorzugt entlang der Scheibenkontaktschenkel eine Höhe von 5 mm bis 15 mm, besonders bevorzugt von 5 mm bis 10 mm, auf. Die Nut weist bevorzugt eine Tiefe von 1 mm bis 15 mm, besonders bevorzugt von 2 mm bis 4 mm auf. Der
Scheibenaufnahmesockel weit bevorzugt eine Tiefe von 0,5 mm bis 14,5 mm bevorzugt von 1 mm bis 3 mm auf.
Die Wandstärke des Grundkörpers beträgt insbesondere bei einer Ausbildung aus
Polymeren bevorzugt 0,5 mm bis 15,0 mm, bevorzugter 0,5 mm bis 10,0 mm, besonders bevorzugt 0,7 mm bis 1 ,0 mm. Der Abstandshalter umfasst bevorzugt eine Isolationsfolie auf dem Außenschenkel des
Grundkörpers, die auch als äußere Isolationsfolie bezeichnet wird. Die Isolationsfolie umfasst mindestens eine polymere Schicht sowie eine metallische Schicht oder eine keramische Schicht. Dabei beträgt die Schichtdicke der polymeren Schicht zwischen 5 μηι und 80 μηι, während metallische Schichten und/oder keramische Schichten mit einer Dicke von 10 nm bis 200 nm eingesetzt werden. Innerhalb der genannten Schichtdicken wird eine besonders gute Dichtigkeit der Isolationsfolie erreicht.
Besonders bevorzugt enthält die Isolationsfolie mindestens zwei metallische Schichten und/oder keramische Schichten, die alternierend mit mindestens einer polymeren Schicht angeordnet sind. Bevorzugt werden die außen liegenden Schichten dabei von der polymeren Schicht gebildet. Die alternierenden Schichten der Isolationsfolie können auf die
verschiedensten nach dem Stand der Technik bekannten Methoden verbunden bzw.
aufeinander aufgetragen werden. Methoden zur Abscheidung metallischer oder keramischer Schichten sind dem Fachmann hinlänglich bekannt. Das Auftragen mehrerer dünner Schichten kann im Vergleich zu einer dicken Schicht vorteilhaft sein, da mit steigender Schichtdicke die Gefahr interner Haftungsprobleme ansteigt. Ferner verfügen dickere Schichten über eine höhere thermische Leitfähigkeit, so dass eine derartige Folie
thermodynamisch weniger geeignet ist.
Die polymere Schicht umfasst bevorzugt Polyethylenterephthalat, Ethylenvinylalkohol, Polyvinylidenchlorid, Polyamide, Polyethylen, Polypropylen, Silikone, Acrylonitrile,
Polyacrylate, Polymethylacrylate und/oder Copolymere oder Gemische davon. Die metallische Schicht enthält bevorzugt Eisen, Aluminium, Silber, Kupfer, Gold, Chrom und/oder Legierungen oder Gemische davon. Die keramische Schicht enthält bevorzugt Siliziumoxide und/oder Siliziumnitride. Die äußere Isolationsfolie weist bevorzugt eine Gaspermeation kleiner als 0,01 g/(m2 h) auf.
Der Verbund aus polymerem Grundkörper und äußerer Isolationsfolie weist bevorzugt einen PSI Wert kleiner als oder gleich 0,05 W/mK, besonders bevorzugt kleiner als oder gleich 0,035 W/mK auf. Die Isolationsfolie kann auf dem polymeren Grundkörper aufgebracht werden, beispielsweise geklebt werden.
Der polymere Grundkörper enthält in seinen Hohlkammern bevorzugt ein Trockenmittel, bevorzugt Kieselgele, Molekularsiebe, CaCI2, Na2S04, Aktivkohle, Silikate, Bentonite, Zeolithe und/oder Gemische davon. Das Trockenmittel ist bevorzugt in der ersten und zweiten Hohlkammer des Grundkörpers angeordnet.
In einer bevorzugten Ausführungsform weisen der erste Verglasungsinnenraumschenkel und/oder der zweite Verglasungsinnenraumschenkel mindestens eine Öffnung auf.
Bevorzugt sind mehrere Öffnungen an beiden Verglasungsinnenraumschenkeln angebracht. Die Gesamtzahl der Öffnungen hängt dabei von der Größe der Isolierverglasung ab. Die Öffnungen verbinden die Hohlkammern mit den Scheibenzwischenräumen, wodurch ein Gasaustausch zwischen diesen möglich wird. Dadurch wird eine Aufnahme von
Luftfeuchtigkeit durch ein in den Hohlkammern befindliches Trockenmittel erlaubt und somit ein Beschlagen der Scheiben verhindert. Die Öffnungen sind bevorzugt als Schlitze ausgeführt, besonders bevorzugt als Schlitze mit einer Breite von 0,2 mm und einer Länge von 2 mm. Die Schlitze gewährleisten einen optimalen Luftaustausch ohne dass
Trockenmittel aus den Hohlkammern in die Scheibenzwischenräume eindringen kann.
Der Grundkörper enthält in der Ausbildung aus einem oder mehreren Polymeren bevorzugt Polyethylen (PE) sowohl hoher Dichte (HD) als auch niedriger Dichte (LD), Polycarbonate (PC), Polypropylen (PP), Polystyrol, Polybutadien, Polynitrile, Polyester, Polyurethane, Polymethylmetacrylate, Polyacrylate, Polyamide, Polyethylenterephthalat (PET),
Polybutylenterephthalat (PBT), bevorzugt Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS), Acrylester Styrol- Acrylnitril (ASA), Acrylnitril-Butadien-Styrol/Polycarbonat (ABS/PC), Styrol-Acrylnitril (SAN), PET/PC, PBT/PC und/oder Copolymere oder Gemische davon. Bevorzugt ist der polymere Grundkörper glasfaserverstärkt. Durch die Wahl des
Glasfaseranteils im Grundkörper kann der Wärmeausdehnungskoeffizient des Grundkörpers variiert und angepasst werden. Durch Anpassung des Wärmeausdehnungskoeffizienten des polymeren Grundkörpers und der optionalen äußeren Isolationsfolie lassen sich
temperaturbedingte Spannungen zwischen den unterschiedlichen Materialien und ein Abplatzen der Isolationsfolie vermeiden. Der Grundkörper weist bevorzugt einen
Glasfaseranteil von 20 % bis 50 %, besonders bevorzugt von 25 % bis 40 % auf. Der Glasfaseranteil im polymeren Grundkörper verbessert gleichzeitig die Festigkeit und
Stabilität. Der Anteil der Glasfasern lässt sich teilweise durch Glashohlkugeln substituieren, um ohne signifikante Einbußen der mechanischen Festigkeit die thermische
Isolationswirkung noch weiter zu erhöhen.
Der erfindungsgemäße Abstandshalters wird bevorzugt in Mehrfachverglasungen, bevorzugt in Isolierverglasungen, besonders bevorzugt in Dreifachisolierverglasungen verwendet. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung eines Abstandshalters für
Isolierverglasungen mit folgenden Verfahrensschritten: In einem ersten Extrusionsschritt wird einen polymerer Grundkörper extrudiert. Der polymere Grundkörper weist einen ersten Scheibenkontaktschenkel, einen parallel dazu verlaufenden zweiten
Scheibenkontaktschenkel, einen ersten Verglasungsinnenraumschenkel, einen zweiten Verglasungsinnenraumschenkel, einen Außenschenkel, eine entlang einer
Erstreckungsrichtung erstreckte erste Hohlkammer, eine entlang der Erstreckungsrichtung erstreckte zweite Hohlkammer und eine Nut mit einem ersten Nutseitenschenkel und einem
zweiten Nutseitenschenkel zur Aufnahme einer Scheibe auf. Die Nut verläuft zwischen der ersten Hohlkammer und der zweiten Hohlkammer entlang der Erstreckungsrichtung und im Querschnitt betrachtet ist die erste Hohlkammer durch den ersten Scheibenkontaktschenkel, den ersten Verglasungsrauminnenschenkel und einen ersten Abschnitt des Außenschenkels umgriffen, und die zweite Hohlkammer ist im Querschnitt betrachtet durch den zweiten Scheibenkontaktschenkel, den zweiten Verglasungsrauminnenschenkel, und einen zweiten Abschnitt des Außenschenkels umgriffen. In einem zweiten Extrusionsschritt, der zeitlich versetzt nach dem ersten Extrusionsschritt durchgeführt wird, wird in der Nut ein sich zumindest abschnittsweise entlang der Erstreckungsrichtung erstreckender
Scheibenaufnahmesockel eingebracht, der aus einem Polymer mit einer Shore-Härte A , gemessen nach DIN ISO 7619-1 , im Bereich von 10 bis 80 bevorzugt im Bereich von 20 bis 60 und besonders bevorzugt im Bereich von 40 bis 60 gebildet ist.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren, lässt sich ein kostengünstiger Abstandshalter einfach herstellen, der sich besonders vorteilhaft bei der Herstellung von
Mehrfachisolierverglasungen weiter verarbeiten lässt. Insbesondere hat der derart hergestellte Abstandshalter den Vorteil, säg- und fräsbar zu sein, ohne Säg- und Fräs- Werkzeuge zu verschmieren. In einer bevorzugten Ausführungsform wird als Polymer für den Scheibenaufnahmesockel im zweiten Extrusionsschritt ein thermoplastisches Elastomer gewählt aus der Gruppe, bestehend aus TPA, TPC, TPS, TPU oder TPV, verwendet.
Nach dem ersten und vor dem zweiten Extrusionsschritt wird ein Kalibrierschritt
durchgeführt. In dem Kalibrierschritt wird der polymere Grundkörper des Abstandshalters vorzugsweise Vakuum- und Kühlprozessschritten unterworfen, um die Struktur und die Dimensionierung des Abstandshalters nach dem Extrusionsprozessschritt zu fixieren.
Weiterhin umfasst der Kalibrierschritt vorzugsweise einen Perforiervorgang zur Bildung von Öffnungen in den beiden Verglasungsinnenraumschenkeln. Diese Öffnungen werden bevorzugt als Schlitze ausgeführt, besonders bevorzugt als Schlitze mit einer Breite von 0,2 mm und einer Länge von 2 mm.
In einer bevorzugten Ausführungsform wird nach dem zweiten Extrusionsschritt ein
Profilierschritt derart durchgeführt, dass in das Polymer des Scheibenaufnahmesockels eine sich im Querschnitt in Richtung des Außenschenkels betrachtet verjüngende
Aufnahmevertiefung eingeformt wird. Der Profilierschritt wird bevorzugt mittels eines Profil-
Werkzeuges durchgeführt, während das Polymer des Scheibenaufnahmesockels nach dem zweiten Extrusionsschritt noch nicht abgekühlt ist. Als Profil-Werkzeug wird bevorzugt ein Prägewerkzeug verwendet. Das Prägewerkzeug ist beispielsweise aus Teflon hergestellt. Nach dem Profilierschritt wird der Abstandshalter auf dem Außenschenkel und auf den Verglasungsinnenraumschenkeln mit funktionalen Schichten oder Folien versehen. Dies ist vorangehend bereits beschrieben worden.
Zur Weiterverarbeitung bei der Herstellung von Mehrfachisolierverglasungen wird das Abstandshalter mittels Säge- und/oder Fräsvorgängen geschnitten. Durch diese Vorgänge kann der Abstandshalter für eine Mehrfachisolierverglasung abgelängt auf die gewünschten Abmessungen bereitgestellt werden, die an die Scheibenmaße der gewünschten
Mehrfachisolierverglasung angepasst sind. Üblicherweise nach dem Ablängen des
Abstandshalters werden dessen Hohlkammern noch in einem gewünschten Maß mit Trockenmittel gefüllt
Die Erfindung betrifft weiterhin eine Mehrfachfachisolierverglasung mindestens umfassend eine erste Scheibe, eine zweite Scheibe und eine als Innenscheibe angeordnete dritte Scheibe und den die Scheiben beabstandenden, an Kanten der Scheiben umlaufenden erfindungsgemäßen Abstandshalter. Dabei liegen die erste Scheibe an dem ersten
Scheibenkontaktschenkel des Abstandshalters und die zweite Scheibe an dem zweiten Scheibenkontaktschenkel an. Die Innenscheibe ist in die Nut mit dem
Scheibenaufnahmesockel des Abstandshalters eingesetzt. An den Ecken der Isolierverglasung sind die Abstandshalter bevorzugt über Eckverbinder miteinander verknüpft. Derartige Eckverbinder können beispielsweise als Kunststoffformteil mit Dichtung ausgeführt sein, in dem zwei mit einem Gehrungsschnitt versehene
Abstandshalter zusammenstoßen. Grundsätzlich sind verschiedenste Geometrien der Isolierverglasung möglich, beispielsweise rechteckige, trapezförmige und abgerundete Formen. Zur Herstellung geschwungener Geometrien kann der erfindungsgemäße
Abstandshalter beispielsweise im erwärmten Zustand gebogen werden.
Die Scheiben der Isolierverglasung sind mit dem Abstandshalter vorzugsweise über eine Dichtung verbunden. Zwischen der ersten Scheibe und dem ersten
Scheibenkontaktschenkel und/oder der zweiten Scheibe und dem zweiten
Scheibenkontaktschenkel ist dazu eine Dichtung angebracht. Die Dichtung umfasst bevorzugt ein Polymer oder silanmodifiziertes Polymer, besonders bevorzugt organische
Polysulfide, Silikone, raumtemperaturvernetzenden Silikonkautschuk,
hochtemperaturvernetzenden Silikonkautschuk, peroxidischvernetzten Silikonkautschuk und/oder additionsvernetzten-Silikonkautschuk, Polyurethane, Butylkautschuk, insbesondere Polyisobutylen, und/oder Polyacrylate.
Im Randbereich zwischen dem Außenschenkel des erfindungsgemäßen Abstandshalters und den äußeren Kanten der Scheiben ist bevorzugt umlaufend eine äußere Isolierung eingefüllt. Als äußere Isolierung wird beispielsweise eine plastische Abdichtmasse verwendet. Bevorzugt enthält die äußere Isolierung Polymere oder silanmodifizierte
Polymere, besonders bevorzugt organische Polysulfide, Silikone,
raumtemperturvernetzenden (RTV) Silikonkautschuk, hochtemperturvernetzenden (HTV) Silikonkautschuk, peroxidischvernetzten Silikonkautschuk und/oder additionsvernetzten Silikonkautschuk, Polyurethane, Butylkautschuk, insbesondere Heißklebstoffe auf
Polyisobutylen-Basis, und/oder Polyacrylate.
Bevorzugt werden die Scheibenzwischenräume zwischen Außenscheiben und
Innenscheiben vor einem Verpressen der Scheibenanordnung mit einem Schutzgas gefüllt. Die Isolierverglasung ist bevorzugt mit einem Edelgas, vorzugsweise Argon oder Krypton gefüllt, die den Wärmeübergangswert im Isolierverglasungszwischenraum reduzieren.
Alternativ ist die Mehrfachisolierverglasung mit Luft gefüllt.
Die für Mehrfachisolierverglasungen zum Einsatz kommenden Scheiben enthalten bevorzugt Glas und/oder Polymere, besonders bevorzugt Quarzglas, Borosilikatglas, Kalk-Natron-Glas, Polymethylmethacrylat und/oder Gemische davon.
Die Außenscheiben verfügen bevorzugt über eine Dicke von 2 mm bis 50 mm, bevorzugt 3 mm bis 16 mm, wobei beide Scheiben auch unterschiedliche Dicken haben können. Die Innenscheibe hat bevorzugt eine Dicke von 1 mm bis 4 mm, bevorzugt von 1 mm bis 3 mm und besonders bevorzugt von 1 ,5 mm bis 3 mm. Der erfindungsgemäße Abstandshalter ermöglicht durch die spannungsfreie Fixierung der Innenscheibe eine vorteilhafte
Reduzierung der Dicke Innenscheibe bei gleichbleibender Stabilität der Verglasung.
Bevorzugt ist die Dicke der Innenscheibe geringer als die Dicke der Außenscheiben. In einer möglichen Ausführungsform einer Dreifachisolierverglasung betragen die Dicke der ersten Scheibe 3 mm, die Dicke der zweiten Scheibe 4 mm und die Dicke der Innenscheibe 2 mm. Wenn die den externen Lärmquellen zugewandte Außenscheibe einer
Mehrfachisolierverglasung signifikant dicker ausgebildet wird, erhöht dies die Lärmdämpfung der Mehrfachisolierverglasung erheblich. Das Gesamtgewicht kann konstant gehalten
werden, wenn die Innenscheibe dünner ausgebildet wird und die Außenscheibe entsprechend dicker.
Die Innenscheibe der Mehrfachisolierverglasung weist bevorzugt eine Low-E-Beschichtung auf. Die Innenscheibe der Isolierverglasung ist bevorzugt nicht vorgespannt bzw.
vorspannungsfrei. Bevorzugt ist die Mehrfachisolierverglasung eine
Dreifachisolierverglasung. In einer weiteren Ausführungsform umfasst die Isolierverglasung mehr als drei Scheiben. Dabei kann der Abstandshalter mehrere Nuten mit zugehörigem Scheibenaufnahmesockel enthalten, die weitere Scheiben aufnehmen können. Alternativ könnten auch mehrere Scheiben als Verbundglasscheibe ausgebildet sein.
Die erfindungsgemäße Mehrfachisolierverglasung kann beispielsweise als
Dreifachisolierverglasung mittels folgender Verfahrensschritte unter Verwendung des vorangehend beschriebenen Abstandshalters hergestellt werden:
a) Einsetzen der Innenscheibe in die Nut des für die Kanten der Innenscheibe auf Maß abgelängten Abstandshalters mit dem darin vorgesehenen Scheibenaufnahmesockel, b) Anbringen der ersten Scheibe auf dem ersten Scheibenkontaktschenkel des
Abstandshalters,
c) Anbringen der zweiten Scheibe auf dem zweiten Scheibenkontaktschenkel des
Abstandshalters und
d) Verpressen der Scheibenanordnung.
Vor dem Verpressen der Scheibenanordnung werden die Abstandshalter an ihren
Eckbereichen über Eckwinkel und/oder beispielsweise Ultraschallschweißen miteinander verbunden.
Optional können zwischen Schritt a) und Schritt b) eine Dichtung auf den ersten
Scheibenkontaktschenkel und zwischen Schritt a) und Schritt b) oder Schritt c) eine weitere Dichtung auf den zweiten Scheibenkontaktschenkel aufgebracht werden. Optional können zwischen Schritt c) und Schritt d) weiterhin zwischen erster Scheibe und Innenscheibe sowie zwischen zweiter Scheibe und Innenscheibe gebildete Scheibenzwischenräume mit Schutzgas gefüllt werden.
Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert. Die Zeichnungen sind rein schematische Darstellungen und nicht maßstabsgetreu. Sie schränken die
Erfindung in keiner Weise ein. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer möglichen Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Abstandshalters,
Fig. 2 einen Querschnitt einer möglichen Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Mehrfachisolierverglasung,
Fig. 3 ein Flussdiagramm einer möglichen Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Verfahrens zur Herstellung eines Abstandshalters, und
Fig. 4a bis 4d ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Herstellung eines Abstandshalters
gemäß einer weiteren möglichen Ausführungsform des Abstandshalters. Figur 1 zeigt eine Ansicht einer möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Abstandshalters I. Der Abstandshalter I weist einen polymeren Grundkörper 1 auf, der glasfaserverstärkt sein kann. Der polymere Grundkörper 1 umfasst einen ersten
Scheibenkontaktschenkel 2.1 , einen parallel dazu verlaufenden zweiten
Scheibenkontaktschenkel 2.2, einen ersten Verglasungsinnenraumschenkel 3.1 , einen zweiten Verglasungsinnenraumschenkel 3.2 und einen Außenschenkel 4. Zwischen dem Außenschenkel 4 und dem ersten Verglasungsinnenraumschenkel 3.1 befindet sich eine erste Hohlkammer 5.1 , die sich in eine Erstreckungsrichtung E erstreckt, während eine zweite Hohlkammer 5.2 zwischen dem Außenschenkel 4 und dem zweiten
Verglasungsinnenraumschenkel 3.2 angeordnet ist und sich parallel zur ersten
Hohlkammer 5.1 parallel zur Erstreckungsrichtung E erstreckt. Zwischen den beiden
Hohlkammern 5.1 , 5.2 befindet sich eine Nut 6, die ebenfalls parallel zur
Erstreckungsrichtung E verläuft. Ein erster Nutseitenschenkel 6.1 und ein zweiter
Nutseitenschenkel 6.2 werden dabei von den Wänden der beiden Hohlkammern 5.1 , 5.2 gebildet, während eine Bodenfläche 6.3 der Nut 6 direkt an den Außenschenkel 4 grenzt. Somit wird eine maximale Tiefe der Nut 6 erreicht. Die zwei Nutseitenschenkel 6.1 , 6.2 der Nut 6 sind nach innen in Richtung einer in der Nut 6 aufzunehmenden Innenscheibe (nicht gezeigt) geneigt, so dass die Nut 6 als eine sich in Richtung zum Außenschenkel 4 verjüngende Aufnahme ausgebildet ist. Eine Wandstärke d des polymeren Grundkörpers beträgt 1 mm, während eine reduzierte Wandstärke d' im Bereich der Nutseitenschenkel 6.1 , 6,2 0,8 mm beträgt. Der Außenschenkel 4 verläuft größtenteils senkrecht zu den
Scheibenkontaktschenkeln 2.1 , 2.2 und parallel zu den Verglasungsinnenraumschenkeln 3.1 , 3.2. Die den Scheibenkontaktschenkeln 2.1 , 2.2 nächstliegenden Abschnitte des Außenschenkels 4 sind jedoch in einem Winkel von bevorzugt 30° bis 60° zum
Außenschenkel 4 in Richtung der Scheibenkontaktschenkel 2.1 , 2.2 geneigt. Diese abgewinkelte Geometrie verbessert die Stabilität des polymeren Grundkörpers 1 und ermöglicht eine bessere Verklebung des erfindungsgemäßen Abstandshalters I mit einer Isolationsfolie (nicht gezeigt). Die Verglasungsinnenraumschenkel 3.1 , 3.2 weisen in
regelmäßigen Abständen Öffnungen 8 auf, die die Hohlkammern 5.1 , 5.2 mit dem oberhalb der Verglasungsinnenraumschenkeln 3.1 , 3.2 liegenden Luftraum verbinden. Der
Abstandshalter I hat eine Höhe von 6,5 mm und eine Gesamtbreite von 34 mm. Die Nut 6 besitzt eine Tiefe von 3 mm, während der erste Verglasungsinnenraumschenkel 3.1 und der zweite Verglasungsinnenraumschenkel 3.2 jeweils 16 mm breit sind. Der erste Hohlraum 5.1 und der zweite Hohlraum 5.2 sind zumindest abschnittsweise mit einem Trockenmittel 1 1 gefüllt. In der Nut 6 ist ein sich zumindest abschnittsweise parallel zur Erstreckungsrichtung E erstreckender Scheibenaufnahmesockel 7 angeordnet, der aus einem Polymer mit einer Shore-Härte A im Bereich von 40 bis 60, gemessen nach DIN ISO 7619-1 gebildet ist. Der Scheibenaufnahmesockel 7 weist eine sich in Richtung des Außenschenkels 4 verjüngende Aufnahmevertiefung 7.1 auf. Dieser Abstandshalter I kann problemlos weiterverarbeitet - insbesondere gesägt und gefräst - werden, um mit für eine Mehrfachisolierverglasung erforderlichen Abmessungen bereitgestellt zu werden. Fig. 2 zeigt einen Querschnitt einer möglichen Ausführungsform der
Mehrfachisolierverglasung unter Einsatz des in Figur 1 beschriebenen Abstandshalters. Die Mehrfachisolierverglasung ist als eine Dreifachisolierverglasung ausgebildet. Zur
Beschreibung des Abstandshalters I wird daher auf die in Bezug auf Fig. 1 gemachten Ausführungen verwiesen. Eine erste Scheibe 13 der Dreifachisolierverglasung ist über eine Dichtung 10 mit dem ersten Scheibenkontaktschenkel 2.1 des Abstandshalters I verbunden, während eine zweite Scheibe 14 über eine weitere Dichtung 10 mit dem zweiten
Scheibenkontaktschenkel 2.2 verbunden ist. Die Dichtungen 10 bestehen jeweils aus Butylkautschuk. In die Nut 6 des Abstandshalters I ist eine als Innenscheibe angeordnete dritte Scheibe 15 in den Scheibenaufnahmesockel 7 eingesetzt. Die Scheibenaufnahme 7 umschließt eine Kante der dritten Scheibe 15. Der Scheibenaufnahmesockel 7 besteht aus thermoplastischem Polymer. Er fixiert die dritte Scheibe 15 spannungsfrei und kompensiert eine Wärmeausdehnung der dritten Scheibe 15. Des Weiteren verhindert der
Scheibenaufnahmesockel 7 eine Geräuschentwicklung durch eine (abschnittsweise) mechanische Bewegung der dritten Scheibe 15. Ein erster Zwischenraum 16.1 ist zwischen der ersten Scheibe 13 und der dritten Scheibe 15 definiert, und ein zweiter Zwischenraum 16.2 ist zwischen der dritten Scheibe 15 und der zweiten Scheibe 14 definiert. Eine
Oberfläche des ersten Verglasungsinnenraumschenkels 3.1 des Abstandshalters I grenzt dabei an den ersten Scheibenzwischenraum 16.1 , während eine Oberfläche des zweiten Verglasungsinnenraumschenkels 3.2 an den zweiten Scheibenzwischenraum 16.2 grenzt. Über die Öffnungen 8 in den Verglasungsinnenraumschenkeln 3.1 , 3.2 sind die
Scheibenzwischenräume 16.1 , 16.2 mit der jeweils darunter liegenden Hohlkammer 5.1 , 5.2 verbunden. In den Hohlkammern 5.1 , 5.2 befindet sich das Trockenmittel 1 1 , das aus
Molekularsieb besteht. Durch die Öffnungen 8 findet ein Gasaustausch zwischen den Hohlkammern 5.1 , 5.2 und den Scheibenzwischenräumen 16.1 , 16.2 statt, wobei das Trockenmittel 1 1 ggf. Luftfeuchtigkeit aus den Scheibenzwischenräumen 16.1 , 16.2 entziehen kann. Auf dem Außenschenkel 4 des Abstandshalters I ist weiterhin eine
Isolationsfolie 12 aufgebracht, die den Durchgang von äußerer Feuchtigkeit zum polymeren Grundkörper 1 gasdicht sperrt. Die Isolationsfolie 12 kann beispielsweise mittels eines Polyurethan-Schmelzklebstoffs auf dem polymeren Grundkörper 1 befestigt sein. Die Isolationsfolie 12 umfasst vier polymere Schichten aus Polyethylenterephthalat mit einer Dicke von 12 μηη und drei metallische Schichten aus Aluminium mit einer Dicke von 50 nm. Die metallischen Schichten und die polymeren Schichten sind dabei jeweils alternierend angebracht, wobei die beiden äußeren Lagen von polymeren Schichten gebildet werden. Die erste Scheibe 13 und die zweite Scheibe 14 ragen über den Abstandshalter I hinaus, so dass ein umlaufender Randbereich entsteht, der mit einer äußeren Isolierung 9 verfüllt ist. Diese äußere Isolierung 9 wird von einem organischen Polysulfid gebildet. Die erste Scheibe 13 und die zweite Scheibe 14 bestehen aus Kalk-Natron-Glas mit einer Dicke von 3 mm, während die Innenscheibe 15 aus Kalk-Natron-Glas mit einer Dicke von 2 mm gebildet ist. Anstelle des in Fig. 1 gezeigten Abstandshalters I kann die in Fig. 2 gezeigte
Mehrfachisolierverglasung den nachstehend in Fig. 4d gezeigten und in Bezug auf Fig. 4d beschriebenen Abstandshalter l.l enthalten.
Figur 3 zeigt ein Flussdiagramm einer möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung eines Abstandshalters beispielsweise des in Fig. 1 gezeigten Abstandshalters I. Zunächst wird ein erster Extrusionsschritt 30 durchgeführt. Nach dem ersten Extrusionsschritt 30 wird der polymere Grundkörper 1 des in Fig. 1 gezeigten
Abstandshalters I erhalten, wie er in Fig. 1 beschrieben ist. Die in Fig. 1 genannten
Erstreckungsrichtung E entspricht dabei der Extrusionsrichtung. An den ersten
Extrusionsschritt 30 schließt sich ein Kalibrierschritt 31 an, in dem der polymere Grundkörper 1 Vakuum- und Kühlvorgängen zur Fixierung seiner Struktur unterzogen wird und
anschließend zur Bildung der in Fig. 1 gezeigten Öffnungen 8 perforiert. Nach dem
Kalibrierschritt 31 wird ein zweiter Extrusionsschritt 32 durchgeführt, in dem in der in Fig. 1 gezeigten Nut 6 des polymeren Grundkörpers 1 ein sich zumindest abschnittsweise entlang der Erstreckungsrichtung E erstreckendes Material für den in Fig. 1 gezeigten
Scheibenaufnahmesockel 7 eingespritzt wird, das aus einem Polymer mit einer Shore- Härte A im Bereich von 40 bis 60, gemessen nach DIN ISO 7619-1 , gebildet ist. Nach dem zweiten Extrusionsschritt 32 wird ein Profilierschritt 33 derart durchgeführt, dass in das Polymer des Scheibenaufnahmesockels 7 eine sich im Querschnitt in Richtung des
Außenschenkels 4 betrachtet eine verjüngende Aufnahmevertiefung 7.1 eingeformt wird, die
in Fig. 1 gezeigt ist. Nachgelagert dazu werden die Hohlkammern 5.1 und 5.1 mit
Trockenmittel 1 1 gefüllt. Dies geschieht jedoch regelmäßig erst nach dem für die Montage einer Isolierverglasung erfolgten Ablängen des Abstandshalters zu einer Abstandshalter- Strebe. Bevor die Abstandshalter-Strebe in der Isolierverglasung verbaut wird, ist diese im gewünschten Maß mit Trockenmittel zu befüllen.
Fig. 4a bis 4d zeigen ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Herstellung eines weiteren Abstandshalters gemäß einer weiteren möglichen Ausführungsform. Das Verfahren zeigt die vorangehend in Zusammenhang mit Fig. 3 beschriebenen genannte Schritte 30 bis 33. Die dort gemachten Ausführungen gelten somit entsprechend. Fig. 4a zeigt den polymeren Grundkörper 1 für den Abstandshalter, wie er nach dem ersten Extrusionsschritt 30 aus einem Ausgangsmaterial (nicht gezeigt) erhalten wird. Der in Fig. 4a gezeigte polymere Grundkörper 1 entspricht dem in Fig. 1 gezeigten polymeren Grundkörper 1 ; zur
Beschreibung dieses polymeren Grundkörpers 1 wird daher auf die Ausführungen zu Fig. 1 verwiesen. Nach einem anschließenden Kalibrierschritt 31 wird der in Fig. 4b gezeigte polymere Grundkörper 1 erhalten, der im Unterschied zu dem in Fig. 4a gezeigten polymeren Grundkörper 1 strukturfixiert ist und Hohlkammern 5.1 und 5.2 samt darin angeordneter Öffnungen 8 aufweist. Der in Fig. 4b gezeigte polymere Grundkörper 1 wird einem zweiten Extrusionsschritt 32 unterzogen, wodurch der in Fig. 4c gezeigte polymere Grundkörper 1 erhalten wird, in dessen Nut 6 abschnittsweise ein Polymer für den Scheibenaufnahmesockel 7 angeordnet wird, so dass es sich entlang der Nut 6 in die Erstreckungsrichtung E erstreckt. Der
Scheibenaufnahmesockel 7 ist segmentiert in die Nut 6 eingebracht, sodass sich mehrere, beispielhaft dargestellt sind drei, Segmente beabstandet voneinander in der Nut 6 parallel zur Erstreckungsrichtung E erstrecken. Die Segmente bedecken zumindest einen Boden (nicht gezeigt) der Nut 6 zusammen mit dem ersten Nutenseitenschenkel 6.1 und dem zweiten Nutenseitenschenkel 6.2 in einer vorbestimmten Dicke oder alternativ die Nut 6 abschnittsweise vollständig ausfüllen, während nicht von den Segmenten des
Scheibenaufnahmesockels 7 bedeckte Bereiche der Nut 6 vom Polymer des
Scheibenaufnahmesockels 7 freie oder im wesentlichen freie Bereiche darstellen. Der in Fig. 4c gezeigte Abstandshalter wird in einem Profilierschritt 33 unter Anwendung eines Profil- Werkzeugs 40 unterzogen, das parallel zur Erstreckungsrichtung E entlang des Polymers des Scheibenaufnahmesockels7 entlanggezogen wird, so dass in den
Scheibenaufnahmesockel 7 eine sich im Querschnitt in Richtung des Außenschenkels 4 betrachtet verjüngende Aufnahmevertiefung 7.1 eingebracht wird. In Fig. 4d ist ein erfindungsgemäßer Abstandshalter l.l gezeigt. Dieser Abstandshalter LI kann problemlos
weiterverarbeitet - insbesondere gesägt und gefräst - werden, um mit für eine Mehrfachisolierverglasung erforderlichen Abmessungen bereitgestellt zu werden.
Bezugszeichenliste: d Wandstärke
d' reduzierte Wandstärke
E Erstreckungsrichtung
I Abstandshalter
l.l Abstandshalter
1 polymerer Grundkörper
2.1 erster Scheibenkontaktschenkel 2.2 zweiter Scheibenkontaktschenkel
3.1 erster Verglasungsinnenraumschenkel
3.2 zweiter Verglasungsinnenraumschenkel 4 Außenschenkel
5.1 erste Hohlkammer
5.2 zweite Hohlkammer
6 Nut
6.1 erster Nutseitenschenkel
6.2 zweiter Nutseitenschenkel
6.3 Bodenfläche
7 Scheibenaufnahmesockel
7.1 verjüngende Aufnahmevertiefung
8 Öffnungen
9 äußere Isolierung
10 Dichtung
1 1 Trockenmittel
12 Isolationsfolie
13 erste Scheibe
14 zweite Scheibe
15 dritte Scheibe
16.1 erster Scheibenzwischenraum
16.2 zweiter Scheibenzwischenraum
30 erster Extrusionsschritt
31 Kalibrierschritt
32 zweiter Extrusionsschritt
33 Profilierschritt
40 Profil-Werkzeug