Reinigungs- und/oder Desinfektionsvorrichtung
für den Mundrand eines Gedeckartikels
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung für die Reinigung und/oder Desinfektion des Mundrandes eines Gedeckartikels wie insbesondere eines Schankgefäßes, einer Tasse, eines Suppentellers oder eines Besteckteiles.
[0002] Verschmutztes Wasser und mangelnde Hygiene sind die Hauptursache für einen großen Teil aller Infektionskrankheiten. Dieses Problem ist jedoch nicht nur auf Entwick- lungs- oder Schwellenländer beschränkt. Auch in westlichen Breitengraden konnte beispielsweise in der mobilen Fest- und Bierzelt-Gastronomie oder bei gut frequentierten Gaststätten aufgrund der regelmäßig begrenzt vorhandenen Anzahl zur Verfügung stehender Gedeckartikel ein erhöhter Durchlauf insbesondere von zum gewerbsmäßigen Ausschank von Getränken gegen Entgelt bestimmte Gefäße wie Trinkgläser beobachtet wer- den, der es in vielen Fällen ausschließt, derartige Schankgefäße jeweils einer Reinigung und Desinfektion in einer Geschirrspülmaschine oder ähnlichem zu unterziehen.
[0003] Verunreinigungen z.B. in der Gastronomie auf Schankgefäßen bestehen vorwiegend aus Resten von Getränken sowie von Gebrauchsspuren (insbesondere Speichel, Blutsprit- zer, Lippenstift, etc. ...), die im Verlauf der Nutzung auf oder in das Schankgefäß gelangt sein können. Auch an eine bestimmungsfremde Umwidmung von Schankgefäßen z.B. als Aschenbecher oder zur Ablage von Abfall ist zu denken. Daher kommt der sorgfältigen Reinigung und Desinfektion von Schankgefäßen in der Gastronomie nicht nur unter ästhetischen, sondern auch unter hygienischen Bedingungen eine große Bedeutung zu.
[0004] Wie wichtig der Umgang mit Hygiene ist zeigen Fallbeispiele der jüngsten Vergangenheit mit der rasanten Verbreitung des Bakteriums Enterohämorrhagische Escherichia coli (EHEC) in der Bevölkerung. Die Übertragung der Erreger erfolgt auf vielfältige Art und Weise überwiegend durch die direkte oder indirekte orale Aufhahme, wobei bereits weniger als 100 Bakterien für eine Infektion genügen können.
[0005] Wie jedes andere Spülgut müssen auch Schankgefäße durch Reinigung, Desinfektion, Nachspülung und Trocknung in einen hygienisch einwandfreien Zustand versetzt werden.
[0006] Unter Reinigung versteht man die vollständige Entfernung von Verunreinigungen auf dem Spülgut. Die dazu notwendigen Reinigungsmittel bestehen aus einer oder einem Gemisch mehrerer Grundchemikalien, die in bestimmten Konzentrationen eine einwandfreie Reinigung ermöglichen, ohne eine Schädigung der Gesundheit des Personals oder der Werkstoffe hervorzurufen.
[0007] Unter Desinfektion versteht man die Abtötung von schädlichen Krankheitserregern, wobei deren Beladung soweit verringert wird, dass sie den Anforderungen der Hygiene genügt. Für Desinfektionsmittel gelten die gleichen Anforderungen wie für Reinigungsmit- tel.
[0008] Krankheitserreger - in der Medizin auch als Pathogene bezeichnet - sind Stoffe oder Organismen, die in anderen Organismen gesundheitsschädigende Abläufe verursachen. Krankheitserreger können Algen, Bakterien, Parasiten, Pilze, Prionen, Protisten, Vi- ren oder Viroide sein. Man ordnet ihnen in der Medizin die Eigenschaft der Pathogenität zu. Im engeren Sinne bezeichnet Pathogenität die Fähigkeit eines Pathogens, einen bestimmten Wirt durch seinen Ressourcenerwerb zu schädigen.
[0009] Die Übertragung von Pathogenen (Krankheitserregern) kann auf unterschiedlichen Infektionswegen erfolgen, die von der Art des Erregers und von seinem bevorzugten Infektionsort abhängen. Das Übertragungsmedium beeinflusst die Kontagiosität einer Erkrankung und damit die Schnelligkeit ihrer Verbreitung.
[0010] Unter dem Infektionsweg oder kurz einer Infektion, umgangssprachlich auch„An- steckung", versteht man das aktive oder passive Eindringen, Verbleiben und anschließende Vermehren von pathogenen Lebewesen (wie Bakterien, Protozoen, Pilze und Parasiten) oder pathogenen Molekülen (wie Viren, Viroide, Transposons und Prionen) in einem Organismus, meistens konkreter von Krankheitserregern in einen Wirt. Krankheiten, die durch Pathogene ausgelöst werden, bezeichnet man als Infektionskrankheiten.
[001 1] Gereinigte und desinfizierte Flächen oder Volumen eines Spülgutes müssen beim Nachspülen vollständig mit kaltem Wasser benetzt sein. Nur so ist eine Entfernung von abgetöteten Pathogenen und chemischen Rückständen sichergestellt.
[0012] Dem letzten Schritt der Trocknung kommt die Bedeutung zu, dass nur trockenes Spülgut ein erneutes Wachstum von Pathogenen zwischen den Nutzungsintervallen verhindert. [0013] An bekannten Reinigungsvorrichtungen offenbart beispielsweise die US 3 205 527 A ein Scheuer- und Reinigungswerkzeug für Trinkgefäße. Auch aus der US 3 934 300 A ist ein Trinkgefäßreiniger bekannt. Aus der GB 666 031 A sind Verbesserungen in oder in Bezug auf Mittel zum Waschen von Trinkutensilien und dergleichen bekannt. Demgegenüber offenbart die WO 97/ 19 615 AI eine Babyflaschenbürste. Eine Außen-Innen-Spül- kopf-Bürste offenbart darüber hinaus die US 3 230 563 A. Des Weiteren ist aus der DE 20 2005 015 103 Ul eine Reinigungsvorrichtung für Gefäße wie z.B. Trinkgläser und/oder Becher des Gaststättengewerbes bekannt; und schließlich offenbart auch die DE 37 28 290 AI eine Vorrichtung zur Reinigung von Trinkgläsern vornehmlich in Gaststätten. [0014] Zur Reinigung von Schankgefäßen ist verbreitet, in einem Spülbecken eine Reinigungseinrichtung anzubringen, mit deren Hilfe die Schankgefäße mechanisch gereinigt werden können. Im einfachsten Fall wird hierzu eine Bürste mit einem Saugnapf an dem Boden des Spülbeckens befestigt. Die Reinigung der Innenfläche des Schankgefäßes erfolgt dann dadurch, dass der Schankkellner das Schankgefäß vorzugsweise mehrfach über die Bürsten hin- und her bewegt und somit auf mechanische Weise dafür sorgt, dass etwa anhaftender Schmutz entfernt wird. Hierbei nutzt man aus, dass bei derartigen Schankgefäßen in der Regel nur Flüssigkeitsreste zu entfernen sind, also keine mechanisch in stärkerem Maße anhaftenden Verschmutzungen unter Anwendung von äußeren Kräften entfernt werden müssen. Auch für die Außenseiten der Schankgefäße gibt es Bürsten, die bei der Auf- und Abbewegung der Schankgefäße die Außenseiten abreinigen. Anstelle der stationären Bürsten können auch Bürsten mit Antrieben Verwendung finden, die auch bei einer ungenügenden Reinigungsbewegung durch den Schankkellner eine verbesserte Reinigung der Schankgefäße erzielen. Eine derartige Reinigung erfolgt aber vielfach nicht, wie dies vorgeschrieben ist, unter fließendem Wasser. Vielmehr benutzt man hierbei eine mehr
oder weniger stationäre Spülbeckenfüllung, die sich über kurz oder lang mit Getränkeresten anreichert. Da das Spülwasser in der Regel temperiert ist, bildet es eine ideale Brutstätte für Pathogene. [0015] Zur Risikoverminderung dessen ist bekannt, die Bürsten durch Spüldüsen zu ersetzen oder zu ergänzen, die Wasser oder eine andere Spülflüssigkeit unter Druck gegen die Innen- und Außenflächen der Schankgefäße richten, wodurch nicht nur eine mechanische Reinigung erzielt wird, sondern gleichzeitig auch die Getränkereste mit der Spülflüssigkeit abgefördert werden. Auch diese Reinigung erfolgt aber vielfach noch unter Wasser, d. h. das Spülbecken ist zumindest teilweise mit Wasser oder Spülflüssigkeit gefüllt, so dass das Problem der Pathogenbeladung hier nicht im erwünschten Maße verschwindet.
[0016] Da die Schankgefäße nach dem Spülen in der Regel nicht mit einem Handtuch abgetrocknet werden, sondern vor dem nächsten Befüllen einfach nur abtropfen, besteht die Gefahr, dass sich insbesondere am Mundrand der Schankgefäße neben ästhetisch unansehnlichen Verunreinigungen wie beispielsweise Schmutzwasserflecken auch entsprechende Pathogenbeladungen ansammeln oder in der dortigen überschüssigen Feuchtigkeit neu ausbilden, die für den Verbraucher unter Umständen infektionsgefahrdend sein können wenn er diese beim Trinken aufnimmt sobald er den Mundrand des Schankgefäßes an seine Lippen schmiegt.
[0017] Das gleiche gilt in entsprechender Weise für Kaffee- oder Teestuben, bei denen Kaffeetassen oder Teegläser wiederholt und möglichst schnell gereinigt werden müssen. Es versteht sich daher, dass die zuvor anhand von Schankgefäßen beschriebenen Proble- matiken sich regelmäßig auch an den Mundrändern anderer Gedeckartikel wie insbesondere Tassen, Suppenteller oder Besteckteile wie Messer, Gabel oder Löffel einstellen kann.
[0018] Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung für die Reinigung und/oder Desinfektion des Mundrandes eines Gedeckarti- kels wie insbesondere eines Schankgefäßes, einer Tasse, eines Suppentellers oder eines Besteckteiles bereitzustellen, welche sich insbesondere als mobiler Taschenstift eignet.
[0019] Diese Aufgabe wird durch eine Reinigungs- und/oder Desinfektionsvorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0020] Die erfindungsgemäße Vorrichtung für die Reinigung und/oder Desinfektion des Mundrandes eines Gedeckartikels wie insbesondere eines Schankgefäßes, einer Tasse, eines Suppentellers oder eines Besteckteiles, umfasst wenigstens:
- einen Behälter zur Aufnahme eines reinigend und/oder desinfizierend wirkenden
Liquids;
eine Bedieneinrichtung für die Ausgabe des Liquids aus dem Behälter an einen Auslass; und
einen mit dem Auslass in Wirkverbindung stehenden Verteileraufsatz, welcher - zwei einander gegenüberliegende Schenkel umfasst,
die zwischen sich einen Freiraum mit einer Einführöffhung in einer solchen Weise begrenzen,
dass ein Abschnitt eines zur Reinigung und/oder Desinfektion vorgesehenen Mundrandes eines Gedeckartikels über die Einführöffhung in den Frei- räum einführbar ist.
[0021] Ein solchermaßen gestalteter Verteileraufsatz hat zum Vorteil, dass am Mundrand eines Gedeckartikels anhaftende ästhetisch unansehnliche Verunreinigungen und/oder Pa- thogenbeladungen nach dessen Einführung in den Freiraum mittels der Schenkel ab- schnittsweise gereinigt und/oder desinfiziert und dadurch ästhetische Ansprüche wiederhergestellt und/oder gesundheitsschädigende Infektionsrisiken für Verbraucher beim Kontakt mit dem Mundrand vermindert werden können.
[0022] Vorsorglich sei klargestellt, dass vorliegend der Begriff„Desinfektion" auch aber nicht zwingend„technisch" insbesondere im Sinne einer Reduktion der Pathogenbeladung um einen Faktor von mindestens 10~5 zu verstehen ist, sondern im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung darunter jedwede Maßnahme verstanden wird, welche zu einer Verminderung der Pathogenbeladung am Mundrand eines Gedeckartikels führt, unabhängig davon, in welcher Größenordnung diese Verminderung im einzelnen Anwendungsfall tatsächlich ausfällt.
[0023] Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen, welche einzeln oder in Kombination miteinander eingesetzt werden können, sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0024] Die vorliegende Erfindung eignet sich insbesondere als Reinigungs- und/ oder Desinfektionsstift für jedermann in der mobilen Taschenversion.
[0025] Zusätzliche Einzelheiten und weitere Vorteile der Erfindung werden nachfolgend an Hand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels einer Reinigungs- und/ oder Desinfektionsvorrichtung und in Verbindung mit der beigefügten Zeichnung beschrieben.
[0026] Darin zeigen schematisch:
Fig. la bis ld verschiedene Gedeckartikel;
Fig. 2 ein erstes Ausführungsbeispiel einer Reinigungs- und/ oder
Desinfektionsvorrichtung nach der Erfindung;
Fig. 3 den Gebrauch der Reinigungs- und/oder Desinfektionsvorrichtung aus Fig. 2 am Mundrand des Schankgefäßes aus Fig. la;
Fig. 4 ein zweites Ausführungsbeispiel einer Reinigungs- und/ oder
Desinfektionsvorrichtung nach der Erfindung in einer perspektivischen Explosionsdarstellung;
Fig. 5 die zusammengebaute Reinigungs- und/oder Desinfektionsvorrichtung aus Fig. 4 in einer Schnittseitenansicht;
Fig. 6a die Reinigungs- und/oder Desinfektionsvorrichtung aus Fig. 5 vor Gebrauch in einer perspektivischen Hinteransicht;
Fig. 6b die Reinigungs- und/oder Desinfektionsvorrichtung aus Fig. 5 vor Gebrauch in einer perspektivischen Hinteransicht mit gegenüber Fig. 6a alternativ ausgerichteten Druckfaltenbalg; ein drittes Ausführungsbeispiel einer Reinigungs- und/ oder Desinfektionsvorrichtung nach der Erfindung in einer perspektivischen Explosionsdarstellung;
die zusammengebaute Reinigungs- und/oder Desinfektionsvorrichtung aus Fig. 7 in einer Schnittseitenansicht;
Fig. 9 die Reinigungs- und/oder Desinfektionsvorrichtung aus Fig. 8 vor Gebrauch in einer perspektivischen Hinteransicht;
Fig. 10a den Gebrauch der Reinigungs- und/oder Desinfektionsvorrichtung aus Fig. 6a bzw. 9 am Mundrand des Schankgefäßes aus Fig. la;
Fig. 10b den Gebrauch der Reinigungs- und/oder Desinfektionsvorrichtung aus Fig. 6a bzw. 9 am Mundrand des Messers eines Besteckteilesatzes ähnlich desjenigen aus Fig. Id;
Fig. 10c den Gebrauch der Reinigungs- und/oder Desinfektionsvorrichtung aus Fig. 6a bzw. 9 am Mundrand einer Getränkedose; und
Fig. lOd den Gebrauch der Reinigungs- und/oder Desinfektionsvorrichtung aus Fig. 6a bzw. 9 am Mundrand einer Getränkeflasche.
[0027] Bei der nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder vergleichbare Komponenten.
[0028] Die Figuren la bis ld zeigen beispielhaft verschiedene Gedeckartikel. So zeigt Fig. la ein handelsübliches Schankgefäß la; Fig. Ib eine handelsübliche Tasse lb; Fig. Ic einen handelsüblichen Suppenteller lc und Fig. ld handelsübliche Besteckteile ld, nämlich eine Gabel, ein Messer und ein Löffel. In den Figuren la bis ld ist mit 2 der Mundrand des jeweiligen Gedeckartikels la, lb, lc, ld bezeichnet, mit 3 dessen Innenfläche und mit 4 dessen Außenfläche.
[0029] Fig. 2 zeigt beispielhaft ein erstes Ausführungsbeispiel und Fig. 4 sowie Fig. 7 in einer perspektivischen Explosionsdarstellung beispielhaft ein zweites bzw. drittes Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung 10 für die Reinigung und/oder Desinfektion des Mundrandes 2 eines Gedeckartikels 1 wie insbesondere eines Schankgefäßes la, einer Tasse lb, eines Suppentellers lc oder eines Besteckteiles ld. Erkennbar umfasst die jeweils dargestellte Reinigungs- und/oder Desinfektionsvorrichtung 10 wenigstens:
einen Behälter 20 zur Aufnahme eines reinigend und/oder desinfizierend wirkenden Liquids 99;
eine Bedieneinrichtung 30 für die Ausgabe des Liquids 99 aus dem Behälter 20 an einen Auslass 50; und
einen mit dem Auslass 50 in Wirkverbindung stehenden Verteileraufsatz 60, welcher
zwei einander gegenüberliegende Schenkel 61 umfasst, die zwischen sich einen Freiraum 70 mit einer Einführöffhung 71 in einer solchen Weise begrenzen,
dass ein Abschnitt 5 eines zur Reinigung und/oder Desinfektion vorgesehenen Mundrandes 2 eines Gedeckartikels 1 über die Einführöffhung 71 in den Freiraum 70 einführbar ist.
Weiterhin erkennbar ist in Fig. 2 der Verteileraufsatz 50 in einer perspektivischen Schnittansicht und die übrigen Bauteile 20, 30, 40, 50 ... in einer gewöhnlichen Seiten- schnittansicht dargestellt. Darüber hinaus ist in Fig. 5 die zusammengebaute Reinigungsund/oder Desinfektionsvorrichtung 10 aus Fig. 4 und in Fig. 8 die zusammengebaute Reinigungs- und/oder Desinfektionsvorrichtung 10 aus Fig. 7 jeweils in einer gewöhnlichen Seitenschnittansicht dargestellt.
[0030] In einer Ausgestaltung der Erfindung hat sich bewährt, dass ein gegenüber der Einführöffhung 71 im Innern liegender Grund 72 des Freiraum 70 in Gänze - wie beispielhaft im ersten und zweiten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 bzw. Fig. 4 und 5 - oder in Teilen - wie beispielhaft im dritten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 8 für den (kürzeren) Schenkel 61b dargestellt - ganz oder teilweise gerundet ausgebildet ist, was die Möglichkeiten einer gleichmäßigen Anlage des oder der Schenkel 61, 61a und/oder 61b im jeweiligen Abschnitt 5 des zur Reinigung und/oder Desinfektion vorgesehenen Mundrandes 2 eines Gedeckartikels 1 an den Innen- 3 und Außenflächen 4 sowie des Mundrandes 2 selbst verbessert.
[0031] Alternativ oder kumulativ dazu kann (wie beispielhaft im zweiten Ausführungsbei- spiel gemäß Fig. 4 ff. dargestellt) der Freiraum 70 von seiner Einführöffnung 71 bis zu seinem Grund 72 im Innern hinsichtlich seiner Breite, insbesondere bei unterschiedlich langen Schenkeln 61a und 61b, konstant oder, insbesondere bei gleich langen Schenkeln 61, verjüngend ausgebildet sein, womit jeweils ebenfalls eine Anlage der Schenkel 61 im jeweiligen Abschnitt 5 des zur Reinigung und/oder Desinfektion vorgesehenen Mundrandes 2 eines Gedeckartikels 1 vom Mundrand 2 bis zu den Innen- 3 und Außenflächen 4 im Grund 72 des Freiraums 70 unterstützt ist. [0032] In einer Weiterbildung der Erfindung kann bevorzugt sein, dass die den Freiraum 70 begrenzenden Wandungen 62 der Schenkel 61, 61a und/oder 62b strukturiert ausgebildet, also mit einer bestimmten Struktur, beispielsweise noppenförmig oder mit anderweitig wechselnde Erhöhungen und/oder Vertieftingen, versehen sind (nicht dargestellt), was die mechanische Reinigungswirkung der Schenkel 61 im jeweiligen Abschnitt 5 des zur Rei- nigung und/oder Desinfektion vorgesehenen Mundrandes 2 eines Gedeckartikels 1 verbessert.
[0033] In einer (beispielhaft im zweiten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 bis 6 oder im dritten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 7 bis 9 dargestellten) Weiterbildung der Erfindung ist bevorzugt, wenn die den Freiraum 70 begrenzenden Wandungen 62 der Schenkel 61 unterschiedlich lang ausgebildet sind, so dass vorzugsweise der längere Schenkel 61a einen jeweiligen Abschnitt 5 des zur Reinigung und/oder Desinfektion vorgesehenen Mundrandes 2 auf einer Außenfläche 4 eines Gedeckartikels 1 abdeckt, ohne dass der kürzere Schenkel 61b in ein vom Gedeckartikel 1 umfasstes Lebensmittel taucht.
[0034] Dazu hat sich in einer (beispielhaft im zweiten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 ff. dargestellten) Weiterbildung der Erfindung insbesondere eine Ausgestaltung bewährt, bei welcher der eine, vorzugsweise der längere 61a, Schenkel parallel oder um einen Winkel α von bis zu 5° zur Längsachse L der Vorrichtung 10 und der andere, vorzugsweise der kürzere 61b, Schenkel um einen Winkel ß zwischen 5° und 50 ° zum längeren Schenkel 61a geneigt ausgebildet ist. Alternativ dazu hat sich aus Abstützungsgründen (wie beispielhaft im dritten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 7 ff. dargestellt) in einer Weiterbildung der Erfindung insbesondere eine Ausgestaltung bewährt, bei welcher der eine, vorzugsweise der längere 61a, Schenkel im Wesentlichen parallel zur Längsachse L der Vorrichtung 10
und der andere, vorzugsweise der kürzere 61b, Schenkel ebenfalls im Wesentlichen parallel zur Längsachse L ausgebildet ist.
[0035] In einer Weiterbildung der Erfindung ist bevorzugt, wenn die Wandungen 62 der Schenkel 61, 61a und/oder 61b zumindest zum Freiraum 70 hin aus einem offenzelligen Material, wie insbesondere Schaumstoff, gestaltet sind. Offenzelliger Schaumstoff hat dabei zum Vorteil, dass dessen Zellwände nicht geschlossen sind, und daher Flüssigkeiten aufnehmen und unter Druck wieder abgeben können, was die Wirkung der Reinigung mittels Liquids 99 verbessert.
[0036] In einer Weiterbildung der Erfindung ist bevorzugt, wenn die zum Freiraum 70 zeigenden Flächen 65 der Wandungen 62 der Schenkel 61 ganz oder teilweise mit einem natürlichen oder künstlichen Leder oder vergleichbaren Fell- und/oder Fasermaterial 66 überzogen sind. Der Überzug des offenzelligen Materials mit einem Leder-, Fell- und/oder Fa- sermaterial 66 hat eine rückstandsfreie Reinigung zum Vorteil. Das offenzellige Schaummaterial wie auch das Fell- und/oder Fasermaterial 66 können jeweils einzeln oder als vorgefertigtes Verbundmaterial ein Stanzteil sein.
[0037] In einer Weiterbildung der Erfindung ist eine tröpfchenweise Zufuhr des Liquids 99 an die Schenkel 61 grundsätzlich ausreichend, bei der der mit dem Verteileraufsatz 60 in Wirkverbindung stehende Auslass 50 in Nachbarschaft zum Grund 72 des Freiraumes 70 endet.
[0038] Dazu hat sich in einer (beispielhaft im zweiten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 und 5 oder auch im dritten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 7 und 8 dargestellten) bevorzugten Weiterbildung der Erfindung bewährt, wenn der mit dem Verteileraufsatz 60 in Wirkverbindung stehende Auslass 50 einen, den Auslass 50 des Behälters 20 bevorzugt nach Befüllung mit Liquide 99 verschließenden, Spritzeinsatz 52 umfasst. Der Rückgriff auf einen den Auslass 50 des Behälters 20 bevorzugt nach Befüllung mit Liquide 99 ver- schließenden Spritzeinsatz 52 belässt vorteilhaft einen für Füllzwecke hinreichend großen Auslass 50, was vorteilhaft einen effizienten Abfüllprozess gestaltbar macht.
[0039] Alternativ, oder ggf. kumulativ, dazu kann in einer (beispielhaft im ersten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 dargestellten) Weiterbildung der Erfindung zur sprühenden
Verteilung des Liquids 99 vorgesehen sein, dass der mit dem Verteileraufsatz 60 in Wirkverbindung stehende Auslass 50 einen Sprühzerstäuber 51 umfasst, welcher eine größere Flächenbenetzung ermöglicht als bei einer bloßen Tröpfchenabgabe. [0040] In einer weiteren (beispielhaft im ersten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 dargestellten) bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung hat sich bewährt, dass aus dem Auslass 50, dem Sprühzerstäuber 51 oder dem Spritzeinsatz 52 austretendes Liquid 99 in einem sich zum Grund 72 des Freiraums 70 hin verjüngenden Verteilerraum 80 austritt, wodurch vorteilhaft eine Hauptzufuhr des Liquids 99 zum Mundrand 2 hin gesichert ist.
[0041] In einer weiteren (beispielhaft im ersten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 dargestellten) denkbaren Ausgestaltung der Erfindung hat sich bewährt, dass der Auslass 50 beispielsweise mit einer Liquid-Pumpe 40 wirkverbunden ist, wodurch insbesondere auch im Gebrauch während einer Reinigung und/oder Desinfektion ein Nachdosieren von Liquid 99 vorteilhaft ermöglicht ist. Dabei kann die Pumpe 40 bevorzugt über ein Ansaugröhrchen
41 Liquid 99 aus dem Behälter 20 ansaugen und dieses, vorzugsweise in Abhängigkeit der Bedienung eines Druckknopfes 31, an ein den Auslass 50 versorgendes Ausgaberöhrchen
42 weiterleiten. Dabei ist der Behälter 20 sowohl gegenüber dem stirnseitig den Behälter 20 zur darin angeordneten Liquid-Pumpe 40 hin durchdringenden Druckknopf 31 wie auf gegenüber dem an der dazu gegenüberliegenden Stirnseite durchdringende Ausgaberöhrchen 42 mittels eines Dichtrings 32 bzw. 43 abgedichtet.
[0042] In einer weiteren (beispielhaft im ersten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 dargestellten) bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung hat sich also bewährt, dass die Bedien- einrichtung 30 einen Druckknopf 31 umfasst, welcher vorteilhaft die Abgabe einer definierten Menge Liquid 99 auf Verlangen ermöglicht. Um den Druckknopf 31 beim Transport beispielsweise in einer Hosentasche vor ungewollter Nutzung zu schützen kann dieser 31 mit einer diesen 31 umgebende Schutzkappe 21 verbunden, z.B. mittels eines Klebepunktes 22 verklebt, sein, welche Schutzkappe 21 bevorzugt an der Kopfseite des Behälters 20 wahlweise festsetzbar ist.
[0043] In einer alternativen (beispielhaft im zweiten oder dritten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 ff. bzw. Fig. 7 ff. dargestellten) Ausgestaltung der Erfindung hat sich bewährt, dass die Bedieneinrichtung 30 einen längs oder quer zur Längsachse L der Vorrichtung 10
ausgerichteten Druckfaltenbalg 33 umfasst, mit welchem vorteilhaft eine tröpfchenweise Zufuhr des Liquids 99 an die Schenkel 61 zuverlässig realisiert werden kann. Fig. 6a und Fig. 9 zeigen die Reinigungs- und/oder Desinfektionsvorrichtung 10 aus Fig. 5 bzw. Fig. 8 vor Gebrauch in einer perspektivischen Hinteransicht mit längs zur Längsachse L der Vorrichtung 10 ausgerichteten Druckfaltenbalg 33; und Fig. 6b zeigt die Reinigungsund/oder Desinfektionsvorrichtung 10 aus Fig. 5 vor Gebrauch in einer perspektivischen Hinteransicht mit gegenüber Fig. 6a alternativ, nämlich quer zur Längsachse L der Vorrichtung 10, ausgerichteten Druckfaltenbalg 33. [0044] In der (beispielhaft im zweiten oder dritten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 ff. bzw. Fig. 7 ff. dargestellten) bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung hat sich also bewährt, dass die Bedieneinrichtung 30 einen längs oder quer zur Längsachse L der Vorrichtung 10 ausgerichteten Druckfaltenbalg 33 umfasst, welcher vorteilhaft die Abgabe einer definierten Menge Liquid 99 auf Verlangen ermöglicht. Um den Verteilteraufsatz 60 beim Transport beispielsweise in einer Hosentasche vor ungewollter Nutzung zu schützen kann dieser 60 von einer Verschlusskappe 25 umgeben werden, welche 25 bevorzugt an einer benachbart des Auslasses 50 des Behälters 20 ausgebildeten Halterung 24 wie (beispielhaft im dritten Ausführungsbeispiel in Fig. 8 dargestellt) ein Gewindeabschnitt 27 wahlweise festsetzbar ist, vorzugsweise dergestalt, dass zugleich eine Austrittsöffnung 53 des Spritz- einsatzes 52,vorzugsweise mittels eines im Innern der Verschlusskappe 25 angeordneten, beispielsweise angespritzten, Verschlussdorns 26, verschlossen ist. Zum erleichterten Einführen des Verschlussdoms 26 in das offenzellige Material 62 kann darin - wie beispielhaft im dritten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 7 bis 9 gezeigt - stirnseitig eine Einkerbung 67 ausgebildet sein, welche den Dorn 26 vorteilhaft zur Austrittsöffnung 53 hin zentriert. Al- ternativ oder kumulativ dazu kann zum erleichterten Durchtauchen des Verschlussdorns 26 durch das offenzellige Material 62 - wie ebenfalls beispielhaft im dritten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 7 bis 9 gezeigt - darin rückseitig ein Schlitz 68 oder vergleichbarer Freiraum ausgebildet, beispielsweise angestanzt, sein, in welchen durch den Dorn 26 weggedrücktes Material 62 ausweichen kann. Zugleich belässt das Ausbilden eines Freiraums auf der Rückseite des offenzelligen Materials das Fell- und/oder Fasermaterial 66 vorteilhaft unberüht.
[0045] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung hat sich bewährt, dass die Schenkel 61, 61a und/oder 61b jenseits des Freiraumes 70 und der Einführöffnung 71 ganz oder
teilweise von einer Gehäusewandung 63 umgeben sind, welche vorteilhaft insb. aus Schaumstoff gebildete Wandungen 62 stützen und in Form zu halten vermögen. Die Gehäusewandungen 63 wie auch andere Teile des Verteileraufsatzes 60 können insbesondere einstückig als Kunststoffspritzteil ausgebildet sein und vorzugsweise hinreichend große Klebeflächen für den Schaumstoff oder dergleichen umfassen.
[0046] In einer (nicht dargestellten) Weiterbildung der Erfindung kann bevorzugt sein, wenn die Schenkel 61 in Richtung Freiraum 70 beispielsweise flexibel angelenkt oder anderweitig zusammendrückbar ausgestaltet sind, was die sichere Anlage der Schenkel 61 im jeweiligen Abschnitt 5 des zur Reinigung und/oder Desinfektion vorgesehenen Mundrandes 2 eines Gedeckartikels 1 weiter unterstützt.
[0047] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung hat sich bewährt, dass der Verteileraufsatz 60 um die Längsachse L der Vorrichtung 10 drehbar gelagert ist, insbesondere um einen (wie beispielhaft im zweiten oder dritten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 und 5 bzw. Fig. 7 und 8 dargestellt) am Spritzeinsatz 52 ausgebildeten Kragen 54, hinter welchen wenigstens eine am Verteileraufsatz 60 ausgebildete Nase 64 eingreift. Alternativ dazu können (wie beispielhaft im ersten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 dargestellt) im Gehäuse des Behälter 20 benachbart zu dessen das Abgaberöhrchen 42 durchdringenden Stirnseite eine Ringnut 23 ausgebildet sein, in welche wenigstens eine am Verteileraufsatz 60 ausgebildete Nase 64 eingreift. Aufgrund der damit ermöglichten endlosen Drehbarkeit um beliebige 360° ist das Handling der Reinigung und/oder Desinfektion des Mundrandes 2 insbesondere auch von bereits gefüllten Schankgefäßen la erleichtert. [0048] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung hat sich bewährt, dass dem Liquid 99 ein Antiseptikum und/oder ein, vorzugsweise pflanzliches Ethanol enthaltendes, Biozid zugesetzt ist. Biozide dienen bekanntlich zur Verminderung der Pathogenbeladung an lebenden Geweben, was eine gute Haut- und Schleimhautverträglichkeit voraussetzt. Lediglich beispielhaft sei auf das sog.„Glasello"-Liquide der Anmelderin verwiesen, ei- nem unter der BfR-Artikelnummer N-59904 registriertem Biozid-Produkt. Als Beispiel für ein Antiseptikum sei beispielhaft auf octenisept® der deutschen Schülke & Mayr GmbH verwiesen.
[0049] Fig. 3 sowie 10a bis lOd schließlich zeigen, wie sich eine Vorrichtung 10 nach der Erfindung als mobiler Taschenstift zur bedarfsweisen Reinigung und/oder Desinfektion des Mundrandes 2 eines Gedeckartikels 1 wie insbesondere eines Schankgefäßes la (siehe Fig. 3 bzw. 10a), einer Tasse lb (nicht dargestellt), eines Suppentellers lc (nicht dargestellt) oder eines Besteckteiles ld (siehe Fig. 10b) oder gar einer Getränkedose le (siehe Fig. 10c) oder Getränkeflasche lf (siehe Fig. lOd) eignet und in der Funktion sehr einfach zu bedienen ist:
[0050] So verteilt sich (wie beispielhaft im ersten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 dar- gestellt) durch Drücken auf den an einer Stirnseite angeordneten Druckknopf 31 das reinigend und/oder desinfizierend wirkende Liquid 99 aus dem, beispielsweise aus Aluminium oder Kunststoff gefertigten, Behälter 20 entlang der Schenkel 61 des Verteileraufsatzes 60.
[0051] Alternativ lässt sich (wie beispielhaft im zweiten oder dritten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 ff. bzw. Fig. 7 ff. dargestellt) durch Drücken auf den an einer Stirn- oder Längsseite des Behälters 20 angeordneten Druckfaltenbalgs 33 das reinigend und/oder desinfizierend wirkende Liquid 99 über den Spritzeinsatz 52 mit seiner, bevorzugt kapillar ausgebildeten, Austrittsöffhung 53 aus dem, beispielsweise als Blaskörper aus Kunststoff gefertigten, Behälter 20 entlang des 61a oder der Schenkel 61 bzw. 61a und 61b des Ver- teileraufsatzes 60 verteilen. Letztes, also die Verteilung von Liquid 99 auf beide Schenkel 61 bzw. 61a und 61b, ist beispielhaft sowohl im ersten als auch im zweiten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 bzw. Fig. 4 und 5 dargestellt. Ersteres, also die Verteilung von Liquid 99 auf das offenzellige Material lediglich eines Schenkels 61a, ist im dritten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 7 und 8 dargestellt. Darin erkennbar ist, wie die Austrittsöffhung 53 und das offenzellige (Schwamm-)Material dergestalt zueinander angeordnet sind, dass nach Entfernung der Verschlusskappe 25 und Freigabe der Austrittsöffnung 53 durch den Verschlussdorn 26 Liquid 99 unmittelbar und ausschließlich in das offenzellige (Schwamm-)Material des längeren Schenkels 61a eindosiert werden kann, während der kürzere Schenkel 62a keinerlei Schwammmaterial oder dergleichen trägt, da im dritten Ausführungsbeispiel diesem lediglich eine Positionierungs- und/oder Führungsfunktion für den längeren Schenkel 61a zukommt.
[0052] In allen drei zuvor beschriebenen Ausbildungsbeispielen begrenzen die jeweiligen Schenkel 61 bzw. 61a und 61b dabei einen Freiraum 71 mit einer Einführöff ung 71 zur
Einführung des Abschnittes 5 eines zur Reinigung und/oder Desinfektion vorgesehenen Mundrandes 2 eines Gedeckartikels 1.
[0053] Die Einführung kann durch einfachen Aufsatz des Verteileraufsatzes 60 der Vor- richtung 10 auf den Mundrand 2 des Gedeckartikels 1 erfolgen, insbesondere wenn dieser - wie in Fig. 3 bzw. 10a dargestellt - ein Schankgefäß la ist. Einmal aufgesetzt kann die Vorrichtung 10 gleitend um den Mundrand 2 geführt und so Abschnitt für Abschnitt 5 gereinigt und/oder desinfiziert werden. Die Verteilung von Reinigungs- und/oder Stützfunktionen kann dabei (wie beispielhaft im ersten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 gezeigt) gleichmäßig oder (wie beispielhaft im zweiten und dritten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 ff. bzw. Fig. 7 ff. gezeigt) mit unterschiedlichen Maß auf die Schenkeln 61a und 61b verteilt sein. Das Gleiten selbst um den Mundrand 2 wird jeweils erleichtert, wenn der Verteileraufsatz 60 um mehrere 360° endlos drehbar unmittelbar am zylindrischen Gehäuse des Behälters 20 gelagert ist. Insbesondere ist so eine Reinigung und/oder Desinfektion erlaubt, bei welcher das Schankgefäß la selbst unbewegt bleiben kann. Selbst bei aufgesetzter Vorrichtung ist bei Bedarf jederzeit durch einfachen Druck auf den Druckknopf 31 oder Druckfaltenbalg 33 eine weitere Ausgabe eines oder mehrerer Tröpfchens oder Sprühstöße des Liquids 99 zwecks Reinigung und/oder Desinfektion ermöglicht. [0054] Der Freiraum 70 ist vorzugsweise für verschieden dicke Mundränder 2 konzipiert. Insbesondere kann dieser 70 einen gerundeten Grund 72, konische Wände und/oder flexibel gelagerte und/oder unterschiedlich lange Schenkel 61 , 61a und/oder 61b aufweisen. Bei einer Auskleidung der innenliegenden Wandungen 62 der Schenkel 61 mit einem offenzel- ligen Material wie Schaumstoff können beispielsweise strukturierte Oberflächen und/oder kann der ganz oder teilweise Überzug mit einem natürlichen oder künstlichen Leder oder vergleichbaren Fell- und/oder Fasermaterial 66 ebenfalls die Reinigungswirkung erhöhen.
[0055] Die vorliegende Erfindung eignet sich insbesondere als mobiler Taschenstift. Der Stift ist in seiner Konzeption von jedermann, überall und unabhängig von möglichen ande- ren Reinigungsmethoden sofort und Effizient einsetzbar, ohne das anderen Hilfsmittel wie Reinigungsgeräte, Lösungen oder Flüssigkeiten (Liquid) etc. benötigt werden. Vielmehr sind diese sämtlich integraler Bestand der vorliegenden Erfindung.
Bezugszeichenliste
1 Gedeckartikel („place cover articles"), insbesondere:
la Schankgefäße la („bar vessels"),
lb Tassen lb („cups"),
lc Suppenteller lc („soup plates") oder
ld Besteckteile („sets of cutlery") wie Messer, Gabeln und Löffel le Getränkedose
lf Flasche
2 Mundrand eines Gedeckartikels
3 Innenfläche des Gedeckartikels
4 Außenfläche des Gedeckartikels
5 Flächenabschnitt des Mundrandes 2
10 Reinigungs- und/oder Desinfektionsvorrichtung
20 Behälter
21 Schutzkappe
22 Klebepunkt
23 Ringnut
24 Halterung für Verschlusskappe 25
25 Verschlusskappe
26 Verschlussdorn
27 Gewinde
30 Bedieneinrichtung
31 Druckknopf
32 Dichtring
33 Druckfaltenbalg
40 Liquid-Pumpe
41 Ansaugröhrchen
42 Abgaberöhrchen zum Auslass 50
43 Dichtring
50 Auslass
51 Sprühzerstäuber
52 Spritzeinsatz
53 (insb. kapillare) Austrittsöffhung des Spritzeinsatz
54 am Spritzansatz 52 ausgebildeter Kragen 60 Verteileraufsatz
61 Schenkel
61a langer Schenkel
61b kurzer Schenkel
62 Wandungen aus einem offenzelligen Material, wie insb. Schaumstoff
63 Gehäusewandung
64 Nase
65 zum Freiraum 70 zeigenden Flächen der Wandungen 62, bevorzugt ganz oder teilweise mit Leder 66 überzogen
66 natürliches und/oder künstliches Leder
67 Einkerbung
68 Schlitz
70 Freiraum
71 Einführöffhung des Freiraums 70
72 Grund des Freiraums 70
80 Verteilerraum
99 reinigend und/oder desinfizierend wirkendes Liquid (Flüssigkeit), insbesondere pflanzliches Ethanol enthaltendes Biozid
L Längsachse der Vorrichtung 10