Beschreibung
Variabler Köderfischhalter
Die Erfindung betrifft einen Köderfischhalter, der zum Fischen von Raubfischen verwendet werden kann.
Aufgrund von Tierschutzbestimmungen ist es nicht mehr erlaubt, mit lebenden Köderfischen Raubfische zum Fangen anzulocken. In der Zwischenzeit ist man dazu übergegangen, Vorrichtungen bereitzustellen, die einen Fischfang mit toten Köderfischen ermöglichen. In der Zeitschrift "Petri Heil, das Schweizer Fischerei-Magazin" Nr. 4 vom April 1998 ist ein Köderfischhalter beschrieben. Das System sieht eine Metallklammer vor, die in die Kδrperhöhle eines toten Köderfisches eingeführt wird. Der Kopf des Köderfisches wird daraufhin mit einem Metalldraht umwickelt, so daß eine feste Verbindung mit der Metallklammer in der Körperhöhle entsteht. Die Metallklammer hat eine Öse, an welcher der so behandelte Köderfisch an einer Angelleine ange- hängt werden kann.
Bei den bekannten Köderfischhaltern ist von Nachteil, daß die Köderfische aufgrund der Zug- und Kräfteverteilung auf die hintere Körperpartie des Köderfisches häufig verloren gehen. Außerdem ist von Nachteil, daß gerade beim Fischen in Gewässern mit starker Strömung häufig die auf dem Köderfischhalter aufgenommenen Köderfische zerstört werden. Außerdem versteifen die toten Köderfische durch die Einführung von Haltevorrichtungen auf die gesamte Länge der Maulhöhle, was zur Beein- trächtigung des Fangergebnisses führt.
Schließlich wird mit dem bekannten Köderfischhalter kein optimales Fangergebnis erzielt, da nicht der natürlichen Schwimmbewegung nachempfundenen Bewegungsfreiheit des Köderfisches entsprochen wird.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, einen Köderfischhalter bereitzustellen, mit dem sich eine schonende Verwendung von Köderfischen erreichen läßt, wobei ein gutes Fangergebnis erzielt wird.
Diese Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den jeweiligen abhängigen Ansprüchen.
Der erfindungsgemäße Köderfischhalter sieht ein Maulhöhlen- Halteelement und/oder einen Arretierungshaken vor. Das Maulhöhlen-Halteelement bzw. der Maulausreißschutz weist einen zentralen Maulhöhlenfüllkörper bzw. eine zentrale Halte-Olive und eine Zugöse auf, die an einem Ende des Maulhöhlenfüllkör- pers angeordnet ist. Außerdem ist wenigstens ein in Richtung der Zugöse gerichteter Maulhöhlenhaken vorgesehen. Der Arretierungshaken weist einen Lippenhaken auf, der in eine Unterlippe und in eine Oberlippe eines Köderfisches sowie in die Zugöse des Maulhδhlen-Halteelements einhakbar ist . Auf einem Schaft des Lippenhakens ist weiterhin eine Quetschhülse angeordnet, wobei der Arretierungshaken so ausgebildet ist, daß zwischen Quetschhülse und Schaft ein Vorfachseil eines Köderfischhalters aufnehmbar ist. Die Quetschhülse bewirkt einen starken Reibschluß, sodaß die Haltekräfte beim Auswurf und beim Einholvorgang überwiegend auf die vordere Kopfpartie des Köderfisches wirken.
Bei einem solchen Köder ischhalter ergibt sich eine besonders schonende Behandlung des Köderfisches . Gleichzeitig wird ein direkter Kontakt zum Köderfisch ermöglicht, wobei keine zusätzliche Beschwerung oder Vorschaltung eines Beschwerungskör- pers auf ein Vorfachseil notwendig ist. Dadurch ergibt sich ein sehr langsames Absinken des Köderfisches im Wasser, was eine besonders natürliche Bewegung des Köderfisches ermöglicht. Durch das Vorsehen eines Lippenhakens, der in die Zugöse des Maulhöhlen-Halteelements eingreift, wird ein Aufblähen des Mauls des Köderfisches beim Fischen in strömungsreichen Gewässern verhindert. Das so verschlossene Fischmaul bleibt dauerhaft verschlossen, wobei eine Zerstörung des Köderfisches durch Fleischeinrisse, Kopfeinrisse oder Kopfabrisse durch Wasserströmung weitestgehend vermieden wird. Es entsteht eine innige Verbindung des Köderfisches mit dem Köderfischhalter. Durch das Vorsehen des Maulhöhlenfüllkörpers, der über einen oder mehrere Maulhöhlenhaken im Inneren des Kopfes des Köderfisches arretierbar ist, wird dabei die innige Verbindung zwischen Köderfischhalter und Köderfisch noch verbessert. Vor- zugsweise ist dabei die Zugöse des Maulhöhlenfüllkörpers als einziges Teil des Maulhδhlen-Halteelements vorne am Maul des Köderfisches zwischen dessen Lippen sichtbar.
Die erfindungsgemäßen Maulhöhlen-Halteelemente mit Verwendung des Arretierungshakens und der Quetschhülse mit hohem Reibschluß können gemäß der Erfindung noch weiter ausgestaltet werden, wodurch sich zusätzliche Vorteile ergeben.
Gemäß der Erfindung ist hierzu vorgesehen, daß der Maulhöhlen- haken bzw. die Maulhöhlenhaken an dem der Zugöse gegenübergelegenen Ende des Maulhöhlenfüllkörpers angeordnet ist bzw. sind. Durch diese Anordnung des oder der Maulhöhlenhaken an
der Zugöse wird gewährleistet , daß sich das Maulhöhlen- Halteelement besonders zuverlässig im Maul des Köderfischs verankert läßt . Durch den oder die in Richtung der Zugöse gerichteten Maulhöhlenhaken wird dabei gewährleistet , daß das Maulhöhlen-Halteelement durch einen einfachen Zug in Richtung aus dem Köderfisch heraus in der Maulhöhle des Köderfischs arretierbar ist .
Außerdem kann eine Seildurchführung vorgesehen sein, in der ein Vorfachseil eines Köderfischhalters aufnehmbar ist . Mit einer solchen Seildurchführung kann das Vorfachseil des Köderfischhalters besonders einfach und zuverlässig im Inneren des Köderfischs geführt werden . Außerdem ist dabei eine Verschieb- lichkeit des Maulhδhlen-Halteelements auf dem Vorfachseil ge- währleistet , wodurch sich der erfindungsgemäße Köderfischhalter besonders einfach auf Köderfische mit unterschiedlicher Größe anpassen läßt .
Vorteilhafterweise wird die Seildurchführung als zwischen der Zugöse und dem Maulhöhlenhaken verlaufender Hohlraum ausgebildet . Vorzugsweise sind dabei zwei Maulhöhlenhaken vorgesehen, wobei die Zugöse und die Maulhöhlenhaken als Abschnitte eines Metalldrahts ausgebildet sein können . Die Seildurchführung weist dann bevorzugt eine metallische Führungshülse auf , die fest mit dem Metalldraht verbunden ist . Durch diese Ausgestaltung wird eine Herstellung des erfindungsgemäßen Maulhöhlen- Halteelements begünstigt .
Der Maulhöhlenfüllkörper selbst kann Kunststoffmasse aufweisen oder er kann teilweise oder gänzlich aus Metall bestehen .
Durch diese Ausbildung kann der Köderfisch beispielsweise mit einem Auftriebskörper in Form eines schwimmenden Maulhöhlen-
füllkörpers versehen werden. Für tiefere Gewässer ist es möglich, Metallgewichte beispielsweise aus Blei vorzusehen. Damit ergibt sich eine vielseitige Verwendung des erfindungsgemäßen Köderfischhalters, da die Absinkbewegungen und die Schwimmbe- wegungen zusätzlich zu der Größenanpassung auf die jeweilige Durchschnittslänge des Köderfisches variiert werden können.
Der erfindungsgemäß vorgesehene Arretierungshaken, auf dessen Schaft eine Quetschhülse angeordnet ist, ermöglicht insbeson- dere in Verbindung mit dem erfindungsgemäßen Maulhöhlen- Halteelement die Herstellung eines besonders vorteilhaften Köderfischhalters .
Mit dem erfindungsgemäßen Arretierungshaken ist es nämlich möglich, ein Vorfachseil eines Köderfischhalters so aufzunehmen, daß dieses bezüglich des Arretierungshakens noch ver- schieblich ist. Wenn die Quetschhülse geeignet ausgebildet ist, dann wird bis zum Aufbringen einer bestimmten Verschiebekraft zwischen Vorfachseil und Schaft eine feste Verbindung zwischen Schaft und Vorfachseil gehalten. Beim Überschreiten einer vorgegebenen Verschiebekraft läßt sich der Schaft bezüglich des Vorfachseils verschieben. Auf diese Weise ist es möglich, Köderfischhalter herzustellen, die sich einfach an verschiedene Größen von Köderfischen anpassen lassen.
Gerade bei der Ausgestaltung des Köderfischhalters mit einem Endhaken an einem Ende des Vorfachseils, wobei der Endhaken in den vorderen Rumpf des Köderfischs eingehakt wird, ist dies von Bedeutung, weil durch diese Ausgestaltung eine unnatürli- ehe Verbiegung des Köderfischs vermieden kann. Vielmehr kann aufgrund der besonderen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Arretierungshakens eine individuelle Anpassung des Abstands
zwischen Endhaken und Arretierungshaken hergestellt werden, wodurch verbiegenden Zugkräften auf den vorderen Rumpf des Köderfischs entgegen gewirkt wird.
In einer .besonders bevorzugten Ausgestaltung wird die
Quetschhülse aus gummiartigem, elastischen Material hergestellt. Mit einer solchen Ausbildung ist es möglich, die zum Verschieben des Arretierungshakens auf einem Vorfachseil notwendige Kraft genau und dauerhaft festzulegen. Dabei ist es insbesondere möglich, die beim Auswerfen des Köderfischs auf diesen einwirkende Wurfkraft auf den Arretierungshaken mit dem Maulhöhlenfüllkörper und dem Arretierungshaken und den Endhaken zu verteilen. Es hat sich herausgestellt, daß sich besonders gute Fangergebnisse dann erreichen lassen, wenn die Zug- kraft zu etwa 90% auf den Arretierungshaken mit dem Maulhöhlenfüllkörper und dem Arretierungshaken gelegt wird und wenn der Endhaken nur mit 10% der Wurfkraft beaufschlagt wird. Der tote Köderfisch krümmt sich selbst nach mehreren Würfen nicht mehr, wie das bei herkömmlichen Systemen der Fall war. Beson- ders vorteilhafte Ergebnisse lassen sich dann einstellen, wenn die aufzubringende Mindestkraft zum Verschieben des Arretierungshakens bezüglich eines Vorfachseils ca. 1,9 N beträgt. Gerade wenn der Endhaken direkt nach der Kiemenpartie des Köderfischs befestigt wird, ist gewährleistet, daß sich der Kδ- derfisch beim Einholvorgang mit einem Angelseil leicht schwingend bewegt und so nahezu natürliche Schwimmbewegungen eines sterbenden Fisches ausführt. Dies wird darauf zurückgeführt, daß der tote Köderfisch in den beiden hinteren Dritteln des Körpers nicht von Kräften beaufschlagt wird, die von den Korn- ponenten des erfindungsgemäßen Köderfischhalters hervorgerufen werden. Vielmehr ist der hintere Teil des Köderfischs frei be-
weglich, was eine natürliche Bewegung gerade beim sogenannten Zupffischen unterstützt.
Ein besonders vorteilhaftes Verfahren zur Herstellung eines Maulhöhlen-Halteelements weist dabei das Vorsehen eines Metalldrahtstücks auf, bei dem eine Zugöse und wenigstens ein Maulhöhlenhaken als Abschnitte des Metalldrahtstücks ausgeformt werden. Auf diese Weise lassen sich durch zwei einfache Arbeitsschritte sowohl die Zugδse, als auch die beiden Maul- höhlenhaken anhand eines kostengünstigen Metalldrahtstücks herstellen. Danach wird eine als Abschnitt eines Metallrohrs ausgebildete Führungshülse mit dem umgeformten Metalldrahtstück verbunden, und zwar in einem Bereich zwischen der Zugöse und den Maulhöhlenhaken. Eine solche Verbindung kann besonders einfach durch Löten oder Kleben erfolgen. Schließlich werden das Metalldrahtstück und die Führungshülse mit einem geeigneten Material zur Herstellung des Maulhöhlenfüllkörpers umhüllt. Hierfür sind beispielsweise aushärtende Knetmassen geeignet. Es ist auch möglich, die Führungshülse und das Metall- drahtstück durch ein Spritzgußverfahren oder durch ein anderes Verfahren mit Kunststoff oder mit metallischen Materialien zu umhüllen.
Die Erfindung betrifft auch die Verwendung eines erfindungsge- mäßen Köderfischhalters zum Fischfang. Der erfindungsgemäße
Köderfischhalter bietet gerade beim Durchführen eines Vorfachs durch das Köderfischmaul in. Verbindung mit dem Maulhöhlenfüll- körper einen erhöhten Ausreißschutz . Der Köderfisch wird durch die Befestigung des Köderfischhalters flexibel gehalten und er bewegt sich gerade beim Einholvorgang bzw. beim Zupfen des toten Köderfisches durch das Gewässer auf natürliche Weise. Anders als bei bekannten Systemen wird eine Krümmung des toten
Köderfisches vermieden. Der erfindungsgemäße Köderfischhalter kann dabei auf verschiedene Größen von Köderfischen angepaßt werden, wobei auch eine Anpassung auf die jeweilige Schlundgröße möglich ist, indem einfach ein passendes Maulhδhlen- Halteelement vorgesehen wird.
Außerdem ist eine direkte Einbringung von mit Maulhöhlenhaken bewehrten und wahlweise schwimmenden oder sinkenden Maulhöhlen-Halteelementen in die Maulöffnung des toten Köderfisches möglich. Durch das Vorsehen einer geeigneten Quetschhülse auf dem Arretierungshaken ist gewährleistet, daß selbst große Beschleunigungskräfte beim Auswerfen des Köderfischhalters nicht zu einem Verrutschen des Arretierungshakens bezüglich des Vorfachseils führen. Das Gewicht bzw. die Masse typischer Köder- fische bewegt sich in Größenordnungen von 30 g bis 40 g, so daß durch die Quetschhülse hervorgerufene Haltekräfte, die einem Gewicht bzw. einer Masse von ca. 190 g entsprechen, eine sichere Verbindung und Halterung des Köderfisches gewährleisten.
Der erfindungsgemäße Köderfischhalter hat sich besonders zur Verwendung mit sensiblen, rückgratstarken Ruten bewährt, wobei vorteilhafterweise Weitwurf-Rollensysteme in Verbindung mit geflochtenen Schnüren zum Einsatz kommen. Dadurch ergeben sich gute Wurfweiten ohne zusätzliche Beschwerung des Köderfischhalters mit Bleigewichten. Außerdem wird beim Einholvorgang ein direktes Köderführungsgefühl bewirkt. Anbisse von Fischen an den Köderfischhalter werden unmittelbar auf die Angelrute übertragen.
Mit dem erfindungsgemäßen Maulhöhlen-Halteelement wird ein Maulausreißschutz bereitgestellt, der sich variabel gestalten
läßt und der eine effektive Zuglastverteilung auf den Kopfbereich des Köderfisches zum langsamen Führen und Zocken bzw. Taumeln eines toten Köderfisches ermöglicht. Der erfindungsgemäße Maulausreißschutz wird in die Maulhöhle bzw. Schlundhöhle des Köderfisches eingeführt und füllt diesen nahezu aus. Durch die Verschiebbarkeit auf dem Vorfachseil wird eine Größenanpassung an den Köderfisch ermöglicht .
Für das Vorfachseil wird vorzugsweise ein Stahlseil verwendet, das auch ohne Kunststoffummantelung gewählt werden kann. Bei Kunststoffummantelungen kann sich das Vorfachseil durch die Wirkung der Quetschhülse aufrauhen, was zur Beeinträchtigung des Systems im Hinblick auf die Haltekräfte führen kann. Es ist denkbar, daß sich die Wirkung der Erfindung mit bestimmten Kunststoffummantelungen des Vorfachstahlseils verbessert.
Zum Anbringen des Köderfisches auf dem Köderfischhalter wird das Stahlvorfach mittels einer Ködernadel von vorne durch das Köderfischmaul nach hinten gestoßen, so daß der Körper des Kö- derfisches durchstochen wird. Die Austrittsöffnung soll dabei vorteilhafterweise möglichst nahe hinter den Kiemen liegen. Wenn die Austrittsöffnung vor der Rückenflosse des Köderfisches liegt, wird eine besonders gute Beweglichkeit des toten Köderfischkörpers unterstützt. Dadurch ist es möglich, bei der Köderführung taumelnde Schwimmbewegungen eines kranken oder verletzten Fisches nachzuahmen. Anders als bei bekannten Systemen wird nicht das ganze System mit der Ködernadel durch den toten Köderfisch gezogen, sondern lediglich dessen Endteil.
Die Maulhöhlenhaken werden vorzugsweise in den Maulhöhlenfüll- körper mit eingegossen, wodurch sich eine besonders gute Ver-
bindung und Anwendung des erfindungsgemäßen Maulhδhlen- Halteelements ergibt.
Die Quetschhülse kann auch als Abschnitt eines elastischen Kunststoffschlauchs ausgebildet werden, wodurch sich eine besonders einfache Herstellung des erfindungsgemäßen Arretie- rungshakens ergibt .
Die Erfindung ist in der Zeichnung anhand eines Ausführungs- beispiels veranschaulicht.
Figur 1 zeigt einen Querschnitt durch einen Köderfisch mit eingesetztem Köderfischhalter, Figur 2 zeigt einen Maulausreißschutz des Köderfischhalters aus Figur 1 und
Figur 3 zeigt einen Arretierungshaken des Köderfischhalters aus Figur 1.
Figur 1 zeigt einen Querschnitt durch einen Köderfisch 1 mit eingesetztem Köderfischhalter 2.
Der Köderfisch 1 weist eine Unterlippe 3 , eine Oberlippe 4 , eine Rückenflosse 5 , eine Maulhöhle 6 , einen vorderen Rumpf 7 und eine Schwanzflosse 8 auf .
Der Köderfischhalter 2 gliedert sich in ein Vorfachstahlseil 9, an dessen einem Ende ein. Endhaken 10 befestigt ist, in einen Arretierungshaken 11 und in einen Maulausreißschutz 12.
Am vorderen Ende des Vorfachstahlseils 9 befindet sich eine vordere Seilschlaufe 13 . Die vordere Seilschlaufe 13 ist als eine Umbiegung des Vorfachstahlseils 9 ausgebildet . Das freie
Ende des Vorfachstahlseils 9 ist nach der Schlaufe mehrfach durch eine vordere Metallhülse 14 gefädelt. Die vordere Metallhülse 14 klemmt das durchgefädelte Ende des Vorfachstahlseils 9 zusammen und schafft eine feste Verbindung.
Am hinteren Ende des Vorfachstahlseils 9 befinden sich eine hintere Seilschlaufe 15 und eine hintere Metallhülse 16, die in Form und Herstellung der vorderen Seilschlaufe 13 und der vorderen Metallhülse 14 entsprechen.
Der Endhaken 10 ist ein offenschenkliger Drillingshaken und weist einen offenen Endhaken-Schenkel 17, zwei geschlossene Endhaken-Schenkel 18 und eine zwischen diesen liegende Endhaken-Schlaufe 19 auf. Der Ξndhaken 10 ist in der hinteren Seil- schlaufe 15 befestigt, indem die hintere Seilschlaufe 15 und die Endhaken-Schiaufe 19 ineinander greifen. Hierfür ist der offene Endhaken-Schenkel 17 in die hintere Seilschlaufe 15 eingeführt. Der Endhaken 10 befindet sich außerhalb des Köderfisches 1.
Der Maulausreißschutz 12 befindet sich innerhalb der Maulhöhle 6 des Köderfisches 1. Das Vorfachstahlseil 9 ist durch den Maulausreißschutz 12 geführt.
Der Arretierungshaken 11 befindet sich außerhalb des Köderfisches 1 und ist mit dem Köderfisch 1 und dem Maulausreißschutz 12 über eine Zugöse 22 verbunden.
Das Vorfachstahlseil 9 ist durch den Arretierungshaken 11 ge- führt und tritt zwischen Unterlippe 3 und Oberlippe 4 in den Körper des Köderfisches 1 ein. Innerhalb des Körpers des Kδ- derfisches 1 verläuft das Vorfachstahlseil 9 durch den in die
Maulhöhle 6 eingesetzten Maulausreißschutz 12, durch den vorderen Bereich der Maulhöhle 6 und durch den vorderen Rumpf 7. Das Vorfachstahlseil 9 verläßt den Körper des Köderfisches 1 an dessen seitlichem Bereich vor der Rückenflosse 5 und hinter der Kiemenpartie.
Figur 2 zeigt den in Figur 1 dargestellten Maulausreißschutz 12 in vergrößertem Querschnitt in Draufsicht .
Der Maulausreißschutz 12 gliedert sich in einen Hakendraht 20 mit Zugöse 22, in eine Halte-Olive 23 und in eine Führungshülse 24, in der eine Seildurchführung 25 vorgesehen ist. Der Hakendraht 20, die Halte-Olive 23 und die Führungshülse 24 sind fest miteinander verbunden. Dabei verläuft der Hakendraht 20 durch die Halte-Olive 23 hindurch. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Halte-Olive 23 aus Kunststoff hergestellt. Der Hakendraht 20 ist auf der einen Stirnseite der Halte-Olive 23 zu der Zugöse 22 und auf der anderen Stirnseite zu zwei Maulhδhlenhaken 21 gebogen, die durch die freien Enden des Ha- kendrahts 20 gebildet werden. Die Bereiche des Hakendrahts 20 zwischen der Zugöse 22 und den Maulhöhlenhaken 21 sind im wesentlichen gerade und verlaufen längs der äußeren Oberfläche der Führungshülse 24. Die Führungshülse 24 kann aus Metall bestehen und ist von der Halte-Olive 23 ummantelt. Der Hohlraum in der Führungshülse 24 bildet die Seildurchführung 25 für das Vorfachstahlseil 9 gemäß Figur 1.
Das Vorfachstahlseil 9 verläuft durch die Seildurchführung 25 hindurch. Der Maulausreißschutz 12 kann auf dem Vorfachstahl- seil 9 frei verschoben werden.
Figur 3 zeigt den in Figur 1 dargestellten Arretierungshaken
11 in vergrößertem Querschnitt.
Der Arretierungshaken 11 gliedert sich in einen geschlossen- schenkligen Doppelhaken 26 und in eine Quetschhülse 31. An- stelle des Doppelhakens 26 kann auch ein Einfachhaken oder ein Drillingshaken mit Öhrdurchführung verwendet werden. Der Doppelhaken 26 weist eine Hakenöse 27, einen Schaft 28, einen Vorderhaken 29 und einen Lippenhaken 30 auf. Der Doppelhaken 26 ist geschlossen-schenklig und aus einem gebogenen Metall- draht hergestellt. An einer Seite des Doppelhakens 26 ist der Metalldraht zu einer Hakenδse 27 ausgeformt. Die beiden freien Enden des Metalldrahts verlaufen im Bereich der Quetschhülse 31 auf einer Länge von etwa der halben Gesamtlänge des Doppelhakens 26 zueinander parallel und direkt nebeneinander, wobei sie miteinander zu dem Schaft 28 verbunden sind. Bei etwa der Hälfte der Gesamtlänge des Doppelhakens 26 ist der Vorderhaken 29 bezüglich des Schafts 28 radial nach außen gebogen. Das freie Ende des Metalldrahts läuft spitz zu und ist mit einem Widerhaken versehen. Der Lippenhaken 30 bildet die Unterseite des Doppelhakens 26 und ist ebenfalls radial vom Schaft 28 weggerichtet. Der Lippenhaken 30 steht in Draufsicht auf die Längsrichtung des Schafts 28 im wesentlichen rechtwinklig zum Vorderhaken 29. Die Hakenlänge des Lippenhakens 30 ist ungefähr doppelt so groß wie die des Vorderhakens 29. Das freie Ende des Metalldrahts im Bereich des Lippenhakens 30 entspricht in Form und Größe dem freien Ende des Metalldrahts im Bereich des Vorderhakens 29.
Das Vorfachstahlseil 9 verläuft gemäß Figur 3 durch die Ha- kenöse 27 und entlang des Schafts 28. Die Quetschhülse 31 aus elastischem Kunststoff ist über das Vorfachstahlseil 9 und über den Schaft 28 aufgezogen. Die Quetschhülse 31 ist so aus-
gebildet, daß sich der Doppelhaken 26 nur schwergängig auf dem Vorfachstahlseil 9 verschieben läßt. Dadurch wird beim Gebrauch des Köderfischhalters 2 dem ungewollten Verrutschen des Arretierungshakens 11 gegenüber dem Vorfachstahlseil 9 entge- gengewirkt. Desweiteren wird so ein Großteil einer auf den Köderfisch 1 ausgeübten Zug- oder Wurfkraft auf den Arretierungshaken 11 in Verbindung mit dem Maulausreißschutz 12 und auf den vorderen Kopfbereich des Köderfisches 1 übertragen.
Mit Bezug auf die Figuren 1 bis 3 wird nachfolgend das Anbringen des Köderfisches 1 auf dem Köderfischhalter 2 erläutert.
Der Arretierungshaken 11 und der Maulausreißschutz 12 sind so auf das Vorfachstahlseil 9 aufgefädelt, wie es in Figur 1 ge- zeigt ist. Dasjenige Ende des Vorfachstahlseils 9, das sich näher am Maulausreißschutz 12 befindet, wird als hinteres Ende bezeichnet, dasjenige Ende des Vorfachstahlseils 9, das sich näher am Arretierungshaken 11 befindet, wird als vorderes Ende des Vorfachstahlseils 9 bezeichnet.
In einem ersten Schritt wird das hintere Ende des Vorfachstahlseils 9 mittels einer Ködernadel von vorne nach hinten durch den Köderfisch 1 gestoßen. Dementsprechend verläuft das Vorfachstahlseil 9 zwischen der Unterlippe 3 und der Oberlippe 4 durch den vorderen Bereich der Maulhδhle 6 und durch den vorderen Rumpf 7, wobei es auf der Seite des vorderen Rumpfs 7 aus dem Köderfisch 1 austritt . Das Vorfachstahlseil 9 sollte dabei möglichst nahe hinter den Kiemen, auf jeden Fall aber vor der Rückenflosse 6 aus dem vorderen Rumpf 7 austreten.
Anschließend wird das Vorfachstahlseil 9 soweit durch den Köderfisch 1 hindurchgezogen, bis die hintere Seilschlaufe 15
und die hintere Metallhülse 16 aus dem vorderen Rumpf 7 ausgetreten sind.
Der Maulausreißschutz 12 wird danach durch Verschieben auf dem Vorfachstahlseil 9 ganz in die Maulhöhle 6 eingeführt, wobei die Zugöse 22 waagerecht ausgerichtet wird. Anschließend wird der Endhaken 10 mit dem offenen Endhaken-Schenkel 17 in die hintere Seilschlaufe 15 eingefädelt und mit dem offenen Endhaken-Schenkel 17 oder einem der zwei geschlossenen Endhaken- Schenkel 18 des Endhakens 10 im seitlichen vorderen Rumpf 7 verankert . Der Maulausreißschutz 12 nimmt dabei die in Figur 1 gezeigte Lage an, wobei die Maulhöhlenhaken 21 in der rechten und linken Seite der Maulhöhle 6 eingehakt sind. Von der Außenseite des Köderfisches 1 ist davon nur die Zugöse 22 als Element des Maulausreißschutzes 12 zwischen der Unterlippe 3 und der Oberlippe 4 sichtbar.
Der Arretierungshaken 11 wird danach auf dem Vorfachstahlseil 9 bis kurz vor den Maulausreißschutz 12 verschoben. Anschlie- ßend wird der Lippenhaken 30 des Arretierungshakens 11 von unten nach oben durch die Unterlippe 3 des Köderfisches 1 gestoßen, dann von unten nach oben durch die Zugöse 22 des Maul- ausreißschutzes 12 geführt und zuletzt von unten nach oben durch die Oberlippe 4 gestochen. Der Köderfisch 1, der Arre- tierungshaken 11 und der Maulausreißschutz 12 werden dadurch fest miteinander verbunden.
Mit einem gefühlvollen Gegenzug wird daraufhin der Maulausreißschutz 12 im vorderen Bereich der Maulhöhle 6 arretiert, so daß die Maulhöhlenhaken 21 in der Maulhöhle 6 einhaken und so den Maulausreißschutz 12 innerhalb des Körpers des Köderfisches 1 stabilisieren.
Der Widerhaken des Lippenhakens 30 wirkt dabei dem Lösen der Verbindung von Köderfisch 1, Arretierungshaken 11 und Maulausreißschutz 12 entgegen. Durch diese Verbindung wird das Maul des Köderfisches 1 zuverlässig geschlossen gehalten, auch wenn sich der Köderfisch 1 in einer starken Strömung befindet. Der Vorderhaken 29 befindet sich außerhalb des Körpers des Köderfisches 1 und ist nicht eingehakt .
Das System wird abschließend gestrafft, indem das vordere Ende des Vorfachstahlseils 9 unter Halten des Arretierungshakens 11 angezogen wird, bis das Vorfachstahlseil 9 straff durch Arretierungshaken 11, Maulausreißschutz 12 und Köderfisch 1 bis zu dem in die Seite des Köderfisches eingehakten Endhaken 10 ver- läuft.
Der Köderfischhalter 2 ist nun fertig auf den Köderfisch 1 montiert. Eine hier nicht gezeigte Angelschnur wird nun an der vorderen Seilschlaufe 13 befestigt.