VERFAHREN UND VORRICHTUNG ZUM AUFBRINGEN VON EΗKETTΕNHÜLSEN AUF GEGENSTÄNDE
Beschreibung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Aufbringen von Etikettenhülsen auf Gegenstände.
Eine entsprechende Maschine ist aus dem europäischen Patent 0 584 516 bekannt. Diese Maschine besitzt einen Drehtisch mit in regelmäßigen Abständen auf einem' gemeinsamen Teilkreis angeordneten Tellern zum freistehenden Aufnehmen von Flaschen. Über jedem dieser Teller ist jeweils eine
Etikettenschlauchrolle, eine Vorrichtung zum Abtrennen von Etikettenhülsen und ein Paar heb- und senkbarer Spreizbacken zum Erfassen der abgetrennten Etikettenhülsen und Überziehen derselben auf eine Flasche mitlaufend angeordnet.
Nachteiligerweise verursacht diese Bauart einen erheblichen Aufwand und beansprucht viel Zeit zum Auswechseln der zahlreichen Etikettenschlauchrollen. Wegen der frei stehenden
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Flaschen ist die Umlaufgeschwindigkeit und damit auch die Produktionsleistung stark beschrankt. Ferner ist einerseits die Gleichmäßigkeit der Anbringungshohe der Etikettenhulsen auf eine Vielzahl von Flaschen unbefriedigend und andererseits die Betriebssicherheit kritisch, vor allem, wenn die Flaschen an ihrer Außenwandung mit einer Flüssigkeit benetzt sind. Dies hangt damit zusammen, dass eine Etikettenhulse m dem Moment, wo die Reibungskraft zwischen dem Etikett und der Flasche großer als zwischen den Spreizbacken und dem Etikett ist, die axiale Relativbewegung zur Flasche beendet und an ihr haftet. Die Anbπngungshohe der einzelnen Etikettenhulsen hangt von den individuellen Reibungsverhaltn ssen ab und ist deshalb nicht exakt definiert. Problematisch ist außerdem die Betriebssicherheit beim Zurückfahren der Spreizbacken in ihre ursprüngliche, obere Ausgangsstellung, weil sich währenddessen die Flaschen noch auf den sie tragenden Tellern befinden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung mit hoher Ausstattungsgenauigke t und Betriebssicherheit anzugeben.
Gelost wird diese Aufgabe das Verfahren betreffend durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 und die Vorrichtung betreffend durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 9.
Erfindungsgemäß werden die Flaschen vor dem Überziehen einer Etikettenhulse im Bereich ihrer Mantelflache erfasst, festgehalten und zwar so lange, bis das m an sich bekannter Weise von oben kommende, eine Etikettenhulse haltende Spreizbackenpaar die auszustattende Flasche zumindest über einen Teil ihrer Langserstreckung umgibt. Im weiteren Verlauf wird die Halterung der Flaschen an ihrer Mantelflache vorübergehend
aufgegeben und die Etikettenhulse vom Spreizbackenpaar bei gleichzeitiger Abstutzung des Flaschenbodens bis zur gewünschten Endposition auf die Flasche gezogen, wobei dann die Absenkbewegung des Spreizbackenpaares gestoppt, aber die Etikettenhulse weiterhin an ihrem unterem Rand reibschlussig von den Spreizbacken gehalten wird. Nun wird die Flasche erneut an einem zwischenzeitlich von der aufgezogenen Etikettenhulse bedeckten Teil ihrer Mantelflache erfaßt, wobei die Etikettenhulse reibschlussig festgehalten bzw. gegen die Flaschenaußenseite gedruckt wird. Erst dann gibt das Spreizbackenpaar die Einspannung des vorlaufenden, unteren Etikettenhulsenrandes auf und wird nun vollständig unter die Standflache der Flasche abgesenkt. Wahrend dieser Absenkbewegung des Spreizbackenpaares kann die Etikettenhulse ihre Höhenposition auf der Flasche vorteilhafterweise nicht mehr verandern, so dass die Lage der Etikettenhulse bezogen auf den Flaschenboden selbst bei einer Vielzahl von Flaschen einheitlich sehr genau eingehalten wird, d.h. die Hohenlagentoleranzen der Hafthohe können in einem sehr engen Rahmen gehalten werden.
Vorteilhafterweise ist das Spreizbackenpaar so konzipiert, dass es wahrend dem Überziehen einer Etikettenhulse diese an ihrem unteren Rand gleichzeitig sowohl an der radial inneren als auch äußeren Flache reibschlussig eingespannt festhält, wodurch eine unnötig starke Aufweitung einer Etikettenhulse zur Erzeugung ausreichender Reibungskräfte vermieden werden kann.
Da bei der vorgeschlagenen Methode eine Flasche vor, wahrend und nach dem Überziehen einer Etikettenhulse standig an einem Bereich ihrer Mantelflache umfänglich abgestutzt w rd, können hohe Umlaufgeschwindigkeiten mit einer dementsprechend hohen Produktionsleistung ohne Kippen der Flasche erzielt werden.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung wird das Spreizbackenpaar erst nach dem Abtransport der mit einer Etikettenhulse versehenen Flaschen aus seiner unteren Totlage m die urspr ngliche obere Position angehoben, so dass vorteilhafterweise keine durch Kollision mit einer Flasche oder Hängenbleiben der Spreizbacken an einer Etikettenhulse verursachte Störungen möglich sind.
Besonders gunstig ist eine Ausfuhrung, bei der die Hohenbewegungen des Klemmbackenpaares zum Überziehen der Etikettenhulse und Zurückfahren m die Ausgangslage durch eine Kurvensteuerung kontrolliert, aber durch einen Arbeitszylinder oder anderen geeigneten Antrieb (Motor etc.) verursacht werden, weil dadurch die Verfahrzelten, insbesondere die Ruckholzeit in die Ausgangslage, wegen der nicht drohenden Selbsthemmung kurzer als bei einer reinen Kurvensteuerung gehalten werden können. Der für einen vollständigen Bewegungszyklus der Klemmbacken notwendige Drehwinkel des Drehtisches ist dadurch geringer, d.h. es genügt bei gleicher Leistung ein kleinerer Drehtischdurchmesser .
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteranspruche .
Nachfolgend wird ein bevorzugtes Ausfuhrungsbeispiel der Erfindung anhand der Figuren erläutert. Es zeigt:
Fig. la eine Maschine mit einem Drehtisch zum Überziehen von Etikettenhulsen auf Flaschen m einer vereinfachten schematischen Draufsicht,
Fig. lb eine dem Drehtisch zugeordnete Steuerkurve zur Betätigung von auf dem Drehtisch zum Halten von Flaschen vorgesehenen Greifzangen sowie Sternräder zum Zu- und Abfüllen der Flaschen mit einer Draufsicht,
Fig. 2a einen vertikalen Teilschnitt durch den Drehtisch bis 2c in Fig. 1 aus Pfeilrichtung A gesehen in verschiedenen Betriebsstellungen,
Fig. 3a eine schematische Draufsicht auf ein bis 3c Spreizbackenpaar zum Erfassen und Überziehen von
Etikettenhülsen in verschiedenen
Betriebsstellungen entsprechend der Figurenfolge 2a bis
2c,
Fig. 4 einen vertikalen Vollschnitt durch den Drehtisch der Maschine in Fig. 1,
Fig. 5a einen Teilausschnitt der Fig. 4 in vergrößerter Darstellung,
Fig. 5b einen Teilausschnitt entsprechend der Fig. 5a mit einer zusätzlichen Etikettenhülsenabstützung
Fig. 5c eine Draufsicht auf eine Etikettenhülsenabstützung in Fig. 5b,
Fig. 6 eine Seitenansicht einer Spreizbackeneinheit aus der Blickrichtung X in Fig. 5a,
Fig. 7 eine Draufsicht einer Spreizbackeneinheit aus der Blickrichtung Y in Fig. 5a,
Fig. 8 die Abwicklung der Steuerkurven für die Hohenbewegung der Spreizbackeneinheiten,
Fig. 9 eine Draufsicht einer Flaschengreiferemheit am Drehtisch der Maschine nach Fig. lb m zwei verschiedenen Stellungen und
Fig.10 eine Abwandlung der Maschine nach F g.l mit zwei Drehtischen in einer schematischen Draufsicht.
Die in Fig. la dargestellte Maschine 1 besteht im Wesentlichen aus einer horizontalen Tischplatte 2, auf der ein mit mehreren m gleichmäßigen Abstanden auf einem gemeinsamen Teilkreis angeordneten Flaschentellern 4 ausgerüsteter Drehtisch 3 um eine vertikale Achse 3' drehbar gelagert ist. Umfangsmaßig zueinander versetzt befinden sich am Drehtisch 3 ein Einlaufsternrad 5 mit einem vorgeordneten Zuforderer 7 und einer Emteilschnecke 8 und ein Auslaufsternrad 6 mit einem zugeordneten Abforderer 9.
Sowohl das Einlaufsternrad 5 als auch das Auslaufsternrad 6 sind an ihrer Peripherie mit Greiforganen zum Erfassen und Festhalten von Flaschen an ihrer Mantelflache ausgerüstet (Fig.lb). Diese Greiforgane, z.B. mit paarweise gegenläufig zueinander schwenkbaren Klammerarmen, können an verschiedenen Stellen ihrer Umlaufbahn gezielt aus einer Zugriffsposition m eine Freigabeposition und umgekehrt gesteuert werden. Derartige Klammersternrader sind detailliert beispielsweise m dem US- Patent 5607045 beschrieben.
Oberhalb des gemeinsamen Ubergabepunktes I zwischen dem Drehtisch 3 und dem Einlaufsternrad 5 ist an einer Quertraverse
13 ein stationär gehaltenes Schneidaggregat 10 zum Zuführen, Auffalten eines Folienschlauchs und Abschneiden von Etikettenhülsen E angeordnet, wobei der Etikettenfolienschlauch 11 aus einem seitlich an der Maschine angebrachten Schlauchspeicher 12 abgezogen und dabei über mehrere Umlenkwalzen dem Schneidaggregat 10 zugeführt wird. Die erwähnte Quertraverse 13 ist zur Anpassung an verschiedene Etikettenhülsenlängen höhenverstellbar, vorzugsweise durch eine nicht näher gezeigte elektromotorische Versteileinrichtung. Das Schneidaggregat 10 kann entsprechend der deutschen Offenlegungsschrift DE 2950785 AI ausgeführt sein.
Der Drehtisch 3, die Sternräder 5 und 6, die Förderer 7 und 9 sowie die Einteilschnecke 8 werden kontinuierlich geschwindigkeits- und stellungssynchron zueinander umlaufend in nicht näher gezeigter Weise durch einzelne motorische Antriebe oder einen gemeinsamen Maschinenantrieb und Getriebeelemente angetrieben. Auch das Schneidaggregat 10 verfügt über Antriebseinrichtungen zum synchron zur Drehtischbewegung erfolgenden, stellungsgenauen Vorschub des
Etikettenfolienschlauchs und Abschneiden von Etikettenhülsen E durch das Schneidwerk des Aggregats 10. Den genauen Aufbau betreffend wird auf die o.g. deutsche Offenlegungsschrift verwiesen.
Der Aufbau des Drehtisches 3 wird nachfolgend anhand der in den Fig. 4 und 5a gezeigten vertikalen Schnittdarstellungen näher erläutert. Die Basis des Drehtisches 3 bildet eine horizontale Tragscheibe 30, die in ihrem Zentrum an einer vertikalen Hauptwelle 31 der Maschine verdrehfest befestigt ist und auf ihrer Oberseite die Flaschenteller 4 (in der linken Hälfte der Fig. 4 nicht dargestellt) trägt. Jedem der Flaschenteller 4 ist
jeweils ein auf der Oberseite der Tragscheibe 30 vertikal stehendes Paar von parallelen Fuhrungsstangen 32 zugeordnet, das sich radial innerhalb des gedachten Teilkreises befindet, auf dem die Flaschenteller 4 angeordnet sind. Die von der Tragscheibe 30 wegweisenden, nach oben gerichteten Enden der Fuhrungsstangen 32 tragen eine zur Tragscheibe 30 parallel ausgerichtete, mittenfreie Ringscheibe 33, auf der mehrere, jeweils mittig zwischen einem Paar von Fuhrungsstangen 32 angeordnete, doppeltwirkende Pneumatikzylinder 34 mit zugeordneten Steuerventilen 60 vertikal stehend befestigt sind. Um eine stabile Halterung der Zylinder 34 zu gewährleisten, sind die senkrecht nach oben weisenden Gehauseenden dieser Zylinder durch eine zweite, ebenfalls mittenfreie Ringscheibe 35 verbunden. Die Kolbenstange 36 der doppeltwirkenden Pneumatikzylinder 34 ist vertikal parallel zwischen einem Paar von Fuhrungsstangen 32 nach unten ausfahrbar, wobei m der ersten Ringscheibe 33 zum freien Durchgriff der Kolbenstangen 36 pro Pneumatikzylinder jeweils ein mittig zwischen den Fuhrungsstangen 32 positioniertes Loch vorhanden ist.
Das nach unten weisende Ende der Kolbenstange 36 ist an einem zwei parallele Bohrungen, die jeweils von einer Fuhrungsstange 32 durchgriffen werden, aufweisenden Schlitten 37 befestigt, der an seiner zur Hauptwelle 31 weisenden Ruckseite eine obere und untere Kurvenrolle 38 bzw. 39 aufweist. Die Kurvenrollen 38 u. 39 sind jeweils an Schwenkhebeln 38b bzw. 39b drehbar befestigt (Fig.6), die wiederum am Schlitten 37 gelagert sind. Im Schwenkbereich dieser Hebel sind am Schlitten Endanschlage aufweisende Stoßdampfer 38c bzw. 39c befestigt.
Die obere Kurvenrolle 38 liegt an der Steuerflache einer oberen, zylindrisch gebogenen Steuerkurve 40 an, die am Umfang einer
horizontalen Scheibe 42 befestigt ist. Diese Scheibe 42 besitzt einen rohrartigen Ansatz, der mit Drehlagern am oberen Ende der Hauptwelle 31 gelagert ist. An der Unterseite der Scheibe 42 befinden sich mehrere umfangsmäßig m gleichmaßigen Abstanden versetzte, nach unten hangende Distanzbolzen 44. An deren unteren Enden ist eine mittenfreie Ringscheibe 43 befestigt, die an ihrem Umfang eine untere Steuerkurve 41 für die unteren Kurvenrollen 39 zentriert befestigt tragt. Zusätzlich wird die untere Steuerkurve 41 noch durch an den Distanzbolzen 44 angeordnete Klemmstucke 45 verdrehfest gehalten. Die ebenfalls zylindrisch geformte untere Steuerkurve 41 besitzt eine nach oben weisende Steuerflache, auf der die Kurvenrollen 39 abrollen.
Der Kurvenverlauf beider Steuerkurven 40 und 41 ist im einzelnen aus der in Fig. 8 dargestellten Abwicklung erkennbar, wobei die Laufrichtung der Kurvenrollen 38, 39 von der O-Grad Markierung (siehe auch Fig. lb) beginnend in Pfeilrichtung von rechts nach links gerichtet ist. Um mit der Maschine 1 verschiedene Flaschensorten und/oder Etikettenhulsen E verarbeiten zu können, bei denen die Hafthöhe, d.h. der untere Rand der Etikettenhulse bezogen auf den Flaschenboden, verschieden sein kann, besitzt die untere Steuerkurve 41 einen stufenlos hohenverstellbaren Kurvenabschnitt 41b (siehe Figur 8), dessen Steuerflache die Hafthohe der Etikettenhulsen E auf den Flaschen F bestimmt. Dieses Kurvenstuck 41b ist mit jeweils auf zwei beabstandeten Distanzbolzen 44 verschiebbar geführten Gleitbuchsen 48 verbunden und kann mittels einer nicht dargestellten Gewindespindel stufenlos angehoben oder abgesenkt werden (Fig. 4) .
Um ein Mitdrehen der Steuerkurven 40 und 41 zu verhindern, ist an der Oberseite der Scheibe 42 eine winkelförmige Drehmomentstütze 46 befestigt, die sich an einer außerhalb des Drehtisches 3 vertikal auf der Tischplatte 2 angeordneten stationären Säule 47 abstützt.
Die auf einem gemeinsamen Teilkreis der Tragscheibe 30 angeordneten Flaschenteller 4 sind höhenfest montiert und jeweils von einem koaxial höhenbeweglich federnd gelagerten Zentrierring 14 umgeben, der einen den Flaschenteller 4 umfassenden und diesen nach oben überragenden, an die Flaschenbodenkontur angepaßten Rand aufweist. Dieser Zentrierring 14 ist mit einer vertikal in der Tragscheibe 30 verschiebbar geführten Stange 15 gekoppelt, die mit ihrem unterem Ende über die Unterseite der Tragscheibe 30 vorsteht und eine Kurvenrolle 17 trägt (Fig. 5a) . Unterhalb der Tragscheibe 30 ist an der Umlaufbahn der Kurvenrollen 17 eine Steuerkurve 18 verdrehfest auf der Tischplatte 2 befestigt, die im Umlaufbereich vom Auslaufsternrad 6 bis zum Einlaufsternrad 5 eine Absenkung der Kurvenrollen 17 gegen die Rückstellkraft einer permanent vertikal nach oben wirkenden Schraubenfeder 16 bewirkt. Dabei wird der obere Rand der Zentrierringe 14 beim Zu- und Abführen der Flaschen F auf die Flaschenteller 4 unter der Oberseite der Flaschenteller gehalten (Fig. 2c) .
Jedem der Flaschenteller 4 sind außerdem zwei mit Abstand parallel zueinander vertikal ausgerichtete, in der Tragscheibe 30 drehbar gelagerte Wellen 19a, 19b zugeordnet. Jede dieser Wellen trägt an ihrem oberen Ende einen waagerecht radial nach außen abstehenden, verdrehtest gehaltenen Greifarm 20a bzw. 20b, die gemeinsam eine steuerbare Greifzange 20 zum Erfassen und Festhalten einer zu etikettierenden Flasche F auf einem
Flaschenteller 4 bilden (Fig.9). Am unteren Ende der Welle 19a ist ein mit einem Langloch 22 versehener Hebel 21a und am unteren Ende der Welle 19b ein mit einem vertikalen Lagerbolzen 23 ausgerüsteter Hebel 21b verdrehfest angebracht. Der Lagerbolzen tragt einen das Langloch durchgreifenden, schwenkbaren Kulissenstein 24 und eine hohenmaßig versetzte Kurvenrolle 25, die an der radial äußeren Steuerflache eines auf der Tischplatte 2 verdrehfest gehaltenen Kurvenringes 26 anliegt. An den beiden Hebeln 21a, b greift eine Zugfeder 27 an, die permanent im Sinne einer Schließbewegung der Greifzange 20 wirksam ist. Die Form des zwei radial nach außen vorspringende Nockenabschnitte aufweisenden Kurvenringes 26 ist aus der Fig.lb erkennbar. Beim Passieren dieser Abschnitte wird die Kurvenrolle 25 nach außen gedruckt, wobei die Greifarme 20a, 20b gegensinnig auseinanderschwenken. Die verschiedenen Stellungen einer Greifzange 20 sind aus der Fig. 9 ersichtlich.
Aus der Fig.7 ist der Aufbau einer Spreizbackeneinheit 50 zum reibschlussigen Erfassen und Überziehen einer Etikettenhulse E auf den Rumpf einer Flasche F, z.B. PET-Flasche, erkennbar. Sie besteht aus zwei Innenbacken 51a, 51b und diesen zugeordneten Gegenarmen 52a, 52b. Die Innenbacken besitzen jeweils eine waagerechte Auflageflache 53 für den unteren Rand einer Etikettenhulse und eine senkrecht nach oben abgebogene Halbschale 54, deren Krümmung an den Flaschendurchmesser angepaßt ist. Die in Drehrichtung des Drehtisches 3 nachlaufende Halbschale kann eine geringere Hohe als die vorlaufende Halbschale aufweisen. Die ebenfalls gekrümmten Gegenarme tragen jeweils zwei radial von außen an die Halbschalen anlegbare elastische Gummipuffer 55, die mittels Schrauben zur gleichmäßigen Erfassung einer Etikettenhulse einstellbar sind. Auf einer am Schlitten 37 waagerecht schnellwechselbar
eingesteckten Tragplatte 56 sind zwei vertikale Lagerbolzen 57 für die Innenbacken und zwei weitere vertikale Lagerbolzen 58 für die Gegenarme befestigt, wobei die Lagerbolzen 58 zwei gekrümmte Langlöcher 59 in den Innenbacken frei durchgreifen. Durch jeweils ein Drehgelenk 66 sind die Gegenarme mit ihrer jeweils zugeordneten Innenbacke gekoppelt, derart, dass ein zueinander gerichtetes Schwenken der Innenbacken ein Auseinanderschwenken der Gegenarme bewirkt und umgekehrt. Nahe an den Halbschalen greift an den Innenbacken eine diese zueinander ziehende Zugfeder 61 an. In etwa mittig zwischen den Lagerbolzen 58 befindet sich ein auf einer waagerecht im Schlitten 37 gelagerten Welle 62 ein verdrehtester Steuernocken 68, der höhenmäßig zwischen den Innenbacken positioniert ist. Am gegenüberliegenden Ende derselben Welle ist ein insgesamt drei Kurvenrollen 63,64,65 aufweisendes Steuersegment 67 verdrehfest angebracht. Mit den beiden auf der vom Schlitten wegweisenden Seite des Steuersegments angeordneten Kurvenrollen 63,64 kann der symmetrisch geformte Steuernocken wahlweise im Uhrzeigersinn oder entgegengesetzt um annähernd 90 Grad durch an der Umlaufbahn angeordnete Kurvenstücke 70 verdreht werden, während die dritte, auf der gegenüberliegenden Seite des Steuersegments befindliche Kurvenrolle 65 zur B-eibehaltung der
Etikettenhalteposition der Spreitzbackeneinheit 50 während ihrer Abwärtsbewegung beim Überziehen auf eine Flasche dient. Zu diesem Zweck ist dieser Kurvenrolle 65 eine senkrechte, sich mit dem Drehtisch 3 mitdrehende, längliche Führungsleiste 71 zugeordnet, an der sie während der Absenkung entlangrollt.
Abweichend von der bisher beschriebenen Ausführung können die Gegenarme bei entsprechender Formgebung -wie in Fig.lb gezeigt- jeweils mit einem Ende starr an der diametral gegenüberliegenden Innenbacke befestigt werden.
Nachfolgend wird der Verfahrensablauf wahrend dem Durchlauf einer Flasche durch die Maschine m Wesentlichen anhand der Fig. la erläutert:
Eine auf dem Zuforderer 7 ankommende Flasche F wird von der Emteilschnecke 8 erfaßt, stellungsgerecht m das Einlaufsternrad 5 eingeführt, von dessen gesteuerten Klammern ergriffen und im gemeinsamen Berührungspunkt I auf einen Flaschenteller 4 des Drehtisches 3 positioniert, wobei gleichzeitig der Zentrierring 14 nach oben gleitet und die zugeordnete Greifzange 20 geschlossen wird. Augenblicklich gibt die entsprechende Klammer des Einlaufsternrades die Flasche frei .
Zur gleichen Zeit nähert sich eine der Flasche zugeordnete Spreizbackeneinheit 50 dem Schneidaggregat 10 durch eine Aufwartsbewegung, wobei die Halbschalen 54 und die Gummipuffer 55 in diesem Moment zueinander beabstandet sind. Im selben Moment wird von oben der Etikettenschlauch 11 nach unten vorgeschoben und eine Etikettenhulse E abgeschnitten, die dann mit ihrem unteren Rand auf der Auflageflache 53 der Innenbacken 51a, 51b steht, d.h. die Halbschalen befinden sich innerhalb und die Gummipuffer außerhalb der Etikettenhulse. Um ein Kippen der Etikettenhulse bei der Übernahme und Beschleunigung in Umlaufrichtung des Drehtisches 3 zu verhindern, befindet sich m Hohe der soeben vom Schlauch abgetrennten Etikettenhulse E eine mit dem Drehtisch mitlaufende, -in Umlaufrichtung gesehen- an der hinteren Etikettenseite anliegende, konkav gewölbte Stutzschale 49, die am radial äußeren Rand der Ringscheibe 33 über einen Ausleger höhenfest angebracht ist (Fig. 5b) . In der
Fig. 5c ist die Form der Stutzschale 49 in einer Draufsicht gezeigt .
Unmittelbar darauf wird die Welle 62 mit ihrem Steuernocken 68 so verdreht, dass die Halbschalen 54 auseinander schwenken und gleichzeitig die Gummipuffer 55 gegensinnig einwärts schwenken, bis die Etikettenhulse an ihrem unteren Rand außen und innen reibschlussig eingeklemmt ist. Im Falle einer Stretchhulse wird diese dabei auf ein den Flaschendurchmesser übersteigendes Maß aufgeweitet .
Beim Durchfahren des Sektors II (Fig. la) wird die Etikettenhulse von der durch den Pneumatikzylinder 34 abwärts gedruckten Spreizbackeneinheit 50 von oben nach unten über eine Flasche F gezogen. Sobald sich die Spreizbackeneinheit wahrend dieser Absenkbewegung der die Flasche haltenden Greifzange 20 nähert, wird diese kurzzeitig soweit geöffnet, dass die Spreizbacken die Greifzange passieren können (zweite Hälfte im Sektor II) . Danach kann die Greifzange 20 wieder soweit geschlossen werden, dass zwar die Flasche umfänglich gefuhrt ist, jedoch ein ausreichender Spalt zum weiteren Durchziehen der Etikettenhulse verbleibt. Sobald die Etikettenhulse die vorgesehene Hafthohe erreicht hat, wird die Hubbewegung der Spreizbacken gestoppt, die Greifzange 20 vollständig geschlossen (Etikett wird gegen den Flaschenrumpf gedruckt) und werden die Halbschalen 54 geringfügig einwärts geschwenkt (Einspannung des unteren Etikettenrandes wird aufgehoben) . Diese Vorgange finden im Sektor III statt.
Noch vor dem Erreichen des Auslaufsternrades 6 wird die Spreizbackeneinheit 50 nun nochmals weiter abgesenkt, bis sich die Halbschalen vollständig unter dem Flaschenteller 4 befinden
(Fig. 2c) . Im Falle einer Schrumpfhülse kann nun am Drehtisch 3 eine Vorschrumpfung (Heißluft etc.) zur Etikettenfixierung erfolgen. Außerdem wird jetzt der Zentrierring 14 abgesenkt und die Greifzange 20 geöffnet, wenn das Auslaufsternrad 6 die Flasche zum Transfer auf den Abförderer 9 erfasst hat.
Danach wird der Pneumatikzylinder 34 auf Anheben umgesteuert, damit die Spreizbackeneinheit 50 wieder ihre ursprüngliche obere Position vor dem Passieren des Einlaufsternrades 5 erreicht (Sektor IV) .
Während dem gesamten Behandlungsvorgang werden die Flaschen ohne Höhenlageänderungen durch die Maschine transportiert.
In Fig. 10 ist eine Maschinenvariante für hohe Leistungen dargestellt, die durch spiegelbildliche Anordnung von zwei Einzelmaschinen entsprechend den Figuren la bzw. lb gebildet wird, d. h. diese Doppelmaschine besitzt zwei Einlaufsternräder 5 und 5 zwei Karussells bzw. Drehtische 3 und 3 sowie zwei Auslaufsternräder 6 und 6λ aber nur einen gemeinsamen Zuforderer 7, einen Abförderer 9 und eine Einteilschnecke 8. Die sich gegenüberliegenden, gegenläufig 'zueinander antreibbaren Sternräder 5, 5λ bzw. 6, 6Λ berühren jeweils den Teilkreis ihres Pendants und sind am Umfang mit steuerbaren Klammern - entsprechend der Darstellung in Figur lb- ausgestattet, die selektiv aus einer ZugriffStellung zum Erfassen einer Flasche in eine Freigabestellung und umgekehrt durch an bestimmten Stellen ihrer Umlaufbahn stationär angeordnete, nicht dargestellte Schaltnocken umsteuerbar sind. Das Teilungsmaß, d.h. der Zwischenabstand zweier benachbarter Flaschenteller 4 auf beiden Drehtischen 3 und 3 Λ beträgt das Doppelte des Teilungsmaßes der Ein- und Auslaufsternräder 5, 5λ und 6, 6 X Alle vom Zuforderer
7 einspurig lückenlos herangeführten Flaschen werden von der Einteilschnecke 8 auf das Teilungsmaß des Einlaufsternrades 5 auseinandergezogen und von diesem erfaßt. Im gemeinsamen Berührungspunkt der beiden Einlaufsternräder 5 und 5Λ wird jede zweite Flasche F vom ersten Einlaufsternrad 5 freigegeben und gleichzeitig vom zweiten Einlaufsternrad 5 erfasst. Auf diese Weise werden die Flaschen F und F abwechselnd beiden Drehtischen 3 und 3Λ zugeleitet. Jedem Drehtisch ist am Übergabebereich seines Einlaufsternrades ein Schneidaggregat 10 bzw. 10 Λ zum Abtrennen von Etikettenhülsen E von einem Etikettenfolienschlauch zugeordnet. Auslaufseitig werden die abwechselnd von beiden Drehtischen 3 und 3 Λ fertig etikettiert kommenden Flaschen F und FΛ am gemeinsamen Berührpunkt der beiden Auslaufsternräder 6 und 6X wieder in eine Reihe zusammengeführt und vom Auslaufsternrad 6λ an den Abförderer 9 übergeben. Mit dieser Modulbauweise kann ein großer Leistungsbereich mit nur zwei Varianten abgedeckt werden. Es versteht sich, dass an Stelle von Klammersternrädern auch Alternativlösungen mit andersartig ausgeführten Halteeinrichtungen zum selektiven Erfassen der Flaschen einsetzbar sind, wie z.B. Vakuumsternräder oder dgl . Transporteinrichtungen.