WO1988003772A1 - Toothbrush - Google Patents

Description

Z A H N B Ü R S T E

Die Erfindung betrifft eine Zahnbürste gemäß Oberbegriff des Hauptanspruchs.

Um beim Zähneputzen eine Schädigung des Zahnschmelzes im Zahnhalsbereich und des Gingivasaumes zu vermeiden, hat man die Zahnbürsten entweder mit nachgiebigeren oder weicheren Borsten versehen, die in ihrer Gesamtreinigungswirkung allerdings unzureichend sind, oder gemäß US-PS 4-.520.526 zwischen Bürstenkopf und Handgriff einen elastischen Verbindungsteil vorgesehen, der so ausgebildet war, daß der Bürstenkopf gegenüber dem Ha ndgriff in einer senkrecht zu dem Borstenbett liegenden Ebene bei Belastung ausweicht, und zwar bei Belastung von 100 bis 300 g um etwa 6 mm bzw. bei höherer Belastung um einen größeren Betrag entsprechend einem Winkel bis zu etwa 30°. Um diese Biegsamkeit in der senkrechten Ebene zu ermöglichen und insbesondere um eine völlige Steifigkeit in der zum Bürstenbett waagerechten Ebene zu erhalten, hat man den Verbindungsteil zwischen Bürstenkopf und Handgriff entweder in seiner Dicke bei gleichbleibender Breitenausdehnung verringert oder in dem Verbindungsteil einen Schlitz oder längliche Durchbrechung in einer parallel zu dem Borstenbett angeordneten Ebene vorgesehen, um so ein Ausweichen in einer senkrecht zum Borstenbett bestehenden Ebene zu ermöglichen.

Derartige Zahnbürsten mit einem in der Dicke des Verbindungsteiles verringerten Bereich sind für längeren Gebrauch ungeeignet, weil dieser Bereich leicht bricht; Zahnbürsten mit einem geschlitzten oder durchbrochenen Verbindungsteil lassen sich spritztechnisch gegenüber herkömmlichen Zahnbürsten nur verhältnismäßig aufwendig herstellen; ferner sammeln sich in dem Schlitz Zahnpastareste an, die bereits nach einer Woche zu unhygienischen Ablagerungen und Schmutzan- sammlungen führen bzw. nur auf umständliche Weise zu reinigen sind. Darüber hinaus sind derartige Zahnbürsten für die modernen Zahnputztechniken nicht geeignet. In der moderen Zahnheilkunde wird empfohlen, den Burstenkopf mit den die Arbeitsflächen bildenden Borstenenden in der Nähe des Gingivasaumes auf der Zahnoberfläche anzusetzen und bei Schrägstellung der Borsten in Richtung auf den Gingivasaum eine im wesentlichen Kleinstkreise vibrierend ausführende auf- und abgerichtete Bürstenbewegung durchzuführen, um so Ablagerungen im Zahnzwischenraum zu vermeiden und Entzündgen des Gingivasaumepithels vorzubeugen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Zahnbürste vorzuschlagen, die auch bei Schrägstellung der Borsten in Richtung Gingivasaum Kraftspitzen bei Belastung des Bürstenkopfes ausgleicht und somit insbesondere für die oben erwähnte moderne Zahnputztechnik aber auch für die Rutteltechnik nach Dr. Bass oder nach Charters-Technik geeignet ist.

Zur Lösung dieser Aufgabe wird daher eine Zahnbürste gemäß Kennzeichen des Hauptanspruchs vorgeschlagen, wobei besonders geeignete Ausführungsformen in den Unteransprüchen erwähnt sind.

Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß mit einem in jeder Ebene flexibel ausweichenden Burstenkopf insbesondere bei einer Flexibilität entsprechend einem Ausweichgrad von 1 bis 2 cm bzw. etwa 20° eine überaus gleichmäßige Säuberung der Zähne ohne Irritationen des Gingivasaumes ermöglicht wird und daß dem Benutzer die Durchführung einer gering kreisförmigen Bewegung erleichtert wird und ferner der für Rechts- bzw. Links-Händer weniger gründlich geputzte Bereich des rechten bzw. linken Eckzahnbereichs sich leichter und demzufolge auch gründlicher erreichen läßt; gleiches gilt für den distalen Bereich der jeweilig letzten Molaren sowie für die Lingualflächen aller Zähne unter besonderer Berücksichtigung des extrem schwer zu erreichenden Unterkiefer- Frontzahnbereiches, der besonders zahnsteinanfällig ist.

Durch den insbesondere durch die bevorzugte Handgriffausbildung erleichterten Anstellwinkel der Borsten von etwa 45° dringen die Borsten vermittels der kleinen kreisenden Bewegung in die interdentalen Nischen und in den Sulkus ein und tragen zu einer guten Reinigung besonders gefährdeter Gebißabschnitte bei. Auch bei der neuerdings vorgeschlagenen Rütteltechnik nach Dr. Bass sind die erfindungsgemäß vorgesehenen Zahnbürsten besonders vorteilhaft, weil sie durch den in jeder Ebene elastisch ausweichenden Borstenteil die Kraftspitzen bei einer Belastung von 300 bis 500 pond oder mehr ausgleichen und für eine sehr viel gleichmäßigere Kraftverteilung sorgen.

Selbst bei der Stillmann-Technik, die eine vertikalrotatorische Bewegung der Borstenarbeitsfläche von der Gingiva zum Zahn (Rot/Weiß-Verfahren) bei gleichzeitiger Drehung der Bürste um ihre Längsachse fordert, zeigt sich die erfindungsgemäße Zahnbürste von Vorteil, da sie einen jeweils vorgegebenen Bewegungsablauf ausgleichend gestaltet.

Die erfindungsgemäße Zahnbürste läßt sich spritztechnisch einfach herstellen und ist im Verbindungsteil zwischen Borstenbett und Handgriff dauerhaft belastbar.

Im folgenden soll die Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert werden. Es zeigen:

Figur 1: eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Zahnbürste,

Figur 2: eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße Zahnbürste,

Figur 3a und b: jeweils einen Schnitt in der Ebene III-III durch den Handgriff der erfindungsgemäßen Zahnbürste.

Die Zahnbürste besteht aus einem Bürstenkopf 2, der über das flexible Verbindungsstück 6 mit dem Handgriff 4 verbunden ist. Dadurch, daß der Verbindungsteil 6 einen geringeren Querschnitt als der Handgriff hat und letzterer vorzugsweise einen quadratischen Querschnitt mit eingezogenen Seiten besitzt, ist der Handgriff 4 starr, so daß die Flexibilität bzw. das Ausweichen α , β des Bürstenkopfes durch den elastischen Zwischenteil erreicht wird. Die Ausweichung wird in der jeweiligen Ebene als der Abstand bestimmt, den der Mittelteil des Borstenbettes gegenüber der Ausgangslage hat. Sie liegt in einem Bereich von etwa 0,6 bis 2,5 cm und vorzugsweise bei 1,0 bis 2,0 cm. Die besondere Querschnittform des Handgriffs 4 gemäß Figur 3a bzw. 3b ist bei einem federnden Bürstenkopf von besonderem Vorteil, um den ßürstenkopf in der gewünschten Stellung und ergonometrisch zweckmäßig zu halten, wobei ein Querschnitt gemäß Figur 3b deswegen bevorzugt wird, weil dadurch ein schräges Aufsetzen der Borstenfläche ermöglicht wird, das sowohl nach Rütteltechnik von Dr. Bass als auch nach der Stillmann-Technik gefordert wird.

Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das außenstehende Borstenbündel 3 gegenüber den übrigen Borstenbündeln anders gefärbt, um insbesondere Kindern beim Zähneputzen das Ausweichen wenigstens in der parallel zum Borstenbett liegenden Ebene anregend zu verdeutlichen.

Claims

Patentansprüche

1. Zahnbürste bestehend aus einem Burstenkopf mit senkrecht in einem flachen Borstenbett angeordneten Borstenbündeln und einem Handgriff, der mit dem Bürstenkopf über einen elastisch verformbaren Verbindungsteil verbunden ist, so daß der Burstenkopf unter Belastung in einer Ebene senkrecht zum Borstenbett ausweicht, dadurch gekennzeichnet, daß der elastische Verbindungsteil (6) so ausgebildet ist, daß der Burstenkopf (2) bei einer Belastung von 300 g in allen Ebenen seitlich bezüglich des Handgriffs (4) um 0,6 bis 2,5 cm ausweicht.

2. Zahnbürste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Borsten an ihrem äußeren Ende abgerundet sind.

3. Zahnbürste nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein oder mehrere der am äußeren Ende des Borstenbettes angeordnete Borstenbündel (3) gegenüber den weiter zum Handgriff (4) liegenden Borstenbündeln anders gefärbt sind.

4. Zahnbürste nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt des Handgriffs (4) quadratisch mit nach innen gewölbten Seiten ausgebildet ist und daß die die Eckpunkte des Quadrates verbindenden Geraden parallel und senkrecht zu der Ebene des Borstenbettes liegen (Figur 3a) oder einen Winkel von 45° zu dieser aufweisen (Figur 3b).