EP2995455B1

EP2995455B1 - Reinigungsvorrichtung mit reinigungsbürste für eine druckmaschine

Info

Publication number: EP2995455B1
Application number: EP15180101.6A
Authority: EP
Inventors: Dorothea Dr. Becker
Original assignee: Manroland Goss Web Systems GmbH
Current assignee: Manroland Goss Web Systems GmbH
Priority date: 2014-09-12
Filing date: 2015-08-07
Publication date: 2019-01-16
Anticipated expiration: 2035-08-07
Also published as: EP2995455A1; DE102014113178A1

Description

Die Erfindung betrifft eine Reinigungsvorrichtung für eine Druckmaschine.
Druckwerke einer Offset-Druckmaschine verfügen über einen Formzylinder, einen Übertragungszylinder, ein Farbwerk sowie vorzugsweise ein Feuchtwerk. Auf dem Formzylinder eines solchen Druckwerks ist mindestens eine Druckform positioniert, die als Druckplatte ausgebildet sein kann, weshalb Formzylinder auch als Plattenzylinder bezeichnet werden. Auf dem Übertragungszylinder eines solchen Druckwerks ist mindestens eine Übertragungsform positioniert, die als Gummituch ausgebildet sein kann, weshalb Übertragungszylinder auch als Gummizylinder bezeichnet werden. Das Farbwerk eines solchen Druckwerks dient dem Auftragen von Druckfarbe und das gegebenenfalls vorhandene Feuchtwerk eines solchen Druckwerks dem Auftragen von Feuchtmittel auf die oder jede auf den Formzylinder positionierte Druckform. Ausgehend von der oder jeder auf dem Formzylinder positionierten Druckform wird die Druckfarbe über die oder jede auf dem Übertragungszylinder positionierte Übertragungsform auf einen zu bedruckenden Bedruckstoff übertragen, wobei der zu bedruckende Bedruckstoff durch einen zwischen dem Übertragungszylinder und einem Gegendruckzylinder positionierten Druckspalt hindurchbewegt wird. Beim Gegendruckzylinder kann es sich um einen Satellitenzylinder oder auch um einen Übertragungszylinder eines anderen Druckwerks handeln. Beim Drucken kann sich auf der oder jeder Übertragungsform ein sogenannter Gummituchaufbau ausbilden, der aus Farbresten sowie Bestandteilen des zu bedruckenden Bedruckstoffs bestehen kann. Ein solcher Gummituchaufbau beeinträchtigt die erzielbare Druckqualität und kann beim Bedrucken eines bahnförmigen Bedruckstoffs zu Bahnrissen führen. Daher ist es aus der Praxis bekannt, vor Beginn einer neuen Druckproduktion die oder jede Übertragungsform, die auf einem Übertragungszylinder positioniert ist, zu reinigen. Das Reinigen einer Übertragungsform wird auch als Gummituchwaschen bezeichnet.
Beim Drucken von besonders hochwertigen Druckprodukten wie zum Beispiel beim Drucken von Zeitschriften oder Katalogen kann ein Gummituchwaschen auch während der Produktion erfolgen. Hierbei wird eine Reinigungsvorrichtung bei voller oder bei verminderter Produktionsgeschwindigkeit an einen rotierenden Übertragungszylinder angestellt und es wird ein Waschmittel auf den Übertragungszylinder, nämlich auf die oder jede auf dem Übertragungszylinder angeordnete Übertragungsform, aufgetragen.
Aus dem Stand der Technik sind eine Vielzahl unterschiedlicher Reinigungsvorrichtungen für Druckmaschinen bekannt, die dem Reinigen einer rotierenden, zylindrischen Oberfläche eines Druckmaschinenzylinders oder einer Druckmaschinenwalze oder einer Oberfläche einer auf einer Zylinderoberfläche angeordneten Druckform oder Übertragungsform dienen, mit denen also insbesondere ein Gummituchwaschen ausgeführt werden kann. Derartige Reinigungsvorrichtungen verfügen über ein Gehäuse, wobei in dem Gehäuse einer solchen Reinigungsvorrichtung vorzugsweise eine Wascheinrichtung und eine separate Trocknungseinrichtung aufgenommen ist. Die Wascheinrichtung dient dem Waschen der jeweiligen zu reinigende Oberfläche mit Hilfe eines flüssigen Waschmittels. Die Trocknungseinrichtung dient dem Trocknen der gereinigten Oberfläche.
Aus der US 3,309,993 A sowie aus der US 4,015,307 A sind jeweils derartige Reinigungsvorrichtungen mit einer Wascheinrichtung und einer Trocknungseinrichtung bekannt, die von einem Gehäuse aufgenommen sind. Ferner ist es aus diesem Stand der Technik bekannt, dass entweder die Wascheinrichtung oder die Trocknungseinrichtung an die zu reinigende Oberfläche angestellt ist, um in einem ersten Reinigungsschritt über die Wascheinrichtung Verschmutzungen von der zu reinigenden Oberfläche zu lösen und abzutransportieren, und um in einem nachfolgenden zweiten Reinigungsschritt die gereinigte Oberfläche zu trocknen.
Die Reinigungsbürsten solcher Reinigungseinrichtungen verfügen über einen Grundkörper, der zum Beispiel als Walzenrohr ausgebildet sein kann, sowie über einen vom Grundkörper aufgenommenen bzw. getragenen Bürstenbesatz. An äußeren Enden sind solche Reinigungswalzen über Lager im Gehäuse drehbar gelagert. Da zur Reinigung einer zu reinigenden Oberfläche eine solche Reinigungsbürste mit ihrem Bürstenbesatz an die zu reinigende Oberfläche mit einer definierten Anpresskraft bzw. einem definierten Anpressdruck angestellt wird, kann sich insbesondere bei der Verwendung schlanker Reinigungsbürsten mit geringem Durchmesser und großer axialer Länge an der jeweiligen Reinigungsbürste eine Durchbiegung ausbilden, die das erzielbare Reinigungsergebnis beeinträchtigt. Ferner können die Reinigungswalzen zu Schwingungen angeregt werden, die ebenfalls das erzielbare Reinigungsergebnis beeinträchtigen.
Um dem Problem der Durchbiegung und Schwingungsanregung der Reinigungswalzen von Reinigungsvorrichtungen entgegenzuwirken, wird bei aus dem Stand der Technik bekannten Reinigungsvorrichtungen so vorgegangen, dass entsprechend größere Durchmesser für die Reinigungswalzen realisiert werden, um die Durchbiegungsgefahr und Schwingungsanregungsgefahr zu minimieren. Da jedoch der zur Verfügung stehende Bauraum an Druckmaschinen begrenzt ist, besteht Bedarf an Reinigungsvorrichtungen, die selbst bei Verwendung schlanker Reinigungswalzen eine geringe Durchbiegungsgefahr und geringe Schwingungsanregungsgefahr für die Reinigungswalzen aufweisen.
Aus der DE 10 2006 046 071 B3 ist eine Reinigungsvorrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 bekannt.
Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine neuartige Reinigungsvorrichtung für eine Druckmaschine schaffen, die eine effektive und gründliche Reinigung der jeweils zu reinigenden Oberfläche erlaubt.
Diese Aufgabe wird durch eine Reinigungsvorrichtung für eine Druckmaschine gemäß Anspruch 1 gelöst.
Durch die erfindungsgemäße radiale Abstützung der Reinigungsbürste an mindestens einer Axialposition zwischen den Lagern kann die Durchbiegungsgefahr und die Schwingungsanregungsgefahr der Reinigungsbürste reduziert werden. Die erzielbare Reinigungsqualität kann verbessert werden.
In den Bürstenbesatz der Reinigungsbürste ist mindestens eine Ausnehmung für den Durchtritt der oder jeder Abstützeinrichtung eingebracht, und zwar an der oder jeder Axialposition, an welchen die oder jede Abstützeinrichtung die Reinigungsbürste in radialer Richtung abstützt. Hiermit ist eine besonders vorteilhafte radiale Abstützung der Reinigungsbürste möglich.
Die Reinigungsbürste ist drehend und changierend antreibar, wobei die oder jede in den Bürstenbesatz einbrachte Ausnehmung ellipsenartig um die Reinigungsbürste umläuft, und zwar derart, dass die jeweilige Ausnehmung in einer Umfangsabwicklung sinusartig verläuft. Diese Ausgestaltung verfügt über den Vorteil, dass trotz der oder jeder Ausnehmung im Bürstenbesatz die zu reinigende Oberfläche in Axialrichtung derselben vollständig gereinigt werden kann.
Vorzugweise ist die oder jede Abstützeinrichtung derart am Umfang der Reinigungsbürste positioniert, dass eine resultierende Abstützkraft aus der an der oder jeder Abstützeinrichtung wirkenden Abstützkraft in einer Ebene liegt, die durch eine Berührungslinie des Bürstenbesatzes mit der zu reinigenden Oberfläche und die Längsmittelachse der Reinigungsbürste aufgespannt ist. Dann, wenn die resultierende Abstützkraft in dieser Ebene liegt, ist eine besonders vorteilhafte Abstützung der Reinigungsbürste möglich.
Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden, ohne hierauf beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:

Fig. 1:: einen Ausschnitt aus einer erfindungsgemäße Reinigungsvorrichtung für eine Druckmaschine im Bereich einer Reinigungsbürste; und
Fig. 2:: ein Detail der Reinigungsvorrichtung der Fig. 1.

Die Erfindung betrifft eine Reinigungsvorrichtung für eine Druckmaschine, insbesondere eine Offset-Rollendruckmaschine. Die Reinigungsvorrichtung dient dem Reinigen einer zu reinigenden, rotierenden, zylindrischen Oberfläche eines Druckmaschinenzylinders oder einer Druckmaschinenwalze oder dem Reinigen einer Oberfläche einer auf einer Zylinderoberfläche angeordneten Druckform oder Übertragungsform. Besonders bevorzugt findet die Erfindung zum Reinigen einer auf einem Übertragungszylinder positionierten Übertragungsform, die zum Beispiel als Gummituch oder Gummituchhülse ausgebildet sein kann, Verwendung.
Die Reinigungsvorrichtung 1 verfügt über ein Gehäuse 30, in welchem eine als Reinigungsbürste 10 ausgebildete Wascheinrichtung und vorzugsweise weiterhin eine nicht gezeigte, separate Trocknungseinrichtung aufgenommen ist. Eine derartige separate Trocknungseinrichtung ist zwar bevorzugt, jedoch optional und daher nicht zwingender Bestandteil der Reinigungsvorrichtung 1.
Dann, wenn die Reinigungsvorrichtung 1 die als Reinigungsbürste 10 ausgebildete Wascheinrichtung und weiterhin eine separate Trocknungseinrichtung umfasst, sind dieselben vorzugweise ausgehend von einem gemeinsamen Antrieb 20 antreibbar. Dabei kann der gemeinsame Antrieb 20 die Wascheinrichtung 10 und die Trocknungseinrichtung über einen Riementrieb 21 antreiben.
Dann, wenn die Reinigungsvorrichtung 1 die als Reinigungsbürste 10 ausgebildete Wascheinrichtung und weiterhin eine separate Trocknungseinrichtung umfasst, ist vorzugsweise immer nur eine dieser Einrichtung an die zu reinigende Oberfläche angestellt, wobei dann zur Gewährleistung des wechselweise Anstellens bzw. Abstellens von Wascheinrichtung und Trocknungseinrichtung an die zu reinigende Oberfläche das Gehäuse 30, welches diese beiden Einrichtungen aufnimmt, um eine Schwenkachse schwenkbar ist.
Die Reinigungsbürste 10 der Reinigungsvorrichtung 1 verfügt über einen Grundkörper 13, der auch als Walzenrohr bezeichnet wird, sowie über einen Bürstenbesatz 14, der vom Grundkörper 13 aufgenommen bzw. getragen ist. Zum Reinigen einer zu reinigenden Oberfläche ist die Reinigungsbürste 10 mit dem Bürstenbesatz 14 an die zu reinigende Oberfläche mit einer definierten Kraft anstellbar, wobei die Reinigungsbürste 10 beim Reinigen der zu reinigenden Oberfläche um ihre Längsachse 15 drehend angetrieben wird, und vorzugsweise zusätzlich in Axialrichtung und demnach in Richtung der Längsachse 15 eine sogenannte Changierbewegung ausführt.
Das drehende Antreiben der Reinigungswalze 10 um ihre Längsachse 15 ist in Fig. 1 und 2 durch den Pfeil 16 und die Changierbewegung ist in Fig. 2 durch den Pfeil 17 visualisiert.
Die Reinigungsbürste 10 ist an freien Enden, an welchen dieselbe keinen Bürstenbesatz 14 trägt, über Lager (nicht gezeigt) im Gehäuse 30 der Reinigungsvorrichtung 1 gelagert, wobei diese Lager die Drehbewegung 16 und im Falle einer zusätzlichen Changierbewegung 17 auch die Changierbewegung zulassen bzw. ermöglichen.
Im Sinne der hier vorliegenden Erfindung ist die Reinigungsbürste 10 an mindestens einer Axialposition zwischen den Lagern über jeweils mindestens eine Abstützeinrichtung 12 in radialer Richtung abgestützt, wobei es sich bei der jeweiligen Abstützeinrichtung 12 um eine gehäuseseitige Abstützeinrichtung handelt, die sich durch eine Ausnehmung 31 im Gehäuse 30 hindurch in Richtung auf die abzustützende Reinigungswalze 10 erstreckt.
Im gezeigten, bevorzugten Ausführungsbeispiel stützt sich die jeweilige gehäuseseitige Abstützeinrichtung 12 auf dem Grundkörper 13 der Reinigungsbürste 10 ab, wozu in den Bürstenbesatz 14 mindestens eine Ausnehmung 18 für den Durchtritt der jeweiligen Abstützeinrichtung 12 eingebracht ist.
Ein sich auf dem Grundkörper 13 der Reinigungsbürste 10 abstützender Abschnitt der jeweiligen Abstützeinrichtung 12 kann dabei feststehend im Sinne eines Kulissensteins oder Gleitsteins auf dem Grundkörper 13 der Reinigungsbürste 10 abgleiten oder alternativ auf dem Grundkörper 13 der Reinigungswalze 10 rotierend abrollen. Im letztgenannten Fall kann der sich auf dem Grundkörper 13 der Reinigungsbürste 10 abstützende Abschnitt der gehäuseseitigen Abstützeinrichtung 12 z.B. von einer Rolle oder Kugel bereitgestellt sein.
Wie oben bereits ausgeführt, ist die Reinigungsbürste 10 an mindestens einer Axialposition zwischen den Lagern in radialer Richtung über jeweils mindestens eine Abstützeinrichtung 12 abgestützt.
Die jeweilige Ausnehmung 18 für den Durchtritt der jeweiligen Abstützeinrichtung 12 ist an der jeweiligen Axialposition in den Bürstenbesatz 14 der Reinigungsbürste 10 eingebracht, an welcher die jeweilige Abstützeinrichtung 12 die Abstützung der Reinigungsbürste 10 in radialer Richtung gewährleistet.
Dann, wenn die Reinigungsbürste 10 beim Reinigen der zu reinigenden Oberfläche ausschließlich drehend im Sinne des Pfeils 16 jedoch nicht changierend angetrieben wird, verläuft die oder jede in den Bürstenbesatz 14 eingebrachte Ausnehmung 18 für den Durchtritt der jeweiligen Abstützeinrichtung 12 an der jeweiligen Axialposition der Reinigungsbürste 10 kreisförmig um die Reinigungsbürste 10 um, und zwar derart, dass die jeweilige Ausnehmung 18 in einer Umfangsabwicklung geradlinig verläuft.
Dann hingegen, wenn wie im gezeigten Ausführungsbeispiel die Reinigungsbürste bei der Reinigung der zu reinigenden Oberfläche im Sinne des Pfeils 16 drehend und darüber hinaus im Sinne des Pfeils 17 changierend angetrieben wird, läuft die oder jede in den Bürstenbesatz 14 eingebrachte Ausnehmung 18 der Reinigungsbürste 10 ellipsenartig bzw. im Sinne eines gegenüber der Radialrichtung der Reinigungsbürste 10 schräg gestellten Kreises kreisförmig um die Reinigungsbürste 10 um, und zwar derart, dass die jeweilige Ausnehmung 18 in der Umfangsabwicklung sinusartig verläuft. Eine derartige ellipsenartig bzw. im Sinne eines zur Radialrichtung schräg gestellten Kreises kreisförmig umlaufende Ausnehmung 18 im Bürstenbesatz 14 für den Durchtritt der jeweiligen Abstützeinrichtung 12 zeigt Fig. 2.
Die Abstützung der Reinigungswalze 10 in radialer Richtung erfolgt an mindestens einer Axialposition, vorzugsweise an mehreren Axialpositionen, zwischen den Lagern, die der Lagerung der Reinigungswalze 10 im Gehäuse 30 dienen. Dabei ist es möglich, dass an jeder Axialposition, an welcher die Reinigungsbürste 10 in radialer Richtung abgestützt ist, die Abstützung in Umfangsrichtung der Reinigungsbürste 10 gesehen über jeweils eine einzige Abstützeinrichtung 12 erfolgt. Alternativ kann die Abstützung an jeder der abgestützten Axialpositionen auch über mehrere, vorzugsweise zwei, Abstützeinrichtungen 12 erfolgen, die in Umfangsrichtung der Reinigungsbürste 10 gesehen zueinander versetzt sind. Im in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel ist lediglich eine derartige Abstützeinrichtung 12 an der entsprechenden Axialposition vorhanden.
Dann, wenn die Abstützung der Reinigungsbürste 10 an mehreren Axialpositionen zwischen den Lagern erfolgt, und wenn an jeder Axialposition ausschließlich jeweils eine einzige Abstützeinrichtung 12 zur radialen Abstützung zum Einsatz kommt, sind vorzugsweise sämtliche Abstützeinrichtungen 12 bezogen auf die Reinigungsbürste 10 an gleichen Umfangspositionen derselben positioniert, sodass dann die Reinigungsbürste 10 von allen axial beabstandeten Abstützeinrichtungen 12 an der gleichen Umfangsposition radial abgestützt wird, sodass letztendlich die an den Abstützeinrichtungen 12 wirkenden Abstützkräfte alle in einer Ebene liegen.
Ferner ist es möglich, dass die Reinigungsbürste 10 an mehreren Axialpositionen zwischen den Lagern abgestützt wird, wobei an jeder Axialposition jeweils mehrere, vorzugsweise jeweils zwei, Abstützeinrichtungen 12 die radiale Abstützung übernehmen, die dann an der jeweiligen Axialposition in Umfangsrichtung zueinander versetzt sind und vorzugsweise einen Winkel zwischen 40° und 90° einschließen. An jeder der Axialpositionen der Reinigungsbürste, an welcher dieselbe dann über vorzugsweise jeweils zwei Abstützeinrichtungen 12 radial abgestützt ist, sind die jeweiligen Abstützeinrichtungen 12 an identischen Umfangspositionen positioniert, sodass demnach die Abstützeinrichtungen 12 die Reinigungsbürste 10 an allen Axialpositionen an gleichen Umfangspositionen radial abstützen, sodass letztendlich die an den Abstützeinrichtungen 12 wirkenden Abstützkräfte in zwei Ebenen liegen.
Ferner ist es auch möglich, dass an mindestens einer ersten Axialposition der Reinigungsbürste 10 die Reinigungsbürste 10 zwischen den Lagern über eine einzige Abstützeinrichtung 12 und an mindestens einer zweiten Axialposition Reinigungsbürste 10 die Reinigungsbürste 10 zwischen den Lagern über mehrere Abstützeinrichtung 12 radial abgestützt wird. In diesem Fall liegen dann vorzugsweise die an den Abstützeinrichtungen 12 wirkenden Abstützkräfte in mehr als zwei Ebenen.
Die oder jede Abstützeinrichtung 12 ist vorzugsweise derart am Umfang der abzustützenden Reinigungsbürste 10 positioniert, dass eine aus allen individuellen Abstützkräften resultierende Abstützkraft in einer Ebene liegt, die durch eine Berührungslinie des Bürstenbesatzes 14 mit der zu reinigenden Oberfläche und die Längsmittelachse 15 der Reinigungsbürste 10 aufgespannt ist.
Dann, wenn an jeder Axialposition ausschließlich eine einzige Abstützeinrichtung 12 verwendet wird, liegen diese Abstützeinrichtungen 12 dann der Berührungslinie des Bürstenbesatzes 14 mit der zu reinigenden Oberfläche diametral gegenüber. Dann, wenn an jeder Axialposition zwei Abstützeinrichtungen 12 zur radialen Abstützung verwendet werden, sind diese Abstützeinrichtungen 12 dann in Umfangsrichtung gegenüber dieser Ebene, in welcher die resultierende Abstützkraft liegt, in Umfangsrichtung versetzt.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung wird erreicht, indem Abstützeinrichtungen 12 an mindestens zwei Axialpositionen der Reinigungsbürste 10, an welcher die Reinigungsbürste 10 in radialer Richtung abgestützt ist, die jeweiligen der Abstützung dienenden Abstützeinrichtungen 12 die Reinigungsbürste 10 an unterschiedlichen Umfangspositionen abstützen, sodass die an den Abstützeinrichtungen 12 wirkenden Abstützkräfte in unterschiedlichen Ebenen liegen. Denn eine derartige Konfiguration der Abstützeinrichtungen 10 ermöglicht es bei einer Reinigungsvorrichtung 1 mit mindestens einer rotierenden und in Axialrichtung changierenden Reinigungsbürste 10, dass mehrere, vorzugsweise zwei Abstützeinrichtungen 12, welche zwar nicht die selbe Axialposition aufweisen, aber in einem eng begrenzten Bereich in axialer Erstreckung der Reinigungsbürste 10 angeordnet sind und in Umfangsrichtung zueinander versetzt sind, in der selben Ausnehmung 18 des Bürstenbesatzes 14 auf dem Grundkörper 13 zu gleiten bzw. abzurollen. Somit kann eine rotierende und changierende Reinigungsbürste 10 an mehreren in Umfangsrichtung versetzten Positionen an mindestens einem Bereich in axialer Erstreckung der Reinigungsbürste 10 abgestützt werden, wobei die Anzahl der hierfür erforderlichen ellipsenförmigen bzw. in der Abwicklung sinusförmigen Ausnehmungen 18 des Bürstenbesatzes 14 der Anzahl der axialen Bereiche mit entsprechender Abstützung entspricht. Hierdurch kann eine einfache Herstellung der Reinigungsbürste 10 durch eine geringe Anzahl von herzustellenden Ausnehmungen 18 des Bürstenbesatzes 14 sichergestellt werden, ferner ist ein möglichst hoher Anteil des Bürstenbesatzes 14 auf der Reinigungswalze 10 für die Reinigungs- bzw. Trockenwirkung dieser von erheblichem Vorteil.
Wenn der Winkel zwischen den Abstützeinrichtungen 12 in Umfangsrichtung als α bezeichnet wird, und wenn man annimmt, dass die Reinigungsbürste 10 während einer einzigen Umdrehung einen kompletten Changierhub H ausübt, d. h. die Reinigungsbürste 10 während der ersten halben Umdrehung einen gesamten Changierhub H in eine erste Richtung ausübt und in der zweiten Hälfte der Umdrehung den selben Changierhub H in einer der ersten Richtung entgegengesetzten zweiten Richtung ausführt, so errechnet sich der Versatz s in axialer Richtung zwischen zwei benachbarten Abstützeinrichtungen 12 im selben axialen Bereich nach der Formel $s = (H / 180 °) \times α$
Hierbei ist es unerheblich, ob in einem eng begrenzten axialen Bereich, welcher in axialer Erstreckung maximal den Betrag des Changierhubes H haben kann, zwei oder mehr als zwei Abstützeinrichtungen 12 zum Einsatz kommen.
Die hier vorliegende Erfindung schlägt demnach eine Reinigungsvorrichtung 1 mit einer Reinigungsbürste 10 vor, die an ihren axialen Enden in Lagern gestützt ist, und die zusätzlich zwischen ihren Lagern an mindestens einer Axialposition über mindestens eine Abstützeinrichtung 12 in radialer Richtung abgestützt ist, wobei sich die oder jede Abstützeinrichtung 12 durch den Bürstenbesatz 14 hindurch erstreckt, nämlich durch mindestens eine in den Bürstenbesatz 14 eingebrachte Ausnehmung 18, und wobei die oder jede Abstützeinrichtung 12 mit einem Abschnitt auf dem Grundkörper 13 der Reinigungsbürste 10 zur radialen Abstützung der Reinigungsbürste 10 zur Anlage kommt. Selbst bei Verwendung schlanker Reinigungsbürsten 10 mit geringem Durchmesser und großer axialer Erstreckung kann hierdurch die Gefahr von Durchbiegungen und Schwingungen der Reinigungsbürste 10 erheblich reduziert werden, sodass letztendlich ein gutes Reinigungsergebnis bereitgestellt werden kann. Die oder jede Ausnehmung 18 im Bürstenbesatz 14 für den Durchtritt der jeweiligen Abstützeinrichtung 12 weist eine Gestalt auf, welche dem Abgleiten oder Abrollen der Abstützeinrichtung 12 auf der rotierenden und gegebenenfalls changierenden Reinigungsbürste 10 folgt.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel handelt es sich bei der Reinigungsbürste 10 um eine Waschbürste, auf die über eine Sprüheinrichtung 11 Waschmittel aufgetragen werden kann.
Die Reinigungsbürste 10 kann auch eine Trocknungsbürste sein, die dem Trocknen der zu reinigenden Oberfläche nach dem Waschen derselben dient.
Dann, wenn mehrere Abstützeinrichtungen 12 zur radialen Abstützung der Reinigungsbürste 10 genutzt werden, können alle Abstützeinrichtungen 12 identisch ausgeführt sein, insbesondere weisen dann alle Abstützeinrichtungen 12 dieselbe axiale Erstreckung auf. Alternativ ist es auch möglich, dass an unterschiedlichen Axialpositionen und/oder unterschiedlichen Umfangspositionen zur radialen Abstützung der Reinigungsbürste 10 genutzte Abstützeinrichtungen 12 eine abweichende axiale Erstreckung aufweisen.

Bezugszeichenliste

1: Reinigungsvorrichtung
10: Reinigungsbürste
11: Sprüheinrichtung
12: Abstützeinrichtung
13: Grundkörper
14: Bürstenbesatz
15: Längsachse
16: Drehbewegung
17: Changierbewegung
18: Ausnehmung
20: Antrieb
21: Riementrieb
30: Gehäuse
31: Ausnehmung

Claims

Reinigungsvorrichtung (1) für eine Druckmaschine, nämlich zur Reinigung einer Oberfläche eines Druckmaschinenzylinders oder einer Oberfläche einer Druckmaschinenwalze oder einer Oberfläche einer auf einem Druckmaschinenzylinder angeordneten Druckform oder Übertragungsform, mit einem Gehäuse (30), mit einer im Gehäuse (30) aufgenommenen Reinigungsbürste (10), über welche die zu reinigende Oberfläche reinigbar ist, wobei die Reinigungsbürste (10) einen Grundkörper (13) und einen vom Grundkörper (13) aufgenommenen Bürstenbesatz (14) aufweist, wobei die Reinigungsbürste (10) zum Reinigen einer zu reinigenden Oberfläche mit dem Bürstenbesatz (14) an die zu reinigende Oberfläche mit einer definierten Kraft anstellbar ist und um ihre Längsachse (15) drehend antreibbar ist, wobei die Reinigungsbürste (10) an beiden axialen Enden des Grundkörpers (13) über Lager im Gehäuse (30) gelagert ist, und wobei die Reinigungsbürste (10) an mindestens einer Axialposition zwischen den Lagern abgestützt ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Reinigungsbürste (10) an mindestens einer Axialposition zwischen den Lagern über jeweils mindestens eine gehäuseseitige Abstützeinrichtung (12) in radialer Richtung derart abgestützt ist, dass sich die oder jede gehäuseseitige Abstützeinrichtung (12) auf dem Grundkörper (13) der rotierenden Reinigungsbürste (10) abstützt, wobei ein sich auf dem Grundkörper (13) der Reinigungsbürste (10) abstützender Abschnitt der Abstützeinrichtung (12) feststehend auf dem Grundkörper (13) abgleitet oder rotierend auf dem Grundkörper (13) abrollt.
Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in den Bürstenbesatz (14) mindestens eine Ausnehmung (18) für den Durchtritt der oder jeder Abstützeinrichtung (12) eingebracht ist, und zwar an der oder jeder Axialposition, an welcher die oder jede Abstützeinrichtung (12) die Reinigungsbürste (10) in radialer Richtung abstützt.
Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass dann, wenn die Reinigungsbürste (10) ausschließlich drehend antreibbar ist, die oder jede in den Bürstenbesatz (14) einbrachte Ausnehmung (18) an der jeweiligen Axialposition der Reinigungsbürste (10) kreisförmig umläuft, und zwar derart, dass die jeweilige Ausnehmung (18) in einer Umfangsabwicklung geradlinig verläuft.
Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass dann, wenn die Reinigungsbürste (10) drehend und changierend antreibbar ist, die oder jede in den Bürstenbesatz (14) einbrachte Ausnehmung (18) der Reinigungsbürste (10) derart umläuft, dass die jeweilige Ausnehmung (18) in einer Umfangsabwicklung sinusartig verläuft.
Reinigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass an der oder jeder Axialposition zwischen den Lagern, an welcher die Reinigungsbürste (10) in radialer Richtung abgestützt ist, die Abstützung in Umfangsrichtung der Reinigungsbürste (10) gesehen über jeweils eine einzige Abstützeinrichtung (12) erfolgt.
Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass an jeder Axialposition der Reinigungsbürste (10), an welcher dieselbe in radialer Richtung abgestützt ist, die jeweilige der Abstützung dienende Abstützeinrichtung (12) die Reinigungsbürste (10) an dergleichen Umfangsposition abstützt, sodass die an den Abstützeinrichtungen (12) wirkenden Abstützkräfte alle in einer Ebene liegen.
Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass an mindestens zwei Axialpositionen der Reinigungsbürste (10), an welcher dieselbe in radialer Richtung abgestützt ist, die jeweiligen der Abstützung dienenden Abstützeinrichtungen (12) die Reinigungsbürste (10) an unterschiedlichen Umfangspositionen abstützen, sodass die an den Abstützeinrichtungen (12) wirkenden Abstützkräfte in unterschiedlichen Ebenen liegen.
Reinigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass an der oder jeder Axialposition zwischen den Lagern, an welcher die Reinigungsbürste (10) in radialer Richtung abgestützt ist, die Abstützung in Umfangsrichtung der Reinigungsbürste (10) gesehen über jeweils mehrere, vorzugsweise über jeweils zwei, in Umfangsrichtung versetzte Abstützeinrichtungen (12) erfolgt.
Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass an jeder Axialposition der Reinigungsbürste (10), an welcher dieselbe in radialer Richtung abgestützt ist, die jeweiligen beiden der Abstützung dienenden Abstützeinrichtungen (12) die Reinigungsbürste (10) an den gleichen Umfangspositionen abstützen, sodass die an den Abstützeinrichtungen (12) wirkenden Abstützkräfte in zwei Ebenen liegen.