Frittier - und formstabile Käseprodukte
Die vorliegende Erfindung betrifft frittier- und formstabile Käseprodukte, ein Stabilisierungsmittel zur Herstellung der Käseprodukte sowie ein Verfahren zur Herstellung.
Naturkäse besitzen im Allgemeinen niedrige Schmelzpunkte, so daß sie bei einer thermischen Behandlung zerfließen und ihre Form verlieren. Somit sind Naturkäse in Produkten, die einer Hitzebehandlung unterzogen werden (z.B. Käsewürfel in Brühwurst, Grillkäse) nur bedingt geeignet. Im Stand der Technik sind bereits einige hitze - und frittierstabile Käseprodukte bekannt.
Eine Möglichkeit, Hitzestabilität (d.h. Formerhalt bei Temperatureinwirkung) von Naturkäse zu erzielen, ist der Überzug eines Coatings, welches bei Hitzeeinwirkung eine dichte Barriere bildet und das Auslaufen des unter Hitzeeinwirkung schmelzenden Käses verhindert. Solche panierten Käseprodukte sind auch frittierstabil.
In der EP 10 37 536 wird ein backfähiges Käseprodukt, sowie ein Verfahren zu dessen Herstellung beschrieben. Dieses Produkt umfaßt einen Käsekern und mindestens eine oder mehrere Materialschichten, die um diesen Kern angebracht sind, um das Auslaufen des Käsekerns beim Erhitzen zu verhindern. Der Käsekern kann beispielsweise neben unterschiedlichen Käsesorten auch andere Nahrungsmittel, wie Schinken bzw. Geschmacksstoffe enthalten.
Die äußere Schicht besteht aus Brotkrümmeln oder Bröseln oder aus Brotteig, sowie die Kruste beim Braten verfestigende Substanzen, wie Gries, Käsekörner, zerstoßene Nüsse etc. oder Stärkekörner, vorzugsweise Tapioka. Diese Schicht enthält bevorzugt auch noch ein Bräunungsmittel. Beim Backen wird diese Schicht zu einer festen Kruste. Das Gewichtsverhältnis von Käse und Körnern bzw. Stärke in der äußeren Schicht oder in der Kruste beträgt vorzugsweise 5:1.
Der Nachteil dieses Produktes besteht darin, daß die Kruste beim Backen schnell verbrennt, der Geschmack dadurch negativ beeinflußt werden kann sowie, dass der Käsekern schmilzt und beim Anschneiden zerläuft, also nicht formstabil ist.
Eine weitere Möglichkeit der Herstellung hitzestabiler Käseprodukte bietet das Schmelzkäseverfahren. Schmelzkäse wird aus Naturkäse unter Zugabe weiterer Zutaten und Additive, wie Fette, Wasser und Schmelzsalze u.a. durch Zerkleinern, Mischen, Erhitzen und Emulgieren hergestellt. Hierfür stehen der Schmelzkäseindustrie verschiedene Ausführungen an Schmelzmaschinen zur Verfügung. Die Erhitzung der Käsemasse erfolgt direkt mittels Dampf oder indirekt mit Temperaturen zwischen 70 und 140°C. Über die Prozessparameter sowie die Rezeptur ist eine Vielzahl von Schmelzkäseprodukten mit den unterschiedlichsten Eigenschaften, auch hinsichtlich ihrer Hitzestabilität zu erzielen. Hitzestabile Schmelzkäse, die beim Backen, Braten und Grillen ihre Form weitgehend behalten, sind heute Stand der Technik und können über Rezeptur- (Käseart, Schmelzsalze usw.) und Verfahrensvariationen (Temperatur, Haltezeit usw.) in unterschiedlicher Ausprägung hergestellt werden. Beim Kochen und in der Mikrowelle wird das Material durch die Anwesenheit von Wasser bis 100 °C erhitzt, beim Backen, Braten und Grillen ist die Außentemperatur durch Fett oder infolge Austrocknung höher, die Kerntemperaturen bleiben jedoch ebenfalls unter 100 °C. In der Mikrowelle wirken zusätzliche Form verändernde Kräfte durch Wasserdampfdruckanstieg im Innern des Lebensmittels.
Beim Frittieren wird jedoch das Wasser in den äußeren Schichten schlagartig verdampft und durch Fett ersetzt, so daß diese Teile auf die Frittiertemperatur von 160 bis 200 °C erhitzt werden und dabei ihre Form verlieren.
In US 2005 / 0196509 wird eine für die Mikrowelle geeignete Käsemasse vorgestellt. Die Masse enthält Naturkäse, Käseanalogon oder Käsepulver (Schmelzkäsemasse) sowie sog. „melt-restriction agents" d.h. Mittel, die das Schmelzen verhindern sowie Schmelzsalze, Phosphate in Mengen von 0,1 bis 2 Gew. %, Fett sowie weitere übliche Zusatzstoffe. Zu den die Schmelze verhindernden Mitteln zählen die diversen Stärken oder Zellulose. Der Proteingehalt dieser Masse beträgt 15 bis 40 Gew. %, der Fettgehalt 10 bis 60 Gew. %, der Wassergehalt ca. 45- 60 Gew. %. Diese Käsemasse eignet sich aufgrund dieser Zusammensetzung zur Anwendung in der Mikrowelle, dort ist sie für einen Zeitraum von 10 Minuten schmelzstabil, jedoch lässt sich die Masse nicht frittieren, da sie nicht ausreichend formstabil ist.
In der JP 2001-06991.1 wird ein kochfestes Schmelzkäseprodukt vorgestellt, das neben Käse, Protein (Alpha-Kasein), in einer Menge von 5 bis 50 Gew. % Emulsionsmittel, sowie Schmelzsalzen ein natürliches, verdickendes Polysaccharid enthält. Dieses Polysaccharid hat ein Molekulargewicht im Bereich von 10.000 bis 1 Mio. und ist chemisch ein alpha- 1,4, alpha -1,6 Glucan. Es ist jedoch zum Frittieren nicht geeignet, da es bei den dabei angewandten Temperaturen nicht formbeständig ist, d.h. schmilzt,
In der JP 2182148 wird ein durch Beimischung von Fischmehl und Schmelzsalzen modifizierter, kochfester Käse beschrieben, der erhitzt und in Suppen oder Saucen als Einlage verwendet werden kann, ohne die Form zu verlieren. Nachteilig hierbei sind jedoch der ausgeprägte Fischgeschmack und die fehlende Stabilität beim Frittieren.
Des Weiteren sind hitzestabile Rohkäse bekannt, die dadurch Hitzestabilität erlangen, dass sie während der Rohkäseherstellung einer zusätzlichen thermischen Behandlung unterzogen werden oder unter Zugabe von formstabilisierenden Zusätzen hergestellt werden.
In US 5573806 wird die Herstellung eines kochfesten Käses beschrieben, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die Käsemasse, 20 bis 22 Gew.-% Proteine, ca. 300-600 mg Calcium pro 100 g Käsemasse sowie ca. 18 bis 21 Gew.-% Fett und 48-55 Gew. % Wasser enthält. Der pH- Wert der Masse beträgt ca. 5,1 bis 5,5. Der Nachteil dieser Masse besteht darin, daß sie nicht in der Friteuse verarbeitet werden kann.
In der WO03/051133 wird ein weiteres Verfahren zur Herstellung eines hitzestabilen Käseproduktes vorgestellt, das dadurch gekennzeichnet ist, daß ein Rohkäse oder eine Rohkäse - Masse durch Einbringung in eine max. 70 °C heiße Flüssigkeit (z.B. in Wasser oder Molke) für einen Zeitraum von 5 bis 60 Minuten äußerlich denaturiert und in seiner Konsistenz derart verändert wird, daß es nach der Behandlung hitzestabil, d.h. röst - und frittierbar wird. Die so erhaltenen Masse ist jedoch weiterhin nicht formstabil beim Frittieren.
Im DE 69727754 wird die Herstellung eines hitzestabilen Naturkäses bzw. Naturkäseproduktes beschrieben, durch Zusatz eines gerinnungsfähigen Proteins
(1-10%) während der Käseherstellung mit Gerinnungstemperatur zwischen 70-800C. Durch Erhitzung des Rohkäses kommt es zur Proteindenaturierung und einer wesentlichen Verfestigung der Käsestruktur. Diese Masse kann danach zu Käse weiter gereift werden. Die Formveränderung bei Erhitzung beträgt max. 10%. Als Beispiel wird die Erhitzung bei 150°C im Ofen angegeben, bei der eine Verformung von 3 bzw. 4% in Abhängigkeit von der Rezeptur ermittelt wurde. Beim Frittieren ist diese Masse allerdings nicht mehr formstabil.
Der Frittierprozess ist ein besonderer Erhitzungsprozess, bei dem das 160 bis 200 0C heiße Fett für eine schnelle Wasserverdampfung aus dem Produkt sorgt und selbst an die Stelle des Wassers tritt. Hierdurch findet einerseits eine sehr schnelle Erhitzung des Produktes statt. Andererseits kann die Strukturstabilität eines Produktes stark beeinflußt werden. Die im Stand der Technik bekannten Käseprodukte sind trotz Hitzestabilität bei Temperaturen von 160 bis 200 0C nicht formstabil beim Frittieren. Ein frittierstabiles Käseprodukt mit freier Gestaltungsmöglichkeit hinsichtlich Geschmack, Nährwert, Form usw. ohne die Anwendung eines Coatings, z.B. zur Herstellung von „Käse Pommes Frites" ist bisher im Stand der Technik nicht bekannt.
Ausgehend von diesem Stand der Technik, stellte sich die Aufgabe, ein Käseprodukt zu entwickeln, das über die bedingte Hitzestabilität der bekannten Produkte hinaus, schnittfest und auch ohne Coating frittierstabil ist. Der Formerhalt des Produktes während des Fritierens ist hierbei von entscheidender Bedeutung.
Die obige Aufgabe konnte überraschenderweise durch die vorliegende Erfindung gelöst werden. Demnach sind die frittier- und formstabilen Käseprodukte dadurch gekennzeichnet, daß sie die folgenden Komponenten a) bis f) enthalten:
a) 10 bis 60 Gew. %, bevorzugt 20 bis 50 Gew. % Käse, wie Naturkäse und/oder Frischkäse und/oder Schmelzkäse und/oder Käsepulver b) 5 bis 35 Gew. %, bevorzugt 10 bis 25 Gew. % Maismehl und/oder Maisgrieß c) 0 bis 30 Gew. %, bevorzugt 5 bis 15 Gew. % Stärke, wie native und/oder modifizierte Stärken der Kartoffel, des Weizens, des Mais, des Manioks und/oder andere Getreidemahlerzeugnisse
d) 0,1 bis 5 Gew. %, bevorzugt 0,5 bis 4 Gew. % Schmelzsalze umfassend Phosphate und/oder Citrate, sowie deren Mischungen e) 0 bis 5 Gew. %, bevorzugt 0,1 bis 3 Gew. % Zusatzstoffe f) 0 - 10 Gew. % Fett g) Wasser ergänzend die Mengenanteile auf 100 Gew. %
Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ferner ein pulverförmiges Stabilisierungsmittel, welches zur Herstellung des erfindungsgemäßen frittier- und formstabilen Käseproduktes verwendet wird und die folgenden Komponenten b) bis e) enthält:
b.) Maismehl und/oder Maisgrieß in Mengen von 50 bis 99 Gew. %, c.) Stärke und/oder andere Getreidemahlerzeugnisse in Mengen von 0 bis 49 Gew. %, d.) Schmelzsalze in Mengen von 0,3 bis 10 Gew. % e.) Zusatzstoffe in Mengen von 0 bis 10 Gew. %
Zu diesem Stabilisierungsmittel muss der Anwender lediglich die Komponente a) Käse sowie ggf. die Komponenten f) Fett und g) Wasser hinzufügen.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen frittier- und formstabilen Käseprodukte erfolgt derart, daß das pulverfbrmige Stabilisierungsmittel mit dem Käse und dem Wasser vermischt wird und danach in einer Schmelzmaschine unter Erwärmen und mechanischer Bearbeitung geschmolzen wird. Die so erhaltene Masse wird dann wie untenstehend zu Formen weiterverarbeitet.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen frittier- und formstabilen Käseprodukte unter Verwendung aller Komponenten erfolgt folgendermaßen:
Die Komponenten a) bis g) werden in einer Schmelzmaschine unter mechanischer Bearbeitung auf 70 bis 140 °C, bevorzugt auf 80 bis 95 °C während 2-20 Minuten erhitzt, geschmolzen und durch Abfüllen der Masse in Formen und anschließendem Abkühlen zur erfindungsgemäßen Käsemasse verarbeitet.
Ein wesentlicher Vorteil besteht darin, daß die heiße Käsemasse nach dem Erhitzen direkt in die gewünschte Endform oder auch z.B. in Bänder, größere Blöcke gegossen und später in
Streifen (Pommes Frites Form), Würfel, Scheiben usw. geschnitten werden kann. Die so hergestellten Formprodukte sind direkt frittierbar, ohne ihre Form zu verlieren. Außen bildet sich durch das Fritieren eine dünne knusprige, sehr appetitliche, gold-braune Kruste. Der
Kern wird dabei durchgehend erhitzt, ohne zu schmelzen.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil besteht darin, dass für diese Käsemasse jeder Käse in jeder
Verarbeitungsstufe (z.B. auch Frischkäse, Feta, Käsepulver usw.) unter Modifikation der
Rezeptur eingesetzt werden kann. Es ist keine spezielle Käserohware hierfür erforderlich. Der
Charakter des Endproduktes, z.B. der Geschmack wird durch die Käserohware wesentlich bestimmt.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass dieses Produkt mit der vorhandenen Ausrüstung der
Schmelzkäsehersteller hergestellt werden kann. Aufwendige weitere Verfahrensschritte entfallen.
Es ist auch von Vorteil, daß das Produkt auf verschiedene Art gelagert und weiterverarbeitet werden kann. Es spielt dabei keine Rolle, ob die Produkte vorher kühl oder tiefgekühlt gelagert wurden. Ebenso besteht die Möglichkeit, die frittierten Produkte kühl oder tiefgekühlt zu lagern. Vorfrittierte Produkte sind dann für eine fettfreie Erwärmung im
Backofen oder in der Mikrowelle geeignet, ohne ihre Form zu verlieren.
Weiterhin von Vorteil ist, daß der Käsemasse verschiedene Zusätze zur Ausbildung verschiedener Geschmacksrichtungen (Gewürze, Kräuter, Aromen) und Färbungen (färbende
Lebensmittel, Farbstoffe) beigefügt werden können, die die Herstellung vielfältiger Produkte ermöglichen.
Ein weiterer Vorteil besteht in der Vielfältigkeit der Rezepturgestaltung, so daß sowohl ein frittierstabiles Käseprodukt (z.B. als Steakersatz) hergestellt werden kann, als auch ein frittierstabiler Käse-Snack (wie z.B. Käse Frites, Käsewürfel, Käsespieß, Käseteigtaschen).
Ebenso können sie als formstabile Suppeneinlagen Verwendung finden. Produkte mit geringen Fettgehalten und geringen Trockenmassen können auch als Beilagen (wie z.B.
Käsecroquettes, Fladen, Käse Frites) dienen.
Die einzelnen Komponenten der Mischung werden nun näher beschrieben.
Käse
Hierunter wird erfindungsgemäß Käse, z.B. alle Sorten Naturkäse (Hart-, Schnitt- und Weichkäse) wie Emmentaler, Cheddar, Gouda, Edamer, Feta, Frischkäse usw. verstanden. Des weiteren ist der Einsatz von Schmelzkäse aller Art möglich. Die vorstehenden Käse enthalten je nach Herkunft bis zu 85 Gew. % Wasser. Dies ist bei der Zugabemenge zu berücksichtigen. Ein Zusatz von Käsetrockenmasse von 10 bis 30 Gew. % ist zur Erzielung eines kräftigen Käsegeschmackes bevorzugt. Teilweise kann der Käse auch durch andere Proteine, wie Milcheiweiß, Molkenproteine oder Sojaproteine (wie Tofu) ersetzt werden. Alle Natur- und Schmelzkäsearten können auch als Käsepulver eingesetzt werden. Käsepulver dient als teilweiser oder vollständiger Ersatz ftir Natur- und Schmelzkäse.
Maismehl und Maisgrieß
Maismehl und Maisgrieß sind Mahlerzeugnisse des Maiskorns. Maismahlerzeugnisse in unterschiedlicher Körnung und Ausmahlung können verwendet werden. Mais dient nach seinem Aufschluß zusammen mit den anderen Bestandteilen in der Aushärtungsphase der Ausbildung einer stabilen Struktur, in der auch das Wasser fest gebunden ist, so daß die Masse nach Aushärtung frittier- und formstabil ist und wenig Fett aufnimmt. Weiterhin verleiht Mais der Käsemasse einen optischen Vorteil durch die goldgelbe Farbe.
Stärke / Getreidemahlerzeugnisse
Stärken werden aus unterschiedlichen Rohstoffen, z.B. aus Weizen, Kartoffel, Mais gewonnen. Sie können als native oder auch als modifizierte Stärken vorliegen. Die Art der chemischen Modifizierungen ist über die E-Nummer definiert. Die Art der Stärke ist für die Erfindung nicht von entscheidender Bedeutung. In Kombination mit Maismehl dienen die Stärken der Lockerung und Konsistenzerweichung im Kern des Frittiergutes. Sie ersetzen dabei teilweise das Maismehl. Ebenso möglich ist der teilweise Ersatz des Maismehls durch andere Getreidemahlerzeugnisse, z.B. Weizenmehl, Weizengrieß, Reisflockengrieß usw.
Schmelzsalze
Eine Reihe von unterschiedlichen Phosphaten und Citraten können als Schmelzsalze eingesetzt werden. Dazu gehören unter anderem die Natriumsalze der Polyphosphate, die Natrium / Kalium und Calciumsalze der Monophosphate und/oder die Natrium / Kaliumsalze
der Diphosphate und/oder die Natrium / Kaliumsalze der Triphosphate und/oder Natrium / Kaliumeitrate. Diese Salze können einzeln oder als Mischung eingesetzt werden. Die Schmelzsalzmenge beträgt 0,1 bis 5 Gew. %, bevorzugt jedoch 0,5 bis 4 Gew. %.
Zusatzstoffe
Als Zusatzstoffe können erfindungsgemäß die in der Nahrungsmittelindustrie bekannten und zugelassenen Konservierungsstoffe, Farbstoffe und Aromastoffe eingesetzt werden.
Weitere Zusätze
Es ist je nach Bedarf auch möglich, die Käsemasse durch die Zufügung von Schinkenstücken,
Kräutern, Nüssen, Schokolade, Zwiebeln und ähnlichen Lebensmitteln geschmacklich zu verändern.
Fett
Um das Schmelzverhalten bei der Herstellung der Käseprodukte zu erleichtern und den Geschmack zu optimieren, kann es erforderlich sein, insbesondere bei sehr fettarmen Käsesorten, zusätzlich Fett zuzusetzen. Der Fettgehalt in der Trockenmasse kann dadurch auf 10 - 40 Gew. %, insbesondere 15 - 30 Gew. % eingestellt werden. Als Fette sind pflanzliche oder tierische Fette und Öle, insbesondere Butter, Palmfett, Sonnenblumenöl geeignet.
Die folgenden Beispiele verdeutlichen die Erfindung, ohne sie einzuschränken. Prozentangaben sind, soweit nicht anders angegeben, als Gewichtsprozent zu verstehen.
Beispiel 1 : Herstellung von „Käse Frites"
10 - 50 Gew. % eines zerkleinerten Natur- oder Schmelzkäses oder 5-20% eines Käsepulvers werden mit 10 - 20 Gew. % Maismehl, 5 - 10 Gew. % Kartoffelstärke, 0,5 - 3 Gew. % Schmelzsalze, 0,5 - 2 Gew. % Salz, 0,1 - 0,5 Gew. % Citronensäure und 30 - 60 Gew. % Wasser in der Schmelzmaschine homogen gemischt und anschließend unter direkter / indirekter Dampfzufuhr auf Temperaturen zwischen 70 und 1400C erhitzt. Nach ca. 2 - 20 Minuten Heißhaltezeit wird die heiße Käsemasse in eine Blockform von z.B. 80 x 80 x 280 mm abgefüllt und gekühlt. Die Abkühlung und Aushärtung erfolgt innerhalb von 10-48
Stunden bei Temperaturen zwischen 1-15 °C, vorzugsweise 4-8 °C, im Kühlhaus. Anschließend wird der Block in Scheiben und anschließend in Streifen von z.B. 8 x 8 x 80 mm geschnitten. Die so hergestellten Käsestreifen können unfrittiert verpackt und gelagert werden oder erst frittiert, gekühlt und dann konfektioniert und gelagert werden. Die unfrittierten, vorfrittierten oder ggf. auch vorgegarten Käsestreifen sind kühl oder tiefgekühlt lagerfähig. Vorfrittierte Käsestreifen können beim Endverbraucher frittiert oder im Backofen oder Mikrowelle ohne weitere Fettzugabe zubereitet werden.
Beispiel 2: Herstellung von „gefüllten Käseteig-Taschen und/oder Käseröllchen"
10-50% eines zerkleinerten Natur- oder Schmelzkäses oder 5 - 20 % eines Käsepulver werden mit 10-20% Maismehl, 5-10% Kartoffelstärke, 0,5-3% Schmelzsalze, 0,5-2% Salz, 0,1-0,5% Citronensäure und 30-60% Wasser im Schmelzmaschine homogen gemischt und anschließend unter direkter / indirekter Dampfzufuhr auf Temperaturen zwischen 70 und 140°C erhitzt. Die Erhitzungszeit beträgt 2 - 20 Minuten. Die heiße Masse wird anschließend auf die gewünschte Dicke von z. B. 0,5-2 mm ausgewalzt. Der Käseteig wird auf Raumtemperatur abgekühlt, so dass dieser nicht mehr klebt, jedoch noch flexibel und somit zu Käseteigtaschen oder Käseteigröllchen verarbeitbar ist. Der Teig lässt sich nun in verschiedene Formen, z.B. Vierecke, schneiden. Diese werden mit einer beliebigen Füllung belegt und eingerollt oder Teigtaschen daraus hergestellt. Die Käseteigröllchen werden an den Enden leicht zusammen gedrückt. Beim Fritieren verkleben die Schichten miteinander und verhindern das Herausfallen der Füllung. Die Käseteigtaschen werden ähnlich den herkömmlichen Teigtaschen mittels mechanischen Drucks an den offenen Enden miteinander verpresst. Die so hergestellten Käseteigröllchen oder Käseteigtaschen können nach der endgültigen Aushärtung direkt fritiert werden.
Vergleichsbeispiele
Standardrezeptur bestehend aus:
30 % Cheddar (62% Trockenmasse, 50% F.i.Tr.)
17,4 % Mais / Stärke / Getreidemahlerzeugnisse (Trockenmasse)
1 ,5 % Schmelzsalze (Polyphosphat)
0,7 % Natriumchlorid
0,3 % naturidentische Aromastoffe, Typ Gouda
Wasser auf 100% ergänzend
Die Probenherstellung erfolgte gemäß Beispiel 1. Aus einer 14 mm dicken Scheibe der jeweiligen Probe wurde ein Prüfkörper von 39 mm Durchmesser ausgestochen und den verschiedenen Temperierungsmöglichkeiten ausgesetzt. Hierbei blieben die Formen unterschiedlich gut erhalten.
1 - kompletter Formerhalt (scharfe Kanten, gerade Flächen, nach Erkalten fest)
2 - weitgehender Formerhalt (unscharfe Kanten, eingefallene Flächen, leichter Formverzug, nach Erkalten weich)
3 - weitgehender Formverlust (Prüfkörper zerfließt, bleibt jedoch ein geschlossenes, kreisrundes Gebilde, Hügel noch erkennbar, nach Erkalten sehr weich)
4 - kompletter Formverlust (komplett zerlaufen, keine Struktur erkennbar)
5 - wurde beim Frittieren zerrissen