EP1483107B1

EP1483107B1 - Kompaktierpresse für schüttgüter

Info

Publication number: EP1483107B1
Application number: EP03711922A
Authority: EP
Inventors: Axel Eggert
Original assignee: Alexanderwerk AG
Current assignee: Alexanderwerk AG
Priority date: 2002-03-08
Filing date: 2003-03-05
Publication date: 2007-10-10
Anticipated expiration: 2023-03-05
Also published as: CA2478260A1; ES2297136T3; CA2478260C; CN1646301A; DE50308348D1; CN100519163C; US7398729B2; JP2005528217A; HK1078532A1; RU2326000C2; WO2003076172A1; AU2003218687A1; EP1483107A1; KR20050004798A; DE10210307C1; US20050139095A1; RU2004129760A

Abstract

Die Erfindung bezieht sich auf eine Kompaktierpresse für pulverförmige bis körnige Schüttgüter mit zwei in einer Ebene angeordneten, gegenläufig angetriebenen und an einem Walzenständer (11) gelagerten Walzen (1, 2). Von den beiden Walzen (1, 2) ist mindestens eine Walze, vorzugsweise die obere Walze (1), als Loswalze ausgebildet und nachgiebig an Krafterzeugern (16, 17) abgestützt. An den beiden Enden (1a, 1b, 2a, 2b) einer jeden Walze (1, 2) ist ein eigener elektromotorischer Antrieb (18a, 18b, 19a, 19b, 21a, 21b, 22a, 22b) angeschlossen. Die Loswalze (1) trägt diese Antriebe (21a, 21b, 22a, 22b). Für eine leichte Montage und Demontage besteht der Walzenständer (11) bei vertikaler Aufstellung aus zwei getrennten Teilen (11a, 11b), und zwar einem Unterteil (11b) mit der einen Walze (2) und einem an diesem Unterteil (11b) über ein Schwenklager (13) gelagerten und verriegelbaren Oberteil (11a) mit der Loswalze (1). Dabei ist das Oberteil (11a) über das Schwenklager (13) aufklappbar.

Description

Die Erfindung betrifft eine Kompaktierpresse für pulverförmige bis körnige Schüttgüter mit zwei in einer Ebene angeordneten, gegenläufig angetriebenen Walzen, die mit Lagerböcken in einem Walzenständer gelagert und von denen mindestens eine Walze als Loswalze ausgebildet und an Krafterzeugern nachgiebig abgestützt ist und die jeweils an jedem ihrer beiden Enden einen eigenen elektromotorischen Antrieb aufweist, wobei die Antriebe der Loswalze von ihr getragen sind.
Kompaktierpressen dieser Art sind bekannt ( DE 37 31 934 A1 ). Bei diesen Kompaktierpressen erfolgt in der Regel die Zufuhr von Schüttgut in den Walzenspalt aus einem Fülltrichter über Einspeiseschnecken, die im Schüttgut schon einen gewissen Druck aufbauen. Die Walzen werden von einer Seite über ein untersetzendes Verteilergetriebe von einem Elektromotor angetrieben. Da die Verteilung des in den Walzenspalt eingespeisten Schüttgutes über die Walzenlänge nicht gleichmäßig ist, aber ein im wesentlichen konstanter Pressdruck über die Länge der Walzen gewünscht wird, ist mindestens eine Walze als Loswalze ausgebildet und an Krafterzeugern nachgiebig pendelnd abgestützt. Das führt bei vorgegebener Geometrie zu einer Verminderung der Drehmomentbelastung an den Antriebswellen der Walzen und/oder zur Installation einer möglichen höheren sich frei bewegen, ohne dass dafür die bei stationären Antrieben sonst üblichen an den Walzenenden über Kardanwellen angeschlossenen Verteilergetriebe erforderlich wären, die konstruktiv aufwendig wären und einen erheblichen Wartungsaufwand erforderten. Darüber hinaus kommt es wegen der auf den Walzenenden angeordneten Antriebe nicht zu einer einseitigen und ungleichmäßigen Belastung der Walzen, so daß ein gleichmäßiger Pressdruck über die Walzenlänge gewährleistet ist.
Sowohl bei der vorbeschriebenen bekannten Kompaktierpresse als auch einer weiteren bekannten anderen Kompaktierpresse ( US-A-3899965 ) sind die Walzen in einer horizontalen Ebene nebeneinander angeordnet. Bei dieser anderen bekannten Kompaktierpresse sind sie in dieser Ebene in einem Walzenständer verschiebbar gelagert. Angetrieben werden die beiden an nur einem Ende miteinander über ein Getriebe gekoppelten Walzen von einem gemeinsamen Antrieb. Der Walzenständer wird von einem Unterteil und einem Oberteil sowie zwei diese beiden Teile miteinander verbindenden Brückengliedern gebildet. Durch Lösen der Steckbolzen von den Brückengliedern (können die Brückenglieder) nach außen geschwenkt werden, so dass die Walzen zu beiden Seiten ausgebaut werden können, sofern vorher auch der einzige Antrieb abgekoppelt worden ist. Der Ausbau der Walzen gestaltet sich also recht aufwendig.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kompaktierpresse für Schüttgüter der eingangs genannten Art zu schaffen, deren Montage und Demontage einen geringen Aufwand erfordert.
Diese Aufgabe wird mit einer Kompaktierpresse der eingangs genannten Art gelöst, bei der der Walzenständer bei vertikaler Aufstellung aus zwei getrennten Teilen, und zwar einem Unterteil mit der einen Walze und einem am Unterteil über ein Schwenklager gelagerten und verriegelbaren Oberteil mit der Loswalze besteht, wobei das Oberteil über das Schwenklager aufklappbar ist.
Die erfindungsgemäße Kompaktierpresse ist im Herstellungsaufwand sehr günstig, weil für den Antrieb herkömmliche Komponenten und keine teuren Spezialgetriebe mit aufwendigen Gelenkwellen benötigt werden. Da der Antrieb von beiden Walzenenden aus erfolgt, können die Antriebe selbst vergleichsweise klein dimensioniert sein. Auch das bedeutet gegenüber einseitigen entsprechend größeren Antrieben Kostenvorteile. Da zumindest die Antriebe der Loswalze von der Loswalze getragen sind, ergibt sich eine in Betrieb konstante Traglast unabhängig von der Stellung der Loswalze. Das bedeutet, dass im Betrieb der Pressdruck über die Walzenlänge unabhängig von den Antrieben und der Walzenstellung ist. Der Pressdruck hängt allein von den Krafterzeugern ab. Da zumindest die Loswalze ihre Antriebe trägt, sind die Voraussetzungen für eine leichte Montage gegeben, denn die Walzen können nach Aufklappen des Oberteils mit ihren elektromotorischen Antrieben nach oben ausgebaut werden.
Um bei einer Zweiwalzenkompaktierpresse die ohne individuelle Antriebe ausgebildeten Walzen mitsamt ihren Lagerböcken möglichst einfach und schnell montieren und demontieren zu können, ist eine andere Lösung bekannt ( DE 100 18 271 A1 ), bei der der Walzenständer vertikal in zwei Rahmen aufgeteilt ist, die mit zwei an den Stirnseiten der Walzen um senkrecht zu den Walzenachsen liegendende Achsen und von den Walzenstirnseiten weg schwenkbar sind, so daß die Walzen mitsamt ihren Lagerböcken aus dem Walzenständer nach oben frei entnommen werden können.
Es versteht sich, daß bei der erfingungsgemäßen Kompaktierpresse die beiden Walzen mit gleichem Drehmoment am Walzenspalt und in der Regel auch mit gleicher Umfangsgeschwindigkeit angetrieben werden müssen. Dies lässt sich bei Einzelantrieben im Vergleich zu einem
Verteilergetriebe wesentlich leichter und weniger aufwendig dadurch verwirklichen, daß die Elektromotore der Antriebe einer jeden Walze über eine elektrische Welle miteinander verbunden sind. Dies lässt sich sowohl auf jede Walze bezogen verwirklichen als auch auf die Antriebe der Walzen untereinander.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert. Im einzelnen zeigen

Figur 1: eine Kompaktierpresse in Vorderansicht,
Figur 2: die Kompaktierpresse gemäß Figur 1 in Aufsicht und
Figur 3: die Kompaktierpresse gemäß Figur 1 in Seitenansicht.

Die in der Zeichnung dargestellte Kompaktierpresse für pulverförmige bis körnige Schüttgüter weist zwei vertikal übereinander angeordnete, gleichformatige Walzen 1,2 auf, die mit als Einbaustücke ausgebildeten Lagerböcken 3,4,5,6 in entsprechenden Fenstern 7,8,9,10 eines zweiteiligen Walzenständers 11 gelagert sind. Das Oberteil 11a des Walzenständers 11 ist an dessen Unterteil 11b über ein Schwenklager 12 in Richtung eines Doppelpfeils P₁ aufklappbar gelagert und mittels eines Verriegelungsbolzens 13 für den Pressenbetrieb verriegelbar.
Die Unterwalze 2 ist mit Ihren Lagerböcken (Einbaustücken) 5,6 in den zugehörigen Fenstern 9,10 des Unterteils 11b des Walzenständers 11 als Festwalze gelagert. Die Lagerböcke 5,6 werden dabei von lösbaren Einsätzen 14,15 gehalten. Die Lagerböcke 3,4 (Einbaustücke) der Oberwalze 1 sind an als hydraulische Zylinderkolbenanordnung ausgebildeten Krafterzeugern 16,17 abgestützt, so daß die Oberwalze in vertikaler Richtung, wie Doppelpfeil P₂ andeutet, beweglich und damit eine Loswalze ist. Durch doppelseitige Beaufschlagung der Oberwalze durch die Krafterzeuger 16,17 ist die Möglichkeit der Einstellung des Walzenspaltes gegeben.
Beide Walzen 1,2 sind jeweils an ihren beiden Enden mit elektromotorischen Antrieben verbunden. So ist die Unterwalze 2 mit ihren beiden Wellenstümpfen 2a, 2b über Untersetzungsgetriebe 19a, 19b mit Elektromotoren 18a, 18b verbunden. Die Untersetzungsgetriebe 19a, 19b stehen selbständig auf einer Bodenplatte 20, auf der auch der Walzenständer 11 steht.
Die Oberwalze 1, also die Loswalze, trägt an ihren Wellenenden 1a, 1b Untersetzungsgetriebe 21a, 21b und daran angekoppelte Elektromotore 22a, 22b. Die erforderliche Drehmomentabstützung dieser elektromotorischen Antriebe 21a, 22a, 21b, 22b erfolgt über die in den Fenstern 7,8 geführten Lagerböcke (Einbaustücke) 3,4.
Um die Walzen 1,2 an ihren beiden Enden mit gleichem Drehmoment anzutreiben, sind sie über eine elektrische Welle W miteinander verbunden, wie in Figur 1 schematisch angedeutet ist.
Die Demontage und Montage der Walzen 1, 2 erfolgt auf denkbar einfache Art und Weise. Nach Lösen des Verriegelungsbolzens 13 kann das Oberteil 11a aufgeklappt werden. Nach Abkuppeln der Krafterzeuger 16, 17 kann die Oberwalze 1 gemeinsam mit ihren elektromotorischen Antrieben 21a, 22a, 21b, 22b ausgebaut werden, während die Unterwalze 2 erst nach Lösen der Einsätze 14, 15 und Abkuppeln von ihren stationär aufgestellten elektromotorischen Antrieben 18a, 19a, 18b, 19b nach oben ausgebaut werden kann, es sei denn, daß deren stationäre Aufstellung auf der Bodenplatte 20 demontiert wird.

Claims

Kompaktierpresse für pulverförmige bis körnige Schüttgüter mit zwei in einer Ebene angeordneten, gegenläufig angetriebenen Walzen (1, 2), die mit Lagerböcken (3, 4, 5, 6) in einem Walzenständer (11) gelagert und von denen mindestens eine Walze (1) als Loswalze ausgebildet und an Krafterzeugern (16, 17) nachgiebig abgestützt ist und die jeweils an jedem ihrer beiden Enden (1a, 1b, 2a, 2b) einen eigenen elektromotorischen Antrieb (18a, 18b, 19a, 19b, 21a, 21b, 22a, 22b) aufweist, wobei die Antriebe (21a, 21b, 22a, 22b) der Loswalze (1) von ihr getragen sind,
dadurch gekennzeichnet, daß der Walzenständer (11) bei vertikaler Aufstellung aus zwei getrennten Teilen (11a, 11b), und zwar einem Unterteil (11b) mit der einen Walze (2) und einem am Unterteil (11b) über ein Schwenklager (13) gelagerten und verriegelbaren Oberteil (11a) mit der Loswalze (1) besteht, wobei das Oberteil (11a) über das Schwenklager (13) aufklappbar ist.
Kompaktierpresse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Elektromotore (18a, 18b, 22a, 22b) der Antriebe (18a, 18b, 19a, 19b, 21a, 21b, 22a, 22b) einer jeden Walze (1, 2) über eine elektrische Welle (W) miteinander verbunden sind.
Kompaktierpresse nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Elektromotore (18a, 18b, 22a, 22b) der Antriebe (18a, 18b, 19a, 19b, 21a, 21b, 22a, 22b) aller Walzen (1, 2) über eine elektrische Welle (W) miteinander verbunden sind.