Die vorliegende Erfindung betrifft ein Karussell nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Ein solches Karussell weist einen oberen an einem zentralen Mast
gelagerten Drehträger auf, an dessen Umfangsbereich nach außen/innen
schwenkbare Tragstangen angeordnet sind, an denen Gondel- oder Sitzträger
befestigt sind.
Aus der EP 0 325 783 ist ein Karussell bekannt, das einen um einen
zentralen Mast drehbaren Drehkranz aufweist, an dessen Enden jeweils um eine
im wesentlichen vertikale Achse drehbare Gondelträger angeordnet sind, die
mehrere hängende Gondeln aufweisen. Bei einer Drehung des Gondelträgers
werden die einzelnen Gondeln aufgrund ihrer freibeweglichen Aufhängung am
Gondelträger unter Fliehkraffeinfluß nach außen um die Drehachse des
Gondelträgers ausgelenkt. Die Gondeln führen eine kreisförmige Bewegung um
die Achse des Gondelträgers aus und bei Berücksichtigung der Befestigung der
Gondelträger am Drehkranz vollziehen die einzelnen Gondeln gegenüber dem
Zentralmast eine im Kreis umlaufende Spiralbewegung.
Zur Erhöhung des Fahrreizes ist dabei vorgesehen, die Drehachse des
Drehkranzes gegenüber der Vertikalen um einen Winkel auszulenken, so daß
neben der dargestellten Bewegung eine zusätzliche vertikale Auf- und
Abwärtsbewegung der Fahrgastgondeln auftreten kann.
Aus der DE 29 52 032 ist ein Karusselll mit einem zentralen Mast und
oberen um die Mastachse drehbaren Trägern bekannt, die an ihren Enden
Gondeln tragen, die jeweils um eine in Umfangsrichtung der Träger verlaufende
Achse schwenkbar sind. Die einzelnen Arme können während der Fahrt vertikal
auf- und abbewegt werden.
Bei einem sogenannten Kettenkarussell sind an einem um einen zentralen
Mast drehbaren Drehträger eine Velzahl von über Ketten frei aufgehängten
Fahrgastsitzen befestigt, die bei Drehung des Drehträgers unter Fliehkrafteinfluß
nach außen ausgelenkt werden. Dabei ist es auch bekannt, über eine
Winkelstellung der Drehachse des Drehträgers einen sogenannten Wellenflug zu
erzielen. Anstelle der Verwendung von Ketten ist es auch bekannt, die
Fahrgastsitze über starre Stangen an dem Drehträger hängend zu befestigen.
Der Nachteil solcher Ketten- oder Stangenkarussells liegt darin, daß während
einer Fahrt die Fahrgastsitze lediglich eine kreisförmige Bewegung, eventuell mit
zusätslicher Horizontalbewegung, ausführen, wobei aufgrund des
Fliehkrafteinflusses der gesamte Innenbereich des Karussells während der Fahrt
unbenutzt ist.
Aus dem DE-GM 72 01 854 ist ein Karussell mit mehreren Auslegern
bekannt, die an einem eine vertikale Achse drehbaren Mittelteil befestigt sind.
Die Ausleger sind um tangential zum Mittelteil verlaufende Achsen schwenkbar
sowie durch Antriebskraft anhebbar ausgebildet. An den Enden der Ausleger
sind drehbare frei hängende Sitzkorbträger befestigt.
Die DE 32 34 279 zeigt ein Karussell mit mehreren Fahrgastgondeln, die
an Auslegern über frei schwenkbare Gondelarme aufgehängt sind. Mitteils
Kraftgeber können die Gondeln über die Fliehkraftstellung hinaus frei
schwenkbar bewegt werden.
Der Gegenstand der DE 87 01 462 bezieht sich auf ein ähnliches
Fahrgeschäft mit starren Auslegern, die durch Krafteinwirkung in radialer
Richtung zur Zentralsäule bewegbar sind, wobei die Gondeln an den Auslegern
frei schwenkbar angehängt sind.
Aus der DE 89 08 896 ist ein Rundfahrgeschäft mit radialen durch
Kraftbetätigung verschwenkbaren Armen bekannt, bei denen die an den Armen
befestigten Gondeln ebenfalls kraftbetätigt verschwenkt werden können, die
zusätzlich mit einer drehbaren Pendelachse ausgestaltet sind.
Schließlich zeigt die DE-PS 44 689 die Möglichkeit der Ausbildung einer
gegenläufigen Bewegung jeweils gegenüberliegender Fahrgastgondeln.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein neuartiges Karussell der im
Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Art anzugeben, das eine Steigerung
des Fahrgefühls ermöglicht, das nur eine geringe Standfläche erfordert, flexibel
steuerbar ist, aber gleichwohl eine hohe Nutzfrequenz bieten kann.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die im Anspruch 1 angegebene
Erfindung. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in Unteransprüchen
angegeben.
Gemäß der Erfindung ist vorgesehen, daß die Tragstangen für die Gondel- oder
Sitzträger durch eine gesteuerte Krafteinwirkung gegenüber der Umlaufbahn
des Drehträgers nach außen/innen verschwenkbar sind, wobei die
Schwenkachse der Tragstangen am Drehträger schräg zur Radial- und zur
Umfangsrichtung des Drehträgers verläuft. Der Flugradius der Gondel- oder
Sitzträger kann je nach Wunsch eingestellt werden. Es ist damit möglich, den
Flugradius sowohl weit nach innen zum Mast hin zu verschieben als auch weit
nach außen auszulenken, und zwar über den Bereich hinaus, der aufgrund des
Fliehkrafteinflusses sich bei frei aufgehängten Gondel- oder Sitzträgem ergeben
würde. Die auf diese Weise mögliche Festlegung der Flugbahn erlaubt es
beispielsweise, den Betriebsraum des Karussells an einen begrenzten Raum auf
einem Jahrmarkt anzupassen. Es wird damit auch möglich, die Standfläche des
Karussels noch weiter zu verkleinem, wenn beispielsweise zum Ein- und
Aussteigen der Fahrgäste die Tragstangen gegenüber ihrer freihängenden
Position zum Mast hin etwas ausgelenkt werden, und damit der Außenumfang
der Fläche der Sitz- oder Gondelträger in der Grundstellung sehr klein wird.
Wenn eine nach innen zum Mast hin ausgelenkte Tragstange in einem
Winkel von beispielsweise 30° - 60° zur Radialrichtung eines Tragarms in der
Ebene des Drehträgers verläuft, kann eine weite Auslenkung der Tragstange
nach innen vorgenommen werden, ohne daß die Gefahr besteht, daß die
Sitzträger oder Gondelträger mit dem zentralen Mast bzw. dessen Umkleidung in
Berührung kommen, da die Sitze oder Gondelträger lediglich bis zur
Tangentialrichtung zum Mast bzw. dessen Umkleidung ausgelenkt werden.
Vorzugsweise verläuft die Schwenkachse der Tragstangen in der Ebene
des Drehträgers, insbesondere in einer horizontalen Ebene. Es kann jedoch auch
vorgesehen sein, die Schwenkachse gegenüber der Ebene des Drehträgers in
einem von dieser Ebene abweichenden Winkel anzuordnen, so daß eine
Auslenkung der Tragstangen in Radialrichtung eine entsprechende Vor- bzw.
Rückwärtsbewegung der Tragstange in Umfangsrichtung des Drehträgers
bewirkt.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Tragstange in
zwei Teilstangen unterteilt, die über ein Drehgelenk miteinander verbunden sind.
Die erzeugte Auslenkung der Teilstangen bewirkt, daß die untere über das
Drehgelenk an der oberen Teilstange befestigte Teilstange eine Zusatzbewegung
um das Drehgelenk ausführen kann. Wenn die vorzugsweise frei bewegliche
Drehachse des Drehgelenks im insbesondere rechten Winkel zur Drehachse des
Gelenks zwischen oberer Teilstange und Drehträger verläuft, vollziehen die Sitz- oder
Gondelträger durch pendelndes Schwenken um das Drehgelenk eine
Zusatzbewegung, die je nach Längenverhältnisse der Teilstangen eine
kreisförmige oder ovale Bewegung der Sitz- und Gondelträger um die Enden des
Drehträgers bewirkt. Die Drehachse des Drehgelenks ist vorzugsweise mit einer
Bremseinrichtung versehen, um z. B. nach Ende einer Fahrt einen schnellen
Stillstand des Karussells zu erreichen. Die Bremseinrichtung kann durch
Gasfedem, Bremsbacken, Hydraulikzylinder oder auch Zugfedem realisiert sein.
In besonders vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß
das Verschwenken der Tragstangen von in Umfangsrichtung des Drehträgers
aufeinanderfolgenden Tragstangen gegenüber dem Umfangskreis des
Drehträgers gegensätzlich nach innen und außen erfolgt. Hierdurch können sich
die Sitz- und Gondelträger an den Enden zweier aufeinanderfolgender
Tragstangen beim Ausschwenken nicht gegenseitig behindern, da jeweils nur
jede zweite Tragstange nach innen ausgelenkt ist, während die dazwischen
liegende Tragstange nach außen ausgeschwenkt wird. Diese Gestaltung der
Erfindung weist den besonderen Vorteil auf, daß die Gondel- und Sitzträger sehr
eng gestaffelt am Umfang des Drehträgers angeordnet werden können, ohne daß
bei einer Verschwenkung der Tragstangen nach innen eine gegenseitige
Berührung der Sitz- oder Gondelträger verschiedener Tragstangen möglich wäre.
Diese Maßnahme ist auch insoweit von besonderem Vorteil, als damit die
Standfläche des Karussells noch kleiner gehalten werden kann, wobei gleichwohl
eine hohe Nutzungsfrequenz möglich ist, da während einer Fahrt praktisch
ständig der gesamte Karussellraum durch die abwechselnde Verschwenkung der
Sitz- oder Gondelträger nach innen/außen benutzt wird. Obgleich das Karussell
damit eine Nutzung ähnlich einem Kettenkarussell erlaubt, läßt sich ein
zusätzliches Fahrgefühl dadurch erreichen, daß eine nach Innen/Außenverschwenkung
möglich ist, welches bei üblichen Kettenkarussells nicht
möglich ist.
Damit eine wiederkehrende Folge von Schwenkbewegungen nach
außen/innen möglich ist, sollte das Karussell vorzugsweise eine paarige Zahl von
Armen des Drehträgers bzw. der Tragstangen aufweisen.
Die Schwenkbewegung der Tragstangen kann mittels mechanischer
Krafteinleitung, beispielsweise Seilzug, Kette oder dergleichen, durch Hydraulik- oder
Pneumatikantrieb oder elektromotorisch erfolgen. Zum abwechselnden Ein- und
Ausschwenken der Tragstangen können die Bewegungen
aufeinanderfolgender Tragstangen durch ein geeignetes Steuerungsgerät
miteinander synchronisiert werden. Wenn ein Karussell einen Drehträger mit nur
wenigen, z. B. vier Armen verwendet, kann auch auf die Synchronisation der
Ausschwenkung der Tragarme verzichtet werden. Die einzelnen Tragarme
weisen dann soviel Bewegungsfreiheit auf, daß eine gegenseitige Behinderung
nicht auftritt.
Wenn die Ein- und Ausschwenkgeschwindigkeit auf die Tragstangenlänge
angepaßt wird, läßt sich das Aus- und Einschwenken der Tragstangen nach Art
einer Pendelbewegung realisieren, so daß der Energieaufwand zum Ein- oder
Ausschwenken sehr gering gehalten werden kann.
In besonderer Ausgestaltung der Erfindung kann das Ein- und
Ausschwenken der Tragstangen auch auf wenige oder wechselnd betätigte
Tragstangen beschränkt werden.
Zur noch weiteren Erhöhung des Fahrgefühls kann vorgesehen sein, den
Drehträger in Vertikalrichtung anhebbar und absenkbar auszugestalten. Ferner
kann der Drehträger um eine Achse drehbar sein, die im Winkel zur Vertikalen
verläuft, so daß zusätzlich eine Vertikalbewegung der Fahrgastträger bzw.
-gondeln während des Umlaufs um den Mast erreichbar ist. Es ist auch eine
Wellenbewegung durch eine drehbare Schrägachse des Drehträgers möglich.
Die am unteren Ende der Tragstangen befestigten Sitzträger oder Gondeln
können insgesamt oder über eigene Achsen parallel zur Achse der Tragstangen
drehbar, falls gewünscht, auch durch gesonderten Antrieb, befestigt sein. Es kann
auch vorgesehen sein, Sitzträger zusätzlich um eine in Ruhestellung horizontale
Achse drehen zu lassen, so daß auch Überschlagbewegungen der Sitzträger
möglich sind.
Vorzugsweise sind jeweils fünf Sitzträger paarweise um 72° versetzt
gegeneinander am unteren Ende der Tragstangen angeordnet.
In einer besonderen Ausführungsform der Erfindung weist der Drehträger
des Karussells vier Arme auf, die jeweils fünf x zwei Sitze enthalten, so daß die
Gesarrtkapazität des Karussells für eine Fahrt 40 Personen beträgt.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels näher
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Schrägansicht eines erfindungsgemäßen
Karussells im Betrieb,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht eines Arms des Karussells mit ausgelenktem
Tragarm, und
- Fig. 3
- eine Aufsicht auf ein erfindungsgemäßes Karussell in Ruhestellung,
wobei zur besseren Darstellung die Enden zweier Arme des
Drehträgers weggelassen wurden.
Fig. 1 zeigt einen zentralen Mast 1, an dessen Oberseite ein Drehträger 2
drehbar gelagert ist. Sofem gewünscht, kann die Drehachse des Drehträgers 2
gegenüber der Achse des Mastes um einen Winkel gegenüber der Vertikalen
ausgelenkt sein, wobei die Drehachse selbst umlaufend ausgebildet sein kann.
Entsprechende Einrichtungen zur Änderung der Drehachse sind aus dem Stand
der Technik bekannt.
Der Drehträger weist im Ausführungsbeispiel sechs Arme 10 auf, an deren
Enden jeweils Tragstangen 3 über ein Gelenk 8 in einer Gabel 7 hängend
befestigt sind. Die Zahl der Dreharme kann ohne weiteres geändert werden, z. B.
auf vier. Die Drehachse der Tragstangen 3 verläuft nicht tangential zum
Drehträger, sondern in einem Winkel von 30° - 60° zur Tangente, so daß das
Verschwenken einer Tragstange dazu führt, daß die Schwenkebene der
Tragstange etwa tangential zum Mast bzw. dessen Umkleidung verläuft. Die
Tragstangen 3 werden durch Krafteinwirkung nach außen/innen verschwenkt, so
daß sie, wie dargestellt, eine weite Auslenkung nach außen erfahren können,
aber auch eine weite Auslenkung nach innen vollziehen können. Das
Verschwenken wird beispielsweise durch einen Seilzug 13 über eine Seilscheibe
14 bewirkt, die auf der Schwenkachse 8 in der Gabel 7 befestigt ist.
An der rechten Seite von Fig. 1 ist eine Tragstange 3 gezeigt, die aus zwei
Teilstangen, einer oberen Teilstange 5 und einer unteren Teilstange 6 besteht, die
über ein Drehgelenk 9 miteinander verbunden sind. Die Gelenkachse des
Gelenks 9 verläuft insbesondere rechtwinklig zur Drehachse 8 zwischen
Tragstange 3 und Drehträger 2 und ist frei drehbar. In einer nicht dargestellten
Ausführungsform ist es auch möglich, das Gelenk 9 durch Krafteinwirkung (z. B.
elektromotorisch) zu steuern, um bestimmte Flugbahnen je nach Wunsch
einzustellen.
Eine freie Bewegung des Gelenks 9 bewirkt, daß beim Ausschwenken bzw.
Einschwenken der Tragstange 3 die untere Teilstange 6 pendelnd um das
Gelenk 9 geschwenkt wird, so daß die Gondel- oder Sitzträger 4 beim Aus- oder
Einschwenken gegenüber dem Drehträger 2 eine Kreis- oder Ellipsenbewegung
vollziehen. Die Form der Ellipse bestimmt sich dabei durch die
Längenverhältnisse der Teilstangen 5 und 6. Die freie Bewegung kann auch
dadurch eingeschränkt werden, daß dem Gelenk 9 eine Bremseinrichtung
zugeordnet wird, z. B. Gasdruckzylinder, Bremsbacken oder Zugfedern. Dadurch
wird das ungesteuerte Pendeln minimiert.
Die Darstellung zeigt deutlich, daß im Gegensatz zu einem Kettenkarussell
eine ständige Bewegung der Gondel- oder Sitzträger im Karussellraum
erreichbar ist. Obgleich auch eine Bewegung des Karussells möglich ist, bei der
die Tragstangen 3 allein aufgrund der Fliehkraft der Sitz- oder Gondelträger 4
ausgelenkt werden, so daß sich eine kreisbahnförmige Bewegung der Sitz- oder
Gondelträger ergibt, wird gemäß der Erfindung bevorzugt,. daß am Umfang des
Drehträgers 2 aufeinanderfolgende Tragstangen 3 jeweils insbesondere
abwechselnd nach innen und außen geschwenkt werden. Wenn die
Geschwindigkeit des Verschwenkens an die Tragstangenlänge 3 angepaßt wird,
läßt sich eine natürliche Pendelbewegung unterstützen, so daß lediglich die
Pendelverluste auszugleichen sind, so daß der Energiebedarf zum Erhalt der
Schwenkbewegungen relativ klein ist. Mit ausreichend bemessener Kraft kann
ein weites Ausschwenken der Gondel- oder Sitzträger 4 nach außen und innen
erreicht werden, wobei die Pendelbewegung um eine Kreisbahn erfolgt, die sich
aufgrund der Fliehkraftverhältnisse bei einer Fahrt einstellen würde.
In einer Weiterbildung der Erfindung kann auch vorgesehen sein, die
Tragstangen 3 teleskopisch auszubilden, um veränderte Schwenkfrequenzen zu
ermöglichen. Wenn die Tragstangen an einer auslenkbaren Feder angeordnet
sind, verkürzt sich die Tragstangenlänge beim Verschwenken nach innen,
während sie sich beim Ausschwenken nach außen verlängert, so daß ein noch
weiterer Fahrgefühleffekt hervorgerufen werden kann.
Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht eines Armes des Drehträgers 2 mit
angelenkter Tragstange. Mittels eines Seilzuges 13 um die Seilscheibe 14 kann
das Ausschwenken der Tragstange 3 ausgeführt werden. Die Seilführung verläuft
um die Seilscheibe 14 und die Umlenkscheiben 15, 16 sowie die Steuerscheibe 17.
Durch Drehung der Steuerscheibe 17 erfolgt eine Drehung der Seilscheibe 14,
und damit ein Ausschwenken der mit der Seilscheibe 14 verbundenen
Tragstange 3. Die Steuerscheibe 17 kann gleichzeitig ein Ausschwenken aller
Tragstangen 3 an den verschiedenen Armen des Drehträgers 2 hervorrufen,
wobei die Drehrichtung der Seilscheiben 14 auf dem Drehträger 2
aufeinanderfolgender Tragarme 10 jeweils entgegengesetzt gerichtet ist,
beispielsweise durch Über-Kreuz-Führung des zugehörigen Seilzuges. Bei nur
wenigen Armen am Drehträger, z. B. vier, kann auch auf die Synchronisation und
die Kopplung aufeinanderfolgender Tragstangen verzichtet werden.
Das Verschwenken der Tragstange 3 nach außen erfolgt um einen Winkel
20. Ein entsprechendes Einschwenken nach innen kann um den gleichen Winkel
erfolgen, ohne daß dies zwangsweise notwendig wäre. Um die zum
Ausschwenken benötigte Energie möglichst gering zu halten, erfolgt das
Ausschwenken der Tragstangen in gleiche Winkel nach außen und innen von
einer Ruhestellung ausgehend, die sich durch die Fliehkraftverhältnisse der
Tragstangen bei der Drehung des Karussells ergeben.
Fig. 2 zeigt einen Drehträger 2, der sich im rechten Winkel um die
Zentralachse 18 des Mastes 1 dreht. Die Drehung des Drehträgers 2 kann jedoch
auch um eine fest eingestellte oder umlaufende Schrägachse erfolgen, so daß
während der Drehung um die Drehachse auch eine vertikale Auf- und
Abbewegung der Sitz- oder Gondelträger aufgrund eines Anhebens oder
Absenkens der Enden der Arme 10 des Drehträgers möglich ist.
Der Drehträger kann außerdem insgesamt in der Höhe angehoben werden.
An den unteren Enden der Tragstangen sind in Fig. 2 paarweise
angeordnete Sitze 11, 12 dargestellt. Diese können fest angeordnet sein. Die
gesamte Sitzgruppe kann jedoch auch um die Längsachse der unteren
Teilstange 6 frei oder zwangsgetrieben drehbar ausgebildet sein. Ferner können
die Sitze auf einem an der Tragstange 6 befestigten Sitzträger angeordnet sein
und gegenüber dem Sitzträger einzeln oder in Gruppen beweglich sein. Dabei ist
es auch möglich, daß die Sitze 11, 12, einzeln oder paarweise um eine gegenüber
der unteren Teilstange 6 im rechten Winkel verlaufende in Ruhestellung
horizontale Drehachse drehen oder schwenken, wobei auch eine
Überkopfbewegung der Sitze oder Sitzgruppen möglich ist.
Fig. 3 zeigt eine Aufsicht auf ein Karussell nach der Erfindung. Es sind
sechs Arme 10 des Drehträgers 2 dargestellt, wobei zur besseren Darstellung
zwei der Enden der Arme 10 weggelassen wurden. Aus der Figur wird deutlich,
daß die Schwenkebene der die Sitze tragenden Tragstangen 3 gegenüber der
Radialebene der Arme um einen Winkel 19 ausgelenkt ist, so daß ein Nach-Innen-Schwenken
der Tragarme nicht durch den Mast 1 bzw. dessen Verkleidung
behindert wird. Das Ausschwenken nach innen muß zur Sicherheit jedoch so
weit eingeschränkt sein, daß die Fahrgäste beim Ausschwenken einer
Tragstange nach innen nicht mit einem benachbarten Arm des Drehträgers in
Kontakt kommen können. Wenn die Länge der Tragstangen 3 jedoch so kurz
gewählt ist, daß bei einer eingeschwenkten Tragstange die Füße der Fahrgäste in
jedem Fall im Zwischenraum zwischen zwei benachbarten Armen des
Drehträgers 2 verbleiben, kann das Schwenken nach innen praktisch bis zur
Horizontalebene oder auch noch darüber hinaus erfolgen.
Obgleich in Fig. 3 sechs Arme des Drehträgers dargestellt sind, ist darauf
hinzuweisen, daß die Zahl der Arme prinzipiell nicht beschränkt ist. Wenn
symmetrische Verhältnisse des Ein- und Ausschwenkens gewünscht werden,
wird jedoch bevorzugt, eine paarweise Anzahl von Armen vorzusehen. Das Ein- und
Ausschwenken erfolgt vorzugsweise um 70° - 90° gegenüber der durch die
Fliehkraftverhältnisse gegebenen Ruhestellung, so daß sich in der Praxis ein
Nach-Außen-Schwenken um etwa 80° - 100° und ein Nach-Innen-Schwenken
um 60° - 80° gegenüber der Vertikalen ergibt.
Die Steuerung des Karussells umfaßt eine Einstellung des Drehmotors zur
Einstellung der Drehgeschwindigkeit des Drehträgers 2, die Einstellung der
Schwenkbewegung der Tragstangen 3 (um einen festen Betrag oder um einen
einstellbaren Wert), ein eventuelles Kippen der Drehachse des Drehträgers 2 und
ein eventuelles Anheben des Drehträgers 2 sowie ggf. zusätzliche mögliche
Änderungen des Bewegungsablaufes des Karussells. Ferner kann die Drehung
der Sitzträger gesteuert werden. Die Schwenkbewegung der Tragstangen um das
Gelenk 9 kann ebenfalls gesteuert werden. Die Steuerung kann durch Hand
erfolgen, sie wird bevorzugt jedoch programmgesteuert durchgeführt, wobei
unterschiedliche Programmabläufe zur Anwendung kommen können.
In einer Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß auch in
Ruhestellung die Tragarme etwas nach innen geschwenkt werden, um den
Platzbedarf zum Ein- und Aussteigen der Fahrgäste zu verringern. Dadurch
ergibt sich eine kleine Standfläche, obgleich im Betrieb ein weites Auspendeln
der Sitze oder Gondeln nach außen möglich ist.
Bezugszeichenliste
- 1
- Mast
- 2
- Drehträger
- 3
- Tragstange
- 4
- Gondel- oder Sitzträger
- 5
- obere Teilstange
- 6
- untere Teilstange
- 7
- Gabel
- 8
- Schwenkachse
- 9
- Drehgelenk
- 10
- Arm
- 11
- Sitz
- 12
- Sitz
- 13
- Seilzug
- 14
- Seilscheibe
- 15
- Umlenkscheibe
- 16
- Umlenkscheibe
- 17
- Steuerscheibe
- 18
- Zentralachse
- 19
- Winkel
- 20
- Winkel