DEN0007418MA - - Google Patents

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DEN0007418MA
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Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Tag der Anmeldung: 4. Juli 1953 Bekanntgemacht am 9. Mai 1956
DEUTSCHES PATENTAMT
Die Erfindung bezieht sich auf keimtötende Mittel/ die bisher unbekannte Organo-Queeksdlber-Verbindungen von ungewöhnlich hoher bakterizider Wirksamkeit enthalten. . ■
Organo-Quecksilber-Verbindungen haben bereits eine vielseitige Verwendung als Germizide und Fungizide gefunden, insbesondere bei der Behandlung und Konservierung von Holz, Cellulosematerial, Textilgut und Garnen, der Desinfektion von Saatgut, der Schlammkontrolle in Papierfabriken, der Konservierung von Emulsionsfarben, Kosmetika, Klebemitteln, Stärke, Leim und Kaseinkleister, und als Schutz von' Farben, Anstrichen, Lacken und ähnlichen Überzugsmassen gegen Pilzbefall.
■ Derartige Überzüge und Anstriche werden durch viele Pilze schwer· geschädigt, vor allem durch solche der Gattung Pullulariä, Alternaria, Cylindrocephalum, Phoraa, CephalosporiumyStemphylium, Trichothecium, Aspergillus und Penicilliuni. In den subtropischen und tropischen Gegenden treten Verfärbungen und Verschlechterungen von Anstrichen insbesondere durch Einwirkung von Meltau auf; die gleiche Erscheinung ist aber auch in gemäßigten und sogar nördlichen Klimaten zu beobachten, wenn eine entsprechend hohe Feuchtigkeit oder Nässe das Pilzwachstum begünstigt. Das häufige Neuetreichen der Flächen, die infolge des Pilzangriffs gelitten haben oder unansehnlich geworden sind, verursacht enorme Kosten. Auch zur Verhinderung des Wachstums von Meltau auf Anstrichen haben sich Organo-Quecksilber-Verbindungen schon gut eingeführt. :-.-...■■
609 5147421'
N7418IVa/30i
Bei all diesen Anwendungszwecken ist eine möglichst hohe bakterizide Wirksamkeit der Organo-Quecksilber-Verbindung erwünscht, und zwar hauptsächlich aus'folgenden Gründen: Je höher ihre Wirksamkeit . ist, desto billiger wird der gewünschte Aktivitätsgrad erzielt, und je niedriger die Konzentration ist, in der man die Verbindung anwenden muß, desto geringer ist die Vergiftungsgefahr und desto unwahrscheinlicher sind uner- wünschte Nebenwirkungen und Nebenreaktionen. Es besteht daher ein dringendes Bedürfnis an einem Produkt dieser Art, das auch in minimalen Mengen hochaktiv ist.
Das keimtötende Mittel gemäß der Erfindung besitzt diese hohe Wirksamkeit. Es enthält Organo-Quecksilber-Verbindungen , der Zusammensetzung
RHgOOC-CH2-CHR"-COOHgR',
worin R und R' organische Reste bedeuten, wie Aryl, Alkyl, Aralkyl oder eine alicyolistihe Gruppe, die über 1 C-Atom direkt an Hg gebunden und gleich oder ungleich sind, und R" eine Kohienwasserstoffkette von zumindest S C-Atomen ist, die substituiert und nichtsubstituiert, gesättigt oder .,.- nichtgesättigt sein- kann.
Beispiele für geeignete Verbindungen dieser Klasse sind Di-(phenylquecksilber)-dodecenyl-succinat; Di-(tolylquecksilber)-dodeoenyl-succinat; Di-(chlorpfaenylquecksilber) - octenyl - succinat; Di-(naphthylquecksilber) - decenyl - succinat; Phenyl quecksilber, tolylquecksilber- decenyl -succinat; Chlorphenylquecksilber, t-butylphenylquecksilber, y-phenylallylsuccinat; Di-(äthylquecksirber) -dodeceny l· - succinat; Di- (n- octy!quecksilber) - tetradecenyl-succinat; t-Butylphenylquecksilber, Tolylquecks'ilber-dodecenyl-succinat; Di- (phenylquecksilber) -octyl-succinat; Di-(cyclohexylquecksilber)-octenyl-succinat; Di-(phenylquecksilber)-decenylsuccinat; Di-{phenylquecksilber) -octenyl-succinat; Dii-(phenylquecksilber)-tetradecenyljsuccinat und: Di- (phenylquecksilber) -hexadecenyl-succinat.
Diese Verbindungen können in eine anwenduhgsbereite Form überführt werden, indem man sie in Lösungsmitteln löst. Hierfür eignen sich beispielsweise Benzol, Toluol, Xylol, Petroläther, Schwerbenzin, Lackbenzin, Aceton, Terpentinöl und t-Butylbenzol. ·.. ,.- '
Noch zweckmäßiger verwendet man direkt die Lösung, die bei Herstellung der Verbindungen - unter Verwendung der genannten Lösungsmittel als Reaktionsmedium erhalten wird. Diese kann gegebenenfalls mit zusätzlichem Lösungsmittel auf die gewünschte Konzentration verdünnt werden und ist mit Sojabohnen öl, Leinöl, Chlorbenzol, sojaölmodiifizierten Alkydtiarzen u. dgl. mischbar. ' .
Zur Erläuterung der Wirksamkeit der : vorgeschlagenen Verbindungen wird nächstehend Di-(phenylquecksilber)-dodiecenyl-succinat mit einem bekannten Fungizid verglichen.
Man verleibt diese Verbindungen einem Anstrich in einer solchen Menge ein, daß dessen Hg-Gehalt 0,0025% beträgt. Der Anstrich wird dann folgendermaßen geprüft: Ein Bogen Filtrierpapier wird einseitig zweimal mit dem Anstrich überzogen, wobei man den Bogen gleichmäßig in verschiedene Richtungen bürstet, um eine gleichmäßige Tränkung zu bewirken. Vor Aufbringung des zweiten Anstrichs läßt man genügend Zeit verstreichen, daß der erste Anstrich nicht mehr klebrig ist. Nach 48stündigem Trocknen wäscht man die Hälfte der mit der Anstrichmasse getränkten Proben in fließendem Wasser (pH 6,5 bis 7,5; Strömungsgeschwindigkeit etwa 8 1/Std.) aus. Der Prüfbogen wird dann in Vierecke von etwa 3 cm Kantenlänge zerschnitten.
Eine Anzahl Petrischalen (10 cm Durchmesser) wird mit je 35 cm3 eines sterilen Nährmediums aus 30 g Malzextrakt, 15 g Agar und 1000 cm3 destilliertem Wasser gefüllt. Auf die Oberfläche des.· festgewordenen Nährmediums werden etwa 1,25 cm3 einer Suspension von Pullu'laria pullulans als Impfstoff ausgebreitet. Fünf Proben des imprägnierten Papiers werden in siedendes Wasser getaucht und dann fest auf die Mitte des angeimpften Kulturmediums gelegt. Dann bringt man 0,25 cm3 des Impfstoffes auf die Proben auf. Die angeimpften Proben werden 4 Wochen bei 28 bis 300 und einer relativen Feuchtigkeit von ,80 bis 85% bebrütet und dann geprüft.
Parallel hierzu wird ein Versuch mit dem gleichen Anstrich bei gleicher Behandlung durchgeführt, wobei man jedoch an Stelle des Di-(phenylquecksilber) -dodecenyl-succinats nunmehr Phenylquecksilbernaphthenat verwendet, das im Handel erhältlich ist und als ausgezeichnetes Mittel zur Verhinderung von Pilzbefall gilt. Gleichzeitig werden unter Verwendung der doppelten Phenylquecksil'bernaphthenatmenge im Anstrich (0,005 °/° Hg) Versuche durchgeführt.
Die mit . Di^phenylquecksilber^dodecenyl-succinat behandelten Proben lassen keinerlei Wachstum erkennen. Tatsächlich zeigen auch die nicht ausgewaschenen Proben auf der Oberfläche der Petrischale eine definierte Zone einer Inhibitorwirkung. Im Gegensatz dazu zeigen alle mit Phenylquecksilbernaphthenat behandelten Proben ein Wachstum, und zwar die nicht ausgewaschenen Proben ein mäßiges und die ausgewaschenen Proben ein mittleres bis starkes Wachstum.
. Dies zeigt eindeutig die hervorragende Wirkung der untersuchten Verbindung gemäß der Erfindung. Ähnliche Versuche mit den anderen oben beispielsweise angeführten Verbindungen ergeben gleichfalls eine außerordentlich hohe bakterizide Wirksamkeit. . -
Die Verbindungen gemäß der Erfindung können in einem weiten Löslichkeitsbereidh — dem jeweils geforderten Verwendungszweck entsprechend — hergestellt werden. Sie eignen sich insbesondere für die oben angegebenen Verwendungszwecke, vor allem zum Schutz von Anstrichen, und die angestrebte Schutz wirkung wird auf Grund ihrer hohen Wirksamkeit bereits bei Anwendung in verhältnismäßig starker Verdünnung erhalten; so besitzen sie nicht nur in Anstrichen eine fungizide und bakterizide Wirkung, sondern auch bei der Konservierung
514/421
N 7418IVa/3Oi
von Leder, Holz, Textilgut, Kaseinlösutigen, Celluloseprodukten u. dgl.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH:
    Keimtötendes Mittel, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Verbindungen der Zusammensetzung
    RHgOOC-CH2-CHR"-COOHgR',
    worin R und R' organische Reste bedeuten, wie Aryl, Alkyl, Aralkyl oder eine alicyclische to Gruppe, die mittels eines Kohlenstoffatoms direkt an Quecksilber gebunden und gleich oder ungleich sind, und R" eine Kohlenwasserstofrkette mit mindestens 5 C-Atomen bedeutet, die substituiert oder nichtsubstituiert, gesättigt oder nichtgesättigt sein kann.

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