DE99513C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 14: Dampfmaschinen.

JAMES ED. SCHUMACHER in COBLENZ. Steuerung an Dampfmaschinen.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 27. Mai 1897 ab.

■ Die Erfindung betrifft eine Umsteuerung für Maschinen mit Drehschiebern, deren Schieberspiegel derart mit Kanälen versehen ist, dafs durch Drehen die Spiegel mit ihren Kanälen vor andere Kanäle der Cylinder gebracht werden.

Vorliegende Neuerung kann sowohl bei horizontalen als bei verticalen Maschinen benutzt werden. In der Zeichnung ist sie an einer horizontalen Maschine gezeigt, z. B. zur Benutzung an einem Motorwagen, der mit zwei Cylindern versehen ist.

■Fig. ι zeigt eine Seitenansicht,

Fig. 2 eine Endansicht,

Fig. 3 eine theilweise Schnittansicht,

Fig. 4 eine Schnittansicht nach Linie x-x der Fig. 3 und 5 durch den Cylinder,

Fig. 5 eine Ansicht gegen die Expansionsscheiben,

. Fig. 6 einen Schnitt durch den Schieberspiegel, der behufs Umsteuerns gedreht wird.

Ein oder mehrere, am besten zwei doppelt wirkende Cylinder A B (Fig. 3) sind in geeigneter Entfernung von einander angebracht. In der Zeichnung sind die beiden Cylinder parallel mit dem Schieberkasten, welcher zwischen ihnen angeordnet ist. Die Cylinder sind mit den Kanälen A²A⁴B¹B³ und mit den Kolben DE versehen.

Die Kanäle Ĺ A* B¹ B³ in jedem Cylinder sind durch geeignete Kanäle L, M, N und O mit dem cylindrischen Drehschieberkasten P verbunden, nämlich der Kanal A² durch den Kanal L, der Kanal A* durch den Kanal M, der Kanal B¹ durch den Kanal N und der Kanal B³ durch den Kanal O, und beide Cylinder werden von einem einzigen Drehschieber S bethätigt, welcher in dem Ventilgehäuse rotirt. Das Schiebergehäuse P ist wie folgt construirt und kann aus einzelnen Theilen bestehen. Im vorliegenden Falle ist der Sitz (Fig. 3, 4 und 6), der nur beim Umsteuern der Maschine bewegt wird und auf welchem der Drehschieber und die Expänsionsplatte ruhen, mit Ringkanälen ι bis 4 versehen. Sie stehen in Verbindung mit den Kanälen 5 bis 8. Dieser innere Theil ist in dem Schiebergehäuse P, welches die Auslafsöffnungen, die mit 9 bezeichnet sind, enthält, vorgesehen. Dieser Schiebersitz ist gezeigt, wie er mittelst des Randes q und des Ringes q¹ (Fig. 3 und 6) in seiner Lage zum Gehäuse P gehalten wird. Das Gehäuse P ist an den Enden mit einem Deckel Q. bezw. Q¹ versehen. Durch den mit den Ringkanälen 1 bis 4 versehenen Mittelkörper oder Schiebersitz des Gehäuses P geht eine Bohrung R. Um diese Bohrung ist die geeignete Anzahl von Kanälen 1 bis 4 angebracht.

Jeder Ringkanal ist, wie oben erwähnt, in Verbindung mit einem verticalen Kanal 5 bis 8, und zwar der Ringkanal 1 in Verbindung mit dem verticalen Kanal 5, Ringkanal 2 mit Kanal 6, Ringkanal 3 mit Kanal 7, Ringkanal 4 mit Kanal 8. Damit die Anordnung der OefF-nungen richtig verstanden wird, wird zunächst nochmals die'Ordnung angegeben.

Für den Cylinder A stehen mit einander in Verbindung: die Oeffnung ä¹, der Kanal L, der Ringkanal 2 und der verticale, zum Schiebersitz führende Kanal 6.

Der Kanal A% ,dgrr.KanaI M, der Ringkanal 4

j ι,» Λίϊ.·η&ϋ,α·ϊ··*<._- Schiebersitz führende

Kanal 8 stehen mit einander in Verbindung. Für den Cylinder B: der Kanal B¹, der Kanal N, der Ringkanal ι und der verticale, zum Schiebersitz führende Kanal 5 sind in Verbindung.

Der Kanal B^s, der Kanal O, der Ringkanal 3 und der verticale, zum Schiebersitz führende Kanal 7 sind mit einandrr in Verbindung.

Um den besprochenen Mittelkörper ist im Gehäuse P der Ringkanal 9 vorgesehen, welcher mit dem Schieberspiegel in Verbindung steht und das Auspuffrohr 10 (Fig. 4) mit erwähntem Schieberspiegel verbindet. An dem oberen Theile des Ventilgehäuses P befindet sich der Deckel Q, welcher eine Oeffnung 11 hat, durch welche Dampf oder eine sonstige Treibflüssigkeit zum Ventilgehäuse P zugelassen wird. Innerhalb des Deckels befindet sich der rotirende Drehschieber S, welcher mit Oeffnungen s versehen und an der Spindel T befestigt ist, die in der Bohrung R und in der Stopfbüchse T¹ im Deckel Q. (Fig. 3) gelagert ist. Das obere Ende der Ventilspindel T ist mit einem Kegelrade T² (Fig. 1 und 3) versehen, das mit einem Zahnrade J¹ in Eingriff steht, welches auf der Kurbelwelle J befestigt ist. Durch diese Mittel wird dem Drehschieber S eine fortgesetzte Drehbewegung ertheilt.

Wenn es erforderlich ist, die Thätigkeit der Kolben D und E in den Cylindern A und B umzukehren, der Maschine also eine andere Drehrichtung zu geben, wird der innere Theil des Gehäuses P, der die Ringkanäle 1 bis 4 trägt, wie schon erwähnt, so construirt, dafs er sich im eigentlichen Gehäuse P drehen kann, wie es Fig. 6 zeigt, wobei er von Hand durch einen Hebel oder durch eine ähnliche Vorrichtung bethätigt wird; dieVentilöffhungen 5 bis 8, welche in der einen Lage mit z. B. den OefFnungen A² oder B¹ am oberen Theile des Cylinders in Verbindung stehen, sind nunmehr mit den unteren Oeffnungen A¹ oder B³ oder umgekehrt verbunden.

Die Wirkungsweise der Maschine ist folgende:

Wenn z. B. Dampf zu dem Kanal A² des Cylinders A zugelassen wird, betritt er den Kasten A durch Rohr 11 und gelangt durch die Oeffnungen s, die unteren Ventilsitzöffnungen 6 in die ä'ufsere Oeffnung 2 und entlang des Kanals L zum Kanal A².

Während dieses Vorganges ist der Kanal A* offen und wird der Austritt des Abdampfes durch Kanal M, Ringkanal 4, den verticalen Kanal 8 und die Höhlungen s¹ geschehen, durch welche er zum Kanal 9 und durch das Rohr 10 heraus ins Freie oder zum Condensator geführt wird.

Wenn das Ventil construirt ist, um eine Umdrehung des Schiebers bei sechs vollständigen Umdrehungen der Kurbelwelle zu machen, so wird der innere Theil des Ventilkörpers, welcher die .Ringkanäle enthält, beim Umsteuern um 20⁰ bewegt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Steuerung für Dampfmaschinen, dadurch gekennzeichnet, dafs zwecks Umsteuerns der Maschine der entlastete Drehschieber sich auf einem mit einer Anzahl von Kanälen vorgesehenen Schieberspiegel bewegt, welcher beim Umsteuern mit seinen Kanälen vor andere Kanäle des Cylinders gebracht wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.