DE971830C - Verfahren zur Herstellung von stabilen wasserloeslichen Penicillin-Verbindungen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von stabilen wasserloeslichen Penicillin-Verbindungen

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DE971830C DEF16953A DEF0016953A DE971830C DE 971830 C DE971830 C DE 971830C DE F16953 A DEF16953 A DE F16953A DE F0016953 A DEF0016953 A DE F0016953A DE 971830 C DE971830 C DE 971830C
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D499/00Heterocyclic compounds containing 4-thia-1-azabicyclo [3.2.0] heptane ring systems, i.e. compounds containing a ring system of the formula:, e.g. penicillins, penems; Such ring systems being further condensed, e.g. 2,3-condensed with an oxygen-, nitrogen- or sulfur-containing hetero ring
    • AHUMAN NECESSITIES
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    • A61K31/00Medicinal preparations containing organic active ingredients
    • A61K31/33Heterocyclic compounds
    • A61K31/395Heterocyclic compounds having nitrogen as a ring hetero atom, e.g. guanethidine or rifamycins
    • A61K31/41Heterocyclic compounds having nitrogen as a ring hetero atom, e.g. guanethidine or rifamycins having five-membered rings with two or more ring hetero atoms, at least one of which being nitrogen, e.g. tetrazole
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von stabilen wasserlöslichen Penicillin -Verbindungen Die Alkalisalze des Penicillins werden bekanntlich in wäßriger Lösung, besonders bei Zimmertemperatur und darüber, rasch durch Hydrolyse der Lactambindung zersetzt, wobei die antibakterielle wirkung verlorengeht. Es wurden deshalb Suspensionen von Penicillin-Alkalisalzen in Öl oder Salze des Penicillins mit organischen Basen hergestellt, die in Wasser praktisch unlöslich sind, so daß das Penicillin in wäßriger Suspension vor dem Angriff der Hydrolyse geschützt ist.
  • Es wurde nun gefunden, daß die Alkalisalze oder andere wasserlösliche Salze des Penicillins in wäßriger Lösung dadurch stabilisiert werden können, daß man sie mit einem wasserlöslichen 8-Chlortheophyllinat in wäßriger Lösung zweckmäßig in äquimolekularen Mengen umsetzt. Zum Beispiel zeigt sich diese Stabilität, besonders auch bei Erwärmung auf Zimmertemperatur und darüber, in dem Umsetzungsprodukt zwischen einer wäßrigen Lösung des p-Amino-benzoyldiäthylaminoäthanol-8-chlortheophyllinates und Penicillin-G-Natrium. Das so erhaltene Produkt zeigt in seinem Verhalten wesentliche Unterschiede gegenüber p-Aminobenzoyldiäthylaminoi thanol-Penicillin. Allgemein wurde gefunden, daß eine wäßrige Lösung einer molekularäquivalenten Menge eines 8-Chlortheophyllinates, z. B. des Natriumsalzes oder eines anderen Salzes, bei Zugabe zu einem wasserlöslichen Penicillinsalz, z. B. Penicillin-G-Natrium, dieses bei 37° Dauertemperatur derart vor Inaktivierung schützt, daß 25 Tage nach Ansatz eines Vergleichsversuchs mit normaler Penicillin-G-Natriumsalzlösung der Hemmeffekt von I Einheit des geschützten Penicillins gleich ist dem Resteffekt von anfangs IOOOOO Einheiten einer üblichen Penicillin-G-Natriumsalzlösung (siehe Tabelle I); das Penicillin-G-Natrium-»Hoechst« in einer Konzentration von IOOOOO E./ccm 8-Chlortheophyllinatlösung und die zur Kontrolle dienende Penicillin-Vergleichslösung gleicher Konzentration wurden in Aqua destillata bei einem PH 7 bis 7,I und 37° aufbewahrt und in regelmäßigen Intervallen ausgetestet.
  • Tabelle I Inaktivierung von Penicillin in einer 8-Chlortheophyllinnatriumlösung im Verhältnis zu Penicillin in Aqua destillata bei 37° C (Auszug)
    Verdünnung Hemmhofdurchmesser in cm
    auf errechneten
    E./ccm Versuch Kontrolle
    o-Wert nach Ansatz der Lösungen
    0,1 .......................... 4,2/4,1 4,0/4,0
    0,05 ..................... 3,7/3,9 3,9/4,0
    0,025 ..................... 4,0/3,9 3,8/3,9
    24 Stunden
    nach Ansatz der Versuche
    0,1 ........................ 3,3/3,3 2,3/2,2
    0,05 ...................... 3,3/3,1 2,2/2,2
    0,025 ..................... 2,7/2,7 I,9/I,9
    4 Tage nach Ansatz der Versuche.
    0,25 .................. 4,3/4,3 1,3/1,3
    0,1 ................... 4,1/4,0 0
    0,025 ...................... 3,8/3,9 1
    7 Tage nach Ansatz der Versuche
    100,0 ....................... - 0
    5,0 .................. - o
    2,0 ................ 3,5/3,5 #
    0,025 ................. 2,5/2,6 #
    I4 Tage nach Ansatz der Versuche
    50 000,0 ..... # 2,75/2,7
    5 000,0 ..... Spur
    1 000,0 0 . . . . - 0
    50,0 ..... 4,3/4,3 -
    0,1 ...... 3,5/3,5 -
    25 Tage nach Ansatz der Versuche
    100 000,0 .... - 2,8/2,8
    I, .... 3,0/2,9 -
    0,1 .... I,6/I,7 -
    Aus Tabelle I ist zu entnehmen, daß das wasserlösliche Penicillin durch den Zusatz von 8-Chlortheophyllinat auch bei extremen Temperaturbedingungen in eindeutiger Weise stabilisiert wird.
  • Bei einem Vergleich der Lösung des Adduktes aus 8-Chlortheophyllin-Natrium. und Penicillin-G-Natrium mit dem Handelspräparat »Aquacillin«, das 75% p-Amino-benzyldiäthylaminoäthanol-penicillin und 25 % Penicillin-G-Natrium enthält, konnten bei gleichem Penicillin-Einheitsmengenverhältnis bei 37° C im Verlaufe eines Monats keine signifikanten Unterschiede bezüglich der Inaktivierung festgestellt werden. Hierbei ist aber zu beachten, daß es sich bei der Stabilisierung des Penicillins mit 8-Chlortheophyllin um einen Effekt in homogener Lösung handelt, während das Vergleichsprodukt in Form einer wäßrigen Suspension vorliegt.
  • Die Herstellung von stabilen, homogenen wäßrigen Lösungen der Penicillin-Alkalisalze ist andererseits aber von großer Bedeutung für die pharmazeutische Praxis, z. B. bei der Herstellung wäßriger Penicillinsalben. Durch Verwendung von Natriumzitratlösungen konnten bisher nur Penicillinsalben mit einer Haltbarkeit von etwa 7 Tagen bei Zimmertemperatur hergestellt werden, während die neuen Produkte eine weit höhere Stabilität besitzen, die mit jener der wasserunlöslichen Salze des Penicillins mit organischen Basen gleichwertig ist. Bei der Herstellung des wasserlöslichen Adduktes aus z. B. 8-Chlortheophyllin-Natrium und Penicillin-G-Natriumsalz ist es nicht notwendig, dieses vor der therapeutischen Verwendung von Fremdstoffen zu befreien oder es in fester Form zu isolieren. Wenn die beiden Reaktionskomponenten in größerer Menge und hoher Konzentration eingesetzt werden, so scheidet sich das Addukt in langen, farblosen Kristallnadeln zusammen mit dem 8-Chlortheophyllinat ab, dazu ist jedoch ein mehrtägiges Stehen der Lösung bei Zimmertemperatur oder 37 C erforderlich. Nach dem Abgießen von der Adduktlösung und achtmaligem Waschen mit Wasser besitzt die Waschflüssigkeit 5 bis 8 (s. Tabelle 2) keine Hemmwirkung mehr, das sedimentierte Addukt jedoch zeigte deutliche Hemmwirkung.
  • Die Frage, inwieweit in diesen Kristallen das Penicillin in aktiver Form vorliegt, wurde in folgender Weise untersucht: 200 000 E. penicillin-G-Natrium-»Hoechst« wurden mit 2 ccm 8-Chlortheophyllinlösung aufgenommen, zur Ausfällung der Kristalle 6 Tage bei 37° C aufbewahrt und die nach scharfem Zentrifugieren erhaltene überstehende Flüssigkeit in verschiedenen Verdünnungsstufen mit dem Agardiffusionstest getestet. Das Sediment mit einem Flüssigkeitsrest von 0,2 bis maximal 0,25 ccm wurde dann achtmal mit je 5 ccm Aqua dest. gewaschen und die Aktivität der kristallfreien Flüssigkeit im Lochtest untersucht. Das dann verbleibende Sediment wurde mit 0,5 ccm aufgenommen und die so erhaltene Suspension im Lochtest auf ihre Aktivität ausgetestet.
  • Tabelle 2 Nachweis von aktivem Penicillin in den Kristallbildungen einer Mischung von 8-Chlortheophyllin und wasserlöslichem Penicillin
    Hemmhofdurchmesser in cm
    Testläsung
    (Lochdurchmesser = 1 cm)
    200 000 E. Peni- Verdünnung nach errechneten Einheiten
    cillin in 2 com
    8-Chlor- 1,0 0,5 0,1 0,1 0,05
    theophyllin 4,1/- 3,8/- 3, 5/ 2,9/-
    Verdünnungsstufen
    unver-
    dünnt 1:10 1:100 -
    erste Wasch-
    flüssigkeit... . - 5,o/- 4,5/- -
    zweite Wasch-
    flüssigkeit... 4,7/- 4,1/- 3, -
    65 70 75 80 85 90 95 100 105 110 115 120 125
    Hemmhofdurchmesser in cm
    Testlösung (Lochdurchmesser = I cm)
    200 000 E. Peni- Verdünnung nach errechneten Einheiten
    cillin in 2 ccm
    1,0 0,5 0,1 0,05
    theophylin
    4,1/- 3,8 - 3,5/- 2,9/-
    dritte Wasch- Verdünnungsstufen
    flüssigkeit 3,5/3,4 2,0/2,1 o 0
    vierte Wasch-
    flüssigkeit ... 1,7/1,7 0 0 -
    fünfte Wasch-
    flüssigkeit ... 0 0 0 -
    sechste Wasch-
    flüssigkeit ... 0 0 0 -
    siebente Wasch-
    flüssigkeit... o i o 0 -
    achte Wasch-
    flüssigkeit... o o I -
    Sed. f 0,5 ccm
    Aqua dest... 2,2/2,2 2 - -
    Reehnet man mit jeder Spülung der Kristalle eine Verdünnung des gelösten Penicillin-Anteils von 1 : 20 oder mindestens 1: 10, dann erhält man in der achten Waschflüssgkieit eine Verdünnung von 1:208 bzw.
  • 1:108. Dementsprechend konnte auch ab der fünften Kristallwaschung keine Aktivität mehr nachgewiesen werden (Tabelle 2). Um so beweisender ist dann die ausgeprägte Aktivität in den verbleibenden Kristallen.
  • Pharmakologisch gesehen werden 20 ccm einer 8-Chlortheophyllinlösung (ausreichend zur Stabilisierung von 2 000 000 IE. Penicillin-G-Natriumsalz) von Kaninchen ohne Nebenerscheinung nach intravenöser Injektion vertragen. Im Vergleich dazu zeigen die organischen Basen, die zur Bildung wasserunlöslicher Penicillinsalze benutzt werden, zuweilen unerwünschte Nebenwirkungen.
  • Der beobachtete Schutzeffekt äquimolekularer Mengen eines 8-Chlortheophyllinates, z. B. der Natriumverbindung, gegen die Hydrolyse der ß-Lactambindung des Penicillins in wäßriger Lösung ist durch die Bildung eines gut wasserlöslichen Adduktes mittels Betätigung von Nebenvalenzen zu erklären, ähnlich wie z. B. in anorganischen Komplexsalzen, deren Bestandteile durch übliche analytische Reaktionen nicht mehr nachweisbar sind. Eine Schutzwirkung durch Hemmung penicillinabbauender Körperfermente konnte nicht festgestellt werden.
  • Beispiele I a) Herstellung des 8-Chlortheophyllin-Natriumsalzes In einem Becherglas werden in 100 ccm destilliertem Wasser 8 g (0,2 Mol) Ätznatron gelöst und 42,8 g (0,2 Mol) 8-chlortheophyllin eigetragen. Nach 15 Minuten Erwärmen auf dem Wasserbad wird nach 3 Stunden das in dichten farblosen Kristallmassen anfallende Natrium-8-Chlortheophyllinat abgesaugt, die voluminöse Masse scharf abgepreßt und mit wenig Wasser gewaschen. Durch Trocknen im Vakuumexsikkator oder im Trockenschrank bei 800 C kann annähernd die theoretische Ausbeute von 47,4 g erhalten werden. Die farblose Verbindung ist für die folgende Herstellung des Penicillinadduktes ohne weitere Reinigung verwendbar, wenn die Reinheit des verwendeten 8-Chlortheophyllins den Anforderungen der pharmazeutischen Praxis entspricht.
  • Die Verbindung ist zu etwa 4°/0 in Wasser löslich, wobei der PH 7,4 beträgt.
  • 1 b) Herstellung des wasserlöslichen Penicillin-G-Natriumsalz-Adduktes mit 8-Chlortheophyllin-Natriumsalz 40,15 g 8-Chlortheophyllin-Natriumsalz werden in 1 1 destilliertem Wasser heiß gelöst und 1,25 g 8-Chlortheophyllin in dieser Lösung aufgekocht. Von einem geringen Überschuß des 8-Chlortheophyllins wird nach dem Abkühlen auf Zimmertemperatur abfiltriert, die klare Lösung in Ampullen von 5 ccm Inhalt abgefüllt und in üblicher Weise sterilisiert. Die so hergestellte Stabilisatorlösung zeigt den pu 7 und kann zur Adduktbildung in wäßriger Lösung verwendet werden, indem das feste Penicillin-G-Natriumsalz mit der molekularäquivalenten Menge der Lösung aufgenommen wird.
  • Es entsteht so eine farblose, bei größeren Mengen schwachgelbe Lösung, die alle oben beschriebenen Eigenschaften des Adduktes zeigt.
  • Berechnet auf das Molekulargewicht von Penicillin-G-Natriumsalz von 356,38 und die Relation, daß I mg 1666 IE. entspricht, sind bei dem Molekulargewicht des Natrium-8-Chlortheophyllinates von 236,62 die Konzentrationsverhältnisse der nach obigem Beispiel hergestellten Stabilisatorlösung so eingestellt, daß 1 ccm die zu 100 000 IE. Penicillin-G-Naiumsalz äquimolekulare Menge von 40,01 mg 8-Chlortheophyllin-Natrium enthält. Die so erhaltene Lösung von z. B. 200 000 IE. in 2 ccm Stabilisatorlösung oder von 500 ooo IE. in 5 ccm Stabilisatorlösung kann nach Belieben noch mit Wasser verdünnt werden, ohne daß eine Störung der Adduktbildung eintritt. Der einbezogene geringe Überschuß von 1,5 0/o 8-Chlortheophyllin-Natriumsalz und 8-Chlortheophyllin schützt die in den Handelspräparaten von Penicillin-G-Natrium üblicherweise enthaltene Überdosierung von 1,5 0/o.
  • 2 a) Herstellung des 8-Chlortheo phyllin-Kaliumsalzes 107 g (o,5 Mol) 8-Chlortheophyllin werden mit 28 g (0,5 Mol) Ätzkali in 1050 ccm destilliertem Wasser heiß gelöst und von Schwebstoffen heiß abgesaugt.
  • Aus der abgekühlten Lösung fällt das Kalium-8-Chiortheophyllinat in farblosen Kristallen aus und kann nach Absaugen und Trocknen bei 80 bis 110°C mit etwa 75% der theoretischen Ausbeute erhalten werden.
  • 2b) Herstellung des wasserlöslichen Penicillin-G-Natriumsalz-Adduktes mit 8-Chlortheophyllin-Kalium 43,23 g 8 - Chlortheophyllin - Kalium werden in 950 ccm destilliertem Wasser heiß gelöst und 1,25 g 8-Chlortheophyllin in der Lösung aufgekocht. Nach Abkühlen wird von dem Überschuß an 8-Chlortheophyllin abgesaugt und das Filtrat mit destilliertem Wasser zu 1 1 Gesamtvolumen ergänzt.
  • Nach Abfüllen in Ampullen wird sterilisiert.
  • I ccm der so hergestellten Lösung enthält 43,23 mg Kalium-8-chlortheophyllinat und kann 100 000 IE.
  • Penicillin-G-Nåtriumsalz stabilisieren. Die Adduktbildung erfolgt nach Aufnehmen von krist. Penicillin-G-Natriumsalz mit dieser Lösung in den beschriebenen Konzentrationsverhältnissen.
  • Zum Vergleich des Stabilitätsverhaltens des 8-Chlortheophyllin-Natriums und des 8-Chlortheophyllin-Kalium-Adduktes mit Penicillin-G-Natrium wurden je I 000 000 Penicillin-G-Natriumsalz mit 10 ccm Lösung nach Beispiel 1 b) und mit 10 ccm Lösung nach Beispiel 2-b) aufgenommen. Beide Ansätze wurden hermetisch verschlossen bei 37° C aufbewahrt und in regelmäßigen Abständen gegen Staph. aureus SG 5 LL im Lochtestverfahren unter Angabe des Gesamt-Hemmhofdurchmessers (Lochdurchmesser I i 0,05 cm) in cm ausgetestet. Die erhaltenen Werte wurden in folgender Tabelle 3 geordnet:
    Verdunnungs- 8-Chlortheophyllin- 8-Chlortheophyllin-
    stufe Kalium Natrium
    Austestungzunmittelbar nach Ansatz der Versuche
    1: 400 000 2,5/2,45 2,5/2,5
    1:1 600 000 1,5/1,5 1,5/1,5
    Austestung 8 Tage nach Ansatz der Versuche
    1: 10 000 4,1/4,1 4,1/4,05
    1: 100 000 2,8/2,9 2,85/2,9
    Austestung 14 Tage nach Ansatz der Versuche
    1: 1 000 4,45/4,45 4,5/4,45
    1: 10 000 3,9/3,85 3,85/3,85
    Austestung 21 Tage nach Ansatz der Versuche
    1: 100 4,75/4,8 4,8/4,75
    1: 1 000 4,3/4,3 4,2/4,3
    Aus diesem über 3 Wochen laufenden Versuch folgt, daß in der Stabilität der Addukte kein Unterschied besteht.
  • 3 a) Herstellung des 8-Chlortheophyllin-Calciumsalzes 0,48 g Calciumoxyd (CaO) werden mit 2 ccm destilliertem Wasser gelöscht und nach Einbringen von 3,7 g 8-Chlortheophyllin auf ein Gesamtvolumen von 500 ccm mit destilliertem Wasser aufgefüllt. Nach Erhitzen zum Sieden und Filtration wird die Lösung in 5-ccm-Ampullen abgefüllt und sterilisiert.
  • Da sich das 8-Chlortheophyllin-Calcium bei höheren Konzentrationen schwer wasserfrei gewinnen läßt, wurde mit der so hergestellten Lösung die Adduktherstellung vorgenommen.
  • 3b) Herstellung des Adduktes aus Penicillin-G-Natriumsalz und 8-Chlortheophyllin-Calciumsalz Die nach 3 a) hergestellte Lösung enthält 4 g 8-Chlortheophyllin-Calcium in 500 ccm Lösung. 5 ccm enthalten 0,040 g und sind 100 000 IE. Penicillin-G-Natrium äquivalent unter der Voraussetzung, daß 1/2 Mol des zweibasischen Calcium-8-chlortheophyllinates I Mol Penicillin-G-Natriumsalz entspricht.
  • Die Testung des Adduktes, hergestellt aus 200000 IE.
  • Penicillin-G-Natriumsalz und 10 ccm der Lösung nach 3 a), zeigte entsprechendes- Stabilitätsverhalten wie die Addukte nach Beispiel I und 2.
  • Beispiele mit Salzen organischer Basen und 8-Chlortheophyllin 4a) Die Herstellung des Triäthylammonium-8-chlortheophyllinat erfolgt durch Erwärmen äquimolekularer Mengen Triäthylamin und 8-Chlortheophyllin in Wasser, einem niedrigmolekularen Alkohol oder Essigester. Die Verbindung bildet farblose Kristalle und ist leicht wasserlöslich. Pharmakologisch konnte eine verhältnismäßig sehr geringe Toxizität festgestellt werden; bei einem Purinanteil von 62°/o lag die DL 50 nach subkutaner Gabe bei 0,4 g/kg Maus im Vergleich zu 0,22 g/kg Maus mit Theophyllin.
  • Ferner wurden keine physiologischen Effekte nach größeren Gaben (0,2 g mehrmals täglich) am Menschen festgestellt. Die Verbindung entspricht somit den Forderungen für eine sinnvolle Anwendbarkeit bei der Herstellung des wasserlöslichen Adduktes mit Penicillin-G-Natriumsalz.
  • 4b) Herstellung des Adduktes aus Penicillin-G-Natriumsalz und Triäthylammonium-8-chlortheophyllinat 27, g. Triäthylammonium-8-chlortheophyllinat werden mit destilliertem Wasser zu einem Gesamtvolumen von 500 ccm in Lösung gebracht. Nach Filtration und Abfüllen in Ampullen zu 5 ccm wird die Lösung sterilisiert.
  • Nach Auflösen von 500 000 IE. Penicillin-G-Natriumsalz in 5 ccm der Lösung entsteht ein stabiles wasserlösliches Addukt, dessen Verhalten bei 37° C mit 8-Chlortheophyllin-Natrium (Beispiel I) verglichen wurde. 0,054 g Triäthylammonium-8-chlortheophyllinat sind molekularäquivalent gegenüber 100 000 IE.
  • Penicillin-G-Natriumsalz. ga) Herstellung des p-Aminobenzoesäurediäthyl aminoäthylester-8-chlortheophyllinates Die Herstellung dieser Verbindungen erfolgt durch Umsetzung äquimolekularer Mengen p-Aminobenzoesäurediäthylaminoäthylester und 8-Chlortheophyllin in einem Lösungsmittel oder durch doppelte Umsetzung äquimolekularer Mengen des p-Aminobenzoesäureß-diäthylaminoäthylester-hydrochlorides mit einem Alkalisalz des 8-Chlortheophyllins. Die Verbindung wird in farblosen Kristallen vom Fp. I60 bis 162°C erhalten.
  • 5 b) Herstellung des Penicillin-G-p-Aminobenzoylß-diäthylaminoäthanols unter gleichzeitiger Bildung des Penicillin-G-Natrium-Adduktes mit 8-Chlortheophyllin-Natrium I5,2 g p-aminobenzoestäruediäthylaminoäthylester-8-chlortheophyllinat werden in 50 ccm destilliertem Wasser gelöst filtriert und in 5-ccm-Ampullen abgefüllt. 5 ccm der sterilisierten Lösung enthalten o,I52 g und sind 200 000 IE. Penicillin-G-Natriumsalz molekularäquivalent.
  • Werden 122 mg (200 ooo IE.) Penicillin-G-Natriumsalz mit 3,75 ccm dieser Lösung aufgenommen, können sich 75 O/o des vorhandenen PeniGillin-G-Natriumsalzes in das in Wasser schwerlösliche p-Aminobenzoesäureß-diäthylaminoäthylester-Penicillin umsetzen. Hierbei tritt teilweise Ausfällung ein, gleichzeitig bildet sich jedoch aus den Natriumionen des Penicillinsalzes und dem in Lösung vorhandenen 8-Chlortheophyllin des Natrium-8-chlortheophyllinat. Letzteres reagiert nun seinerseits auch mit dem als Salz einer organischen Base vorliegenden Penicillin in Lösung unter Adduktbildung. Nach 12 Stunden Stehen bei 4" C zur möglichst vollständigen Ausfällung des Aminoester-Penicillins wurde das vorliegende Gemisch aus Aminoester-Penicillin und 8-Chlortheophyllin-Natrium-Addukt mit Penicillin-G-Natrium in wäßriger Lösung mit einem Handelspräparat verglichen, das zu 750/0 p -Aminobenzoesäure-fl - diäthylaminoäthylester - Penicillin und zu 25 ovo Penicillin-G-Natriumsalz in einer Gesamtmenge von 200 000 IE. enthält.
  • Das Handelsprodukt wurde mit 3,75 ccm destilliertem Wasser aufgenommen und dann beide Lösungen mit je I,25 ccm Lecithinlösung auf 5 ccm Gesamtvolumen gebracht.
  • Die Blutspiegelbestimmungen nach 8, IO, I2 und I4 Stunden nach der Injektionsverabreichung beider Penicillinzubereitungen zeigten bei je 20 Kaninchen nach 14 Stunden eine eindeutige Verbesserung des Depoteffektes. Dies ist auf die Bildung des 8-Chlortheophyllinat-Penicillin-Adduktes zurückzuführen, das noch 14 Stunden nach der Injektion einen als gut zu bezeichnenden therapeutischen Penicillin-Blutspiegel feststellen läßt.
  • Die in den Beispielen erläuterte Erfindung ist nicht auf die Anwendung der genannten 8-Chlortheophyllinsalze begrenzt, da der Schutzeffekt zweifellos allein durch das als Anion vorliegende 8-Chlortheophyllin unter Adduktbildung mit diesem hervorgerufen wird.
  • Ebenso ist es als sicher anzunehmen, daß unter Beachtung der Molgewichtsrelationen auch andere Alkalisalze des Penicillins als Penicillin-G-Natriumsalz unter Komplexbildung zu Addukten der beschriebenen Art umgesetzt werden. Es sind daher auch geeignete Salze des Penicillins mit tertiären Aminen oder anderen Alkalimetallen verwendbar, die hinsichtlich ihrer Löslichkeit brauchbaren Relationen entsprechen.
  • Ferner kann das stabile Addukt auch durch Vereinigung einer wäßrigen Natrium-8-Chlortheophyllinatlösung und einer darin gelösten äquivalenten Alkalimenge mit einer molekularäquivalenten Lösung von freiem Penicillin in einem organischen Lösungsmittel nach Ausschütteln in der wäßrigen Phase erhalten werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von neuen stabilen wasserlöslichen Penicillinverbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß man ein wasserlösliches Penicillinsalz mit einem wasserlöslichen 8-Chlortheophyllinat in wäßriger Lösung zweckmäßig in äquimolekularen Mengen unter Bildung eines Adduktes umsetzt.
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