AT46449B - Verfahren zur Herstellung von Lichtpausen unter Verwendung von mit lichtempfindlichen Eisenoxydsalzen getränkten Kolloidschichten und von mit Wasser nicht mischbaren Farben. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Lichtpausen unter Verwendung von mit lichtempfindlichen Eisenoxydsalzen getränkten Kolloidschichten und von mit Wasser nicht mischbaren Farben.

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Henry Lionel Shawcross
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Henry Lionel Shawcross
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  Verfahren zur Herstellung von Lichtpausen unter Verwendung von mit lichtempfindlichen Eisenoxydsalzen getränkten   Kolloidschichten   und von mit Wasser nicht mischbaren Farben. 



   Es ist bekannt, dass Gelatine, welche durch Bichromate lichtempfindlich gemacht worden ist, bald ihre Lichtempfindlichkeit verliert. Die vorliegende Erfindung bezweckt, einen Ersatz für die Chromatgelatine zu schaffen, welcher dauerhaft und zur längeren Lagerung geeignet ist, bevor die Schicht für photographische Zwecke verwendet wird, und betrifft Verfahren zu dessen Verwendung. 



   Die Erfindung beruht auf der praktischen Ausnutzung einer bisher nicht verwendeten, sehr wirksamen Eigenschaft einer mit einem lichtempfindlichen Eisenoxydsalz imprägnierten Kolloidschicht, nämlich der Eigenschaft, dass diese Leimschicht an den Stellen, wo sie dem Licht nicht ausgesetzt gewesen ist,   (A)   Lösungen von Ferrocyankalium absorbieren kann und (B) von letzteren löslich gemacht wird. An den belichteten Stellen wird die Schicht hingegen gegen solche Lösungen ganz undurchlässig und in den letztaren unauflöslich. In dem Zustand (A), in dem die Schicht genannte Lösungen absorbiert hat, stossen die unbelichteten Teile derselben solche auf ihre Oberfläche aufgebrachte Farben ab, welche mit Spiritus, mit Fetten oder anderen Stoffen zubereitet worden sind, die sich mit Wasser nicht mischen. 



   Wenn die Schicht, anstatt nur von den   Ferrocyanalkalilösungen   getränkt zu werden, an den unbelichteten Teilen durch sie aufgelöst wird, geht bei dem Verfahren nach (B) eine positive in der Leimschicht durchbrochene Schablone hervor, indem der Träger der Schicht an den unbelichteten Teilen frei wird und für Farben zugänglich ist, während die belichteten und unlöslichen Teile der Schicht die Oberfläche beim Auftragen von
Farben vor der Anfärbung schützen. Dieser in Wasser unlösliche Teil der Schicht kann schliesslich in einem dünnen Säurebad entfernt werden, so dass die Unterlage der Leimschicht an den belichteten Teilen ebenfalls frei liegt. Auf diese Weise kann durch das
Verfahren (B) eine Kopie erhalten werden, welche umgekehrt von jener durch das Ver- fahren (A) hervorgebrachten Kopie erhalten werden. 



   Lichtempfindliche   Eisenoxydleimschichten   gemäss dieser Behandlung können nach der Belichtung so behandelt werden, dass nicht nur einzelne negative oder positive, mit
Körperfarbe versehene Photographien, sondern auch umdruckbare Kopien hergestellt werden können. Solche umdruckbaren Kopien sind bereits bekannt, sie sind aber nur durch Belichtung und Einfärben, ohne Behandlung der belichteten Schicht mit Kalium- ferrocyanid hergestellt worden ; vergl. Eder, Handbuch der Photographie 4. Teil, 2. Auflage,
S.   260-61.   



   Für das Verfahren der Erfindung wird Papier, Metall oder ein anderes Material, auf welchen ein photographischer Abdruck hergestellt werden soll, mit einer Lösung überzogen,   weiche   aus einem organischen Kolloidstoff, wie Gelatine oder Gummi, aus einem
Eisenoxydsalz und einer organischen oder anderen schwachen Säure besteht, und welche die Bildung einer lichtempfindlichen Eisenoxydkolloidschicht in der bei dem Blaudruck- verfahren üblichen Weise gestattet. 



   Es hat sich in der Praxis herausgestellt, dass die bekannten mit Eisenoxydsalzen lichtempfindlich gemachten Leimschichten nicht gleichförmig widerstandsfähig gegen das 

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 Eindringen von Spiritusfarben oder von fetten Farben sind. Die zu verwendenden   Kolloide   enthalten meist Verunreinigungen, Gummi enthält z. B. Harz und Gelatine enthält Fett. Diese sind in Wasser   unauf) ös) ich, werden   aber von Alkohol und Fetten angegriffen. Es würden also, da diese Stoffe bei Verwendung einer wässrigen Lösung unaufgelöst in kleinen Teilchen in der ganzen Schicht verteilt sind, bei der nachherigen Anwendung von Spiritus-oder Fettfarben diese kleinen Teilchen aufgelöst und die Schicht würde von den Farben durchdrungen und das Papier oder der sonstige Träger würde befleckt und gesprenkelt werden.

   Dies würde die   gewöhnliche Eisenoxydschicht,   wie sie jetzt für das Kopieren nach dem Pellet-Blaulinienverfahren (Eder, Handbuch der Photographie, 4. Teil,    2. Auflage, S,   248) verwendet wird, für die Zwecke des Erfinders unbrauchbar machen. Um nun die trockene Schicht gegen das Eindringen der Farbenbindemittel widerstandsfähig zu machen, wird eine grössere Menge, etwa   120/, und   mehr, Alkohol oder ein anderes geeignetes   Lösungsmittel fUr die   verschiedenen Fette, Gummiarten oder harzigen Verunreinigungen zugesetzt, die sich freischwebend in der wässrigen Lösung vorfinden, so dass eine vollkommener Lösung und eine gleichförmigere Schicht erlangt wird, die dem teilweisen Eindringen der Farbenbindemittel widersteht,

   so dass die erhaltenen Bilder einen vollkommen weissen Grund frei von jeden Flecken aufweisen. 



   Wird Papier als Träger der Schicht benutzt, so gelangt zweckmässig ein mit einer emaillierten Schicht von Bariumsulfat versehenes Papier (Barytpapier) zur Anwendung, welche die Leimschicht festbält und das Einsinken der Farben in den weichen filzigen Papierstoff verhindert. Die Fettfarben werden dann auch gleichmässiger und gleichförmiger an die Oberfläche von Stein oder Metall abgegeben, was für eine photolithographische Übertragung sehr wesentlich ist. 



   Die lichtempfindliche Schicht wird in der üblichen Weise eine Zeitlang der Einwirkung des Lichtes ausgesetzt, so dass die belichteten Stellen mehr oder weniger undurchdringlich oder unlöslich in einer   Ferrocyankaliumlösung   werden. 



   Die nachstehend gebrauchten   Worte positiv"und Megativ"sind nur   auf das Original zu beziehen. Die belichtete   Eisenoxydgelatine- oder Gummischicht   wird, wenn sie sich auf der Oberfläche von Glas oder anderem geeigneten Material befindet, so lange mit einer Lösung von Ferrocyankalium behandelt, als die nicht belichteten Teile dasselbe absorbieren und danach mit fetter Druckfarbe, welche nur auf der Oberfläche der belichteten harten, nicht absorbierenden Schichtteile in dem Masse haften bleibt, als das Licht darauf eingewirkt hat, so dass eine negative Kopie des Originals erzeugt wird. Diese Farbkopie kann nun in einer Presse auf Papier oder anderes Material übertragen oder gedruckt werden, und da dies sich beliebig oft wiederholen lässt, so kann eine ganze
Reihe von Kopien angefertigt werden. 



   Ferner. kann man, um eine negative Kopie mit umgekehrtem Licht und Schatten auf der belichteten Leimschicht zu erlangen, diese nach der Belichtung in ganz trockenem
Zustande mit Druckfarbe bestreichen, und hierauf in ein   Ferrocyankaliumbad eintauchen,   dessen Einwirkung gewünschtenfalls durch Einbringen der Kopie in ein Wasserbad unter- brochen wird. Die   überflüssige   Farbe auf den absorbierenden oder löslichen, nicht belichteten Teilen wird hierbei entfernt. Als Ergebnis wird eine negative Kopie auf blauem Grund erhalten. Bei Verwendung von gewöhnlicher Fettfarbe und bei Benötigung nur eider einzigen Kopie wird die unerwünschte blaue, durch die Entwicklung mit Ferro- cyankalium hervorgerufene Färbung durch Behandlung in einem Bad von Soda oder von oxalsaurem Kalium gebleicht oder entfernt.

   Gelangt ein rastriertes oder ein Strichnegativ zur Anwendung und ist die Kopie in Kopier-oder in einer anderen geeigneten Farbe aus- geführt, so   lässt   sie sich auf die Oberfläche von Steinen oder Metall übertragen, mit deren Hilfe alsdann gedruckt werden kann. Wird jedoch eine positive Kopie benötigt, dann wird die belichtete Leimschicht, die in diesem Falle vorteilhaft mit Gummi versetzt wurde, zunächst der Einwirkung von Ferrocyankalium ausgesetzt, wodurch die nicht- belichteten unter den dunklen Stellen einer durchscheinenden Zeichnung liegenden Teile   löslich gemacht und   dann durch Abspülen oder Abreiben in einem Wasserbade entfernt werden, bis die Oberfläche des Papiers oder dergl. an den betreffenden Stellen vollkommen frei liegt. Das Ganze wird getrocknet.

   Die ganze Fläche wird nunmehr mit farbigen Tinten,
Farben, Firnis oder aber mit fettigen Umdruckfarben und   dergl. überzogen,   wobei die
Farben in direkte Berührung mit dem Träger der Leimschicht kommen und an diesem anhaften. 



   Wird nunmehr die Kopie in ein schwaches   S urebad eingetaucht, 80 wird   die
Gummi-oder Gelatineschicht, die an den belichteten Stellen noch die Oberfläche deckt,   gelöst und es bleibt unmittelbar auf dem Schichtträger eine positive Kopie, die für sich oder für Umdrucke Verwendung finden kann.   

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   Hat man Gelatine zur Herstellung der lichtempfindlichen Schicht benutzt, so muss man die Waschungen mit warmen Wasser vornehmen, wohingegen bei Anwendung von Gummi kaltes Wasser genügt. 



   Somit kann von derselben Glasplatte bei Verwendung des Eisenoxydfilms und der beiden Lösemittel Forrocyankalium und schwache Säure sowohl eine positive wie eine negative Kopie erlangt werden. 



   PATENT-ANSPRÜCHE : 
1. Verfahren zur Herstellung von Lichtpausen unter Verwendung von mit lichtempfindlichen Eisenoxydsalzen getränkten Kolloidschichten und von mit Wasser nicht mischbaren Farben, dadurch gekennzeichnet, dass die Schichten nach der Belichtung mit   Kaliumferrocyanid   behandelt werden.

Claims (1)

  1. 2. Ausführungsweise des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die belichtete Kolloidschicht zuerst mit in Wasser unlöslichen Farben eingefärbt und dann mit einer Ferrocyankalilösung getränkt wird, wodurch die Entfernung der Farben von den nicht belichteten Stellen ermöglicht wird.
    3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mit Hilfe einer Ferrocyankaliumlösung löslich gemachten nicht belichteten Teile der Kolloid schicht durch Abspülen in Wasser oder Abreiben entfernt werden, und dass nach dem Einfärben der ganzen Fläche auch die belichteten Schichtstellen in einem schwachen Säurebade weggelöst werden.
    4. Ein Verfahren zur Herstellung der lichtempfindlichen Kolloidschicht nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass in die zur Herstellung der Schicht benutzte Leimlösung Alkohol oder ein anderes Lösungsmittel fUr die in der Leimsubstanz enthaltenen Verunreinigungen zugegeben wird.
    5. Verfahren zur Herstellung von lichtempfindlichem Papier für die Verfahren nach den Ansprüchen 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass man Barytpapier als Unterlage der Schicht verwendet.
AT46449D 1907-05-10 1907-05-10 Verfahren zur Herstellung von Lichtpausen unter Verwendung von mit lichtempfindlichen Eisenoxydsalzen getränkten Kolloidschichten und von mit Wasser nicht mischbaren Farben. AT46449B (de)

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