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Sägekettenzahn mit abgewinkeltem Hobelmesser Die Erfindung bezieht
sich auf Sägeketten und betrifft insbesondere eine neue Sägezahnform für Sägeketten.
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Die Erfindung schafft eine Zahnform, die, obwohl sie sieh bei flüchtiger
Betrachtung nur wenig von gewissen bekannten Zahnformen zu unterscheiden scheint,
jedoch die Kette gegenüber den bekannten Ketten ganz überraschend verbessert.
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Weiter schafft die Erfindung eine zur Verwendung in Sägeketten bestimmte
-neue Zahnform, die alle betriebstechnischen Vorteile bekannter Räumerzähne für
Kettensägen hat, jedoch die Mängel dieser bekannten Zähne nicht aufweist. Kettensägen
sind zwar seit langem bekannt, doch sind sie erst in den letzten Jahrzehnten in
großem Ausmaß beim Baumfällen verwendet worden. Die Entwicklung dieser Werkzeuge
erfolgte am Ende der dreißiger Jahre hauptsächlich in Deutschland und in Kanada,
wobei diese Ketten fast durchweg »kratzerartig« wirkten, da ihre Zähne den Zähnen
einer üblichen Steifsäge nachgebildet waren, die das Holz in Form eines verhältnismäßig
feinen Sägestaubes auskratzten oder abnagten.
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Später ist eine Sägekette bekanntgeworden, deren Zähne aus einem an
einer Seitenwand der Schnittfuge anliegenden und diese Wand bildenden, angeschärften
Steg
sowie einem geschärften Messer bestehen, das sich von dem freien Ende des Steges
seitlich erstreckt und an der Bodenwand der Schnittfuge anliegt. Dieses Messer ragt
von dem Steg nah innen über die Mittelebene der Schnittfuge hinaus und schneidet
hobelartig unter die Bodenwand der Schnittfuge, um einen Span aus dem Boden herauszulösen.
Das Messer gleitet dann unter dem Span hindurch, so daß der Span in dem Boden der
Schnittfuge liegenbleibt, bis .er von einem nachfolgenden stumpfen Auswerfer oder
Tiefenbegrenzer herausgehoben wird:. Des weiteren ist eine bevorzugte Zahnanordnung
bekannt, bei der jeweils ein rechter und ein linker Räumerzahn der oben beschriebenen
Art an einem gemeinsamen Kettenglied sitzen und vor diesem ein rechtes und ein linkes
Schnittfugenmesser an einem gemeinsamen Kettenglied angeordnet sind.
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Eine andere bekannte Sägekettenform zeigt einen Zahn, der in mancher
Hinsicht dem Räumerzahn der zuerst beschriebenen Sägekette ähnlich ist, der sich
jedoch darin unterscheidet, daß an Stelle eines geraden Steges, dessen angeschärfte
Kante sich mit der angeschärften Kante des Messers in einem scharfen Winkel von
ungefähr 9o° trifft, der neue Zahn einen gegensinnig gebogenen Steg aufweist, der
über praktisch seine ganze Länge angesehärft ist, wobei das Messer selbst tangential
in die Krümmung des Steges übergeht. Diese Sägekette besitzt keine besonderen Schnittfugenmesser,
und jeder Räumerzabn sitzt an einem besonderen Kettenglied. Bei beiden Kettenarten
wurden natürlich rechte und linke Räumerzähne verwendet, und zwar gewöhnlich abwechselnd.
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Kettenzähne der zuerst beschriebenen Art seien als »Flachmeißelzähne«
bezeichnet, während die an zweiter Stelle beschriebenen Zähne »Rundflankenzähne«
genannt seien. In der vorliegenden Anmeldung sind unter diesen Ausdrücken diese
jeweiligen bekannten Zahnarten zu verstehen.
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Beide Zahnarten wurden in der holzverarbeitenden Industrie verwendet.
Es stellte sich jedoch bald heraus, daß jede Zahnart bestimmte Vorteile und bestimmte
Nachteile hat.
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Der Flachmeißelzahn führt sich selbst geradlinig durrch die Schnittfuge
und hinterläßt auf beiden Seiten verhältnismäßig glatte ebene Flächen, besonders
wenn jeder Zahn an einem besonderen Kettenglied angebracht ist. Der Vorteil rührt
wohl daher, daß eine verhältnismäßig lange, tiefe, ebene Fläche an der Außenseite
des Zahnsteges nahe seinem freien Ende vorhanden ist, die wenigstens ;, zeitweise
an der benachbarten Schnittfugenwand anliegt und den Zahn führt. Bei dem Zahn ist
die Tiefe der erwähnt-en ebenen Fläche größer als die Tiefe des von dem Zahn ausgeführten
Schnittes. Ist der Zahn richtig scharf, so schneidet er sehr schnell; er hat auch
eine verhältnismäßig lange Betriebsdauer Dieser Flachmeißelzahn hat jedoch am Schnittpunkt
zwischen Stegschneide und Messerschneide eine sehr scharfe Spitze. Diese Stelle
ist daher baulich schwach. Sie kann nicht nur leicht in hartem oder astigem Holz
wegbrechen, sondern stumpft auch sehr schnell ab. Diese scharf vorspringende Spitze,
die dem übrigen Teil des Messers und des Steges voranläuft, ist auch der erste Teil
des Zahnes, der auf ein Hindernis auftrifft. Infolgedessen hat er die Tendenz, den
Zahn aus der geraden Linie der vorgeschriebenen Kettenbahn abzulenken, sich in das
Holz seitlich einzugraben und zuweilen sogar die ganze Kette in die falsche Richtung
zu lenken. Wenn die Zahnspitze auf einen harten Ast oder ein anderes Hindernis auftrifft,
kann es sogar vorkommen, daß sich der Zahn hochkantet, wodurch wiederum ein Bruch
oder Verschleiß dieser scharfen Spitze erfolgen kann. Die Spitze erfaßt und lockert
auch gelegentlich die Fasern von faserigen Hölzern, die dann von den übrigen Teilen
der Zahnkante nicht durchschnitten werden. Diese Fasern können sich in der Schnittfuge
so häufen, daß sie die Säge festklemmen und die Arbeit der Säge behindern.
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Der Flachmeißelzahn wird gewöhnlich mit einer flachen Feile angeschärft,
um ebene Schrägflächen an den Innenflächen des Steges und des Messers zu schaffen,
die sich unter einem Flächenwinkel treffen. Dies erfordert natürlich getrennte Fellarbeiten
an den beiden Schrägkanten, wobei große Sorgfalt angewendet werden muß, um die beste
Winkelstellung zwischen den beiden abgeschrägten Kanten zu erzielen und ein Einkerben
der Schneidkanten nahe der führenden Schneidspitze des Zahnes zu vermeiden. Es sind
Versuche gemacht worden, eine Feile besonderer Quserschnittsform herzustellen und
zu verwenden, um diese Winkelstellung selbsttätig bei gleichzeitigem Bearbeiten
beider Flächen zu erzielen, doch haben diese Versuche zu keinem Erfolg geführt.
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Man könnte auch eine Rundfeile zum Schärfen des Flachmeißelzahnes
verwenden, jedoch ist dann große Sorgfalt und sehr viel Übung erforderlich, um ein
Abstumpfen der Schneidstelle dieses Zahnes zu vermeiden oder eine übermäßige und
ungleichförmige Krümmung der Steg-schneide zu verhüten. Der Flachmeißelzahn ist
=daher verhältnismäßig schwierig zu schärfen.
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Der in ähnlicher Weise in einer Kette angeordnete Rundflankenzahn
schneidet durch faseriges Holz glatt hindurch, ohne daß Fasern gelockert werden,
.die in der Schnittfuge zurückbleiben und die Säge verstopfen. Dieser Zahn weist
keine scharfe Spitze auf und zeigt daher auch nicht die Nachteile, die sich bei
dem Flachmeißelzahn auf diese Spitze zurückführen lassen. Er läßt sich mittels einer
Rundfeile oder einer griffelförm.igen Schleifscheibe, die die führenden Kanten des
Messers und des Steges gleichzeitig angreift, gut schleifen, so daß ein Hohlschliff
an der Messerschneide gebildet wird und je nach der Handhabung der Feile oder Schleifscheibe
veränderliche positive oder negative Spanwinkel in der Stegkante erzeugt werden.
Bei richtiger Schärfung benötigt die mit Rundflankenzähnen ausgestattete Kette zum
Sägen weniger Leistungsaufwand als die mit Flachmeißelzähnen ausgestattete Kette.
Rundflankenzähne
drängen jedoch die Kette aus der geraden Linie des angestrebten Schnittes heraus
und erweitern die Schnittfuge, so daß sich ein Holzverlust ergibt und rauhe unebene
Seitenwände in der Fuge entstehen. Die Schneidkante des Zahnes, besonders der an
dem gekrümmten Steg vorhandene Teil der Schneidkante, ist nicht sehr wirksam und
ist sehr kurzlebig, so daß die Kette viel öfter geschärft werden muß als eine mit
Flachmeißelzähnen ausgerüstete Kette, wenn die gleiche Schneidleistung aufrechterhalten
werden soll. Dieses wiederholte Schärfen verkürzt natürlich die Verwendungsdauer
des Zahnes und der damit ausgerüsteten Kette.
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Die Erfindung schafft nun eine Zahnform, bei der die vorteilhaften
Merkmale der Flachmeißelzähne und der Rundflankenzähne beibehalten, aber die unerwünschten
Eigenheiten beider Zahnformen weitgehend, wenn nicht völlig ausgeschaltet werden.
Versuche haben gezeigt, daß diese Zahnformen qualitativ und quantitativ zu für den
Fachmann ganz erstaunlichen Resultaten geführt haben.
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Erfindungsgemäß ist der mit einem ebenen geschärften Stegteil und
einem abgewinkelten ebenen geschärften Hobelmesser ausgerüstete Sägekettenzahn so
ausgebildet, daß mindestens ein ebener geschärfter Zwischenteil zwischen dem Steigteil
und dem Hobelmesser vorhanden ist und daß alle diese Teile Schneidkanten haben,
die sich unter stumpfen Winkeln schneiden.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise dargestellt.
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In den Zeichnungen ist Fig. I eine Seitenansicht eines erfindungsgemäß
ausgebildeten Kettenabschnittes mit einem vollen Satz von Kettengliedern, Fig. a
eine Draufsicht auf den gleichen Kettenabschnitt, Fig. 3 eine Vorderansicht eines
erfindungsgemäß ausgebildeten Zahnes oder Kettengliedes in vergrößertem Maßstabe,
Fig. 4 eine Rückansicht des Kettengliedes, Fig. 5 eine gebrochene raumbildliche
Darstellung des Schneidteiles und eines Teiles des Körpers des Zahnes oder Gliedes,
Fig.6 eine noch stärker vergrößerte schematische Darstellung der Arbeitsweise der
in den Fig. I bis 5 dargestellten Sägekette und Sägezahnes, Fig. 7 eine schaubildliche
Darstellung der in Fig. I dargestellten Kette beim Arbeiten, Fig. 8 eine Vorderansicht
einer abgeänderten Zahn- oder Gliederform, Fig. 9 eine Rückansicht dieser Form,
Fig. Io eine der Fig. 6 entsprechende Ansicht, die das Arbeiten des in Fig. 8 und
9 dargestellten Zahnes zeigt, und Fig. II ist eine der Fig. 5 entsprechende raumbildliche
Ansicht eines mit Hartmetallplättchen belegten Zahnes.
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Der in den Fig. I bis 7 dargestellte Kettenabschnitt besteht aus mehreren
drehbar miteinander verbundenen Gliedern einer endlosen Reihe und enthält Glieder
Io mit Füßen i i, die in der Nut 42 (Fig. 7) einer Führungsschiene 4I laufen und
durch die Zähne eines Antriebskettenrades (nicht dargestellt) in üblicher Weise
angetrieben werden. Die Kette enthält außerdem Seitenlaschen r2, die paar--weise
auf gegenüberliegenden Seiten benachbarter Glieder Io angeordnet sind und die Glieder
Io miteinander verbinden. In geeigneten Zwischenräumen sind Sägeglieder 13 und 13'
in die Kette eingefügt. Die Glieder 13 und 13' zeigen den gleichen Aufbau, sind
jedoch Spiegelbilder. Eine günstige Anordnung der Schneidglieder besteht darin,
diese Glieder wechselweise anzuordnen, doch können auch zwei oder mehr Glieder 13
nacheinander vorgesehen sein, denen eine gleiche Zahl Glieder 13' folgen, um einen
vollständigen Satz zu bilden.
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Infolge der spiegelbildartigen Ausbildung der Sägeglieder 13 und 13'
werden nachstehend nur die Glieder 13 beschrieben. Jedes Sägeglied besteht aus einer
Scheibe mit einem flachen Fußteil I4. und einem Stegteil 15, der schräg aus der
Ebene des Fußteiles I4 abgewinkelt ist. Nahe seinem Außenende hat der Stegteil 15
an seiner von der Fußteilebene weggerichteten Oberfläche eine ebene Fläche 16, die
im wesentlichen parallel zur Fußteilebene liegt. Vorzugsweise hat die Fläche 16
eine geringe Schrägstellung und bildet z. B. einen Winkel von Io° zu der Fußteilebene.
Außerdem ist die Fläche 16 mit einem Winkel von I½° hinterarbeitet. Auf Grund dieser
beiden Winkelstellungen wird verhindert, daß die Fläche 16 beim Arbeiten an der
Schnittfugenwand reibt.
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Der Schneidzahn enthält ferner einen flachen Messerteil mit einer
ebenen Hobelmesserfläche 17, die im wesentlichen senkrecht zu der Ebene des Fußteiles
I4 verläuft und diese Ebene sowie die Mittelebene der Kette überquert. Die Hobelmesserfläche
des Schneidzahnes hat ferner eine oder mehrere ebene Zwischenflächen zwischen den
Flächen 16 und 17, wobei sich jeweils benachbarte Flächen unter stumpfen Flächenwinkeln
schneiden. Bei der dargestellten, gegenwärtig bevorzugten Ausführungsform ist nur
eine einzige derartige Zwischenfläche 18 vorgesehen, die in einem Winkel von 45°
zur Fußteilebene liegt.
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Die Hobelmesser- bzw. Außenfläche 17 verläuft bei der dargestellten
Ausführung nicht genau senkrecht zur Fußteilebene, sondern hat in der Querrichtung
eine gewisse Neigung; außerdem ist sie in der Längsrichtung um etwa 7° hinterarbeitet,
um einen Freischnitt zu schaffen. Die beiden Neigungen der Fläche 17 sind so gewählt,
daß, wenn die geschärfte Schneide 2r in einem geeigneten Winkel schräg nach hinten
verläuft, diese Kante. dann in einer waagerechten Ebene liegt. Vorzugsiveise wird
ein Schleifwinkel von .etwa 3o° für die Schneide 2i gewählt, wie dies auch dargestellt
ist. Die Schrägstellung in der Querrichtung ist am besten an der Kante
30 in Fig. q. ersichtlich.
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Ein wesentliches Kennzeichen des Schneidgliedes besteht darin, daß
die senkrecht zur Fläche 18 gemessene Wandstärke größer ist als die Wandstärke des
Steges 15, so daß dem Zahn an. dieser kritischen Stelle eine erhöhte Festigkeit
gegeben wird.
Am Vorderende des Schneidgliedes ist ein Tiefenbegrenzer
I9 vorgesehen, der bei der dargestellten Ausführung in gleicher Ebene mit dem Fußteil
I4 verläuft und dessen Stirnkante 2o so liegt, daß sie den Tiefenschnitt der Schneide
2,1 auf vorzugsweise die halbe Höhe der Fläche z8 begrenzt.
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Der erfindungsgemäß ausgebildete Zahn läßt sich mit einer Rundfeile
oder einer kleinen griffelförmigen Schleifscheibe oder einer Schleifscheibe mit-
abgerundeter Schleiffläche gut anschleifen. Wenn ein Zahn geschärft werden soll,
wird die Feile oder die Schleifscheibe so gehalten, daß ihre Achse parallel zur
Schneide 21 liegt, um die Vorderfläche 22 des Messerteiles hohlzuschleifen, und
ferner zweckmäßig in einer solchen Stellung, daß eine greringe Krümmung in der Kante
23 der Fläche I8 (am besten aus Fig. 5 ersichtlich) und eine stärkere Krümmung in
der Kante 25 der Fläche 16 erzeugt wird. Die Größe der in den Karrten 23 und 25
hergestellten Krümmung bleibt dem Schleifer überlassen. Sie beeinflußt natürlich
das Eindringvermögen des Zahnes und die Winkelstellung der schneidenden Schrägflächen
2,4 und 26 gegenüber den Flächen I8 bzw. 16. Die in den Zeichnungen dargestellte
Krümmungsgröße erzeugt an der Kante 23 etwas Hohlschliff und an der Kante 25 eine
scharfe Schneidfläche und legt den Schnittpunkt 29 vor alle anderen Teile der Schneidkanten,
so daß dadurch der Kante 23 ein nach hinten zur Ecke 28 verlaufender Ziehschnitt
gegeben wird, der die Schneidwirkung der Kante 21 ausgleicht, so daß die Kante 23
keine Reißwirkung ausübt, sondern ein sauberer Schnitterfolgt. Gleichzeitig wird
ein Teil des Steges I5 selbst zu einer Schneidkante 27 geschliffen.
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Auf Grund dieser Ausführung wird die obenerwähnte scharf vorspringende
Spitze am Schnittpunkt zwischen der Messerkante und der Stegkante eines Flachmeißelzahnes
vermieden und durch die gerade Kante 23 ersetzt, die in der Ebene der Fläche I8
liegt und die Kanten 2I und 25 unter scharfen Winkeln bei 28 bzw. 29 trifft. Die
Verbindungsstellen stehen jedoch nicht wesentlich über die angrenzenden Kantenteile
vor und sind daher kräftig abgestützt und gegen übermäßigen Verschleiß und Bruch
gesichert.
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Die Art und Weise, in der die Kette in der Schnittfuge arbeitet, ist
aus den schematischen Darstellungen der Fig. 6 und 7 zu ersehen..Das freie Ende
2o des Tiefenbegrenzers eines Zahnes 13 läuft jeweils auf der Fläche, die von der
Schneide 2 1 des vorhergehenden Zahnes der zugehörenden Kettenseite geschnitten
worden ist. Die Schneidkante 2I des Zahnes gräbt sich unter die Oberfläche 3I, um
eine neue Schnittfugenbodenfläche 32 zu bilden, wobei der Span 34, wie bei 37 dargestellt,
etwas nach oben gehoben oder gedreht wird, während die Schneide -unter dem Span
hindurchgleitet und diesen in der Schnittfuge zurückläßt, der in der Hauptsache
von dem Tiefenbegrenzer I9 des folgenden Zahnes an der gleichen Seite ausgeräumt
wird. Gleichzeitig schneidet natürlich die Kante 23 eine neue Fläche 33 und löst
die Außenkante des Spanes 34, so daß dieser sich in der in Fig. 7 dargestellten
Weise aufrollt. Der Schnittpunkt 29 zwischen den Kanten 23 und 25 bestimmt die am
weitesten nach außen liegende Stelle 35 der Schnittfuge, und ein kurzer Abschnitt
der Kante 25 trennt die Außenkante des Spanes 34 ab und erzeugt hierbei die Fläche
36. Die Innenkante des Spanes bricht von dem Holz bei 37 ab.
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Der an der gegenüberliegenden Seite befindliche nächste Zahn ruht
mit seinem Tiefenbegrenzer I9 auf der Fläche 38 auf, so daß seine Messerschneide
eine Fläche 39 schneidet, die im wesentlichen in der gleichen Ebene mit der Fläche
32 liegt.
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Infolge der Schrägstellung der Fläche 16 entstehen in den Seitenwandungen
der Schnittfuge Stufen oder Zähne 4o (Fig.6). Der Neigungswinkel jeder Fläche 36
aus der Lotrechten beträgt jedoch nur etwa Io°. Da die Höhe jeder Fläche 36 höchstens
etwa 1,6 mm beträgt, sind die seitwärts nach innen gerichteten Vorsprünge der Stufen
4o nur sehr klein.
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Ähnliche Darstellungen bekannter Kettensägen, die senkrechte glatte
Seitenwände in den Einschnitten zeigen, entsprechen nicht den Tatsachen, wie eine
Prüfung der Zahnformen und der Zahnwirkungen beweiskräftig ergibt. Der Flachmeißelzahn
erzeugt eine Wand, die der dargestellten Wand sehr ähnlich ist mit der Ausnahme,
daß die Stufen deutlicher in Erscheinung treten, weil die Stegschneide jedes Zahnes
vollständig bis zur Ebene der Fläche 32 herunterschneidet. Der Rundflankenzahn dagegen
erzeugt doppelt gekrümmte Rippen, deren Höhe von dem Krümmungsradius der Zahnflanken
abhängt. Vergleichsversuche mit Flachmeißelzähnen und Rundflankenzähnen unter sonst
gleichen Betriebsbedingungen haben ergeben, daß die Ketten mit erfindungsgemäß ausgebildeten
Zähnen Wandungen erzeugen, die glatter, sauberer und geradliniger sind als die Schnittfugen,
die mit den anderen Zahnformen erhalten wurden.
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Die erfindungsgemäß ausgebildeten Zähne besitzen alle Vorteile der
Flachmeißelzähne und der Rundflankenzähne, vermeiden jedoch völlig oder großenteils
die diesen beiden Zahnarten anhaftenden Nachteile. Außerdem weisen sie noch einige
erwünschte Eigenheiten auf, die beiden bekannten Zahnformen abgehen. So schaltet
z. B. die Zwischenfläche I8 mit ihrer Schneide 23 die schwache und ungeschützte
Spitze aus, die der Hauptnachteil des Flachmeißelzahnes ist. Anderseits behält der
erfindungsgemäße Zahn die flachen Führungsflächen 16 und 17 bei, die jegliche Neigung
des Zahnes, sich zu verklemmen oder sich aus der theoretischen Linie der Bahnbewegung
heraus zu verschieben, verhindern. Der Rundflankenzahn, der eine der Fläche 16 entsprechende
Fläche nicht enthält, ist dafür berüchtigt, daß er die theoretische Bahn verläßt
und infolgedessen die Schnittfuge sehr breit macht.
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Der Kraftve-brauch hängt außer von der Fugenbreite auch noch von der
Länge der Schnittkante eines Schneidwerkzeuges ab. Offensichtlich ist die
gerade
Kante 23 kürzer als ein zwischen den Punkten 28 und 29 verlaufender gebogener Kantenabschnitt
eines Rundflankenzahnes wäre.
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Der erfindungsgemäße Zahn kann mit einer Rundfeile oder mit einer
griffelförmigen Schleifscheibe mindestens ebenso leicht geformt werden wie der Rundflankenzahn
und bedeutend leichter als der Flaehmeißelzahn. Für das Schärfen ist nicht mehr
Übung erforderlich als beim Schärfen eines Rundflankenzahnes. Wenn das Schleifwerkzeug
mit seiner Achse parallel zur Kante 21 gehalten wird, werden alle drei Kanten 21,
23 und 25 selbsttätig und einwandfrei geschärft.
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Versuche haben gezeigt, daß die erfindungsgemäß ausgerüsteten Ketten
schneller durch jede Holzart hindurchsahneiden als eine Kette mit Flachmeißelzähnen
oder mit Rundflankenzähnen.
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Eine schlüssige Erklärung für dieses schnelle Schneiden kann zur Zeit
nicht gegeben werden, doch scheinen folgende Kennzeichen wesentlich zu dieser Verbesserung
beizutragen: Die Ausschaltung des weit nach außen gerückten Schneidpunktes des Flachmeißelzahnes
mit seinem Bestreben, sowohl seitlich wie in der Ebene der Kettenbewegung aus seiner
vorgeschriebenen Bewegungsbahn zu federn; ferner die kombinierte Führungswirkung
der langen ebenen Flächen 16, 17 und 18, die das Aushöhlen und Abirren verhüten,
das bei der Verwendung von Ketten mit Rundflankenzähnen auftritt; und schließlich
die Ausschaltung der gekrümmten Schneidkanten des Rundflankenzahnes und ihr Ersatz
durch gerade Schneiden, die in mehreren im Winkel zueinander verlaufenden Ebenen
liegen und die in scharfen Winkeln aneinanderstoßen, wodurch die zum Schneiden erforderliche
Kraft vermindert wird.
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Jedenfalls wurde gefunden, daß die erfindungsgemäße Kette bei Verwendung
in einer Kettensäge schneller schneidet, eine schmalere Schnittfuge mit glatteren,
sauberen Wandungen erzeugt und sich dem Werkstück besser »anschmiegt« als jede bekannte
Kette. Die Holzfäller sagen ,oft, daß eine mit der erfindungsgemäßen Kette ausgerüstete
Kettensäge »besser führt« und stoßlo@er und leichter zu handhaben ist als die mit
bekannten Kettenzähnen ausgerüstete gleiche Kettensäge bei dem gleichen Arbeitsstück.
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Der erfindungsgemäße Zahn ist besonders vorteilhaft beim Schneiden
von zähfaserigen Hölzern, in denen der Flachmeißelzahn sehr schwierig arbeitet.
Wegen der geradlinigen Kantenabschnitte des erfindungsgemäßen Zahnes verbleibt wahrscheinlich
kein Platz für das Herausziehen von strangförmigen Faserenden, so daß die mit den
neuen Zähnen ausgerüstete Kette selbst in stark faserigen Hölzern saubere Einschnittwardungen
hinterläßt. In harten Hölzern schneidet die Kette mit den neuen Zähnen schneller,
braucht nicht so oft angeschärft zu werden und hat daher eine längere Gebrauchsdauer
als die bisher verwendeten Ketten.
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Eine abgeänderte Ausführung der Erfindung ist in den Fig. 8 bis Io
dargestellt. Das Sägezahnglied 43 ist in vieler Hinsicht dem Glied 13 ähnlich und
besteht aus einem flachen Fußteil 44 und einem Stegteil 45,. der schräg aus der
Ebene des Fußteile: heraustritt. An seinem äußeren Ende hat der Stegteil 45 eine
der Fläche 16 entsprechende Fläche 46 und trägt einen mit einer flachen Außenfläche
47 versehenen Messerteil. Die Außenfläche des Sägezahnes weist ferner eine ebene
Zwischenfläche 48 oder. mehrere solche Flächen auf, die zwischen den Flächen 46
und 47 liegen, wobei sich alle Flächen jeweils unter einem stumpfen Winkel schneiden.
In der dargestellten Ausführung ist nur eine Zwischenfläche 48 vorhanden, die in
einem Winkel von annähernd 45° zur Fußteilebene liegt.
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Bei dieser Ausführungsform steht die Fläche 47 in Querrichtung lotrecht
zur Fußteilebene, wie aus der Kante 6o in Fig. 9 ersichtlich; sie ist jedoch zum
Zwecke des Freischneidens nach hinten gegen den Fußteil beispielsweise um etwa 7°
geneigt, wie dies auch bei der Fläche 17 der Fall ist.
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Da die Fläche 47 sich- in einem rechten Winkel mit der Fußteilebene
scheidet, verläuft die schräge Schneide 51 etwas zur Waagerechten geneigt, wie dies
aus Fig. 8 sich ergibt.
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Am vorderen Ende des Kettengliedes 43 ist ein Tiefenbegrenzer 49 vorgesehen,
der bei der dargestellten Ausführung schräg zur Fußteilebene verläuft, und zwar
entgegengesetzt zur Schräglage des Steges 45. Das Stirnende 5o des Tiefenbegrenzers
liegt so, daß die Schnittiefe des freien Endes des Messerteiles ungefähr der halben
Höhe der Fläche 48 entspricht.
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Wie bei dem in dien Fig. 3 bis 6 dargestellten Sägezahn, läßt sich
auch dieser Sägezahn leicht mit einer Rundfeile oder einem griffelförmigen Schleifrad
schleifen. Dabei wird die Fläche 52 bzw. die Schneide 51 hohl geschliffen. Auch
die Kante 53 wird infolge der zylindrischen Form der Fläche 54 etwas hohl geschliffen,
und die Fläche 56 wird unter einem solchen Winkel abgeschrägt, daß bei 55 eine scharfe
Schneidkante entsteht. Die Schneide 53 liegt auf diese Weise in der Ebene der Fläche
48 und schneidet die Kanten 51 und 55 unter scharfen Winkeln bei 58 bzw. 59.
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Der in den Fig. 8 biss Io dargestellte Zahn entspricht in jeder Hinsicht
dem in den Fig. 3 bis 6 dargestellten Zahn mit der Ausnahme, daß die Schneide 51
schräg liegt und etwas länger ist als die Schneide 21.
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Bei der Verwendung zeigt der in den Fig. 8 bis io dargestellte Zahn
alle Vorteile des in den Fig. 3 bis 6 dargestellten Zahnes, hat aber darüber hinaus
noch den Vorzug, daß jeder Zahn nicht nur die Außenkante eines Spanes nach -aufwärts
dreht, wobei das Abbrechen oder Lossrhneiden des Spanes mittels eines Räumers oder
dies folgenden Zahnes der gegenüberliegenden Seite erfolgt, sondern daß jeder Zahn
einen Span völlig lossch:neidet. Infolge des seitlichen Versatzes des Tiefenbegrenzers
49 wird jeder Sägezahn nicht von der Fläche geführt, die von dem vorhergehenden
Zahn der gleiche Seite gebildet wurde, sondern wird von einer Fläche geführt, -
die von dem vorhergehenden Zahn der gegenüberliegenden Seite geformt wurde.
Fig.
Io zeigt, daß die freie Stirnseite So des Tiefenbegrenzers 49 eines gegebenen Gliedes
auf einer von dem vorhergehenden Schneidzahn der gegenüberliegenden Seite hergestellten
Fläche 6I läuft, während die Schneide 51 des gewählten Schneidzahnes unter einen
Span 64 gleitet, um eine neue Fugenbodenfläche 62 zu bilden. Gleichzeitig schneiden
die Kante 48 eine Fläche 63 und die Kante 46 eine Fläche 66, um den Span von der
Seitenwand des Einschnitts zu lösen. Infolge der obenerwähnten Schräglage der Schneide
5I sind die Flächen 6I und 62 gegenüber der Mittelebene der Schnittfuge in entgegengesetzten
Richtungen zueinander geneigt. Die Richtung und Länge der Schneide 5I und die Lage
des Endes So des Tiefenbegrenzers 49 sind dabei so aufeinander eingestellt, daß
das Innenende der Schneide 5I bei 67 durch die Fläche 6I hindurchtritt, so daß der
Span 64 völlig von dem Schnittfugenboden getrennt wird. Wie bei dem in Fig. 3 bis
6 dargestellten Schneidzahn gleitet der Schneidzahn unter dem Span entlang und läßt
den Span in der Schnittfuge liegen, worauf der Span von dem Tiefenbegrenzer 49 des
folgenden Schneidgliedes ausgeräumt wird.
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Der Schneidzahn des folgenden Gliedes liegt an der gegenüberliegen
den Seite, und sein abgewinkelter Tiefenbegrenzer läuft auf der Fläche 62, so daß
die Schneide eine neue Oberfläche 68 erzeugt, die bei 7I die Oberfläche 62 schneidet.
Der Zahn schneidet außer dem die Flächen 69 und 70, so daß der neue Span frei von
den Wandungen des Einschnittes ist.
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Mit Ausnahme der durch die Schräglage der Schneide 5I bewirkten völligen
Abtrennung des Spanes arbeitet der in den Fig. 8 bis Io dargestellte Zahn genau
wie der in den Fig. 3 bis 6 dargestellte Zahn.
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Der erfindungsgemäße Zahn kann infolge seiner Form leicht mit einem
dauerhaften, sehr harten Material, wie z. B. Wolframkarbid, besetzt werden. In Fig.
II ist ein derartig besetzter Zahn dargestellt. Die Figur zeigt einen Teil eines
Kettengliedes 73, das in jeder Hinsicht dem Kettenglied I3 ähnlich ist und aus einem
Fußteil 74, einem abgewinkelten Stegteil 75 und einem Messerteil 77 besteht, und
dessen Zahn eine Schrägfläche 78 hat, die der Fläche I8 des Kettengliedes I3 entspricht.
Bei dieser Ausführungsform wird jedoch das vordere Ende des Messerteiles und der
abgeschrägte Abschnitt durch einen aufgeschweißten Belag 79 aus einer geeigneten
Harplegierung gebildet, der die Messerschneide 8o und die Zwischenschneidie 8I darbietet.
Eine solche Anordnung ist möglich, weil die dargestellte Zahnform ein Anschärfen
mittels einer giriffelartigen Schleifscheibe ermöglicht und weil die Kante 8I die
Kante 82 unter einem scharfen Winkel trifft. Wolframkarbid oder ein ähnliches Hartmaterial
kann natürlich mit einer Handfeile nicht gut geschärft werden. Da jedoch bei der
dargestellten Zahnform die benachbarten Flächen 6o der zu schärfenden Abschnitte
in einer gemeinsamen Zylinderfläche liegen können, kann eine kraftbetreibene Schleifscheibe
verwendet werden, um das Hartmaterial zu schärfen.
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