DE962721C

DE962721C - Unter innerem OEl-, Masse- oder Gasdruck betriebenes Hochspannungskabel und Verfahren zu seiner Herstellung

Info

Publication number: DE962721C
Application number: DEO1771A
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Karl Heinz Hahne; Dr Ulrich Raydt
Original assignee: Osnabruecker Kupfer und Drahtwerk
Current assignee: Osnabruecker Kupfer und Drahtwerk
Priority date: 1951-08-28
Filing date: 1951-08-28
Publication date: 1957-04-25

Description

Die während des Betriebes unter einem erhöhten inneren Öl-, Masse- oder Gasdruck stehenden Hochspannungskabel müssen in ihrem Innern zur Fortleitung des Druckes bzw. Druckmittels Längskanäle haben. Derartige Kabel werden in den verschiedensten Ausführungsformen hergestellt. So werden beispielsweise Hohlräume in den Leitern vorgesehen oder diese als Hohlprofile ausgeführt, oder es werden beim Verseilen die Zwickelräume zwischen den Adern als Hohlräume frei gelassen. Es werden auch Rohre, die über ihre Länge verteilt Anbohrungen haben, zusammen mit den Adern verseilt.

Derartige Hochspannungskabel werden auch schon mit Mänteln versehen, die aus einem Metall bestehen, das einen höheren Schmelzpunkt als Blei hat, z. B. mit Mänteln aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung. Diese Mäntel können im Gegensatz zu einem Bleimantel den inneren Druck ohne entsprechende Verstärkung des Mantels aufnehmen. Sie werden vorteilhafterweise nach dem sogenannten Einziehverfahren hergestellt. Dabei wird die Kabelseele in ein Rohr eingezogen, das einen weiteren Durchmesser als die Kabelseele hat, und das Rohr dann auf die Kabelseele aufgeschrumpft.

Die Erfindung betrifft ein vorzugsweise nach dem Einziehverfahren hergestelltes Hochspannungsdruckkabel mit einem Mantel aus einem Metall mit einem höheren Schmelzpunkt als Blei, vorzugsweise aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung.

Erfindungsgemäß werden Längshohlräume im Kabel zur Fortleitung und zum Ausgleich des inneren öl-, Masse- oder Gasdruckes dadurch erzeugt, daß der aus einem Metall mit einem höheren Schmelzpunkt als Blei bestehende Mantel einen polygon-, insbesondere sechskantförmigen Querschnitt bekommt. Außer diesen Längskanälen können auch die sonst schon üblichen Längskanäle innerhalb der Kabelseele oder zwischen ihr und ίο dem Mantel vorgesehen werden. Ein solcher polygonförmiger Mantel wird vorzugsweise so hergestellt, daß die Kabelseele in ein entsprechend weites, zunächst rundes Rohr eingezogen wird. Das Rohr wird dann mittels eines Werkzeuges mit einem polygon-, vorzugsweise sechskantförmigen Querschnitt auf die Seele aufgeschrumpft. Dieses Profil liegt mit den Polygonseiten an der Kabelseele an, so daß dieses sich darauf stützt und läßt in den Ecken des Polygons zwischen Seele und Mantel Zwickelräume frei.

Die Abbildung zeigt den Querschnitt eines derartigen Kabels. Es bedeutet 1 die metallischen Leiter, 2 die Isolation derselben, 3 die Gürtelisolation der Kabelseele, 4 die Zwickelausfüllung der Kabelseele, 5 den Kabelmantel mit polygonförmigem Querschnitt, 6 die zwischen Seele und Mantel stehenbleibenden Zwickelräume.

Ein solches Kabel hat gute Biegeeigenschaften; denn es dreht sich beim Biegen selbständig so, daß die Biegeachse in die Verbindungslinie zweier gegenüberliegender Polygonecken fällt. Dieser Mantel kann beim Biegen niemals knicken; denn sein Querschnitt hat keine zur Biegeachse senkrechten Flächenteile im Gegensatz zum runden Querschnitt.

Die Herstellung des erfindungsgemäßen Kabels wird durch die Querschnittsform des Mantels sehr erleichtert. Die Kabelseele kann nämlich ungetrocknet und ungetränkt in das Mantelrohr ein- und dieses auf die ungetrocknete und ungetränkte Seele aufgezogen werden. Das ist erheblich einfacher als das Einziehen einer getränkten Kabelseele in das Mantelrohr. Die Zwickelräume zwischen Mantel und Seele ermöglichen eine Trocknung und Tränkung, denn die Zwickelräume können unter Vakuum gesetzt und der frei werdende Wasserdampf bei entsprechender Erwärmung abgesaugt werden. Die Tränkmasse oder das Tränköl kann vom Anfang bis zum Ende fortschreitend in das Kabel eingesaugt bzw. eingedrückt werden.

Das erfindungsgemäße Kabel kann auch nach Art der Trockenkabel aufgebaut werden. Dabei wird eine unvollständig mit Tränköl durchsetzte, z. B. fast trockene Seele in das Mantelrohr eingezogen und dieses in der beschriebenen Art in Polygonform auf die Seele aufgeschmiegt. Als Druckmittel wird hier Gas verwendet, das durch die zwischen dem Mantelpolygon und der runden Seele gebildeten Zwickelräume fortgeleitet wird.

Der Druck dieses Kabels teilt sich auch den in der Isolation der Seele noch vorhandenen Gaseinschlüssen mit und macht diese dadurch elektrisch unschädlich. Ein solches Kabel hat den Vorteil, daß sich im Betrieb die Gaskanäle nicht mit Tränkmittel verstopfen können.

Zweckmäßigerweise wird der Metallmantel, insbesondere wenn er aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung besteht, mit einer Schutzhülle aus einem thermoplastischen Kunststoff bedeckt, über der oder in der gegebenenfalls eine Bewehrung angeordnet oder eingebettet ist. Diese Hülle dient einerseits dem Korrosionsschutz des Mantelmetalls, andererseits stützt sie den Mantel und verbessert die mechanischen, insbesondere die Biegeeigenschaften des Kabels.

Claims

PATENTANSPRÜCHE:

1. Unter innerem Öl-, Masse- oder Gasdruck betriebenes Hochspannungskabel mit nahtlosem Mantel aus einem Metall, das einen höheren Schmelzpunkt hat als Blei, dadurch gekennzeichnet, daß der Mantel einen polygon-, vorzugsweise sechskantförmigen Querschnitt hat und die Zwickelräume zwischen der Kabelseele und dem Mantel die Kanäle für das Druckmittel sind.

2. Kabel nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch weitere Kanäle zur Fortleitung des Druckmittels innerhalb des Kabelmantels.

3. Hochspannungskabel nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Seele nach Art der Seele von Trockenkabeln nur unvollständig getränkt ist.

4. Hochspannungskabel nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß über dem Mantel eine Schutzhülle aus thermoplastischem Kunststoff, gegebenenfalls mit einer darin eingebetteten oder darüber angeordneten Bewehrung angeordnet ist.

5. Verfahren zur Herstellung eines Hoch-Spannungskabels nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kabelseele zunächst in ein rundes Rohr mit größerem lichten Durchmesser als dem Außendurchmesser der Seele eingezogen und das Rohr hierauf in Polygonform auf die Seele aufgeschrumpft wird.

6. Verfahren zur Herstellung eines Hochspannungskabels nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kabelseele innerhalb des polygonförmigen Mantels und mit Hilfe der zwischen Seele und Mantel befindlichen Zwickelräume getrocknet und imprägniert wird.

In Betracht gezogene Druckschriften:.

Deutsche Patentschriften Nr. 606295, 619351, 736;
USA.-Patentschrift Nr. 1 227 346.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

1 609 864 4.57