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Profiliertes Sperrholz Die Erfindung bezieht sich auf ein profiliertes
Sperrholz mit mehreren in mindestens einer der Außenschichten nebeneinanderliegenden
und in der Faserrichtung der betreffenden Schicht verlaufenden geraden Rillen, insbesondere
für dekorative Paneele, Tür- und Wandbekleidungen und andere Bauelemente, aber auch
für Möbel und :Möbelteile, wie Stuhlsitze, Stuhllehnen und Schränke, sowie für dekorative
Verpackungen.
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Bekannt ist profiliertes Sperrholz, bei dem Holzleisten oder -lamellen
in beliebigen Zwischenräumen nebeneinander auf der einen Seitenfläche fertiger Sperrholzplatten
aufgeleimt sind. Die Herstellung dieses profilierten Sperrholzes ist umständlich
und daher kostspielig, wobei sich die aufgeleimten Lamellen häufig vom Sperrholz
lösen.
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Es ist ferner ein eine Stülpschalung vortäuschendes, profiliertes
Sperrholz bekannt, in dessen äußere Schicht in einem Abstande voneinanderliegende,
in Faserrichtung verlaufende Nuten oder'' Rillen eingeschnitten sind, deren Tiefe
so gewählt ist, daß zwar die gewünschte Wirkung erzielt, jedoch die äußere Schicht
des Sperrholzes, um dessen Festigkeit zu erhalten, nicht durchschnitten wird.
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Die Erfindung bezweckt demgegenüber die Erzielung einer dekorativen
Wirkung, indem die Kontrastwirkung
zwischen zwei aus verschiedenen
Hölzern bestehenden Schichten ausgenutzt wird, ohne daß die Festigkeit des Sperrholzes
in nennenswertem Maße verringert wird.
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Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß diese Rillen die
Außenschicht des Sperrholzes in der ganzen Stärke der Schicht durchsetzen und das
Holz der mit Rillen durchsetzten Außenschicht und das- der anliegenden Schicht dieselbe
Faserrichtung aufweisen, aber hinsichtlich Struktur bzw. Farbe oder Einfärbung verschieden
sind. Hierbei kann es bisweilen aus arbeitstechnischen oder geschmacklichen Gründen
zweckmäßig sein, wenn sich die Rillen in der Außenschicht des Sperrholzes bis in
die an die Außenschicht angrenzende Schicht hinein erstrecken.
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Es hat sich gezeigt, daß es auf diese Weise möglich ist, profiliertes
Sperrholz herzustellen, das eine große Widerstandsfähigkeit gegen ein Sichwerfen
des Holzes aufweist und das, da die Rillen die ganze Dicke der Außenschicht durchschneiden
und Außenschicht und angrenzende Schicht aus verschiedenen oder verschieden gefärbten
Hölzern bestehen, besondere dekorative Wirkungen erzielen läßt.
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So kann beispielsweise die Außenschicht aus Edelholz, wie Mahagoni
oder Nußbaumholz, bestehen und deshalb aus wirtschaftlichen Gründen sehr dünn gehalten
sein. Da jedoch die Faserrichtung der Außenschicht und diejenige der angrenzenden
Schicht des Sperrholzes parallel zueinander verlaufen, tritt keine oder keine nennensiverte
Festigkeitseinbuße durch das Einschneiden der Rillen eint. Eine solche Anordnung
der Faserrichtungen der Holzschichten ist aber auch erforderlich, um einen glatten
Boden bei den eingeschnittenen Rillen und damit eine scharfe Abgrenzung zwischen
den Schichten zu erzielen, wie :es für die erstrebte dekorative Wirkung notwendig
ist.
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Zur Erzielung der größtmöglichen Formbeständigkeit des Sperrholzes
ist es vorteilhaft, ein Sperrholz mit mindestens fünf Schichten zu verwenden. Hierdurch
werden die inneren Spannungen in der fertigen Sperrholzplatte und infolgedessen
die Gefahr des Sichwerfens des Sperrholzes auf ein Mindestmaß beschränkt.
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Die Weite der Rillen und der dazwischenliegenden Lamellen der Außenschicht
kann beliebig bemessen sein, und die Abstände zwischen je zwei nebeneinanderliegenden,
gleichlaufenden Rillen können überall gleich groß sein oder variieren z. B. so,
wie aus einigen nachstehend näher beschriebenen und in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsformen für das profilierte Sperrholz gemäß der Erfindung ersichtlich.
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In der Zeichnung zeigt Fig. i einen Teil einer profilierten Sperrholzplatte,
die auf der einen Seite eine in ihrer ganzen Dicke von Rillen durchschnittene Außenschicht
aufweist, Fig. 2 einen Querschnitt durch die in Fig. i gezeigte profilierte Sperrholzplatte
nach der Linie II-II, Fig.3 perspektivisch ein Bruchstück einer profilierten Sperrholzplatte
mit Rillen, die die Außenschicht in ihrer ganzen Dicke durchschneiden und sieh noch
in die angrenzende Schicht hinein erstrecken.
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Es sei bemerkt, daß die in der Zeichnung dargestellte Querschnittsform
der Rillen und der gegenseitige Abstand, in dem diese in der Außenschicht angeordnet
sind, nur Beispiele bilden und beliebig variiert werden können.
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In Fig. i und 2 bezeichnet i die eine der Außenschichten einer aus
fünf auf bekannte Weise zusammengeleimten Schichten i, 3, 5, 7 und 9 bestehenden
Spertholzplatte. In der Schicht i sind gleichlaufende gerade Rillen 2 ausgekehlt,
die von den die Teile der Außenschicht bildenden Leisten oder Lamellen 4. begrenzt
sind.
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In. der in Fig. i und 2 gezeigten Ausführungsform durchschneiden die
Rillen 2 die Außenschicht in ihrer ganzen Dicke und erstrecken sich in die angrenzende
Schicht 3 hinein, die somit durch die Rillen 2 - die in Fig. i und 2 eine rechtwinklige
Querschnittsform aufweisen - sichtbar wird.
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Es sei bemerkt, daß die in Fig.2 gezeigten Schraffierungen der Schichten
i, 3, 5, 7 und 9 nicht die Faserrichtungen in den verschiedenen Schichten angeben,
sondern nur bedeuten, daß Fig. 2 einen Querschnitt durch das Sperrholz darstellt.
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Bei erfindungsgemäß hergestelltem profiliertem Sperrholz, in dem die
Rillen 2 die ganze Außenschicht durchschneiden und sich gegebenenfalls noch in die
angrenzende Schicht 3 hinein erstrecken (vgl. Fig. 3), sollen - wie bereits erwähnt
- um die Gefahr eines Sichw erfens des Sperrholzes auf ein Mindestmaß zu beschränken,
die Faserrichtungen des Holzes der Schichten i und 3 zusammenfallen., und aus denselben
Gründen ist es ebenfalls vorteilhaft, die Faserrichtungen des Holzes der Schichten
7 und 9 auf der anderen Seite der Sperrholzplatte parallel zur Faserrichtung der
beiden Schichten i und 3 anzuordnen. Die Faserrichtung der Mittelschicht 5 verläuft
quer zur Faserrichtung der vier anderen Schichten i, 3, 7 und 9.
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In dem nach Fig. i hergestellten profilierten Sperrholz sind die Rillen.2
paarweise in zwei verschiedenen Abständen a. und b voneinander angebracht,
indem der Abstand b bedeutend größer als der Abstand a ist. Das Verhältnis der Abstände
a und b zueinander kann jedoch beliebig variiert werden, und auch die Weite
jeder Rille 2 kann im Verhältnis zur Weite der von je zwei Rillen begrenzten Leisten
oder Lamellen 4 beliebig bemessen sein; beispielsweise können die Rillen 2 und die
Lamellen 4 dieselbe Weite haben (vgl. Fig. 3).
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Bei den in der Zeichnung dargestellten Ausführungsformen ist die Querschnittsfortn
der Rillen 2 rechtwinklig. Wie bereits erwähnt, können die Rillen 2 jedoch eine
beliebig andere Querschnittsform aufweisen.
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Das Auskehlen der Rillen erfolgt in einer Hobel-oder Fräsmaschine
mit einem profilierten Messer entsprechend der gewünschten Rillenform. Alle
gleichlaufenden
Rillen in ein und derselben Sperrholzplatte werden in einem einzigen Arbeitsgang
gekehlt.
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Die Erfindung ist natürlich nicht auf die dargestel.lten und beschriebenen
Ausführungsformen beschränkt; es lassen sich vielmehr mannigfache Abwandlungen treffen,
ohne daß man sich von dem Wesen der Erfindung entfernt. So braucht beispielsweise
nicht nur die eine Außenschicht gleichlaufende Rillen aufzuweisen. Falls erwünscht,
können in den Außenschichten beider Seiten der Sperrholzplatte Rillen ausgekehlt
werden.