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Kurbelwellenschleifmaschine Bei bekannten Kurbelwellenschleifmaschinen
mit ortsfest im Maschinengestell gelagerter Schleifscheibe wird die Kurbelwelle
für die Bearbeitung jedes einzelnen Kurbelzapfens individuell aufgespannt, so daß
sich die Kurbelwelle beim Schleifen der einzelnen Kurbelzapfen um die Achse des
betreffenden Kurbelzapfens dreht.
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Da dies außerordentlich umständlich ist, hat man versucht, Maschinen
zu konstruieren, bei denen nur eine einzige Aufspannung der Kurbelwelle erforderlich
ist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist eine Kurbelwellenschleifmaschine vorgeschlagen
worden, welche Aufspannglieder besitzt, in denen sich die Kurbelwelle in waagerechter
Lage um ihre normale Rotationgachse, d. h. um ihre Hauptachse, drehen kann. In der
Maschine ist eine schwingbar gelagerte Schleifscheibe mit einer zur Kurbelwelle
parallelen Achse angeordnet, die mittels eines Armes mit dem jeweils zu schleifenden
Teil der Kurbelwelle verbunden werden kann, um die schwingende Bewegung der Schleifscheibe
in Übereinstimmung mit der Bewegung der Kurbelwelle um ihre Rotationsachse zu steuern.
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Die Wirkungsweise dieser Maschine beruht auf dem bekannten Prinzip,
daß ein Werkstück, das während des Schleifens in dauernder Berührung mit den beiden
Seiten eines winkelförmigen Ein-
Schnitts eines im Verhältnis zur
Schleifscheibenachse unbeweglichen Armes gehalten und gedreht wird, bei geringstmöglicher
Materialentfernung selbsttätig auf eine genaue kreisrunde Querschnittsform geschliffen
wird, vorausgesetzt, die Seiten des winkelförmigen Einschnitts bilden passende,
nicht kritische Winkel zur Tangentebene der Schleifscheibe. im Berührungspunkt zwischen
dieser und dem Werkstück. Bei der vorgenannten Kurbelwellenschleifmaschine ist es
daher möglich, mit einer einzigen Aufspannung der Kurbelwelle ein Abschleifen aller
ihrer Kurbelzapfen auf eine kreisrunde Querschnittsform mit besonders großer Genauigkeit
zu erreichen.
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Die Maschine weist indessen den Nachteil auf, daß die Kurbelzapfen
keine genügend glatte Oberfläche erhalten, so daß in der Regel eine Nachbearbeitung,
ein sogenanntes Honen, erforderlich wird. Dies hängt damit zusammen, daß die mit
einer in einer schwingbaren Säule aufgehängten und mit großer Geschwindigkeit rotierenden
Schleifscheibe versehene Konstruktion in der Praxis nicht genügend vibrationsfrei
ausgeführt werden kann, um ein Scheuern zwischen Schleifscheibe und Werkstück zu
vermeiden.
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Die Erfindung bezweckt, unter Beibehaltung des vorerwähnten Prinzips
zur gegenseitigen Steuerung von Schleifscheibe und Kurbelwelle diesen Nachteil zu
beheben.
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Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß, da die Kurbelwelle während
des Schleifens mit einer ganz geringen und im Verhältnis zur Drehzahl der Schleifscheibe
praktisch verschwindend niedrigen Drehgeschwindigkeit rotiert, eine größere Vibrationsfreiheit
der Maschine dadurch erreicht werden kann, daß man die Schleifscheibe um eine im
Verhältnis zum Maschinenrahmen feststehende Achse rotieren läßt, während man die
Achse der Kurbelwelle die erforderlichen Bewegungen ausführen läßt, um die Schleifscheibe
und die Kurbelzapfen während des Schleifens in Arbeitslage zueinander halten zu
können.
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Die erfindungsgemäße Kurbelwellenschleifmaschine besitzt ebenso wie
die bekannte Maschine Aufspannglieder, in denen die zu bearbeitende Kurbelwelle
um ihre Hauptachse umlaufen kann, eine Schleifscheibe, die um eine zur Hauptachse
der Kurbelwelle parallele Achse rotieren kann sowie einen Steuerarm, der während
des Schleifens den jeweils zu bearbeitenden Kurbelzapfen und die Schleifscheibe
in Arbeitslage zueinander hält. Die Erfindung besteht in erster Linie darin, daß
die umlaufende Schleifscheibe ortsfest im Maschinengestell gelagert ist und die
Aufspannglieder im Maschinengestell so gelagert sind, daß die Hauptachse der eingespannten
Kurbelwelle eine um die Achse des jeweils zu bearbeitenden Kurbelzapfens kreisende
Bewegung ausführen kann und der zu bearbeitende Kurbelzapfen kraftschlüssig gegen
Anschläge eines ortsfesten Steuerarmes, der gegenüber der Schleifscheibe einstellbar
ist, andruckbar ist.
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Bei dieser Konstruktion kann eine vibrationsfreie Lagerung der Schleifscheibe
ohne Schwierigkeiten erreicht werden, da diese nicht in einem Schwingsystem gelagert
ist, und ebenso läßt sich eine genügende Vibrationsfreiheit der Kurbelwelle leicht
erreichen, teils weil die Kurbelwelle, wie erwähnt, nur ganz langsam rotieren soll,
teils weil die Kurbelzapfen während des Schleifens in dem winkelförmigen Einschnitt
im Steuerarm ruhen, der ja bei dieser Konstruktion im Verhältnis zum Maschinengestell
ebenfalls feststeht, so daß die Aufspannglieder nur sichern sollen, daß die Hauptachse
der Kurbelwelle genau parallel zur Achse der Schleifscheibe bleibt. Bei der konstruktiven
Ausführung der Aufspannglieder kommt es daher insbesondere darauf an, die Hauptachse
der Kurbelwelle an Verdrehungen aus der Parallelität zur Achse der Schleifscheibe
zu hindern. Zu diesem Zweck können bei einer zweckmäßigen Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Kurbelwellenschleifmaschine die Aufspannglieder an Schwingen angeordnet werden,
die, abgesehen von einer eventuellen Einstellungsmöglichkeit, undrehbar auf einer
in einem steifen Schwingrahmen drehbar .gelagerten Schwingwelle angebracht sind,
wobei-der Schwingrahmen wiederum um eine zur Drehachse der Schwingwelle parallele
Achse drehbar im Maschinengestell gelagert ist.
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Die erforderliche- Widerstandsfähigkeit des Schwingrahmens gegen Verwindungen,
durch die die Hauptachse der Kurbelwelle aus der Parallelität zur Achse der Schleifscheibe
gebracht werden könnte, kann erfindungsgemäß dadurch erreicht werden, daß der Schwingrahmen
aus zwei Schwingarmen besteht, deren von der Schwingwelle abgewandte Enden mittels
eines torsionssteifen Rohres miteinander verbunden sind.
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Wie bereits erwähnt, entstehen bei der verhältnismäßig langsamen Umdrehung
der Kurbelwelle nur verhältnismäßig kleine Massenkräfte. Um die Stabilität und Vibrationsfreiheit
der Maschine und damit die Qualität der ausgeführten Schleifarbeit noch zu erhöhen,
kann es jedoch zweckmäßig sein, durch einen Ausgleich im größtmöglichen Umfang die
Massenkräfte möglichst weitgehend zu reduzieren. Erfindungsgemäß wird daher weiter
vorgeschlagen, einen fest auf der Schwingwelle angeordneten Arm durch ein eine einstellbare
Feder enthaltendes Ausgleichssystem mit einem auf der anderen Seite des Schwingrahmens
gelegenen Punkt des Schwingrahmens zu. verbinden. Auf diese Weise kann ein statischer
Ausgleich um die Schwingwelle erreicht werden. Die hierzu erforderliche Einstellung
der Feder hängt vom Gewicht der Kurbelwelle ab.
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Um nun diese Einstellung auf eine einfache und genaue Weise vornehmen
zu können, ohne daß man vorher das Gewicht der Kurbelwelle kennen bzw. bestimmen
muß, und um gleichzeitig auf einfache Weise einen Ausgleich um die Drehachse des
Schwingrahmens erreichen zu können, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, die Maschine
mit einer Vorrichtung zu versehen, die an das aus dem Schwingrahmen und dem Ausgleichssystem
bestehende Schwingsystem ankuppelbar und derart
eingerichtet ist,
daß sie abhängig vom Übergewicht des Schwingrahmens mit eingespannter Kurbelwelle
selbsttätig die Feder des Ausgleichssystems zur Erreichung des Ausgleichs um die
Schwingwelle spannt und außerdem ein durch Flüssigkeitszufuhr einstellbares Gegengewicht
zur Erreichung des Ausgleichs um die Achse des Schwingrahmens reguliert.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Kurbelwellenschleifmaschine
nach der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt Fig. I die Maschine in Seitenansicht,
Fig. 2 die Maschine in Stirnansicht, Fig. 3 die Maschine in Draufsicht, wobei einige
Teile geschnitten und andere fortgelassen worden sind, und Fig. 4 schematisch-verschiedene
in der Maschine enthaltene Einstellglieder.
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Die Maschine besitzt ein Gestell I mit zwei an dessen Enden aufragenden
Säulen 2, 3, von denen die Säule 2 kastenförmig ausgebildet ist, während die Säule
3 einen U-förmigen Querschnitt hat. Auf dem Maschinengestell I befinden sich waagerechte
Schienen 4 und 5, auf denen ein Schlitten 6 in der bei Werkzeugmaschinen üblichen
Weise verschiebbar gelagert ist. Bei der gezeigten Ausführungsform ist der Schlitten
6 mit lang herausragenden Führungsflanschen 7 und 8 versehen, die, auf den Schienen
4 und 5 ruhend, an den Säulen 2 und 3 seitlich vorbeigeführt werden können. Auf
diese Weise wird eine sehr sichere Führung des Schlittens ohne Verkürzung seiner
Gleitbahn erreicht. Im Schlitten 6 ist eine Welle g gelagert, die am einen Ende
des Schlittens eine Schleifscheibe Io und am anderen Ende des Schlittens eine Keilriemenscheibe
II trägt, welche an eine Keilriemenscheibe I2 auf der Welle eines ebenfalls auf.
dem Schlitten angebrachten Motors 13 gekuppelt ist.
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Auf dem Schlitten 6 ist ferner an der einen Maschinenseite ein trommelförmiger
Ansatz 14 angebracht, auf dem sich ein Steuerarm 15 befindet, 'der vor der Schleifscheibe
Io liegt und eine geringere Dicke als diese aufweist. Der Steuerarm 15 hat an seinem
Ende einen winkelförmigen Einschnitt 16, der unmittelbar am Umfang der Schleifscheibe
liegt und dessen Bedeutung unten näher beschrieben werden soll. Der Steuerarm 15
kann eventuell auf der Trommel fest angebracht sein; in diesem Fall kann die eine
Seite des Einschnitts in bekannter Weise von einem verschiebbaren Klotz gebildet
werden. Bei der gezeigten Ausführungsform ist der Steuerarm 15 indessen.
drehbar auf dem trommelförmigen Ansatz 14 angebracht und gegenüber diesem mittels
eines Schneckengetriebes 17 einstellbar. Zweckmäßig kann die Verbindung zwischen
dem Steuerarm 15 und der Trommel 14 in diesem Fall derart sein, daß der Steuerarm
15 mit einem eventuell auf ihm angebrachten, nicht gezeigten Schutzschirm ganz zurück
und nach unten geschwungen werden kann, so daß er beim Aufspannen und Abnehmen einer
zu schleifenden Kurbelwelle nicht hinderlich ist.
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Auf den Säulen 2 und 3 ist ein Schwingrahmen 18 bis 21 gelagert, der
aus zwei Schwingarmen 18 und I9 besteht, die hinten mittels eines torsionsfesten
Rohres 2o und vorn mittels eines drehbaren Rohres 2,1 miteinander verbunden sind.
Das drehbare Rohr 2,1 bildet die Schwingwelle für Schwingen 22 und 23, an denen
die Aufspannglieder 25 und 25a angeordnet sind: Die steife Verbindung der Arme 18
und I9 miteinander an der hinteren Seite der Maschine bewirkt, daß der Schwingrahmen
18 bis 2I als Ganzes gegen Verwindungen, die eine mangelnde Parallelität zwischen
der Schwingwelle 2I und der Drehachse 117 des Schwingrahmens 18 bis 21 mit sich
führen könnten, sehr widerstandsfähig ist. Zwischen den beiden auf der Schwingwelle
21 sitzenden Schwingen 22 und 23 mit den Aufspanngliedern 25 und 25a kann eine Kurbelwelle
24 aufgespannt werden. Die Schwinge 22 sitzt bei der gezeigten Ausführungsform fest
auf der Schwingwelle 2I und trägt eine Aufspannpatrone 25, die mit einem-im Innern-der
Schwinge vorgesehenen Antriebsorgan verbunden ist. Die aridere Schwinge 23 mit dem
als Dorn ausgebildeten Aufspannglied 25a ist als entlang der Schwingwelle 21 verschiebbarer
Reitstock ausgebildet. Beide Schwingen sitzen, abgesehen von einer eventuellen Einstellungsmöglichkeit,
insbesondere bei der Schwinge 23, undrehbar auf der Schwingwelle 2I, so daß die
Aufspannachse 24a genau parallel mit der Schwingwelle 21 verläuft, die wiederum
mit der Drehachse 117 der Schwingarme 18 und I9 und mit der Achse der Schleifscheibe
Io parallel verläuft. Die Parallelität zwischen allen diesen Achsen wird jederzeit
eingehalten, unabhängig von den Bewegungen des Schwingrahmens 18 bis 21 gegenüber
dem Maschinengestell I und der Schwingwelle 2,1 im Schwingrahmen I8 bis 21.
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Soll eine Kurbelwelle 24 geschliffen werden, wird sie zwischen den
Aufspanngliedern 25 und 25a aufgespannt, und beim Schleifen eines Kurbelzapfens
24b wird dieser im Einschnitt 16 angebracht und an dessen beiden Seiten in fester
Anlage gehalten, z. B. durch zwischen dem Maschinengestell I und dem Schwingrahmen
18 bis .2I und zwischen Schwingrahmen und Schwingwelle 21 befindliche, nicht gezeigte
Torsionsfederverbindungen. Die Kurbelwelle 24 wird nun verhältnismäßig langsam um
ihre Hauptachse 24a gedreht, während gleichzeitig die Schleifscheibe io schnell
um ihre Achse rotiert wird. Der Steuerarm 15 wird nach und nach in Richtung zur
Schleifscheibe io hin vorgeschoben, bis die Schleifscheibe gleichmäßig stark am
ganzen Umkreis des Kurbelzapfens 24b arbeitet. Dieser weist nun nach geringstmöglicher
Materialentfernung eine völlig runde Form und eine derart glatte Oberfläche auf,
daß sich jede Nachbehandlung erübrigt.
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Während des Schleifens eines Kurbelzapfens drehen sich der Schwingrahmen
18 bis 21 gegenüber dem Maschinengestell und die Schwingwelle 2 1 im Schwingrahmen
je um ihre Achse, und zwar derart, daß die Hauptachse 24" der Kurbelwelle 24 die
kreisende Bewegung ausführt, die erforderlich ist, damit der zu schleifende Kurbelzäpfen
24b im Einschnitt 16 fest liegenbleibt.
Der Umstand, daß der Kurbelzapfen
24b fest im Raum liegenbleibt, bietet den Vorteil, daß der Kurbelzapfen während
des Schleifens leicht zu beobachten ist und eventuell auch leicht Meßvorrichtungen
angebracht werden können, die ständig den Kurbelzapfendürchmesser messen. Es ist
ebenfalls von Vorteil, daß der Steuerarm 15 fest im Raum liegt, so daß die Vorschubbewegung
auf einem feststehenden Teil und nicht, wie bei der eingangs erwähnten bekannten
Maschine, auf einem eine schwingende Bewegung ausführenden Maschinenteil beobachtet
und eingestellt werden kann.
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Da die Schwingarme 18, I9 und die Schwingwelle 2I mit den Schwingen
22, 23 und Aufspanngliedern 25, 25a und der darin aufgespannten Kurbelwelle 24 während
des Schleifens eines Kurbelzapfens schwingende Bewegungen ausführen, ist zur Erhöhung
der Stabilität der Maschine ein statischer Ausgleich dieser bewegten Teile zweckmäßig.
Da angenommen werden kann, daß die Kurbelwelle 24 um ihre Hauptachse 24a ausgeglichen
ist, kann die Kurbelwelle als eine in der Hauptachse konzentrierte Masse betrachtet
werden. Es genügt daher, einen Ausgleich um die Achse der Schwingwelle 2I und um
die Schwingrahmenachse II7 zu schaffen.
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Ein Ausgleich um die Schwingwelle 2I herum kann dadurch erreicht werden,
daß auf der Schwingwelle ein geeignetes Gegengewicht angebracht wird: Aus praktischen
Gründen ist es jedoch zweckmäßiger, diesen Ausgleich mittels einer Federkraft vorzunehmen.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel wird dies dadurch erreicht, daß ein mit
der Schwingwelle 2I steif verbundener Arm 26 durch eine Stänge 27 mit dem einen
Ende eines an dem Maschinengestell I gelagerten Ausgleicharmes 28 verbunden ist,
dessen anderes Ende wiederum durch eine Stange 29 mit einer darin eingebauten Feder
30 mit einem Punkt II8 des Schwingrahmens auf der anderen Seite der Drehachse 117
des Schwingarmes verbunden ist. In der Stange 27 wird hierdurch ein nach unten gerichteter
Zug erzeugt, der durch Einstellen der Feder 3o derart bemessen werden kann, daß
er das vom Gewicht der Kurbelwelle 24, der Aufspannglieder 25, 25a usw. herrührende
Drehmoment um die Schwingwelle 21 ausgleicht. Um einen genauen Ausgleich zu erreichen,
sollte die Stange 27 stets genau senkrecht stehen und die Kraft der Feder 3o konstant
sein. Dies läßt sich durch die beschriebene Konstruktion nicht theoretisch genau
erreichen; wenn aber der Ausgleicharm 28 in großem Abstand senkrecht unter dem Schwingrahmen
I8 bis 21 angebracht ist und die Feder 30 gegenüber den Längenvariationen,
denen sie bei Schwingungen der Schwingwelle 21 ausgesetzt ist, verhältnismäßig lang
gehalten wird, wird eine für praktische Zwecke befriedigende Annäherung an den genauen
Ausgleich erreicht. In diesem Zusammenhang muß wieder daran erinnert werden, daß
die Schwingungen der Schwingwelle 2I um ihre Achse verhältnismäßig langsam vor sich
gehen, so daß die Massenkräfte klein sind. Die Stangen 27 und 29 sollten in gleich
großem Abstand von der Achse I17 des Schwingrahmens I8 bis 2I entfernt liegen, so
daß die Zugkräfte dieses Gestänges kein Drehmoment um diese Achse erzeugen. Um einen
Ausgleich um die Achse II7 zu schaffen, genügt es deshalb, das in der Drehachse
der Schwingwelle 2I konzentrierte Gewicht der Schwingwelle, Schwingen 22 und 23,
Aufspannglieder 25 und 25a und Kurbelwelle auszugleichen. Dieser Gegenausgleich
kann durch Zufuhr einer mehr oder weniger großen Flüssigkeitsmenge, z. B. Wasser,
zum Innern des Rohres 2o erreicht werden, das somit außer einem torsionsfesten.
Verbindungsglied zwischen den Schwingarmen I8 und I9 gleichzeitig eine Trommel bildet.
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Die Spannung der Feder 30 und die Wassermenge in der Trommel2o
können eventuell nach vorausgehendem Wägen einer zu schleifenden Kurbelwelle manuell
eingestellt werden. Erfindungsgemäß können diese Einstellungen jedoch auch selbsttätig
in einem besonderen Arbeitsgang nach dem Aufspannen und vor dem Schleifen der Kurbelwelle
vorgenommen werden, indem das aus dem Schwingrahmen 18 bis 21, den Gelenkstangen
27 und 29 und dem Ausgleicharm 28 bestehende, schwingende System als eine Art Wage
benutzt wird, die das Gewicht der Kurbelwelle ermittelt und in Übereinstimmung hiermit
die erforderlichen Einstellungen vornimmt.
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Eine Ausführungsform eines Regelsystems, mitteils dessen dieser Arbeitsgang
durchgeführt werden kann, ist in Fig.4 veranschaulicht. Hier bezeichnet 31 ein festes
Ventilgehäuse mit einem Ventilkörper 32, der z. B. derart an den Ausgleicharm 28
gekuppelt werden kann, daß er sich mit diesem zusammen dreht. Der Ventilkörper 32
weist zwei Aussparungen 33 und 34 auf, die Verbindungen zwischen je zwei von drei
Leitungen herstellen können, und zwar eine zur Kühlwasserpumpe der Maschine führende
Leitung 35, eine zur Trommel 2o führende Leitung 36 und eine Abgangsleitung 37.
Der Ventilkörper 32 weist ferner einen Arm 38 auf, der gegen eine Kolbenstange 39
auf einem Kolben 40 in einem hydraulischen Zylinder 41 anliegt. In die Wandung des
Zylinders 41 mündet eine von der Ölpumpe der Maschine kommende Vorläufleitung 42
und eine zur Ölpumpe führende Rückleitung 49 ein, und zwar die erstere am Boden
und die letztere etwas über dem Boden. Am oberen Ende des Zylinders 41 ist eine
Abgangsöffnung 44 angebracht und in einer zwischenliegenden Stellung eine Leitung
45 angeschlossen, die durch eine bieg Same Leitung 46 zu einem Expansionsraum 47
zur Einstellung der Spannung der Feder 30 führt.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Nach dem Aufspannen
der Kurbelwelle wird der Ventilkörper 32 an den Ausgleicharm 28 gekuppelt. Unter
dem Einfluß des Gewichtes der Kurbelwelle usw. sinkt der Arm 28 an seinem linken
Ende nach unten; wodurch der Arm 38 am Ventilkörper 32 den Kolben 40 im Zylinder
41 zu Boden drückt. Die Ölpumpe der Maschine wird nun gestartet, und folglich strömt
0I durch die Leitung
42 ein, wodurch der Kolben 4o gehoben wird.
In diesem Kolben befindet sich ein winkelförmiger Kanal 48, der nach einem gewissen
Heben des Kolbens mit der Leitung 45 in Verbindung gebracht wird. Wenn dies geschieht,
strömt Ö1 in den Expansionsraum 47, wodurch die Feder 30 gespannt wird. Der Kolben
4o bleibt in der betreffenden Stellung stehen, bis der Druck unter dem Kolben einen
solchen Wert erreicht hat, daß er imstande ist, den Kolben 40 noch weiter gegen
die vom Arm 38 ausgeübte Kraft zu heben, die ein Ausdruck für die auszugleichenden
Massen ist. Wenn unter dem Kolben 4o ein Öldruck des erwähnten Wertes erreicht ist
und folglich auch im Expansionsraum 47 ein mit den unausgeglichenen Massen proportionaler
Druck herrscht, sperrt der Kolben 4o durch sein weiteres Heben die Verbindung zum
Expansionsraum 47 derart, daß in diesem ständig ein Druck herrscht, der eine in
Übereinstimmung mit den um die Achse der Schwingwelle 2I auszugleichenden Massen
abgestimmte Spannung der Feder 3o bewirkt.
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Der Arm 38 wird allmählich so hoch nach oben gedrückt, daß durch Drehen
des Ventilkörpers 32 eine Verbindung zwischen den Leitungen 35 und 36 hergestellt
wird, so daß Wasser in die Trommel 2o eintritt. Wenn eine so große Wassermenge eingeströmt
ist, daß um die Achse 117 des Schwingrahmens I8 bis 2I der Ausgleich erreicht wird,
beginnt der Rahmen sich im Uhrzeigersinn zu drehen, und das gleiche geschieht mit
dem Schwingarm 28 und dem Ventilkörper 32, wodurch der letztgenannte die weitere
Wasserzufuhr zur Trommel 2ö sperrt. Der Ventilkörper 32 wird nun vom Ausgleicharm
28 gelöst und an das Maschinengestell I angeschlossen. Hiernach kann das Schleifen
beginnen. Nach Beendigung des Schleifens wird die Ölpumpe gestoppt und der Ventilkörper
32 wiederum vom Maschinengestell gelöst und in eine solche Stellung gedreht, daß
der Kolben 40 ganz zu Boden geschoben wird, wonach der Ventilkörper in dieser Lage
an den Ausgleicharm 28 angeschlossen wird. Hierdurch wird eine Verbindung zwischen
den Leitungen 36 und 37 hergestellt, so daß das Wasser aus der Trommel 2o ablaufen
kann, und außerdem im hydraulischen Zylinder 4I zwischen der Leitung 45 und der
Ablaufleitung 44 eine Verbindung hergestellt, so daß der Expansionsraum 47 entlastet
wird.
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In obenstehender Beschreibung ist nur vom Schleifen der Kurbelzapfen
die Rede. Die Hauptlagerzapfen können grundsätzlich auf die gleiche Weise wie die
Kurbelzapfen geschliffen werden, wobei jedoch kein oder fast kein Schwingen des
Schwingrahmens 18 bis 2I und der Schwingwelle 2I stattfindet. Es ist aber etwas
bedenklich, auf diese Weise vorzugehen, denn wenn die Hauptlagerzapfen während des
Schleifens im Einschnitt I6 liegen, werden sie zwar im Querschnitt genau kreisförmig
geschliffen, aber eine Sicherheit, daß die verschiedenen Hauptzapfen koaxial werden,
ist nicht gegeben. Beim Schleifen der Hauptzapfen wäre es daher am besten, die Hauptachse
24a der Kurbelwelle im Raum festzuhalten, während sich die Kurbelwelle um diese
Achse dreht und gleichzeitig geschliffen wird. Dies kann dadurch erreicht werden,
daß der Schwingrahmen I8 bis 2I gegenüber dem Maschinengestell I und die Schwingwelle
2I gegenüber dem Schwingrahmen festgeriegelt wird, jedoch derart, daß ein Vorschub
noch möglich ist. Die hierzu erforderlichen Glieder sind in der Zeichnung nicht
gezeigt, da sie keine Eigentümlichkeit der Erfindung darstellen, können jedoch nach
wohlbekannten Grundsätzen ausgeführt werden.