DE947853C - Verfahren zur photomechanischen Herstellung von Druckformen mit Hilfe lichtempfindlicher Platten, deren lichtempfindliche Schicht aus sensibilisiertem Polyvinylalkohol besteht - Google Patents

Verfahren zur photomechanischen Herstellung von Druckformen mit Hilfe lichtempfindlicher Platten, deren lichtempfindliche Schicht aus sensibilisiertem Polyvinylalkohol besteht

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DE947853C DEV4523A DEV0004523A DE947853C DE 947853 C DE947853 C DE 947853C DE V4523 A DEV4523 A DE V4523A DE V0004523 A DEV0004523 A DE V0004523A DE 947853 C DE947853 C DE 947853C
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    • G03F7/00Photomechanical, e.g. photolithographic, production of textured or patterned surfaces, e.g. printing surfaces; Materials therefor, e.g. comprising photoresists; Apparatus specially adapted therefor
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Description

AUSGIEßEN AM 23. AUGUST 1956
V 4523 IVa 157 d
Die Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zur Herstellung lichtempfindlicher Platten für photomechanische Vervielfältigung, wobei die lichtempfindliche Schicht durch einen Polyvinylalkohol, der ein lichtempfindlichmachendes Mittel herkömmlicher Art, wie z. B. ein Chromat oder Bichromat, enthält, dargestellt und auf eine starre oder nichtstarre Platte, z. B. eine Metallplatte, selbst von geringer Stärke, aufgetragen wird und sich nach erfolgter Belichtung und Entwicklung zur Umwandlung in Email eignet, um den zur Gravierung der Platte verwendeten Ätzmitteln zu widerstehen.
Man hat bereits die Herstellung von Druckformen mittels sensibilisierter Platten vorgeschlagen, deren lichtempfindliche Schicht aus einem sensibilisierten Polyvinylalkohol besteht. Nach Belichtung, Entwicklung, Behandlung mit einem Oxydiermittel und Abspulen mit Wasser wird die Platte erhitzt, um sie zum Gravieren mit einem Ätzmittel geeignet zu machen. Doch muß dieses Erhitzen, um ein befriedigendes Ergebnis zu erzielen, in der Nähe der Zersetzungstemperatur des Polyvinylalkohols (150 bis 200° C) erfolgen. Dies verlangt eine große Geschicklichkeit seitens der Bedienungsperson, selbst wenn ihr zur Bestimmung des Endes des Erhitzens die Färbänderung eines Gemisches von Farbstoffen, z. B; Safranin und Methylviolett, womit die Platte nach dem Entwickeln überzogen wird, zu Hilfe kommt. Es besteht infolgedessen stets die Gefahr, daß die zu weit getriebene Erhitzung gewisse Partien des Bildes zer-
stört. Dieser Umstand beschränkt praktisch die Verwendung der Polyvinylalkohole auf gewisse Photogravurarbeiten, wie z. B. bei. Offset-Übertragungen Abzügen von Strichklischees, die auf dieselbe Weise graviert sind wie beim Eiweißverfahren und in der Photolithographie.
Die Erfindung bezweckt nun, diesen Übelständen abzuhelfen und ein Verfahren zur Herstellung von Druckformen mittels Platten zu erzielen, deren lichtempfindliche Schicht aus einem sensibilisierten Polyvinylalkohol besteht, bei dem das Erhitzen der Platte bei niedrigerer Temperatur erfolgt, wobei man aber doch ein säurebeständiges Email erzielt, ähnlich dem, das man durch Brennen der Fischleimschichten bei 260° erhält.
Gemäß der Erfindung hat es sich tatsächlich gezeigt, daß der Zusatz von Krapprot oder einem seiner Abkömmlinge zur lichtempfindlichen Schicht aus Polyvinylalkohol und lichtempfindlichmachendem Mittel vor der Belichtung der Schicht, verbunden mit dem Zusatz eines Oxydier- und eines Härtemittels nach dem Entwicklen, wobei diese Mittel auf der Schicht getrocknet und nicht durch Abspulen ausgeschieden werden, es ermöglicht, die Erhitzungstemperatur zur Emailbildung auf etwa 120° C herabzusetzen.
Dies ist eine bemerkenswerte und unerwartete Tatsache, die man nicht völlig erklären kann. Anscheinend bewirkt die Wärme eine Reaktion zwischem dem Polyvinylalkohol, dem Krapprot und dem Oxydiermittel, und diese Reaktion bewirkt die Bildung eines Lackes, der ein echtes Email darstellt.
Die Bildung dieses Lackes wird durch den Einbau dieses besonderen Farbstoffes vor der Belichtung ermöglicht, denn der Zusatz des Farbstoffes nach der Belichtung, die die lichtempfindliche Schicht bräunt, würde ihre Verteilung in der Masse und infolgedessen die Bildung eines einheitlichen Lackes verhindern. Endlich ist es unbedingt notwendig, daß das nach dem Entwickeln verwendete Oxydiermittel nicht vor dem Erhitzen ausgeschieden wird, wie bei den früheren Verfahren, denn es ist an der Lackbildung beteiligt. Die Erfindung bezweckt also ein Verfahren zur photomechanischen Herstellung von Druckformen mittels lichtempfindlicher Platten, deren lichtempfindliehe Schicht aus einem sensibilisierten Polyvinylalkohol besteht, dadurch gekennzeichnet, daß man sensibilisierte Polyvinylalkoholschichten, die Krapprot oder einen seiner Abkömmlinge enthalten, unter einem Kopiernegativ belichtet, nach der Entwicklung mit einer oxydierenden Lösung und mit einem Härtemittel behandelt, ohne abzuspülen trocknet, bei einer Temperatur von ungefähr 1200 C zur Lackbildung erhitzt und schließlich in üblicher Weise ätzt.
Ferner hat die Erfindung die mittels obigen Verfahrens erhaltenen Platten und ihre Anwendung zur Erzielung von Strich- und Similiklischees zum Gegenstand.
Infolge der niedrigen Erhitzungstemperatur gestattet das vorliegende Verfahren die Verwendung von Metallplatten von sehr geringer Stärke, von 0,3 bis 0,5 mm, während es beim Fischleim schwer ist, unter 10I10 mm herunterzugehen. Außerdem bietet der Einbau von Krapprot oder einem seiner Abkömmlinge in das zur Herstellung der lichtempfindlichen Schichten dienende Gemisch deutliche Vorteile. So gestattet das Krapprot, dieses Gemisch mehrere Monate lang vor Licht geschützt aufzubewahren, ohne daß sich bedeutende Verluste an seinen Eigenschaften ergeben. Das Krapprot sichert zudem ein rascheres Trocknen der lichtempfindlichen Schicht und ein gleichfalls rascheres Unlöslichmachen dieser Schicht bei ihrer Belichtung durch aktinisches Licht. Endlich spielt das in alkoholischer Lösung der lichtempfindlichen Schicht zugesetzte Krapprot für die Polyvinylalkohole die Rolle eines schaumhindernden Mittels, was ein rasches Abspulen der belichteten Platten unter einem Kaltwasserstrahl ermöglicht, selbst wenn man Alkoholvon hoher Viskosität verwendet.
Das Sensibüisiermittel der lichtempfindlichen Schicht ist eines der in der Photogravur gewöhnlich verwendeten, z. B. ein Alkali-Chromat oder Biehromat. Unter Krapprotabkömmlingen versteht man insbesondere einen der Bestandteile dieses natürlichen Farbstoffes, z. B. Alizarin, doch wird Krapprot vorgezogen. "
Die lichtempfindliche Schicht erhält man durch Mischung einer wässerigen Lösung von 5 bis 15% Polyvinylalkohol, einer wässerigen Lösung von 1 bis 2Oe/0 ALkali-Chromats oder Bichromats, einer hydroalkoholischen oder alkalischen Lösung von 1 bis 10 °/0 Krapprot oder einem seiner Abkömmlinge.
Der ganze Teil des Verfahrens, der mit der Belichtung und Entwicklung der lichtempfindlichen Schicht zu tun hat, ist so ziemlich gleich dem entsprechenden Teil der üblichen Techniken.
Auf die Entwicklung folgt indessen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren die Behandlung der sensibilisierten Schicht mit einem Oxydationsmittel und einem Mittel zum Härten der Schicht. Als verwendbares Oxydationsmittel kann man ein alkalisches Biehromat und als Härtemittel Alkohol, Azeton, 30- bis 4o°/0ige Formaldehydlösung oder ein Chromsalz nennen.
Die Behandlung mit diesen Mitteln kann in zwei Bädern erfolgen: einem ersten Umwandlungsbad, bestehend aus einer Lösung des Oxydationsmittels, und einem zweiten Härtungsbad, das mit dem ersten identisch ist, aber außerdem noch eines der vorgenannten Härtungsmittel enthält.
Sie kann auch in einem einzigen Bad erfolgen, das aus einer Lösung des Oxydationsmittels und des Härtemittels bei allfälliger Zugabe von Chromsäure besteht.
Die nachstehende eingehende Beschreibung soll dem besseren Verständnis der Erfindung dienen.
Das erste Stadium des Verfahrens umfaßt- die Auflage eines Gemisches aus Polyvinylalkohol, empfindlichmachendem Mittel und Krapprot auf eine Platte, . B. eine Metallplatte (etwa aus Zink). Dieses Gemisch kann als Lösung auf jede geeignete Art hergestellt werden, aber es empfiehlt sich im Hinblick auf die Bequemlichkeit der Anwendung, drei Lösungen getrennt herzustellen. Diese drei Lösungen sind: eine Lösung S1 eines Polyvinylalkohole, eine Lösung S2 eines lichtempfindlichmachenden Mittels, eine Lösung S3 von Krapprot in Pulverform.
Diese Lösungen können monatelang aufbewahrt
werden und dienen dazu, die lichtempfindliche bzw. die Leimschicht herzustellen, mit der die Metallplatten überzogen werden. Diese Lösungen werden auf folgende Weise hergestellt:
Herstellung der Lösung S1
Man gibt langsam in iooo ecm kalten, vorzugsweise
ίο destillierten Wassers, das man durch irgendein Mittel umrührt, 5 bis 15 °/0 Polyvinylalkohol in Pulverform, je nach dem verwendeten Typ und dem gewünschten Flüssigkeitsgrad.
Es sei daran erinnert, daß für die verschiedenen Typen von Polyvinylalkohol die allgemeine Formel gilt:
OH
L- CH- CH2 -J-
Man läßt das Pulver 24 Stunden lang quellen, dann erhöht man die Temperatur bis zur vollständigen Auflösung. Dann filtriert man durch ein ziemlich feines Tuch, um die paar Klümpchen auszuscheiden, die sich nicht aufgelöst haben.
Man bewahrt diese Lösung, gegen Licht geschützt, in einer farbigen Flasche.
Herstellung der Lösung S2
Man nimmt ein lichtempfindlichmachendes Mittel, z. B. ein Bichromat (Natron-, Kali- oder Ammoniaksalz).
Man führt in 1000 ecm kochenden und vorzugsweise destillierten Wassers 1 bis 20% Bichromat ein, je nach der gewünschten Lichtempfindlichkeit des mit dieser Lösung hergestellten Leimes.
Diese Empfindlichkeit variiert so ziemlich im umgekehrten Verhältnis des Gewichtes des Bichromats und der Dicke der Leimschicht, die auf die Metallplatten aufgetragen wird.
Man läßt diese Lösung sich 48 Stunden lang absetzen, dann filtriert man sie durch dünnes, durchscheinendes Papier, um den leichten Niederschlag auszuschalten, der entstanden ist.
Herstellung der Lösung S3
Man weicht 48 Stunden lang in 1000 ecm 10- bis g6°/oigen Alkohol, je nach dem Typ des bei der Herstellung der Lösung S1 verwendeten Polyvinylalkohols, ι bis 10% Krapprot in Pulverform ein, dessen Konzentration um so größer ist, als man ein farbigeres und gegen die Ätzung durch die beim Gravieren der Metallplatten verwendeten Chemikalien widerstandsfähigeres Email zu erzielen wünscht.
Man füllt dann diese Lösung, die sich durch das
Einweichen des Krapprotpulvers rot gefärbt hat, ab und fügt den flüssigen Extrakt des am Boden der Flasche verbliebenen Niederschlags durch Pressen durch ein sehr feines Tuch hinzu.
Schließlich wird die erhaltene Lösung durch dünnes, durchscheinendes Papier filtriert. Statt o.;ner aikoholischen Krapprotlösung kann man nach einem analogen Arbeitsverfahren'eine wässerige'alkalische 6g Lösung zubereiten.
Das Krapprot kann durch Alizarin ersetzt werden, das sein Hauptbestandteil ist. Doch sind die so erzielten Ergebnisse weniger gut.
Nachstehend Beispiele der Zusammensetzungen der drei Lösungen S1, S2, S3, wobei der verwendete Polyvinylalkohol durch Mischung einen besonders guten Leim ergibt.
Lösung S1: n
Wasser .>... 1000 ecm
Polyvinylalkohol 105 g
Lösung S2:
Wasser 1000 ecm
Ammoniakbichromat 108 g
Lösung S3:
30°/Oiger Alkohol 1000 ecm
Krapprot in Pulverform 30 g
Der lichtempfindliche Leim wird durch inniges Mischen in beliebiger Reihenfolge der drei Lösungen S1, S2, S3 zubereitet.
Doch ist es vorzuziehen, folgendermaßen vorzugehen:
1. Man mische innig und bei einer Temperatur um 50° C die Lösungen S1 und S2. Man lasse die Lösung erkalten und durch 24 Stunden vor Licht geschützt
in einer farbigen Flasche ruhen, dann .
2. füge man bei sorgfältigem Mischen die Lösung S3 zu,
3. man filtriere diese dreifache Lösung über Baumwolle.
Der so erhaltene Leim wird 10 Tage lang, vor Licht geschützt, in einer farbigen Flasche aufbewahrt.
Diese vorzugsweise Arbeitsart wird aus nachstehenden Erwägungen heraus gewählt:
Da die Polyvinylalkohol-Lösung S1 eine kolloidale Lösung darstellt, vermerkt man, daß dieses Hydrosol dick wird, wenn man zunächst die Lösung S3 von Krapprot und Alkohol zuführt. Es entsteht ein Anfang von Flockenbildung, die übrigens sofort durch Hinzufügen der Bichromatlösung S2 zum Verschwinden gebracht werden kann. Doch hält sich der so_ hergestellte Leim nicht so gut wie der, den man nach der vorhergehenden Arbeitsweise erhält.
Das Auftragen der lichtempfindlichen Leimschicht auf die Metallplatten nach Beizen derselben gemäß den üblichen Verfahren bietet keine besonderen Schwierigkeiten, doch ist es bei ihrem Trocknen wichtig, sie langsam in der Schleuder zu drehen, sie nicht ungleichmäßig zu erhitzen, sie nicht auf eine Temperatur von mehr als 40° C zu erwärmen, sie nicht zu starker Beleuchtung auszusetzen, denn die Polyvinylalkohol-Leimschichten sind bekanntlich sehr lichtempfindlich.
Die lichtempfindliche Schicht wird dann nach der üblichen Technik belichtet.
Andeutungsweise wird bemerkt, daß-eine Beiichtungszeit von 3 bis 4 Minuten bei 80 cm Abstand von
zwei Lampen mit freiem Bogen zwischen mineralisierten Kohlen bei einem durchgehenden Strom von 15 bis 20 Ampere und 25 Volt zufriedenstellende Ergebnisse liefert.
Die besten Abzüge erhält man von recht dünnen Leimschichten.
Die belichteten Platten werden durch eine ziemlich
starke Dusche entwickelt, dann mit lauem Wasser behandelt, hierauf wieder kräftig mit kaltem Wasser gespült.
- Die entwickelten Platten können nach der üblichen Technik mit irgendeinem Farbstoff gefärbt werden, vorzugsweise in einer sehr konzentrierten Lösung von Methylviolett (20 bis 30 g auf 1000 ecm Wasser), worauf sie ein letztes Mal gespült werden, um den überschüssigen Farbstoff zu entfernen.
Gemäß der Erfindung werden dann die Platten einer besonderen Behandlung unterzogen.
Sie werden in .ein Umwandlungsbad, dann in ein Härtebad getaucht, die zum·Zweck haben: das erste Bad, die Leimschicht unter der Einwirkung der Wärme und in Anwesenheit des Krapprots und eines entsprechenden Oxydationsmittels und des durch dieses Mittel gebildeten Oxyds gründlich zu behandeln und den Polyvinylalkohol in ein farbiges Email umzuwandeln, das der Ätzwirkung der zum Gravieren verwendeten Chemikalien widersteht. Dieses Bad kann in einer .wässerigen Lösung eines Oxydationsmittels, wie z. B. eines Alkali-Bichromats, bestehen. Das zweite Bad bezweckt die Härtung der Leimschicht. Es hat eine analoge Zusammensetzung wie das erste, enthält aber, ein Mittel zum Härten des Leimes, wie Alkohol, Azeton, Formol, Chromsalze.
Die Bichromatkonzentfation kann je nach dem Typ des Polyvinylalkohole verschieden sein und 10 bis 100 g auf je 1000 ecm Wasser betragen, die des Härtemittels (z. B. o.o°/oiger Alkohol) 10 bis 250 ecm.
Gute Ergebnisse erzielt man' bei manchen PoIyvinylalkoholen mit den zwei Bädern von nachstehender Zusammensetzung bei 1 Minute Eintauchzeit der Platten in jedes Bad.
. Umwandlungsbad:
Destilliertes Wasser 1000 ecm
Bichromat 40 g
Härtebad:
Destilliertes Wasser 1000 ecm
Bichromat 40 g
90%iger denaturierter Alkohol .. 50 ecm
Statt zweier verschiedener Bäder kann man auch ein einziges verwenden, das zugleich das Oxydationsund das Härtemittel enthält.
Die Zeit des Eintauchens in dieses einzige Bad ist um 5 Minuten langer, und es empfiehlt sich, Chromsäure zuzugeben.
Als Beispiel für ein solches Bad sei nachstehendes angegeben:
' Destilliertes Wasser 1000 ecm
o,o°/0iger denaturierter Alkohol 5« «cm
Bichromat ,......' 30 g
Chromsäure 10 g
Nach dieser Behandlung darf man die Platten nicht spülen. Man läßt sie einfach abtropfen und trocknet sie in der Haspel, so daß die Platten mit einer Alkoholbzw. Bichromatschicht überzogen sind.
Dann werden die Platten in beliebiger Weise auf eine Temperatur von 100 bis 1300 C erwärmt, bis die violetteFärbungsichineindiuiklesBraungewandelthat. 70'
Im Verlaufe dieser Erwärmung oxydiert das die Leimschicht imprägnierende Bichromat und bräunt diese/wobei das im Polyvinylalkohol enthaltene Krapprot daraus Chromoxyd ergibt, das sich in der Schicht verfestigt und sie in Email umwandelt, das den beim Gravieren der Platte verwendeten Ätzmitteln widersteht.
Die Färbimg der Platte ist nur dann regelmäßig, wenn sie sehr einheitlich erwärmt wurde. Ein Mangel an Erwärmung ergibt nach Ätzen einer Zinkplatte mit verdünnter Salpetersäure eine grüne Färbung, während zuviel Erwärmung eine gelbliche Färbung ergibt.
Die regelmäßigste Erwärmung erzielt man mit Infrarot-Trockenlampen. Man arbeite — andeutungsweise vermerkt — mit Lampen von 250 Watt in regelmäßigen Abständen von 15 bis 20 cm, wobei der Abstand zwischen Lampen und Platten derselbe ist wie der, der die Achsen der Lampen voneinander trennt.
Der Infrarotstrahlung kann man entweder die Oberseite der Platte, auf der sich die Leimschicht befindet, oder die Rückseite der Platte aussetzen. Wenn die Leimschicht direkt der Lampenstrahlung ausgesetzt wird, gibt man die Platte auf ein Asbestblatt in 20 cm Abstand von den Lampen, deren Achsenabstände gleichfalls 2öcm betragen. Die Umwandlung der Polyvinylalkoholschicht in ein dunkelbraunes Email erfolgt in einer Zeit proportional zur Dicke der Platte und deren Fläche, und zwar wenn die Temperatur 100 bis 1300 C erreicht.
So wird beispielsweise eine Platte mit den Abmessungen 0,06 cm X 24 cm χ 30 cm in etwa 4 Mi- ■ nuten fertig.
Bei dieser Arbeitsweise ist es nicht möglich, die Heizdauer abzukürzen, indem man die Platte den Lampen mehr nähert, denn ein zu heftiger Fluß verdirbt das Email.
Will man ein schnelleres Erwärmen erreichen, so empfiehlt es sich, die Rückseite der Platte der Lampenstrahlung auszusetzen in der Weise, daß die Leimschicht nicht mehr direkt der Strahlung ausgesetzt ist. Die Platte wird an den Ecken mit einer Lochstanze gelocht und in vier auf einer Unterlage befestigte gespitzte Klötzchen gesteckt, wobei die Leimschicht nach- unten gekehrt ist. Diese Klötzchen halten die Platte in einigen Zentimetern Abstand von der Unterlage. Sie sind beweglich, damit man Platten verschiedenen Formats hineinstecken kann.
Man stellt die Unterlage in die Trockenkammer, und zwar in einer solchen Höhe, daß die Rückseite der Platte 15 cm von den Trockenlampen absteht, deren Augenabstand gleichfalls 15 cm beträgt.
Eine Platte wie die vorhergehende ist in 2 Minuten statt in 4 Minuten fertig.
Indessen ist der erstgenannten Arbeitsweise der Vorzug zu geben, wenn man jede nennenswerte Ver-
formung der Platten durch die Wärme vermeiden will. Die Platte weist nach dem Erwärmen einen sehr leichten Schleier an den nicht von Leim bedeckten Stellen auf, auf denen beim Trocknen der Alkohol und das Bichromat sich niedergeschlagen haben.
Dieser Schleier von ziemlich verwickelter chemischer Beschaffenheit verschwindet von selbst, wenn es sich um eine Zinkplatte handelt, nach leichtem Ätzen mit verdünnter Salpetersäure im Ätzbottich. Er bereitet ίο keinerlei Unannehmlichkeit bei großschüssigen Similis. Doch empfiehlt es sich, ihn vor dem Gravieren auf Strichklischees und feinschüssigen Similis zu entfernen.
Zu diesem Zweck genügt es, die Platte nacheinander mit Natriumbisulfit, dann mit eipem löslichen Bleisalz und schließlich mit einer starken basischen Lösung abzubürsten.
So kann man zu diesem Zwecke beispielsweise verwenden: a) eine im Handel erhältliche, mit 5o°/0 Wasser verdünnte Bisulfitlösung, b) eine Lösung, enthaltend 100 g Bleiazetat auf 11, c) eine Lösung, enthaltend 400 g Pottasche auf 11.
Nach dieser Behandlung wird die Platte reichlich .mit Wasser abgespült und ist dann gravierfertig.
Die gemäß der Erfindung erzielten Platten weisen as nachstehende Vorteile auf: das erhaltene Email ist gegen viele chemische Reagenzien beständig: verdünnte Säuren, verdünnte Basen, Lösungsmittel; Brennstoffe, Öle und Fette.
Seine ausgezeichnete Haltbarkeit erlaubt es, die Metallplatten beim Gravieren so oft kräftig zu bürsten, als es notwendig ist, und sie ohne Gefahr mit dem
Pinsel zu. reiben, um die Ätzung an gewissen Stellen zu. beschleunigen. Seine große Härte, eine Folge seines Bestehens aus Polyvinylalkohol, der sonst als Schleif stoff dient, verzögert die Abnutzung der Klischees beim Maschinendruck.
Infolge der niedrigen Temperatur, bei der die Platten zur Emailbildung erwärmt werden, verformen sie sich weniger und sichern bei der Vervielfältigung eine größere Bildtreue.
Endlich sei bemerkt, daß der Gestehungspreis des Leimes, der es ermöglicht, dieses Email zu erzielen, nur ein Siebentel von dem des Fischleimes ausmacht.
Selbstverständlich beschränkt sich die Erfindung nicht auf die beschriebenen Durchführungsarten, die hier nur beispielsweise angeführt wurden. So kann man insbesondere jede Art Polyvinylalkohol verwenden, von dem verschiedene Abarten unter verschiedenen Marken im Handel sind.

Claims (7)

  1. Patentansprüche:
    i. Verfahren zur photomechanischen Herstellung von Druckformen mit Hilfe lichtempfindlicher Platten, deren lichtempfindliche Schicht aus sensibilisiertem Polyvinylalkohol besteht, dadurch gekennzeichnet, daß man Krapprot oder einen seiner Abkömmlinge enthaltende sensibilisierte Polyvinylalkoholschichten hinter einer Kopiervorlage belichtet, nach der Entwicklung mit einer oxydierenden Lösung und mit einem Härtungsmittel behandelt, ohne zu spülen trocknet, bei einer Temperatur von 1200 C bis zur Emailbildung erhitzt und schließlich in üblicher Weise ätzt.
  2. 2.. Verfahren zur Herstellung einer lichtempfindlichen Platte zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Mischung einer wässerigen Lösung von 5 bis i5°/„ Polyvinylalkohol, einer wässerigen Lösung von ι bis 20 °/0 Alkali-Bichromat und einer hydroalkoholischen oder alkalischen Lösung von 1 bis 10 % Krapprot oder einem seiner Derivate auf eine Platte aufträgt und trocknet.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine wässerige Lösung von 10,5 °/0 Polyvinylalkohol, eine wässerige Lösung von 10,8 °/0 Ammoniumbichromat und eine Lösung von 3°/0 Krapprot oder Alizarin in 30 °/„ Alkohol verwendet wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als oxydierendes Mittel ein Alkali-Bichromat verwendet.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein Alkali-Bichromat in Verbindung mit Alkohol, Azeton oder Formalaldehyd verwendet wird.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Erwärmung der entwickelten Schicht gleichförmig durch infrarote Strahlung erfolgt.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte nach dem Einbrennen mit Natriumbisulfit gewaschen, dann mit einem löslichen Bleisalz und endlich mit einer starken basischen Lösung behandelt wird.
    In Beträcht gezogene Druckschriften:
    Deutsche Patentschriften Nr. 732534, 684425;
    schweizerische Patentschrift Nr. 107 229 ;
    USA.-Patentschrift Nr. 2 411108.
    © 509565/260 9.55 (609 589 8.56)
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