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Verfahren und Schaltungsanordnung zur Registrierung vergeblicher Aufprüfungen
auf belegte Verbindungswege in Vermittlungsanlagen, inbesondere in Fernschreib-Vermittlungsanlagen
mit Wählerbetrieb Gegenstand der Erfindung ist eine Schaltungsanordnung zur Registrierung,
vorzugsweise Zählung, des vergeblichen Aufprüfens von Verbindungsgliedern auf belegte
Verbindungswege in Vermittlungsanlagen, insbesondere in Fernschreib-Vermittlungsanlagen
mit Wählbetrieb.
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Solche Einrichtungen haben unter anderem die Aufgabe, für - bestimmte
Teilnehmeranschlüsse die Häufigkeit vergeblicher Aufprüfungen bei Besetztsein des
Teilnehmers festzustellen, um durch geeignete Maßnahmen, z. B. durch Zuordnung eines
weiteren Teilnehmeranschlusses, die Blindbelegungen der teuren Fernleitungen im
-Selbstwähl-Fernverkehr auf ein wirtschaftlich tragbares Maß zu verringern. Eine
bekannte Einrichtung dieser Art benutzt für alle Leitungswähler, die Ausgang zu
dem zu überwachenden Teilnehmer haben, besondere Zusatzmittel, die ihrerseits feststellen,
wie oft bei Erreichen dieses Anschlusses das Besetztzeichen zurückgesendet werden
muß. Die in Form von Prüfleitungswählern erforderlichen Zusätze machen diese Einrichtung
teuer und ihre Bedienung unhandlich. Außerdem macht der Einbau dieser Zusatzmittel
Veränderungen in den vorhandenen Amtseinrichtungen notwendig.
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Eine weitere bekannte Anordnung benutzt zur Zählung einer belegten
Verbindung einen eigenen Hilfsstromkreis mit einer Hilfsbatterie, der durch eine
aufgebaute
Verbindung vorbereitet und durch bei einer weiteren Belegung ansprechende Schaltmittel
geschlossen wird. Diese Anordnung ist an Vermittlungssysteme gebunden, die schaltungstechnisch
einen Unterschied zwischen zwei belegten Leitungswählern aufweisen, von denen einer
durch die zu überprüfende Verbindung belegt ist und der andere durch einen rufenden
Teilnehmer belegt, aber noch nicht in die Verbindung eingeschaltet wird.
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Gemäß der Erfindung werden die geschilderten Nachteile der bekannten
Einrichtung dadurch beseitigt, daß die zeitlich begrenzte Dauer der beim Auftreffen
eines weiteren Verbindungsgliedes auf einen belegten Verbindungsweg im Stromkreis
der Prüfader entstehenden Potentialänderung für die Auslösung der Registrierung
nutzbar gemacht wird. Die Abnahme der zur Registrierung auswertbaren Potentialänderungen
des Stromkreises der Prüfader ist an besonders leicht zugänglichen Stellen des Verbindungsweges
möglich, beispielsweise zwischen den aufprüfenden Verbindungsgliedern und den Organen,
auf die aufgeprüft wird.
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Vorteilhaft erfolgt die Registrierung des Aufprüfens von Verbindungsgliedern
auf einen belegten Verbindungsweg unter Kennzeichnung der Belegungsrichtung in einem
vorzugsweise eine bauliche Einheit bildenden Gerät, indem abhängig von der Richtung
und zeitlichen Folge der im Prüfstromkreis beim Aufprüfen auftretenden Potentialänderungen
Schaltmittel wirksam sind, die jeweils die der gerade vorliegenden Belegungsrichtung
zugeordnete Registriereinrichtung zum Ansprechen bringen, die Registriereinrichtung
der anderen Belegungsrichtung dagegen vor Beeinflussung schützen.
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Zusätzliche Maßnahmen sind gegebenenfalls zur Registrierung der Belegung
in Abhängigkeit von der Belegungsrichtung erforderlich, wenn beispielsweise bei
Belegung des Teilnehmers in abgehender Richtung der Prüfstromkreis ganz unterbrochen
wird. Zweckmäßig wird der Prüfstromkreis an ein bestimmtes Potential gelegt, um
so.beim Aufprüfen eines weiteren Verbindungsgliedes die für die Auslösung der Registrierung
erforderliche Potentialänderung zu ermöglichen.
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Um ein vorzeitiges Ansprechen der Registriereinrichtung bei der Herstellung
einer Verbindung zu verhindern, können weiterhin gemäß der Erfindung Schaltmittel
vorgesehen sein, die den Steuerkreis für die Registriereinrichtung erst nach Abklingen
der bei der Belegurig beispielsweise in der ankommenden Richtung im.Prüfstromkreis
auftretenden Potentialänderung in Ansprechbereitschaft bringen.
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Es ist ferner möglich, daß die beim Aufprüfen eines weiteren Verbindungsgliedes
auftretende Potentialänderung verschieden groß ist, je nachdem ob der betreffende
Verbindungsweg in ankommender oder abgehender Richtung belegt wird. In diesem Fall
kann gemäß der Erfindung eine an den Prüfstromkreis vorzugsweise kapazitiv angekoppelte
Verstärkerröhre vorgesehen werden, deren Gitterspannung durch die Potentialänderungen
des Prüfstromkreises so gesteuert wird, daß eine im Anodenstromkreis dieser Röhre
liegende Wicklung eines zur Steuerung der Registriereinrichtung dienenden Relais
dadurch beeinflußt wird.
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Ein weiterer Teil der Erfindung besteht darin, daß durch besondere
Maßnahmen der störende Einfluß des Oberwelligkeitsgehaltes sowohl der den Priifstromkreis
als auch 'der den Anodenstromkreis der Verstärkerröhre speisenden Spannungsquelle
weitgehend unterdrückt wird.
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Auf diese Weise ist es möglich, das Aufprüfen eines Verbindungsgliedes
auf einen bereits belegten Verbindungsweg ohne besonderen Aufwand an kostspieligen
Mitteln bequem und mit großer Sicherheit unter Kennzeichnung der Belegungsrichtung
zu registrieren. Zudem gewinnt die Einrichtung gemäß der Erfindung dadurch an. Bedeutung,
daß ihr Einbau keine Änderungen der bstehenden Amtseinrichtungen zur Folge hat.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung gehen aus dem nachstehend an Hand-
der Fig. i bis 5 beschriebenen Ausführungsbeispiel der Erfindung hervor. In der
Zeichnung zeigt Fig. i die Grundschaltung der letzten Wahlstufe eines Schrittschaltwählsystems-
während des Belegungsversuches eines abgehend belegten Teilnehmeranschlusses, Fig.
z die Grundschaltung der letzten Wahlstufe eines Schrittschaltwählsystems .währen.
des «Beiegungsversuches eines ankommend belegten Teilnehmeranschlusses, Fig. 3 das
Spannungs-Zeit-Diagramm für den Prüfstromkreis entsprechend den Zustandsänderungen
einer Verbindung nach Fig. i, Fig. q. das Spannungs-Zeit-Diagramm für den Prüfstromkreis
entsprechend den Zustandsänderungen einer Verbindung nach Fig. 2, Fig. 5 die Schaltungsanordnung
gemäß der Erfindung.
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Um die besonderen Merkmale der Erfindung klarer erkennen zu lassen,
seien zunächst an Hand der Fig. i und 2 die Vorgänge erläutert, die sich in der
letzten Wahlstufe eines Schrittschaltwählsystems abspielen, wenn ein Teilnehmer
nicht erreicht werden kann, weil er in einer anderen Verbindung bereits belegt ist.
Die Fig. 3 und q. veranschaulichen.in_Fnnm von Spannungs-Zeit-Diagrammen die Potentialänderungen,
die im Prüfstromkreis während dieser Vorgänge entstehen.
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Zum Aufbau einer Verbindung in abgehender Richtung dreht der Vorwähler
VW in Fig. i aus seiner Nullstellung und trennt damit die Erde, die über das T-Relais
an der Prüfader lag,, ab. Beim Versuch, diesen Teilnehmer ankommend zu belegen,
prüft das P-Relais des Leitungswählers LW über den geschlossenen u-Kontakt
auf die aufgetrennte Prüfader und kann nicht ansprechen. Mit Öffnen des u-Kontaktes
in der Prüfader des Leitungswählers ist die Prüfzeit beendet, und der Leitungswähler
signalisiert zum rufenden Teilnehmer den vorliegenden Besetztfall.
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Das Registriergerät Rg wertet zur Zählung dieses Besetztfalles gemäß
der Erfindung die Potentialänderung auf der Prüfader während der zeitlich begrenzten
Prüfzeit aus. Es legt an die Prüfader hochohmig Erde an, um der während einer abgehenden
Belegung
des Teilnehmers abgetrennten Prüfader ein definiertes Potential zu verleihen. Die
beschriebenen Vorgänge bleiben dadurch unbeeinflußt. Die Potentialänderungen, die
sich auf der Prüfader infolge der Zustandsänderungen der Verbindung einstellen,
sind aus dem Spannungs-Zeit-Diagramm der Fig. 3 ersichtlich. Im Ruhezustand o-i
und bei abgehender Belegung der Verbindung i-2 (über den hochohmigen Widerstand)-
hat- die Prüfader das Potential o Volt. Beim Versuch, diese Verbindung ankommend
zu belegen, läuft der Leitungswähler auf, und das Potential der Prüfader springt
im Punkt 2 praktisch auf -6o Volt (Minussprung). Nach Beendigung der durch die Abfallzeit
des U-Relais bedingten Prüfdauer fällt im Punkt 3 das Potential der Prüfader wieder
auf o Volt zurück (Plussprung).
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Beim Aufbau einer Verbindung in ankommender Richtung spricht während
der Prüfzeit über den geschlossenen u-Kontakt in Fig.2 das P-Relais des Leitungswählers
LW i an und schaltet sich mit seinem Kontakt P niederohmig an die Prüfader zum Vorwähler
VW. Das im Zuge dieser Verbindung liegende T-Relais hat mit allen Vorwiderständen
einen Gesamtwiderstand von etwa 9,300 Ohm. Prüft ein weiterer Leitungswähler
LW 2 auf diese bestehende Verbindung, so kann sein Prüfrelais P (6o Ohm) mit dem
Vorwiderstand von 500 Ohm . parallel zum niederohmigen Prüfrelais P (6o Ohm)
des Leitungswählers LW i wegen der bestehenden Potentialsperre nicht ansprechen.
Nach Beendigung der Prüfzeit wird der vorliegende Besetztfall zum rufenden Teilnehmer
signalisiert-- Das.Registriergerät Rg wertet zur Zählung die verhältnismäßig kleine
Potentialänderung der Prüfader aus, die sich durch die Parallelschaltung des hochohmigen
P-Relais des Leitungswählers LW 2 mit dem niederohmigen P-Relais des Leitungswählers
LW i während der Prüfzeit ergibt. Die durch die Zustandsänderungen der Verbindung
sich hier einstellenden Potentialverschiebungen auf der Prüfader sind im Spannungs-Zeit-Diagramm
der Fig. q. veranschaulicht. Im Ruhezustand der Verbindung o-i hat die Prüfader
das Potential o Volt. Im Punkt i springt ihr Potential bei ankommender Belegung
auf -55,25 Volt. Beim Versuch, diesen belegten Teilnehmer über einen weiteren Leitungswähler
LW 2 zu belegen, verschiebt sich das Potential der Prüfader, im -Punkt 2
auf -5565 Volt. Nach Beendigung der Prüfzeit geht das Potential im Punkt 3 wieder
auf -55,25 Volt zurück und fällt bei Auslösung der Verbindung im Punkt q. auf o
Volt.
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Durch zeitabhängig gesteuerte Schaltrelais wird erreicht, daß zur
Zählung von Besetztfällen sowohl bei abgehend als auch bei ankommend belegten Teilnehmern
jeweils nur die während der engbegrenzten Prüfzeit entstehende Potentialänderung
ausgewertet wird, so daß Fehlzählungen durch eventuelle Störimpulse od. dgl. praktisch
vermieden werden.
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In Fig. 5 ist die Schaltungsanordnung eines Ausführungsbeispiels gemäß
der Erfindung dargestellt. Sie besteht .im wesentlichen aus einer kombinierten Relais-
und Röhrenschaltung. Die Schaltung wird mit ihrem Eingang E zwischen Leitungswählerausgang
und Vorwählereingang an die Prüfader eines auf Besetztfälle zu überwachenden Teilnehmers
geschaltet. Das Steuergitter der Verstärkerröhre Rö i ist kapazitiv über den Eingang
E an die Prüfader gekoppelt und liegt hochohmig über den Widerstand W 3 an einem
von der Wählerbatterie WB gespeisten Spannungsteiler W7, WB. Ein gepoltes
Dreiwicklungsrelais D erhält über seine Wicklung DoI durch den Anodengleichstrom
der Röhre Rö i eine trennseitig wirkende Erregung. Der Anodengleichstrom einer zweiten
Röhre Rö 2 durchfließt die Wicklung D II und gibt dem Relais D eine zeichenseitig
wirkende Vorspannung. Die Wicklungen D I und D II sind symmetrische
Wicklungen. Mit Hilfe des- regelbaren Kathodenwiderstandes R wird der Anodengleichstrom
der Röhre Rö 2 auf genau gleichen Wert des Anodengleichstromes der Röhre Rö i gebracht,
so daß im Ruhezustand der Schaltung die resultierende Gleichstromerregung der beiden
Wicklungen D I .-und D II den Wert Null hat. Der Anker d des
Relais D liegt im Ruhezustand der Schaltung unter dem Einfluß einer stark
trennseitig wirkenden Erregung der Hilfswicklung D III in Trennlage T. Im Betriebszustand
wird die jeweilige Lage des Ankers d durch Wirkung einer entsprechend gerichteten
Erregung in der Hilfswicklung DIII gesichert. Zwischen Mitte des Spannungsteilers
W g, W io und Eingang E liegt ein gepoltes Relais S -mit hochohmiger Wicklung, dessen
Anker s im Ruhezustand der Schaltung in der in Fig. 5 dargestellten Trennlage T
liegt. Das S-Relais tastet mit seinem Anker s in der Trennlage T die parallel geschalteten
Stromkreise für ein kupferverzögertes Schaltrelais X einerseits und für ein die
Besetztfälle von abgehend belegten Teilnehmern registrierendes Zählrelais Z i andererseits:
In der Zeichenlage Z schaltet das S-Relais abhängig von der Stellung des Kontaktes
xI entweder den mit dem Eingang E verbundenen Widerstand W i2 an Erde, oder es schließt
über Erde den Stromkreis für die Wicklung I des J-Relais. Das die Besetztfälle von
ankommend belegten Teilnehmern registrierende Zählrelais Z2 wird vom Anker d des
von der Verstärkerröhre Rö i betriebenen Relais D gesteuert. Im Kontaktkreis des
D-Relais werden außerdem die Schaltrelais J und K getastet. .Den Kontakten des D-Relais
ist der Plus- und Minuspol der in Reihe geschalteten und in der Mitte geerdeten
Telegrafenbatterie TB und Wählerbatterie WB zugeführt.
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Die Wirkungsweise der vorher beschriebenen und in Fig. 5 dargestellten
Schaltungsanordnung ist folgende: Die Ruhelage der gepolten Prüfrelais S und D ist
die in Fig. 5 dargestellte Trennlage T. Die eingezeichneten Kontaktstellungen der
Zeitauswerterrelais X und K und des Impulsrelais J kennzeichnen die Lage der Kontakte
in nicht erregtem Zustand dieser Relais. In der Ruhelage eines auf Besetztfälle
zu überwachenden Teilnehmers hat die Prüfader über das T-Relais im Vorwähler das
Potential o Volt. Am Wicklungsende 2 des Prüfrelais S liegen infolge der Wirkung
des Spannungsteilers W g, W io etwa - 53 Volt. Solange die Prüfader Potentiale
positiver als - 53 Volt führt, liegt der Ankers des S-Relais in Trennlage T und
legt infolge Stromumkehr in der Wicklung erst dann in die Zeichenlage Z, wenn die
Prüfader
auf Potentiale negativer als - 53 Volt kommt. Der im Ruhezustand der Verbindung
in Trennlage T liegende Anker s schließt den Stromkreis für das X-Relais (Erde,
s in Trennlage T, X-Relais, -WB). Das X-Relais ist erregt, so daß seine Kontakte
xI, xII, xIII und xIV die entgegengesetzte Lage zu der in Fig, 5 gezeichneten Darstellung
einnehmen. Kontakt xI stellt vorbereitend die Verbindung zur Relaiswicklung JI,
Kontakt xII vorbereitend die Verbindung zum ,Zählrelais Zi her. Kontakt xIII hat
den Anker d des D-Relais von den ..Relais J und K abgetrennt. Kontakt
xIV unterbricht den Stromkreis über die Relaiswicklungen J II und K. Die
Relais J
und K sind also nicht erregt. Der Anker d des D-Relais liegt unter
dem Einfluß der stark trennseitig wirkenden Erregung der Hilfswicklung D III in
der den Ruhezustand des D - Relais kennzeichnenden Trennlage T (-E-
TB, kI, W16, DIII, Erde).
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Baut der Teilnehmer abgehend eine Verbindung auf, so dreht in bekannter
Weise sein Vorwähler aus der Nullstellung und trennt die Erde, die über das T-Relais
an der Prüfader lag, ab. Das S-Relais erhält weiterhin trennseitige Erregung (Spannungsteiler
W g, Wio, S-Relais, Wir, Erde), so daß auch alle übrigen Relais den vorher beschriebenen
Zustand einnehmen.
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Versucht nun das Prüfrelais P (6o Ohm)- eines Leitungswählers über
seinen Vorwiderstand von _ 500 Ohm aufzuprüfen, so erhält die Prüfader während
der durch die Abfallzeit des U-Relais im Leitungswähler begrenzten Prüfzeit über
das P-Relais praktisch das Potential - 6o Volt. Die Prüfader führt -ein Potential
negativer als - 53 Volt, so daB der Anker s des S-Relais infolge Stromumkehr
in der Wicklung in Zeichenlage Z umlegt. Das kupferverzögerte X-Relais hat eine
Abfallzeit von etwa i?,o ms und fällt daher während des 5o bis 8o ms dauernden Prüfvorganges
nicht ab. Das Impulsrelais J wird über seine Wicklung J i erregt (Erde, s in Zeichenlage
Z, JI, -f- TB) und legt seine Kontakte iI und iII in die entgegengesetzte
der in Fig.5 dargestellten Lage. Nach Beendigung der Prüfzeit springt das Potential
der Prüfader wieder auf o Volt. Das S-Relais legt in die Trennlage T zurück und
schaltet das kupferverzögerte J-Relais ab, das eine Abfallzeit von etwa qo ms hat.
Beim Zurücklegen des Ankers s auf den Trennkontakt T erhält das Zählrelais Zi während
der Abfallzeit des J-Relais.einen Impuls (Erde, s in Trennlage T, W13, Z1, xII,
iII, kIII, -WB) und registriert den vorliegenden Besetztfall.
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Während dieser im Prüfstromkreis ausgelösten Schaltvorgänge wurde
abhängig vom Erregungszustand des X-Relais eine Beeinflussung der Zähleinrichtung
Z2 verhindert.
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Wird der zu überwachende Teilnehmer im Ruhezustand ankommend belegt,
dann gibt der Spannungsteiler aus den Widerständen des Relais P -(6o Ohm) im Leitungswähler
LW i und des Relais T (230o Ohm) im Vorwähler VW der Prüfader ein Potential von
- 58,5 Volt. Da das Potential der Prüfader damit negativer als - 53 Volt ist, legt
das S-Relais seinen Anker s in.- die Zeichenlage Z, in welcher .er während der ganzen
Zeit der bestehenden Verbindung bleibt. Der Anker s hat den Stromkreis des X-Relais
unterbrochen. Nach etwa i2o ms fällt das X-Relais ab, so daß seine Kontakte xI,
xII, xIII und xIV die in Fig. 5 dargestellte Lage einnehmen. Kontakt xI schaltet
den mit der Prüfader verbundenen Widerständ W i? an Erde. Durch die Anschaltung.
dieses Widerstandes an die Prüfader wird das Potential der Prüfader so verändert,
daß eine wesentliche Vergrößerung der auszuwertenden Potentialänderung im Prüfstromkreis
beim Auftreffen eines weiteren Verbindungsgliedes auf den in der ankommenden Richtung
belegten Teilnehmer erzielt wird. Das Potential der Prüfader verschiebt sich dadurch
von - 58,5 Volt auf - 55,25 Volt. Das abgefallene Relais X trennt mit seinem Kontakt
xII die Verbindung zum Zählrelais Zi und schaltet mit seinen Kontakten xIII und
x IV die Relais J und K an den Anker d des D-Relais. Das J-Relais ist über den Anker
d in Trennlage T
kurzgeschlossen, so daß seine Kontakte i I und i II
die in Fig. 5 dargestellte Lage haben. Das K-Relais wird erregt (-E- TB, d
in Trennlage T, xIII, iI, K-Relais, - WB) und legt seine Kontakte k I, k
II und k III in die entgegengesetzte Lage zu der in Fig. 5 gezeichneten Darstellung:
Kontakt kI unterbricht die stark trennseitig wirkende Erregung der Hilfswicklung
D III, so daß von jetzt ab die Trennlage des D-Relais nur noch von der schwach trennseitig
wirkenden Halteerregung der Hilfswicklung D III bestimmt wird (+ TB, d in
Trennlage T, W15, DIII, Erde). Das Prüfrelais D befindet sich in Ansprechbereitschaft.
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. Versucht nun das Prüfrelais P des Leitungswählers LW 2 auf den Teilnehmer
aufzuprüfen, der bereits durch den Leitungswähler LW :r belegt ist, so wird durch
die Parallelschaltung des Relais P (56o Ohm) zum Relais P (6o*Ohm) das Potential
der Prüfader von - 55,25. Volt auf - 55,65 Volt verschoben (Minussprung). Über den
Kondensator C i wird auf das Steuergitter der Verstärkerröhre Rö i dieser negative
Impuls übertragen. Der Anodenstrom der Röhre Röi wird kurzzeitig kleiner, so daß
die nunmehr überwiegende, zeichenseitig wirkende Erregung der Wicklung II das Relais
D in Zeichenlage Z umlegt. Nach Abklingen des Impulses ist das Gleichgewicht der
beiden Erregungen in den Wicklungen D I und D II wiederhergestellt, und das D-Relais
bleibt in der Zeichenlage Z unter der Wirkung seiner Halteerregung liegen
(= WB, d in Zeichenlage Z, W 15, DIII, Erde). Nach etwa 5o bis 8o ms ist
die Prüfzeit des Leitungswählers LW 2 beendet, und das Relais P (56o Ohm) wird durch
Öffnen des Kontaktes ü abgetrennt. Damit springt das Potential der Prüfader wieder
auf -55,25 Volt zurück (Plussprung). Dieser positive Impuls bewirkt am Steuergitter
der Verstärkerröhre Rö i eine kurzzeitige Vergrößerung ihres Anodenstromes. Die
trennseitig wirkende Erregung in- Wicklung D I überwiegt die zeichenseitig wirkende
Erregung der Wicklung D II, so daß der Anker d des D-Relais wieder in die Trennlage
T zurücklegt. Während der kurzzeitigen Zeichenlage des Ankers d wurde das J-Relais
über Wicklung II erregt (- WB,
d in Zeichenlage Z, xIII, xIV, JII,
+ TB). Seine Kontakte i I und i II werden in die Arbeitsstellung umgelegt.
Das K-Relais war erregt und wurde durch den Anker d in Zeichenlage Z kurzgeschlossen.
Es hat
eine Abfallzeit von etwa ioo ms und kommt daher während der
kurzzeitigen Zeichenlage des Ankers d nicht zum Abfallen. Sobald der Anker d in
die Trennlage T zurücklegt,. wird die Wicklung II des J-Relais kurzgeschlossen,
und das Zählrelais Z2 erhält während der Abfallzeit dieses Relais einen den vorliegenden
Besetztfall registrierenden Impuls (+ TB, d-in Trennlage T, xIII,
kII, iI, W14, Z2, -WB).
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Bei Auslösung der Verbindung fällt das Potential der Prüfader auf
o Volt. Der Anker s des Relais S legt in die Trennlage T zurück und schließt wieder
den Stromkreis für das X-Relais. Der Kontakt xIII unterbricht den Stromkreis des
K-Relais. K-Relais fällt ab und schaltet mit seinem Kontakt kI den Stromkreis der
Hilfswicklung III des D-Relais ein. Die Schaltung befindet sich wieder im Ruhezustand.
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Fehlzählungen infolge Störspannungen od. dgl. sind praktisch nicht
möglich, da zur Zählung gemäß der Erfindung n eben der Impulsfolge bestimmter Richtung
auch noch relativ engbegrenzte Zeitbedingungen einzuhalten sind. Wenn z. B. während
der Belegungszeit eines ankommend belegten Teilnehmers das D-Relais infolge plötzlicher
Änderung der Batteriespannung in die Zeichenlage Z umgelegt wird und döit länger
als ioo ms liegenbleibt, so kommt wegen des fehlenden nachfolgenden Plusimpulses
kein Besetztfall zur Registrierung. In einem solchen Fall spricht zunächst das J-Relais
an (+ TB, J I I, x I V, x II I, d in Zeichenlage Z,
- WB). Durch Kurzschluß über den Anker d
in Zeichenlage Z fällt das
K-Relais nach. etwa ioo ms ab und legt das D-Relais über seine Hilfswicklung D III
wieder in die Trennlage T zurück (+ TB, kI, W16, DIII, Erde). Das
Zählrelais Z2 kann jedoch beim Zurücklegen des Ankers d in die Trennlage
T nicht ansprechen, da sein Stromkreis durch den geöffneten Kontakt kII unterbrochen
ist. Nach etwa 3o bis q.o ms fällt das in Trennlage des Ankers d kurzgeschlossene
Relais J ab, und das K-Relais spricht wieder an (+ TB, d in Trennlage
T, xIII, iI, K-Relais, -WB). Die Schaltung befindet sich dann wieder
in Bereitstellung zur -Registrierung weiterer Besetztfälle.
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Auch Störungen, die einen Minusimpuls mit einem nach etwa 25 ms oder
früher folgenden Plusimpuls auslösen, beeinflussen die Zählrelais Zi und Z2 nicht,
da das Impulsrelais J während solcher Zeitspannen nicht zum Ansprechen kommt. Um
den störenden Einfluß des Oberwelligkeitsgehaltes der den Prüfstromkreis speisenden
Spannungsquelle WB auf das Steuergitter der Verstärkerröhre Rö i weitgehend
zu unterdrücken, wird das Steuergitter dieser Röhre über einen aus der Wählerbatterie
WB gespeisten Spannungsteiler W7, W8 in Verbindung mit dem Kondensator C
6 an eine Spannung gelegt, die mit - dem während der Belegung des Verbindungsweges
in der ankommenden Richtung vorhandenen Potential der Prüfader nach Betrag und Phase
übereinstimmt.
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Nach dem gleichen Prinzip lassen sich auch vergebliche Belegungsversuche
bestimmter Ausgänge in allen ähnlich aufgebauten Impulswahlstufen registrieren.
Wenn man dabei einen Ausgang überwacht, der von einer Anzahl von Gruppenwählern
jeweils auf dem letzten Drehschritt der Fernwahl belegt wird, so lassen sich ohne
Schwierigkeit die »Durchdrehera dieser Gruppenwähler mit dem Registriergerät gemäß
der Erfindung zählen.