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Bestrahlungsgerät Bei der Heilbehandlung des menschlichen Körpers
werden vielfach Ultraviolettstrahlungen und Infrarotstrablungen verwendet Ultraviolettstrahlungen
erfordern ein Streulicht, um auf dem zu behandelnden Körperteil eine Flächenbestrahlung
auszuüben, während bei Infrarotbestrahlung ein Punkflicht notwendig ist, das auf
dem betreffenden Körperteil eine punktförmige Bestrahlung bewirkt.
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Wegen der Verschiedenheit der beiden Strahlungsarten und der unterschiedlichen
Behandlungsdauer -mußten bisher zwei getrennte Bestrahlungsgeräte verwendet werden.
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Um mit dem gleichen Bestrahlungsgerät sowohl eine flächenförmige
Ultraviolett strahlung als auch eine punktförmige Infrarotstrahlung zu erzeugen,
hat man bereits den Ultraviolettstrahlungserzeuger, z. B. einen Quarzbrenner, mit
einem Infrarotstrahler in dem gleichen Reflektor untergebracht, wobei der Infrarotstrahler
ringförmig tin den Quarzbrenner angeordnet und als Vorschaltwiderstand für diesen
ausgebildet ist. Bei Ultraviolettbestrahlung sind kurze Bestrahlungszeiten ven etwa
2 bis 4 Minuten erforderlich, im Gegensatz zu den langen Bestrahlungszeiten von
etwa 15 bis 30 Minuten bei
Infrarotbestrahlung. Mit einem solchen
kombinierten Gerät ist aber eine wirksame Heilbehandlung nicht zu erzielen, da beide
Strahlungserzeuger gleichzeitig eingeschaltet sein müssen und bei der für die Infrarotbestrahlung
erforderlichen langen Bestrahlungsdauer die Ultraviolettbestrahlung die zulässige
Dawer überschreitet, so daß Hautverbrennungen beim Patienten unvermeidlich sind.
Ein Betrieb des Infrarotstrahlers allein ohne den vorgeschalteten Quarzbrenner ist
nicht möglich, da ersterer dann eine zu hohe Spannung erhalten und zum Glühen kommen
würde, so daß dann nur noch Rotlichtwärmestrahlen, aber keine medizinisch wirksamen
Infrarotstrahlen erzeugt werden. Praktische Bedeutung hablen deshalb die mit den
beiden verschiedenen Strahlern versehenen Bestrahlungsgeräte nicht lerlangt.
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Man hat auch bereits an dem hohlspiegelartigen Reflektor von Bestrahlungsgeräten
einen zylindrischien Ansatz vorgesehen, an dem mittels eines B;aj onettverschlusses
lein Fassungsgehäuse auswechselbar befestigt ist, das leine den Reflektor ergänzende
kleine Reflexionsiläche aufweist. Hierdurch sollen aufeinanderfolgende Behandlungen
der Patienten mit verschiedenen Strahlen mittels des gleichen Bestrahlungsgerätes
ermöglicht werden.
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Bei einem anderen bekannten Bestrahlungsgerät ist der Reflektor für
die Aufnahme eines Heizkörpers oder einer Glühlampe geeignet. Bei diesen bekann
ten Bestrahlungsgeräten ist jedoch die Reflexionsfläche dier einzelnen Strahlungserzeuger
stets die gleiche, so daß trotz Verwendung verschiedener Strahlirörper nur die gleiche
Strahlungsart, und zwar entweder nur leine Punktbestrahlung oder nur eine Flächenbestrahlung,
erzeugt werden konnte.
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Es ist ferner bekannt, bei einem mit seinem Heizkörper versehenen
Bestrahlungsgerät einen aus keramischem Werkstoff bestehenden festen Zwischenreflektar
vorzusehen, der die vom Heizkörper erzeugte und auf ihn auftreffende Wärmestrahlung
selektiv reflektiert, um eine bevorzugte Ab strahlung bestimmter therapeutisch besonders
wirksamer Fnequenzgebiet,e zu erreichen. Der äußene Reflektor strahlt hierbei das
gesamte Frequenzgebiet der Wärmestrahlen aus. Dieses bekannte Bestrahlungsgerät
ist daher nur für Wärmestrahlungen, nicht aber für andere Strahlungsarten bestimmt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, mittels eines ein zigen Gerätes verschiedene
Bestrahlungen, z. B. eine Flächenbestrahlung mit einem Ultraviolettstrahl oder eine
Punktbestrahlung mit einem Infrarotstrahl, so zu erzeugen, daß jede Bestrahluingsart
mledizinisch voll wirksam wird. Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst,
daß die auswechselbaren Strahlkörper, z. B. Ultraviolett- oder Infrarotstrahler,
zur Erzielung von Flächen- oder Punktbestrahlung mit hierfür geeigneten, verschiedenartig
ausgebildeten Reflexionsflächen versehen sind. Bei dem Bestrahlungsgerät gemäß der
Erfindung werden daher die Reflexionsflächen den jeweiligen Strahlerzeugern angepaßt,
so daß mit dem gleichen Gerät verschiedenartige Bestrahlungsarten mit der jeweilig
notwendigen Biestrahlungsdauer ,erhalten. werden können. So kann z.B die Infrarotbestrahlung
mit der notwendigen Dauer ausgeübt werden und voll zur Wirkung kommen, ohne daß
die Haut des Patienten' durch UItrzviolettstrahlen gefährdet wird.
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Der eine Flächenbestrahlung ergebende Strahler,. z. B. ein Ultraviolettquarzbrenner,
erhält zweckmäßig leine parabolisch gekrümmte Reflexionsfläche, die von dem Reflektor
des Bestrahlungsgerätes einen solchen Abstand hat, daß die Strahlung dieses Brenners
im wesentlichen nur durch die ihm zugeordnete Reflexionsfläche reflektiert wird,
so daß der zu behandelnde Körperteil einer Flächenbestrahlung unterworfen wird.
Dier für eine Punktstrahlung bestimmte Strahler, z. B. für Infrarotstrahlen, wird
in zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung mit einer Reflexionsfläche versehen,
die eine Ergänzung des am Bestrahlungsgerät vorhandenen Reflektors bildet und zusammen
mit diesem eine lelliptische Krümmung aufweist, deren einer Brennpunkt etwa in der
Mitte des Strahlers und dessen anderer Brennpunkt etwa an der Behandlungsstelle
liegt, so daß diese die gewünschte Punktstrahlung lerhält.
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Der eine Flächenstrahlung ergebende Strahlungserzeuger, z. B. ein
Ultraviolettquarzbrenner, erhält in seinem Einsatz zweckmäßig eine parabolisch gekrümmte
Reflexionsfläche, deren Brennpunkt so gewählt ist, daß die reflektierten Ultraviolett
strahlen auf den zu behandelnden Körperteil eine Flächenstrahlung ausüben. Für den
eine Punktstrahlung erzeugenden Strahler, z. B. für Infrarotbestrahlung, wird zweclomäßig
die an dem auswechselbaren Einsatz vorgesehene Reflexionsfläche als Ergänzung des
am Bestrahlungsgerät vorhandenen Reflektors ausgebildet. Dieser weist in Verbindung
mit der auswechselbaren Reflexionsfläche des den Strahler tragenden Einsatzes vorzugsweise
zeine elliptische Krümmung auf, deren einer Brennpunkt etwa in der Mitte des Strahlungserzeugers
liegt und dessen anderer Brennpunkt auf die zu behandelnde Körperstelle eingestellt
wird, so daß diese die gewünschte Punktstrahlung erhält.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.
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Fig. I zeigt ein Strahlungsgerät in der Seitenansicht, Fig. 2 in
der Seitenansicht den auswechselbaren Ultraviol'ettstrahler, Fig. 3 in der Seitenansicht
den auswechselbaren Infrarotstrahler, Fig. 4 die Seitenansicht bzw. den teilweisen
Schnitt des mit einem Ultraviolettstrahler versehenen Strahlungsgerätes, Fig. 5
in der Seitenansicht bzw. im teilweisen Schnitt das mit einem Infrarotstrahler versehene
Strahlungsgerät.
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Der als Hohlspiegel ausgebildete Reflektor I ist in der Mitte mit
einer Ausnehmung versehen, die an der Rückseite von einem zylindrischen Ansatz 2
begrenzt ist, um den ein von leiner Stange 4 getragener Haltering' 3 gneift. Die
Stange 4 ist in der Höhe verstellbar in den mit einem Handgriff versehenen
Unterteil
5 eingeführt und ist mittels einer Schraube 6 feststellbar, um die Höhenlage des
Reflektors 1 ändern zu können. Der Unterteil 5 ist in der üblichen Weise mittels
eines Kugelgelenkes 7 an dem Fuß 8 des Gerätes beiestigt.
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Der zylindrische Ansatz 2 des Reflektors 1 ist mit zwei bajonettartigen
Führungsnuten 9 versehen und dient zur Aufnahme der in Fig. 2 und 3 dargestellten
Strahlungserzeuger, z. B. für Ultraviolett-und Infrarotstrahlung. Diese haben einen
zylindreschen Führungsteil I0, an dem zwei diametral gegenüberliegende Eindrückungen
11 angebracht sind. Die Strahlungserzeuger werden mit ihrem zylindrischen Führungsteil
10 in den Ansatz 2 des Reflektors eingeschoben, wobei die Eindrückungen 11 in die
Schlitze 9 eingreifen. Durch Verdrehen nach rechts werden die Strahlkörper nach
Art eines Bajonettverschlusses in dem Ansatz 2 des Reflektors I gehalten.
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Der in Fig. 2 dargestellte Strahlkörper für Ultraviolettstrahlung
weist einen Quarzbrenner 12 auf, der von einem Schutzgitter 13 abgedeckt ist und
auf seiner parabolisch gekrümmten Reflexionsfläche I4 befestigt ist. Diese Reflexionsfläche
befindet sich in einem größeren Abstand vor dem zylindrischen Führungsteil I0, und
die Stromzuführung für den Brenner erfolgt mittels in dem hinteren Isolierstück
15 angebrachter Kontaktstifte.
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Wird dieser Strahler in den Reflektor 1 eingesetzt, wie in Fig. 4
dargestellt ist, so befindet sich die parabolisch gekrümmte Reflexionsfläche 14
in einem größeren Abstand vor dem Reflektor 1. Die von dem Quarzbrenner 12 erzeugten
Strahlen gelangen daher nicht auf den Reflektor I, sondern werden nur von der Reflexionsfläche
14 reflektiert, die infolge ihrer parabolischen Krümmung eine divergierende Strahlung
ergibt. Auf die zu behandelnde Körperstelle wird daher eine Flächenbestrahlung ausgeübt.
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Der in Fig. 3 dargestellte Infrarotstrahler 16 ist an einer in dem
zylindrischen Führungsteil 10 angebrachten Reflexionsfläche 17 befestigt, die nach
dem Einsetzen in den Reflektor 1 eine Ergänzung desselben bildet und gemeinsam mit
diesem in s-olcher Weise elliptisch gekrümmt ist, daß ihr einer Brennpunkt 18 etwa
in der Mitte des Strahlkörpers 16 liegt. Der Infrarotstrahler 16 lerhält seinen
Strom ebenfalls mittels in dem Isolierstück 15 angebrachter Kontaktstifte.
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Nach dem Einsetzen des Infrarotstrahlers I6 in den Reflektor I des
Bestrahlungsgerätes stellt die R,eflexionsfläche I7, wie aus Fig. 5 ersichtlich
ist, eine Ergänzung des Reflektors 1 dar. Es werden daher die von dem Infrarotstrahler
16 erzeugten Strahlen durch den Reflektor 1 auf den zweiten Brennpunkt 19 der Reflexionsflächen
1 und 17 zusammengefaßt, so daß hier eine Punktbestrahlung entsteht. Die Infrarot
strahlung kann hierbei während einer beliebig langen Zeitdauer ausgeübt werden,
ohne daß bei dem Patienten,durch Ultravio1ettstrahlung leine Schädigung, z. B. Hautverbrennungen,
auftreten kann, während andererseits nach Auswechseln des Strahlers durch die von
dem Reflektor I getrennte und mit anderer Krümmung ausgebildete Reflexionsfläche
14 des Quarzbrenners 12 die für eine kurze Zeitspanne zulässige Ultraviolettstrahlung
,erzeugt werden kann.
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Wie aus Fig. 4 und 5 zu erkennen ist, wird durch Einsetzen des Ultraviolettstrahlers
1 2 bzw. des Infrarotstrahlers 16 in das gleiche Bestrahlungsgerät sowohl eine Flächenbestrahlung
als auch eine Punktbestrahlung erzielt, so daß mit dem gleichen Gerät nur durch
Einsetzen der entsprechenden Strahlungserzeuger die gewünschten Bestrahlungen mit
der jeweils in Betracht kommenden Dauer ausgeübt werden können. Da die auswechselbaren
Strahler wesentlich billiger sind als das ganze Bestrahlungsgerät, werden hierdurch
auch die Anschaffungskosten bedeutend verringert, da für die verschiedenen Strahler
nur ein einziges Gerät erforderlich ist.
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Die auswechselbaren Strahler können außer für Ultraviolett- oder
Infrarotstrahlung auch für andere b;ei der Behandlung des menschlichen Körpers in
Betracht kommende Bestrahlung Anwendung finden.