DE9402743U1 - Aufprallschutz für ein Kraftfahrzeugverkleidungsteil - Google Patents
Aufprallschutz für ein KraftfahrzeugverkleidungsteilInfo
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Description
Dr. Werner Haßler
Patentanwalt
Asenberg 62 18. Februar 1994
58507 Lüdenscheid A 94 031
Anmelder: Gerhard! & Cie. GmbH & Co. KG
Schlittenbacher Straße 2
58511 Lüdenscheid
Aufprallschutz für ein Kraftfahrzeuqverkleidunctsteil
Beschreibung
Das Gebrauchsmuster betrifft einen Aufprallschutz für ein Kraftfahrzeugverkleidungsteil .
Bei der Entwicklung neuer Kraftfahrzeugmodelle werden die Anforderungen an die Insassensicherheit ständig erhöht. Dies betrifft insbesondere die Gestaltung des Fahrgastraumes. Bisher hat man versucht,
die Sicherheit bei einem Aufprall durch den Einsatz von Kunststoffschäumen zu erhöhen. Diese Kunststoffschäume haben jedoch bekanntermaßen Nachteile, insbesondere eine starke Gebrauchstemperaturabhängigkeit, Versprödung in der Kälte und Erweichung in der Wärme. Ein
hygroskopisches Verhalten bedingt eine unzureichende Witterungsbeständigkeit. Durch ein elastisches Materialverhalten kommt es bei einem
Aufprall zu Rückfedereffekten, die zusätzliche Beschleunigungsspitzen hervorrufen.
Anwendungsgebiet des Gebrauchsmusters ist der Schutz bei Kopfaufprall an den Säulenverkleidungen, am Armaturenbrett und auf dem Lenkrad. Ein weiteres Anwendungsgebiet ist der Schutz gegen Knienaufprall
am Armaturenträger oder am Lenktrad sowie ein Hü ft- oder Schulteraufprallschutz an der Türinnenverkleidung. Schließlich kommt ein Aufprallschutz unter der Motorhaube gegen einen Aufprall von Fußgängern
in Betracht.
Der verfügbare Verformungsweg ist vergleichsweise gering. Daher
kann ein elastisches Verhalten der bisher bekannten Stoffe zu keinem befriedigenden Ergebnis fühten.
Aufgabe des Gebrauchsmusters ist die Erhöhung der passiven Fahrzeugsicherheit gegen Aufprallverletzungen.
Diese Aufgabe wird nach dem Gebrauchsmuster dadurch gelöst, daß
' im Aufprallbereich zwischen dem Verkleidungsteil und dem Träger ein Kissen aus Leichtmetallschaum angeordnet ist.
Das Gebrauchsmuster unterscheidet sich insofern vom Stand der Technik, als der Aluminiumschaum mit an den Anwendungszweck angepaßter
spezifischer Dichte eine außerwgeöhnlich große Energieaufnahmekapazität auch bei geringem Verformungsweg hat. Nach dem Aufbau der Gegenkraft erfolgt die Verfomung bei gleichmäßigem Kraftniveau unter Kompaktierung der Zellen. Bevorzugte Verwendung findet das
Gebrauchsmuster bei Innenverkleidungnen aus thermoplastischen Kunststoffen. Die Ernergieauf nähme ist nach dem Gebrauchsmuster sehr groß.
Die Gebrauchstemperaturabhängigkeit ist im Bereich zwischen -20 "C und
100 "C gering. Das Gebrauchsmuster bedingt eine hohe Witterungsbeständigkeit und Vermeidung von hygroskopiscvhem Verhalten.
Ein Schutz des Kissens wird dadurch erzielt, daß das Kissen einen
Mantel aufweist. Der Mantel besteht vorzugsweise aus Aluminium, so daß für das Recyling eine Sortenreinheit gegeben ist.
Das Gebrauchsmuster ist insofern besonders wirtschaftlich, daß der Leichtmetallschaum ein Aluminiumschaum ist.
Das Kissen kann derart eine hohe Energie aufnehmen, daß das Kissen zwischen einer Säulenverkleidung aus Thermoplast und einem Karosserieblech angeordnet ist.
Besonders hohe Energieaufnahmen erzielt man dadurch, daß der Aluminiumschaum eine Dichte zwischen 0,05 und 0,4 g/cm3 hat. Die Verformung des Aluminiumschaums setzt unmittelbar nach Stoßbeginn ein und
setzt sich gleichbleibend über ein längeres Zeitintervall fort, so daß man eine hohe Energieaufnahme erhält. Infolge dieser rechteckfärmigen
Aufnahmekurve ergibt sich ein hoher Wirkungsgrad. Durch das nichtelastische Verhalten des Kissens kommt es am Ende der Verformung nicht zu
einem Rückfedern (Rebound-Effekt), so daß eine Abbremsung ohne zusätzliche Beschleunigung erreicht wird.
Ein Schutz des Kissens wird dadurch erzielt, daß das Kissen einen
Mantel aufweist. Der Mantel besteht vorzugsweise aus Aluminium, so daß für das Recyling eine Sortenreinheit gegeben ist.
Ferner ist ein Mantel in Form eines Thermoplastspritzgußteils möglich. In diesem Fall erreicht man eine Befstigungsfunktion durch an
das Thermoplastspritzgußteil angeformte Clipse, Laschen, ösen oder dergleichen.
Ein Ausführungsbeispiel des Gebrauchsmusters wird anhand der zugehörigen Zeichnung erläutert, in der darstellen:
Fig. 1 einen Schnitt durch eine Säulenverkleidung und
Fig. 2 Energieaufnahmekurven.
Fig. 1 zeigt ein Karosserieblech 1 in Form einer B-Säule. Eine Säulenverkleidung 2 ist im Schnitt dargestellt. Die Säulenverkleidung
2 ist als Thermoplastspritzgußteil ausgebildet und umgreift die Säule 1. Zwischen der Säule 1 und der Säulenverkleidung 2 ist als Hinterfütterung ein Kissen 3 aus einem Mantel 4 und einer Füllung 5 aus Aluminiumschaum angeordnet. Der Aluminiumschaum hat eine Dichte zwischen
0,05 und 0,4 g/cm3.
Es wurden Messungen an einer nicht hinterfütterten Säulenverkleidung und an einer Säulenverkleidung mit einem Kissen aus Aluminiumschaum einer Dichte von 0,16 g/cm3 durchgeführt. Die Messungen erfolgten in einem sogenannten Stoßkolbenprüfstand. Als Prüfkörper diente
die Nachbildung eines Erwachsenenkopfes. Messungen wurden für Anprallgeschwindigkeiten von 5,3 m/s und 6,3 m/s durchgeführt. In Fig. 2 sind
die Ergebnisse der Beschleunigungsmessung angegeben. Die strichtpunktierte Kurve für die nichthinterfütterte Verkleidung zeigt eine ausgeprägte Spitze der Beschleunigung bzw. Abbremsung. Die ausgezogene Kurve gibt Messungen mit einem Kissen aus Aluminiumschaum wieder. Man
erkennt eine Bremsung über eine längere Dauer, also eine Energieabsorption durch das Kissen.
Bestimmt wurde auch der HIC-Wert (Head Injury Criterion), der nach den Vorschriften den Wert 1000 nicht übersteigen soll. Für die
nichthinterfütterte Säulenverkleidung ergeben sich HIC-Werte weit über
1000, bis zu 4000. Für eine Säulenverkleidung mit einem Kissen aus Aluminiumschaum einer Dichte von 0,16 g/cm3 ergibt sich ein HIC-Wert
von 430. Damit ergibt sich eine sprunghafte Verbesserung des Aufprallverhaltens einer Säulenverkleidung. Entsprechendes gilt für andere
Verklei düngen.
Claims (8)
1. Aufprallschutz für ein Kraftfahrzeugverkleidungsteil, dadurch
gekennzeichnet, daß im Aufprallbereich zwischen dem Verkleidungsteil (2) und dem Träger (1) ein Kissen (3) aus Leichtmetallschaum angeordnet ist.
2. Aufprallschutz nach Anspruch 1, daß der Leichtmetallschaum ein
Aluminiumschaum ist.
3. Aufprallschutz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Kissen (3) zwischen einer Säulenverkleidung aus Thermoplast und einem Karosserieblech oder einem anderen Verletzungsgefahr hervorrufenden Bauteil (z.B Gurthöhenverstellung) angeordnet ist.
4. Aufprallschutz nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Aluminiumschaum eine Dichte zwischen 0,05 und
0,4 g/cm3 hat.
5. Aufprallschutz nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Kissen (3) einen Mantel (4) aufweist.
6. Aufprallschutz nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch einen Mantel aus Aluminium.
7. Aufprallschutz nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch einen Mantel in Form eines Thermoplastspritzgußteils.
8. Aufprallschutz nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch an das Thermoplastspritzgußteil angeformte Clipse, Laschen, ösen oder dergleichen für eine Befestigung.
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Also Published As
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