DE19813092A1 - Strukturelement eines Kraftfahrzeuges - Google Patents
Strukturelement eines KraftfahrzeugesInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf Strukturelemente (5) eines Kraftfahrzeugs, welche von zumindest einem Stahlblech gebildet werden und einen Hohlraum umschließen, wobei der Hohlraum zumindest abschnittsweise mit einem Aluminiumschaum (2) ausgefüllt ist und sich eine Grenzschicht zwischen dem Stahlblech und dem Aluminiumschaum (2) bildet, deren Festigkeit zwischen der des Schaums (2) und der des Stahlbleches liegt.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf Strukturelemente von
Kraftfahrzeugen nach dem Oberbegriff des Patentanspruches
1 sowie auf deren Verwendung.
Bekannte Strukturelemente von Fahrzeugen umschließen oft
Hohlräume, wie dies beispielsweise in der DE 39 32 121 A1,
DE 37 22 490 C2 oder der DE 195 02 307 A1 gezeigt
ist. Besonders preisgünstig, gut zu verarbeiten und in
der Praxis bewährt ist die Verwendung von Stahlblechen
zur Bildung der Strukturelemente (DE 39 32 121 A1). Aber
auch Kunststoffe (DE 37 22 490 C2) oder Aluininium (DE 195 02 307 A1)
kommen zur Anwendung. Das Ausschäumen der von
den jeweiligen Hüllen gebildeten Hohlräume mit Kunst
stoffschäumen ist eine relativ häufig angewendete Maßnah
me zur Schalldämmung, nicht jedoch zur Strukturverstär
kung.
Aus der DE 195 02 307 A1 ist es auch bekannt, einen Alu
miniumträger mit Aluminiumschaum auszufüllen, wobei der
Träger relativ teuer ist und nur aufwendig mit Stahlka
rosserieelementen kombiniert werden kann. Der schaumge
füllte Träger hat jedoch ein günstiges Gewicht, Energie
aufnahmevermögen und er ist auch gut recyclebar.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein kostengünstig herstell
bares Strukturelement für Kraftfahrzeuge aus Stahlblech
zu schaffen, das an variable Stabilitätsanforderungen an
zupassen ist und damit für den Einsatz bei unterschiedli
chen Fahrzeugbelastungen geeignet ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe zeichnet sich das Strukturele
ment durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale
aus. Weitere Einzelheiten ergeben sich aus den Patentan
sprüchen 2 und 3 sowie der Beschreibung. Die Eigenschaf
ten dieses Strukturelementes ermöglichen die im Patentan
spruch 4 angegebenen Verwendungen.
Strukturelemente von Fahrzeugen aus Stahl können als Rohr
ausgebildet sein oder aus mehreren verschweißten Blechen
bestehen, wovon zumindest eines wannenartig ausgebildet
ist, so daß auch diese Bleche einen Hohlraum bilden. Im
Fertigungsprozeß sind die Hohlräume der Strukturelemente
zunächst nicht vollständig geschlossen, sondern weisen
Öffnungen auf. Bei Rohren sind dies die Rohrenden und bei
tiefgezogenen Blechen sind dies die Öffnungen, aus denen
das Tiefziehwerkzeug abgezogen wird. Es können weitere
Öffnungen, wie Bohrungen oder Ausstanzungen vorhanden
sein.
Gemäß der Erfindung wird durch die genannten Öffnungen
des Strukturelementes Aluminiumschaum-Grundmaterial in
festgelegter Menge in den Hohlraum eingebracht und dieses
Material wird anschließend durch Erwärmung aufgeschäumt.
Bei dem Aluminiumschaum-Grundmaterial handelt es sich um
vorgepreßtes Halbzeug, bestehend aus Aluminiumpulver und
einem Treibmittel. Das Halbzeug kann in Form von Granu
lat, aber auch in einer räumlich an das Strukturelement
angepaßten Form vorliegen. Beim Aufschäumen bildet sich
eine Grenzschicht zwischen dem Stahlblech und dem Alumi
niumschaum, deren Festigkeit zwischen der des Stahlblechs
und der des Aluminiumschaums liegt. Die Festigkeit ent
spricht etwa der des Aluminiumschaum-Grundmaterials. Die
genannte Grenzschicht entsteht durch Diffusion, womit
eine intensive Verbindung zwischen Stahl und Aluminium
schaum entsteht. In der Folge wird die Festigkeit (Be
lastbarkeit) des Strukturelementes deutlich erhöht gegen
über einem nicht ausgeschäumten oder einem mit Kunst
stoffschaum ausgeschäumten Strukturelement. Die Blech
stärke des Strukturelementes kann geringer gewählt werden
als bei nicht ausgeschäumtem Strukturelement oder dieses
kann kleiner dimensioniert werden, ohne daß Abstriche bei
der Stabilität zu machen sind.
Das Ausschäumen mit Aluminiumschaum muß nicht den gesam
ten Hohlraum des Strukturelementes betreffen, sondern
kann lokal begrenzt werden auf besonders hoch belastete
Bereiche des Strukturelementes. Gleichfalls ist es mög
lich, ein und dasselbe Strukturelement für verschiedene
Fahrzeugtypen zu verwenden. Ist die Belastung des Struk
turelementes in diesen Fahrzeugtypen unterschiedlich, er
folgt eine Anpassung an diese Anforderung durch variables-
abschnittsweises oder vollständiges - Ausschäumen.
Eine Begrenzung des auszuschäumenden Bereiches der Hohl
räume kann durch die Form des Aluminiumschaum-Grundmate
rial-Halbzeuges erfolgen oder bestimmte Bereiche des
Hohlraums werden beim Ausschäumen "zugehalten", so daß
der Aluminiumschaum sich nicht in diese Bereiche ausdeh
nen kann.
Zur Erreichung einer Korrosionsbeständigkeit der fertigen
Strukturelemente sind diese flüssigkeitsdicht und nahezu
gasdicht zu verschließen. Es ist zu vermeiden, daß die
entstandenen Grenzschichten zwischen Stahl und Aluminium
schaum mit salzhaltigen Lösungen beaufschlagt werden. Der
Verschluß kann je nach Einbauart und Form des Struktur
elementes durch Stopfen, durch Zuschweißen, durch Lackie
rung oder andere Verfahren erfolgen.
Von besonderem Vorteil ist, daß derartige Strukturelemen
te Verwendung in verschiedenen Belastungen unterliegenden
Fahrzeugen finden können, womit die Bauteile wesentlich
kostengünstiger herstellbar sind als eine Vielzahl ver
schiedener Strukturelemente. Die Anpassung an die konkre
te Belastung erfolgt durch variables Ausschäumen.
Details der Erfindung werden im folgenden anhand zweier
Ausführungsbeispiele erläutert. Von den zugehörigen Figu
ren zeigen
Fig. 1a, 1b: einen Längsträger für Kraftfahrzeuge
in perspektivischer, teilweise ge
schnittener Darstellungsweise mit
variabler Ausschäumung mit Alumini
umschaum;
Fig. 2a bis 2d: ein wannenförmiges Strukturelement
für Kraftfahrzeuge in seiner Ur
sprungsform und bei variabler Aus
schäumung mit Aluminiumschaum.
Bei dem in Fig. 1 verdeutlichten rohrförmigen Träger aus
Stahlblech handelt es sich um einen Längsträger 1 für
Kraftfahrzeuge. Er hat eine abgekröpfte Form, wie dies
von verschiedenen Kraftfahrzeugen her bekannt ist. Die
Stahlblechdicke oder -querschnittsfläche ist jedoch ge
genüber der bei bekannten Kraftfahrzeugen verringert, so
daß der Längsträger 1 an sich geringer belastbar ist als
dies den Anforderungen entspricht. Die Anpassung an die
auftretenden Belastungen erfolgt durch Ausschäumung mit
Aluminiumschaum 2 in der weiter oben beschriebenen Weise.
Der Hohlraum des in Fig. 1a gezeigten Längsträgers 1 ist
vollständig ausgeschäumt mit Aluminiumschaum 2, so daß
sich über die gesamte Länge des Längsträgers 1 ein mit
dem Stahl verbundener Aluminiumkern bildet und damit ein
Strukturelement 3 entsteht, das hohen Belastungen stand
hält.
In Fig. 1b ist der Hohlraum des Längsträgers 1 nur be
reichsweise mit Aluminiumschaum 2 ausgefüllt. Insbesonde
re ist der Bereich 4 der Abkröpfung ausgeschäumt worden.
Das so gebildete Strukturelement 5 ist für geringer bela
stete Kraftfahrzeuge verwendbar als das Strukturelement
3.
Die Art und Weise des Verschlusses der Strukturelemente
3, 5 ist in den Fig. 1a, 1b nicht dargestellt. Es ist
möglich, die Rohrenden zuzuschweißen oder mit Stopfen zu
verschließen.
In Fig. 2a ist ein wannenförmiges Kraftfahrzeugbauteil 6
dargestellt, welches aus Stahlblech besteht und durch
Tiefziehen hergestellt wurde. Es hat eine große obere
Öffnung 7, aus der das Tiefziehwerkzeug entfernt wurde.
Im Anschluß an das Tiefziehen (und Entfetten) wird das
Bauteil 6 variabel ausgeschäumt, wofür zwei von diversen
Möglichkeiten in den Fig. 2b, 2c gezeigt sind. Für An
wendungen bei mittlerer Belastung erfolgt ein teilweises
Ausschäumen (Fig. 2b). Hier hat eingebrachter Aluminium
schaum B die Form eines Kreuzes, wobei die Höhe des
Schaumes 8 auf die Höhe eines Flansches 9 des Bauteils 6
begrenzt wurde. Das Halbzeug des Schaum-Grundmaterials
kann bereits kreuzförmig ausgebildet sein, und beim Aus
schäumen (Erwärmen) werden die in Fig. 2b gezeigten
freien Bereiche des Hohlraumes mit einem Werkzeug "zu
gehalten". Dieses Werkzeug kann auch gleichzeitig die
Begrenzung nach oben bilden, so daß die Schaumhöhe der
des Flansches 9 entspricht.
Das Bauteil 6 kann auch, wie in Fig. 2c gezeigt, voll
ständig mit Aluminiumschaum 8 ausgefüllt werden, so daß
es für hohe Belastung geeignet ist. Dazu kann granulatar
tiges Schaum-Grundmaterial in den Hohlraum eingebracht
werden, und das Ausschäumen erfolgt nach Schließen des
Bauteils 6 durch ein Abdeckelement 10 aus Stahlblech.
Ein geschlossenes Strukturelement 11 ist in Fig. 2d dar
gestellt. Das Abdeckelement 10 ist mit dem Bauteil 6
durch Punktschweißen im Bereich des Flansches 9 verbun
den. Es kann zusätzlich mit dem kreuzförmigen Schaumkern
(nach Fig. 2b), der ja nicht durch Diffusion mit dem Ab
deckelement 10, sondern nur mit dem Bauelement 6 verbun
den ist, durch Kleben verbunden werden. Erfolgt das Aus
schäumen des Aluminiumschaumes erst nach dem Verschließen
des Bauteils 6 (Variante nach Fig. 2c), bildet sich die
genannte Grenzschicht auch zwischen dem Aluminiumschaum 8
und dem Abdeckelement 10.
Derartige Strukturelemente 11 sind äußerst stabil. Die
Blechdicke des Bauteils 6 und des Abdeckelementes 11 kann
gegenüber herkömmlichen Bauelementen herabgesetzt werden,
und eine Verwendung der Strukturelemente 11 für verschie
dene Fahrzeuge wird bei variabler Ausschäumung mit Alumi
niumschaum 8 möglich.
Claims (4)
1. Strukturelement (3, 5, 11) eines Kraftfahrzeuges,
das von zumindest einem Stahlblech gebildet wird,
welches einen Hohlraum umschließt, wobei der Hohl
raum zumindest abschnittsweise mit einem Schaum (2,
8) ausgefüllt ist, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schaum (2, 8) ein Aluminiumschaum (2, 8) ist und
eine Grenzschicht zwischen Stahlblech und Aluminium
schaum (2, 8) besteht, deren Festigkeit zwischen der
des Schaums (2, 8) und der des Stahlbleches liegt.
2. Strukturelement (3, 5, 11) nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der ausgeschäumte Hohlraum flüs
sigkeitsdicht und zumindest nahezu gasdicht ver
schlossen ist.
3. Strukturelement (3, 5, 11) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlraum nur be
reichsweise mit Aluminiumschaum (2, 8) ausgefüllt
ist, wobei die ausgefüllten Bereiche einer gegenüber
nicht ausgefüllten Bereichen erhöhten Belastung un
terliegen.
4. Verwendung von Strukturelementen (3, 5, 11) nach ei
nem der Ansprüche 1 bis 3 in Kraftfahrzeugen mit un
terschiedlichem Belastungsprofil, wobei die den
Hohlraum bildenden Stahlbleche unabhängig von der
Fahrzeugbelastung identisch ausgebildet sind und
eine Belastungsanpassung durch variable Aluminium-
Ausschäumung erfolgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19813092A DE19813092A1 (de) | 1998-03-25 | 1998-03-25 | Strukturelement eines Kraftfahrzeuges |
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Publications (1)
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