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Vorrichtung zur Herstellung von Handtaschenbügeln Die Erfindung betrifft
eine Vorrichtung zur Herstellung von Handtaschenbügeln mit abgerundeten Formen.
insbesondere abgerundeten Ecken, aus vierseitigen Metallprofilen, deren eine Seite
den schrägen Anschlagschenkel bildet, an .den sich eine schmale Innenseite anschließt,
die rechtwinklig zur breiten Stirnseite und parallel zur schmalen; Außenseite des
Profils verläuft. Aus Metallschienen mit derartigem Querschnitt hergestellte Handtaschenbügel
sind in den einschlägigen Fachkreisen als sogenannte amerikanische Bügel bekannt.
Das Material der Taschen wird mit den Bügelhälften solcher Bügel dadurch verbunden,
daß die Anschlagschenkel gegen die Stirnseiten gedrückt und dadurch das Material
festgeklemmt wird. Die Schiene bzw. die Bügelhälfte hat dann einen etwa rechteckigenQuer-@schnitt.
Das Material der Tasche, z. B. Leder, tritt aus dem Inneren des Rechtecks durch
den Schlitz aus, welcher zwischen der Außenkante des Anschlagschenkels und der Außenkante
der schmalen Außenseite der Bügelhälfte verbleibt.
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Die Verwendung sogenannter amerikanischer Taschenbügel war bisher
praktisch auf Bügel mit gerader Form beschränkt, wobei die rechtwinkligen Ecken
auf Gehrung eingeschnitten werden muß.ten, weil es nur unter großen Schwierigkeiten
möglich war, abgerundete Formen, insbesondere abgerundete Ecken, herzustellen. Zu
diesem Biegevorgang
benötigte man nämlich bisher sogenannte Lamellen,
welche den Innenraum dies Schienenprofils völlig ausfüllten und dazu diealten, dem
Bügel während des Biegens seine Querschnittsfo:rm in der gebogenen Zone zu erhalten.
Es bestand dann- jedoch die Schwierigkeit, aufs dem fertig gebogenen Teil des Bügels
diese Lamellen wieder zu entfernen. Infolge der Notwendigkeit des Einlegens und
des. Entfernens der Lamellen: vor und nach jedem Biegevorgang ist außerdem kein
rationelles Arbeiten möglich.
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Die Erfindung bezweckt :die Schaffung einer Vorrichtung, um auf einfache
und billige sowie wirksame und einwandfreie Weise Hantaschenbügel mit abgerundeten
Formen, insbesondere abgerundeten Ecken, aus Metallschienen herzustellen, deren
Querschnitt dem sogenannten amerikanischen Profil entspricht.
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Der Erfindungszweck wird durch eine Vorrichtung erreicht, welche aus
einem beweglichen Stempel und einem ortsfesten Gesenk besteht, deren einander zugekehrte
Flächen .entsprechend dem schrägen Anschlagschenkel und :der schmalen Innenseite
der Metallschiene profiliert sind und bei welcher in dem Gesenk ein zweiter Gesenkteil
.in der Bewegungsrichtung des Stempels beweglich gelagert ist, dessen dem Stempel
zugekehrte Kante als in die Metallschiene eingreifende Nase mit einer _ßiegefläche.fiir
die schmale Außenseite der Schiene ausgebildet ist. Vorzugsweise ist die dem ortsfesten
Gesenk zugekehrte Nase des beweglichen -Gesenkteiles entsprechend der zu erzielenden
Rundung der Metallschiene gekrümmt, während die: dem beweglichen Stempel zugekehrte
Kante geradlinig ausgebildet ist.
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Um die Schiene bzw. Bügelhälfte nach dem Biegen bequem aus dem Gesenk
entfernen zu können, ist der Oberteil des beweglichen Gesenkteiles im. Querschnitt
etwa dachförmig ausgebildet. Ferner kann in der der Nase gegenüberliiegenden Fläche
des beweglichen Gesenkteiles eine flache Mulde angeordnet sein.
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Bei der Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung drückt man somnt
zum Biegen der kun-:dung um eine zur Stirnseite senkrechte Achse die Metallschiene
durch einen von außen gegen ihren Anschlagschenkel und ihre schmale Innenseite wirkenden
Stempel in ein festes Gesenk, wobei gleichzeitig die schmale Außenseite der Schiene
über die in .die Schiene eingreifende Nase eines sich mit dem Stempel bewegenden
Gesenkteiles gebogen wird. Bei Benutzung der erfindungsgemäßen Vorrichtung entfällt
somit die bisher unerläßlii@che Verwendung von Lamellen, und man erhält trotzdem
einwandfreie Bügel, welche man in :großen Stückzahlen %virtschaftlich, z. B. -mittels
einer Exzenferpresse, herstellen kann:. Je nach :der Gestaltung .des Werkzeuges
kann die abgerundete Form völlig beliebig gestaltet werden. Insoweit es :sich um
abgerundete Ecken handelt, wird die Schiene im allgemeinen um etwa go° in der Ebene
ihrer Stirnseite abgewinkelt.
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In den Zeichnungen, welche zur Erläuterung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
dienen, zeigt ' Fig. i eine Vorderansicht der Vorrichtung gemäß der Erfindung ohne
Werkstück, Fig.2 eine Seitenansicht gemäß Fig. i, von. links gesehen, unter Fortlasisung
des beweglichen Gesenkteiles, Fig. 3 einen senkrechten Schnitt nach Lirnie III-III
von Fig. i, Fig. q. eine Darstellung geniäß Fig. i nach Beendigung des Arbeitsvorgangs
mit eingezeichnetem Werkstück, Fig. 5 eine Ansicht des Oberteiles des beweglichen
Gesenkteiles von der einen Seite, F.ig. 6 eine Seitenansicht gemäß Fig. 5, Fig.
7 eine Ansicht gemäß Fig. 5 für die andere Seite des beweglichen Gesenkteiles, Fig.
8, io und 12 Ansichten gemäß Fig. i und- 4 von der anderen Seite der Vorrichtung
gesehen, für verschiedene Arbeitsstellungen, Fig. g, 11 und 13 senkrechte Schnitte
nach den Linien IX-IX von Eig. 8 bzw. XI-XI von Fig. io bzw. XIII-XIII von Fig.12'.
Fig. 4 bis 17 Darstellungen gemäß Fig. 8 bis 13 für die bekannte Arbeitsweise mit
Lamellen. Gemäß Fig. i bis 7 besteht die Vorrichtung aus einem ortsfesten Gesenk
i, einem beweglichen Gesenkteil 2 und einem beweglichen Stempel 3.
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Die einander zugekehrten Flächen des Gesenks. i und des Gesenkteiles
3 entsprechen dem schrägen Anschlagschenkel q: und der schmalen Innenseite 5 der
Metallschiene (Fig. g). Die schmale Innenseite 5 verläuft rechtwinklig zur breiten
Stirnseite 6 und parallel zur schmalen Außenseite 7,des Profils. Demgemäß hat der
Stempel 3 eine Schrägfläche 8 und eine zur Bewegungsrichtung senkrechteFl:ä:che
g, während das Gesenkdie -entsprechende Schrägfläche io und eine Preßfläche ii hat.
In der Mitte des Gesenks verläuft rdie Preß.fläche i i mit derselben Krümmung wie
die P.reßfläche g des Stempels. 3.
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Der bewegliche Gesenkteil 2 ist in dem ortsfesten Gesenkteil i gelagert,
z. B. in einer Nut mit Seitenflanken 12, 13. Zwischen den Flanken 12, 13 des ortsfesten
Gesenks i liegt der bewegliche Gesenkteil2 auf dem Steg 14: auf. Uni die--Bewegung
des beweglichen Gesenkteilas 2 nach oben zu begrenzen, ist sein unteres Ende 15
verdickt (Fig. 3).
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-Das obere Ende 16 des beweglichen Gesenkteiles 2 trägt auf-der einen
Seite eine Nase 17 mit einer Biegefläche i8 für die schmale Außenseite 7 der Schiene.
Im Querschnitt ist der Oberteil 16 des beweglichen Gesenkteiles z etwa dachförmig
ausgebildet (Fig.3). Ferner kann in der der Nasse 17 gegenüberliegenden Fläche eine
flache Mulde ig angeordnet sein.
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Die Kanten der Nase 17 sind seitlich bei 2o und 2i zweckmäßig gebrochen,
um das Herausnehmen der fertig gebogenen Schiene aus dem Gesenk" zü erleichtern.
Die Mulde ig dient demselben Zweck.
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Bei der dargestellten Vorrichtung wird das Werkstück W, also die Metallschiene,
mit dem Profil gemäß Fig. @ um einen Winkel von go° in der Ebene der Stirnseite
6 gebogen.
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Die Arbeitsweise ist aus den Fig.8 bis 13 ersichtlich. .
Bei
der Darstellung gemäß den Fig. 8 und 9 ist die Schiene W auf das Gesenk gelegt,
und die Nase 17 des beweglichen @Gesenkteiles 2 liegt im Inneren der Schiene, wie
dies aus Fig. 9 deutlich ersichtlich ist. Der Stempel 3 befindet sich in seiner
Ausgangsstellung.
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Fig. io und ii zeigen eine Stellung der Vorrichtung nach Beginn des
Biegevorgangs. Der Stempel 3 drückt von außen das Werkstück W in das ortsfeste Gesenk
i und zwingt hierbei den beweglichen Gesenkteil 2, sich mit ihm nach unten zu bewegen.
Hierdurch biegt sich die schmale Außenseite 7 um die gebogene Fläche 18 der Nase
17 des Gesenkteiles 2.
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Die Fig. 12 und 13 zeigen die Stellung der Vorrichtung nach beendigtem
Biegevorgang.
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Sobald der Stempel 3 sich wieder in seine Ausgangsstellung zurückbewegt
hat, nimmt auch der bewegliche Gesenkteil 2 unter der Wirkung z. B. einer Feder
seine Ausgangsstellung wieder ein. Hierauf kann -das Werkstück durch Kippen von
der Nase 17 entfernt werden. Dieses Kippen wird durch die gebrochenen Kanten 20,21
und die Mulde i9 erleichtert, weil die entsprechenden Teile des Werkstücks dadurch
freiere Bewegungsmöglichkeit haben, ohne daß der Biegevorgang der Außenseite 7 durch
die Fläche 18 hierdurch beeinträchtigt wird.
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Zur Erleichterung des Verständnisses ist in den Fi.g. 14 bis 17 die
bekannte Arbeitsweise mit Lamellen dargestellt. In dem Gesenk 31 befindet sich eine
der gewünschten Rundung entsprechende Vertiefung 32, welcher auch der Stempel 33
angepaßt ist. Das Werkstück W wird mit Lamellen 34 gefüllt, welche länger sein müssen
als die Biegezone. Die Lamellen 34 bestehen aus dünnen Stahlbändern. Nach Einlegen
der mit Lamellen gefüllten Schiene in die Vorrichtung wird der Stempel 33 niedergedrückt,
wie aus Fig. 16 und 17 ersichtlich Nach Entnehmen des gebogenen Werkstücks müssen
die Lamellen herausgezogen werden, was mit großen Schwierigkeiten verbunden ist.
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Im Gegensatz zu dem bekannten Verfahren ist das Innere des Werkstücks
W, also der Schiene, in der Zone des Biegevorgangs praktisch völlig frei. Dadurch,
daß die .obere Kante 22"des Gesenkteiles 2 gerade ausgebildet ist, berührt sie die
schmale Innenseite des Profils 5 nur an einem Punkt, während sich die schmale Außenseite
7 mit fortschreitendem Biegevorgang um die Fläche 18 der Nase 17 legt. Es bleiben
also die Innenflächen des Anschlagschenkels 4 der schmalen Innenseite 5 und der
breiten Stirnseite 6 der Schiene während des ganzen Biegevorgangs frei. Soll die
Schiene eine andere Rundung erhalten, so werden die entsprechenden Flächen des Gesenks
i, des Stempels 3 und der Nase 17 des beweglichen Gesenktei:les 2 entsprechend gestaltet.
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Die Erfindung ist nicht auf die dargestellte Ausführungsform beschränkt,
sondern kann den jeweiligen Bedürfnissen des Einzelfalles angepaßt werden, ohne
vom Grundgedanken der Erfindung abzuweichen.