DE937583C - Fuer Textildruck geeignete Kuepenfarbstoff-Praeparate - Google Patents

Description

• Für Textildruck geeignete Küpenfarbstoff-Präparate Beim Drucken von Textilien mit Küpenfarbstoffen nach dem Formaldehyd-Natriumsulfoxylat-Pottasche-Verfahren ist es zur Erzielung gleichbleibender und optimaler Druckresultate bekanntlich notwendig, die bedruckte Ware sofort zu trocknen und möglichst bald zu dämpfen, andernfalls ein mehr oder weniger starker Abfall der Farbtiefe eintritt. In der Praxis ist es aus betriebstechnischen Gründen aber oft nicht möglich, diese Bedingungen einzuhalten. Besonders im Filmdruck bleibt die bedruckte Ware längere Zeit der feuchtwarmen Luft der Arbeitsräume ausgesetzt, bis sie trocken ist. Dabei ist eine teilweise Zersetzung der Drucke unvermeidbar. Die einzelnen Küpenfarbstoffe zeigen zwar unterschiedliches Verhalten, die größere Zahl von ihnen wird jedoch in der Ausbeute erheblich herabgesetzt.
• Es besteht deshalb schon immer ein Bedürfnis, die küpenfarhigen Drucke so stabilisieren zu können, daß die oben angeführten Schwierigkeiten wegfallen.
• Es wurde nun gefunden, daß Kondensationsprodukte von Aldehyden mit Verbindungen, die mindestens einmal die Atomgruppierung enthalten oder leicht in solche Verbindungen übergehen, wenn sie zusammen mit Küpenfarbstoffen und den üblichen Zusätzen aufgedruckt werden, die Drucke in einem solchen Maße stabilisieren, daß der Ausfall der Ware in hohem Grade unabhängig von der Zeitdauer ist, innerhalb welcher sie getrocknet und nach welcher sie gedämpft wurde. Als Kondensationsprodukte von Aldehyden mit Verbindungen, die mindestens einmal die Atomgruppierung enthalten, können für die Zwecke des vorliegenden Verfahrens z. B. die Kondensationsprodukte von Formaldehyd mit DicyandiamidDicyandiamidin, Guanidin, Acetoguanamin, Biguanid oder Melamin verwendet werden.
• Die mit Präparaten der vorliegenden Erfindung bedruckten Textilien (z. B. Baumwolle, Viskosekunstseide, Acetatkunstseide, Naturseide, synthetische Fasern) kann man vor dem Dämpfen, je nach dem Feuchtigkeitsgehalt der Raumluft, mehrere Stunden bis einige Tage lang an der Luft liegen lassen - gleichviel, ob sie bei höherer Temperatur in einem Trockenapparat oder bei Zimmertemperatur an der Luft getrocknet worden sind - und erhält trotzdem noch brauchbare Drucke. In vielen Fällen wird dabei ihre Ausgiebigkeit nicht nennenswert beeinträchtigt. Werden dieselben Farbstoffe aber ohne die genannten Zusätze gedruckt und die Drucke in der gleichen Weise behandelt, so werden im allgemeinen die Farbstoffe nur noch zu einem Bruchteil fixiert.
• Es hat sich auch gezeigt, daß in vielem Fällen eine Kombination der Körper nach vorliegender Erfindung mit den in der Patentschrift 884 187 genannten Bor- und Siliciumverbndungen mit Vorteil anwendbar ist. Dabei lassen sich die anzuwendenden Mengen letzterer herabsetzen, so daß eine Störung der Viskosität der Druckfarben nicht mehr eintritt.
• Die Drucke, die erfindungsgemäß hergestellt sind, werden in bekannter Weise nach dem Trocknen im luftfreien Dämpfer gedämpft, reoxydiert, gespült, geseift, gespült und getrocknet. Beispiel i - Auf ein Textilgewebe wird im Maschinen-, Filmschablonen- oder Handdruck folgende Druckpaste aufgedruckt:

  ioo g Indanthrengoldgelb RK Supr. Teig

  (Schultz, Farbstofftabellen,

  7. Aufl., z. Bd., S.228)

  509 Glycerin oder Glycerinersatz-

  produkt

  16o bis 140 g Wasser

  5oo g Verdickung

  ioo g Pottasche

  8o g Formaldehyd-Natriumsulfoxylat

  io bis 30 g eines Kondensationsproduktes von

  Dicyandiamid, Formaldehyd und

  Ammonchlorid

  I kg

  Nach dem Drucken und Trocknen wird während einiger Minuten im luftfreien Schnelldämpfer gedämpft, reoxydiert, in Wasser gespült, geseift; gespült und getrocknet. Bleibt ein solcher Druck vor dem Dämpfen während z. B. 30 Stunden in einer Luftatmosphäre von 6511/o relativer Feuchtigkeit und einer Temperatur von 2o° liegen, so erhält man ein Goldgelb von gleicher Farbstärke wie mit dem sofort nach dem Trocknen gedämpften Druck. Ohne den Zusatz des Kondensationsproduktes ist der während der gleichen Zeitdauer unter den bezeichneten Bedingungen der Luft ausgesetzte Druck stark verblaßt. Beispiel -2 Auf Textilien werden folgende zwei Druckfarben gedruckt:

  a) i5o g Indanthrenbrillantgrün q. G Teig fein

  (Schultz, Farbstofftabellen, 7. Aufl.,

  i. Bd., Nr. r269)

  5o g Glycerin

  i2o g Wasser

  5oo g Verdickung

  ioo g Pottasche

  8o g Formaldehyd-Natriumsulfoxylat

  i kg

  b) Die gleiche Druckfarbe wie vorstehend, jedoch statt etwa 2o g Wasser einen Zusatz von 2o g des im Beispiel i genannten Kondensationsproduktes enthaltend.
• Die gedruckten Warenabschnitte werden in zwei Teile geteilt, wovon der eine sofort getrocknet, gedämpft und fertiggestellt wird, der andere erst nach einem 8stündigen -Liegenlassen an der Luft unter den im Beispiel i beschriebenen Bedingungen. Der mit der erfindungsgemäß hergestellten Druckfarbe b erzielte und der Luft ausgesetze Gründruck stimmt in Farbtiefe mit der sofort gedämpften Probe überein, wogegen der verhängte, mit Druckfarbe a erhaltene Druck nur ein helles, verblaßtes Grün ergibt.
• Beispiel 3 Ein Textilgewebe wird wie üblich mit nachstehender Druckfarbe bedruckt:

  150 g Indanthrengelbbraun 3 G Supr. dopp.

  Teig (Schultz, Farbstofftabellen,

  7. Aufl., z. Bd., -S-130)

  5o g Glycerin

  75 g'Wasser

  5009 Verdickung

  ioo g Pottasche

  8o g Formaldehyd-Natriumsulfoxylat

  2o g des im Beispiel i genannten Konden-

  sationsproduktes

  i5 g Borax (mit Wässer im Verhältnis i : i

  verdünnt)

  io g Natriumsilxkat Pulver, leicht löslich

  (i : i mit Wasser verdünnt)

  Ikg

  Ein mit dieser Paste hergestellter Braundruck weist eine wesentlich größere Haltbarkeit beim Lagern vor dem Dämpfen an der Luft auf als ein n Druck, der ohne die in der Vorschrift zuletzt genannten drei Hilfsmittel ausgeführt ist.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Für Textildruck nach dem Formaldehyd-Natriumsulfoxylat-Pottasche-Verfahren geeignete Küpenfarbstoffpräparate, dadurch gekennzeichnet, daß sie neben den für dieses Druckverfahren üblichen Bestandteilen Kondensationsprodukte von Aldehyden mit Verbindungen, die, mindestens einmal die Atomgruppierung aufweisen oder leicht in solche Verbindungen übergehen, gegebenenfalls in Mischung mit Borverbindungen und wasserlöslichen Silikaten, enthalten. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 845 337.