DE537692C - Verfahren zum Drucken mit Kuepenfarbstoffen - Google Patents

Verfahren zum Drucken mit Kuepenfarbstoffen

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DE537692C
DE537692C DE1930537692D DE537692DD DE537692C DE 537692 C DE537692 C DE 537692C DE 1930537692 D DE1930537692 D DE 1930537692D DE 537692D D DE537692D D DE 537692DD DE 537692 C DE537692 C DE 537692C
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  • Verfahren zum Drucken mit Küpenfarbstoffen Das Drucken mit Küpenfarbstoffen erfolgt heutzutage kaum mehr mit Druckpasten, welche kaustische Alkalien oder Verbindungen enthalten, die bei der weiteren Behandlung in solche übergehen; sondern es werden vorwiegend Druckpasten verwendet, die aus dem Küpenfarbstoff, dem Reduktionsmittel (z. B. Formaldehydsulfoxylat), der Verdickung, den üblichen weiteren Zusätzen, wie Glycerin usw., und Alkalicarbonaten oder Alkalibicarbonaten bestehen.- Mit diesen Druckpasten wird das Gewebe bedruckt, getrocknet und gedämpft, wobei der Küpenfarbstoff reduziert und nachträglich durch Reoxydation fixiert wird.
  • Leider erhält man bei diesem Verfahren nicht mit sämtlichen Küpenfarbstoffen befriedigende Resultate und eine gute Ausnutzung der Farbstoffe, besonders dann nicht, wenn die Dampfverhältnisse nicht günstig sind; so" daß man bei einer größeren Anzahl von Küpenfarbstoffen, besonders der Anthrachinonreihe, gezwungen ist, entweder auf die früheren, mit käustischen Alkalien arbeitenden Druckmethoden zurückzugreifen, was mancherlei übelstände nach sich zieht, wie z. B. Angriff der Walzen und Rakeln, Mercerisation der Mitläufer, Angriff der Acetatseide beim Drucken von solche enthaltenden Mischgeweben, oder auf die Verwendung solcher Farbstoffe zu verzichten.
  • Es wurde nun die überraschende Beobachtung gemacht, daß durch Zusatz von Borverbindungen zu carbonat- oder bicarbonathaltigen Druckpasten eine wesentlich bessere Verküpung der Farbstoffe beim Dämpfen erreicht wird. Die Wirkung der Borverbindungen ist besonders dann ausgeprägt, wenn die Dampfverhältnisse ungünstig sind, und sie äußert sich darin, daß die bedruckten Stellen nach dem Dämpfen die richtige Nuance der Leukoverbindungen zeigen. Infolgedessen werden bei der nachfolgenden Reoxydation entsprechend tiefere Drucke, somit eine bessere Ausnutzung der Farbstoffe erhalten.
  • Selbstverständlich können die Borverbindungen auch den Küpenfarbstoffen selbst beim Einstellen auf die handelsübliche Pulver- oder Teigstärke beigemischt werden; es hat sich ferner gezeigt, daß man die Borverbindungen nicht unbedingt den Druckpasten einverleiben muß, sondern daß man auch das Gewebe, sei es vor oder nach dem Bedrucken, jedenfalls aber vor dem Dämpfen, mit Borverbindurgen behandeln kann.-Die Wirkung der Borverbindungen beruht nicht darauf, daß durch ihren Zusatz die Alkalinität der Druckpasten erhöht oder vermindert wird, was schon durch die kleinen Mengen der Zusätze, z. B. von 2,5 bis i o g Borsäure je Kilogramm Druckpaste, ausgeschlossen erscheint, sondern es handelt sich anscheinend um eine ganz spezifische Wirkung der Borverbindungen auf den Leukofarbstoff in statu nascendi.
  • Als Borverbindungen können außer Boraten und Perboraten solche- anorganische oder organische borhaltige Verbindungen verwendet werden, welche in Gegenwart von Alkalicarbonaten oder Aikalibicarbonaten bei gewöhnlicher oder bei erhöhter Temperatur in den Druckpasten löslich bzw: dispergiexbar sind. Hierfür kommen beispielsweise in Betracht: Orthöborsäure, Metaborsäure, Tetraborsäure, Borsäureanhydrid, Borsäureester, z. B. Borsäuretriäthylester, Metaborsäureäthylester, Borsäuretrigiycerinester (Boroglycerin), Borsäuretriphenylester, Additionsprodukte der Borsäure, z. B. Borzitronensäure, borsaure Salze von organischen Basen, z. B. Pyridinborat, Hexamethylentetramintriborat usw.
  • Im Patent 486488 ist ein Verfahren zum Drucken von Küpenfarbstoffen beschrieben, welches darin besteht, daß man das bisher verwendete Alkalihydroxyd bzw. -carbonat ganz oder teilweise durch Alkalisalze solcher Verbindungen ersetzt, die schwächeren Säurecharakter besitzen als die Kohlensäure. Dieses Verfahren ist daher auf die Verminderung der Alkalinität der Druckpaste gerichtet, was einen günstigen Einfluß auf die Ausgiebigkeit der Drucke ausüben soll.
  • Demgegenüber bezweckt das vorliegende Verfahren durch den Zusatz. von Borverbindungen nicht die Verminderung der Alkalinität der Druckpasten, sein Erfolg beruht vielmehr auf einer anscheinend ganz spezifischen, bisher unbekannten Wirkung der Borverbindungen auf die Leukoderivate der Küpenfarbstoffe.
  • Beispiele i. Das Gewebe wird mit einer Druckpaste folgender Zusammensetzung bedruckt:
    i oo g Indanthrengelb GK Teig 12,5 0i'o
    (Colour Index Nr. 1118),
    700 g Verdickung X,
    i oo g Glycerin,
    io g Borsäure,
    9o g Wasser, gelöst.
    1000 g.
    Verdickung X
    6oo .g Britishgummi i : i,
    120 g Pottasche,
    i 8o g Wasser,
    ioo g Natriumformaldehydsulfoxylat
    1000 g.
    Hierauf wird, wie üblich, durch Trocknen, Dämpfen, Reoxydieren usw. fertiggemacht. Dabei zeigen die bedruckten Stellen nach dem Dämpfen eine braune Farbe und geben nach dem Reoxydieren und Seifen volle gelbe Töne, wie sie ohne den Zusatz von Borsäure bei gleichen Dampfbedingungen nicht erhalten werden können.
  • Das gleiche Resultat wird erhalten, wenn man die Druckpaste ohne Borsäurezusatz bereitet und dafür einen Farbstoffteig verwendet, in welchem die entsprechende Menge Borsäure bereits enthalten ist.
    2. ioo g Indanthnengoldorange G Teig 20%
    (Schultz, Farbstofftabellen, 6.Auf-
    lage, Nr.76o),
    700 g Verdickung X,
    ioo g Glycerin,
    20 g borsaures Pyridin,
    8o g Wasser
    1000 g.
    Man druckt wie üblich. Die bedruckten Stellen zeigen nach dem Dämpfen eine dunkelrote Farbe und geben nach dem Reoxydieren und Seifen volle orange Töne, während die ohne borsaures Pyridin hergestellten Drucke nach dem Dämpfen die Farbe der Leukoverbindung in weit geringerem Maße zeigen und entsprechend weniger tiefe Orangetöne ergeben.
  • 3. Ein zu bedruckendes Gewebe wird zuerst mit einer i o % wäßrigen Boraxlösung behandelt, getrocknet und mit der im Beispiel t erwähnten Druckfarbe, jedoch ohne Borsäurezusatz, bedruckt und die Drucke, wie üblich, gedämpft und fertiggestellt. Man erhält auf dem vorbehandelten Gewebe bedeutend bessere Resultate als auf nichtvorbehandeltem.
  • 4. Ein mit der im Beispiel i erwähnten Druckfarbe, in welcher jedoch die Borsäure weggelassen ist, bedrucktes Gewebe wird vor dem Dämpfen mit einer Lösung von Borglycerin in Wasser behandelt, getrocknet, gedämpft und, wie üblich, weiterbehandelt. Man erhält besonders bei ungünstigen Dampfverhältnissen bessere Resultate, als wenn die Borglycerinbehandlung unterbleibt.
  • 5. Das Gewebe wird mit einer Druckpaste folgender Zusammensetzung bedruckt:
    i oo g Indanthrengelb GK Teig 12,5 %
    (Colour Index Nr. i i 18),
    700 g Verdickung X,
    ioo g Glycerin,
    40 g benzylanilinsulfonsaures Natrium,
    io g Borsäure,
    5o g Wasser
    1000 g.
    Hierauf wird, wie üblich, durch Trocknen, Dämufen, Reöxydieren noch fertiggemacht. Die bedruckten Stellen zeigen volle gelbe Töne, wie sie ohne den Zusatz von Borsäure bei gleichen Dampfbedingungen nichterhalten werden können.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE.: i. Verfahren zum Drucken mit Küpenfarbstoffen nach der Pottasche- bgw. Bicarbonat-Methode, dadurch gekennzeichnet, daß das Dämpfen in Gegenwart von Borverbindungen vorgenommen wird.
  2. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, darin bestehend, daß den Druckpasten Borverbindungen zugesetzt werden.
  3. 3. Ausführungsform des Verfahrens .nach Anspruch i, darin bestehend, daß das Gewebe zuerst mit Borverbindungen imprägniert und getrocknet und hierauf in üblicher Weise bedruckt und gedämpft wird.
  4. 4. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, darin bestehend, daß däs Gewebe zuerst in üblicher Weise bedruckt, hierauf mit Borverbindungen behandelt und dann gedämpft wird.
DE1930537692D 1930-04-25 1930-04-25 Verfahren zum Drucken mit Kuepenfarbstoffen Expired DE537692C (de)

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