DE936064C - Verfahren zur Herstellung von Ligninharzen aus alkalischen Ligninloesungen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Ligninharzen aus alkalischen Ligninloesungen

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DE936064C
DE936064C DEI3928A DEI0003928A DE936064C DE 936064 C DE936064 C DE 936064C DE I3928 A DEI3928 A DE I3928A DE I0003928 A DEI0003928 A DE I0003928A DE 936064 C DE936064 C DE 936064C
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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08HDERIVATIVES OF NATURAL MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08H6/00Macromolecular compounds derived from lignin, e.g. tannins, humic acids

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Ligninharzen aus alkalischen Ligninlösüngen Gegenstand der Erfindung bildet ein neuartiges und besonders vorteilhaftes Verfahren zur Herstellung von Ligninharzen aus alkalischen Ligninlösungen durch Fällung mit Säuren.
  • Es ist bekannt, daß sowohl das im Holz vorhandene Lignin wie auch isolierte Lignine durch Behandlung mit Alkalien in den wasserlöslichen Zustand übergeführt werden können. Hierauf beruhen die alkalisch arbeitenden Zellstoffgewinnungsverfahren sowie verschiedene Methoden des Aufschlusses von Holzhydrolyseligninen. Aus den bei diesem Verfahren gewonnenen alkalischen Ligninlösungen kann das Lignin durch Säure in Form einer flockigen, voluminösen Substanz gefällt werden. Auch die alkalische Behandlung von Sulfitzellstoffablaugen, die zu einer Entsulfonierung der Ligninsulfonsäure führt, ergibt Ligninlösungen, aus denen das Lignin mit Säure gefällt werden kann.
  • Fällt man das Lignin aus derartigen Lösungen mit Kohlensäure, so wird nur der bis zum pH-Wert von 8,5 ausfallende, relativ hochmolekulare Anteil des Lignins erfaßt. Demzufolge besitzt das so gewonnene Lignin für die meisten technischen Zwecke eine zu geringe Schmelzbarkeit. Fällt man das Lignin dagegen mit starken Säuren, so werden zwar auch die im sauren Gebiet ausfallenden, niedermolekularen Ligninanteilemitgefällt, andererseits tritt aber unter Einwirkung der stärken Säure eine Rekondensation des Lignins ein, so -daß im Endeffekt auch der Schmelzpunkt dieses Lignins hoch liegt.
  • Ist es aber nicht möglich, das Lignin in geschmolzenem Zustand zur Fällung zu bringen, fällt es vielmehr in Form einer voluminösen, gequollenen Masse aus, so ist es weitgehend durch anorganische Salze verunreinigt, die ihrerseits nur durch komplizierte und dann noch unvollständige Waschvorgänge zu entfernen sind. Dies bedeutet gleichzeitig, daß man nur einen Teil des ursprünglich zum Aufschluß des Lignins eingesetzten Alkalis in der abfiltrierten Fällungslösung zurückgewinnen kann.
  • Es wurde nun gefunden, daß man die Schwierigkeiten bei der Ausfällung des Lignins aus alkalischen Ligninlösungen in einfacher und technisch befriedigender Weise lösen und zu Ligninharzen mit besonders günstigen Eigenschaften gelangen kann, wenn man den Ligninlösungen vor der Säurefällung ein- oder mehrwertige Phenole oder Gemische phenolischer Stoffe zusetzt. Da die Ligninlösungen Alkali im Überschuß enthalten, lösen sich in ihnen die Phenole leicht auf. Andererseits besitzen die Phenole ein ausgezeichnetes Lösungsvermögen für das aufgeschlossene Lignin, so daß dieses gewissermaßen in Phenol gelöst gefällt wird. So erhält man bei Säurezusatz eine homogene-Harzfällung, wobei das Lignin auch löslichere Phenole, z. B. Phenol selbst, so in sich aufnimmt, daß eine vollständige Ausfällung erreicht wird.
  • Schon der Zusatz von wenigen Prozent phenolischer Stoffe bewirkt, daß das Ligninharz in geschmolzenem Zustand ausfällt und sich von der Restlösung gut abtrennen läßt. Anhaftende Alkalisalze können durch Verkneten mit warmem Wasser beseitigt werden.
  • Das Mitausfällen phenolischer Stoffe hat ferner eine Verengung des Fällungsbereiches des Lignins zur Folge, so daß z. B. bis PH = 7 in Anwesenheit von Phenol mehr Lignin gefällt wird als bei Fällung des Lignins allein. Dies ist bei der Ausfällung mit schwachen Säuren, z. B. Kohlensäure, von größter Bedeutung.
  • Durch den Zusatz der Phenole wird auch erreicht, daß das Lignin bei der Säurefällung nicht geschädigt wird. Während das alkalilösliche Lignin insbesondere durch die Fällung mit starken Säuren kondensiert und damit in seiner Schmelzbarkeit ungünstig verändert wird, kann ein gemeinsam'mit Phenol gefälltes Ligninharz - auch mit starken Säuren erhitzt werden, ohne--daß, eine Schädigung eintritt. Man- erhält- also im Endresultat ein wesentlich besser schmelzbares Produkt.
  • Als phenolische Zusatzstoffe kommen beispielsweise Phenol, Kresole, Xylenole, Alkylphenole, Gemische dieser Stoffe, Methoxyphenole, Phenolaldehyde, zwei- und mehrwertige- Phenole, technische Phenolgemische; wie z. B. Kreosote, Teerfraktionen u. dgl. -in Betracht. Ebenso kann man die durch Laugebehandlung -von Teeren, Teerfraktionen oder sonstigen Phenole enthaltenden Destillationsprodukten und anschließende Säurefällung der Extraktlösungen gewonnenenRohphenole Ligninlösungen vor der Säurefällung zusetzen, oder man versetzt die Ligninlösungen mit alkalischen, vorwiegend phenolische Stoffe enthaltenden Auszügen von Teeren, Teerfraktionen oder sonstigen Destillationsprodukten.
  • In Sinne der Erfindung besteht weiter die Möglichkeit, die alkalischen Ligninlösungen in der Weise mit Phenolen zu versetzen, daß mit ihrer Hilfe die in Teeren, Teerfraktionen oder sonstigen Destillationsprodukten enthaltenen Phenole extrahiert und hierauf die alkalischen Extraktlösungen, gegebenenfalls nach vorheriger Entfernung neutraler Begleitsubstanzen, der Säurefällung unterworfen werden. Man verwendet also den in der Ligninlösung enthaltenen Alkaliüberschuß zur Extraktion der Phenole. Reicht der Alkaligehalt der Ligninlösung zum Lösen der Phenole nicht aus, so kann das fehlende Alkali vor der Laugebehandlung zugesetzt werden. Das Verfahren eignet sich zur Extraktion von Steinkohlenhoch- und tieftemperaturteeren, B'raunkohlenschwelteeren, Ölschieferteeren, Holzteeren, Ligninteeren u. dgl., Fraktionen solcher Teere und sonstigen, Phenole enthaltenden Destillationsprodukten. Ist der Gehalt an Phenolen bei diesen Ausgangsmaterialien gering, so werden die Phenole vorher zweckmäßigerweise durch Destillation angereichert. Oft ist es auch empfehlenswert, Begleitsubstanzen, z. B. Paraffine, oder emulgierend wirkende Stoffe, vor derLaugebehandlung zu entfernen. Werden solche störenden Stoffe bei der Laugebehandlung mitgerissen, so können sie auch nach aus der alkalischen Extrakblösung, z. B. durch Ausblasen mit Dampf, beseitigt werden.
  • Je nach Art des gewünschten Fällungsproduktes können den alkalischen Ligninlösungen beliebige Mengen phenolischer Stoffe zugesetzt werden. Man kommt so zu Ligninharzen mit nur geringem Phenolzusatz wie zu Mischprodukten, die Phenol und Lignin zu gleichen Teilen oder noch mehr Phenol enthalten.
  • Verwendet man, wie oben beschrieben, keine reinen, sondern mit nichtphenolischen Begleit- und Geruchsstoffen verunreinigte Phenole, so zeigt sich noch in besonderem Maße, wie vorteilhaft man nach dem erfindungsgemäßen Verfahren arbeiten kann. Während es nämlich mindestens schwierig, wenn nicht unmöglich ist, aus solchen verunreinigten Phenolen allein befriedigende Harze herzustellen, da die nicht kondensierbaren Anteile stören und die Harze starken Geruch besitzen, werden bei der gemeinsamen Fällung von Lignin und phenolischen Stoffen die störenden Bestandteile der Phenole vom Lignin aufgenommen, so daß man zu technisch wertvollen und geruchsfreien Harzen gelangt.
  • Die Fällung der Harze aus den mit Phenolen versetzten Ligninlösungen kann mit starken Mineralsäuren vorgenommen werden.
  • Will man die Alkalisalze regenerieren bzw. sonstwie weiterverwenden, so ist es besser, mit schwachen oder mittelstarken Säuren, wie z. B. Kohlensäure oder schwefliger Säure, zu fällen und die abgeschiedenen Harze mit starken Mineralsäuren nachzubehandeln. Bei der Fällung ist zu beachten, daß möglichst jedes Teilchen von der Säure berührt wird, was dadurch erreicht werden kann, daß man Säure und Fällungslösung in innige Vermischung bringt, z. B. bei gasförmigen Säuren in der Art, daß man das Gas durch Düsen in der Flüssigkeit gleichmäßig verteilt oder die Flüssigkeit zerstäubt und das Gas dagegenleitet. Trotzdem bleiben bei Anwendung von Säuren, wie Kohlensäure oder schweflige Säure, im Ligninharz Alkalisalze enthalten, die nur durch Nachsäuerung mit starken Säuren und Auswaschen entfernt werden können. Man erhält so bei Anwendung starker und schwacher Säuren als Endprodukt dasselbe Ligninharz.
  • Insbesondere bei nur geringen Phenolzusätzen ist es von Vorteil, die Fällung der alkalischen Ligninlösungen bei solcher Temperatur und solcher Konzentration vorzunehmen, daß das Lignin in geschmolzenem Zustand ausfällt. Die mit der Konzentrierung der Lösungen verbundene Erhöhung der Salzkonzentration hat eine aussalzende Wirkung auf die niedermolekularen, löslicheren Ligninbestandteile, die, normalerweise erst in stark saurem Gebiet ausfallend, nun auch bei geringerem Säuregrad gefällt werden können. Allerdings sind der Konzentrierung durch die Sättigungskonzentration der jeweils gebildeten Salze Grenzen gesetzt. So kommt man bei Kohlensäure nur zu relativ geringer Anreicherung. Im Falle der Verwendung von schwefliger Säure dagegen kann die alkalische Ligninlösung in hoher Konzentration, vorzugsweise als 25 bis 5oo/oige Lösung, gefällt werden. Bei der Ausfällung selbst haben sich folgende Maßnahmen als vorteilhaft erwiesen.
  • Man leitet die Ausfällung mit schwefliger Säure zweckmäßigerweise bei erhöhter Temperatur ein und führt sie anschließend bei allmählich fallender Temperatur durch. Ferner kann die Ausfällung mit schwefliger Säure auch in mehreren Stufen und gegebenenfalls in entsprechenden getrennten Gefäßen durchgeführt werden, vorzugsweise derart, daß man die nach jeder Stufe erhaltenen Ausfällungen für sich abtrennt. Des weiteren können die einzelnen Fällungsstufen auch bei jeweils geringerer Temperatur durchgeführt werden, z. B. derart, daß zunächst in einer ersten Stufe bei erhöhter Temperatur und hierauf in einer weiteren Fällungsstufe bei gewöhnlicher Temperatur, gegebenenfalls unter Kühlung, gearbeitet wird. Oder man führt die erste Fällungsstufe bei erhöhter Temperatur bis zum Erreichen des Neutralpunktes und hierauf die zweite Fällungsstufe bei gewöhnlicher Temperatur, gegebenenfalls unter Kühlung, durch. Im übrigen ist es von Vorteil, die Fällung in den einzelnen Fällungsstufen bei solcher Temperatur vorzunehmen, daß das jeweils ausfallende Lignin in geschmolzenem Zustand erhalten wird. Andererseits kann es auch zweckmäßig sein, die einzelnen Fällungsstufen bei jeweils geringerer Temperatur und steigender Konzentration durchzuführen, z. B. in der Weise, daß zunächst in der ersten Stufe bei erhöhter Temperatur und hierauf nach Abtrennen des gefällten Ligninanteils und Einengen der Rest-Lösung in einer weiteren Fällungsstufe bei gewöhnlicher Temperatur, gegebenenfalls unter Kühlung, gearbeitet wird. Die beschriebenen Maßnahmen bei der Fällung mit schwefliger Säure zielen in erster Linie darauf ab, das Ligninharz in geschmolzenem Zustand und vollständig zur Abscheidung zu bringen, was im Prinzip durch Fällung bei erhöhter Temperatur und in konzentrierter Lösung zu erreichen ist. Leitet man jedoch schweflige Säure in die heiße alkalische Ligninlösung ein, so wird nur der Neutralpunkt erreicht. Da es aber zur vollständigen Abscheidung des Ligninharzes notwendig ist, das saure Gebiet zu erreichen, muß die Lösung neben Natriumbisulfit, Calciumbisulfit oder dem sonst anwesendenAlkalibisulfit freieschweflige Säure enthalten. Dies ist aber nur dann der Fall, wenn man mindestens gegen Ende der Fällung bei gewöhnlicher Temperatur, gegebenenfalls unter Kühlung, arbeitet. Will man die Sättigung der Lösung mit schwefliger Säure noch vervollständigen, so ist es ratsam, die schweflige Säure vorzugsweise gegen Ende der Fällung bzw. in den letzten Fällungsstufen unter Druck einzuleiten.
  • Für die praktische Durchführung der Säurefällung ist, wie bereits erwähnt, die Maßnahme von Vorteil, in Stufen zu fällen und nach jeder Fällungsstufe den jeweils ausgefallenen Ligninanteil abzutrennen. Im einfachsten Fall wird dann die Fällung des Lignins in folgender Weise vorgenommen: Man erwärmt die konzentrierte alkalische Lösung des mit phenolischen Stoffen versetzten Lignins auf 7o bis 8o° und leitet schweflige Säure ein, bis ungefähr der Neutralpunkt erreicht oder kurz überschritten ist. Dann trennt man das ausgefallene Ligninharz von der Lösung, kühlt diese auf 15 bis 2o° ab und leitet so lange schweflige Säure ein, bis unter Aufhellung der Lauge und Abscheidung eines flüssigen Harzes ungefähr der pH-Wert 3 erreicht ist.
  • Fällt man in mehreren Stufen, so kann die Lauge nach jeder Fällungsstufe in ein getrenntes Gefäß umgepumpt werden. Man kann so in den verschiedenen Gefäßen die jeweils entsprechenden Ligninausfällungen ansammeln und auch die schweflige Säure besser ausnutzen, indem man sie durch die hintereinandergeschalteten Gefäße leitet.
  • Es ist jedoch nicht unbedingt notwendig, die schweflige Säure in die Lösung des Lignins einzuleiten. Diese kann z. B. auch in Türmen zerstäubt und in feinverteiltem Zustand mit der schwefligen Säure gesättigt werden.
  • Die bei der Fällung mit Kohlensäure anfallende Natriumbicarbonatlösung kann direkt mit Calciumhydroxyd in Natronlauge zurückverwandelt werden. Da in den Bicarbonatlösungen aber noch beträchtliche Mengen organischer Natriumsalze enthalten sind, ist es vorteilhafter, die Lösungen einzudampfen, die organische Substanz zu verbrennen und dann erst zu kaustifizieren.
  • Bei Fällung mit schwefliger Säure auf Grund der oben angeführten Gesichtspunkte wird eine von organischen Substanzen fast freie Natriumbisulfitlösung erhalten. Diese kann als solche zu verschiedenen Zwecken, z. B. zur Herstellung von Papierzellstoff, verwendet werden. Andererseits kann man aber auch die Lösung mit Calciumhydroxyd in Calciumbisulfit und Natronlauge verwandeln. Das Calciumbisulfit kann wieder zum Aufschluß von Holz, die Natronlauge beispielsweise zur Entsulfonierung der Sulfitablauge verwendet werden.
  • Die in Anwesenheit phenolischer Stoffe gefällten Ligninharze sind von weicher oder harter Beschaffenheit und in jedem Falle gut schmelzbar. Sie sind nur schwierig oder überhaupt nicht härtbär. Besonders die mit größeren Mengen phenolischer Stoffe vermischten Harze sind in der Hitze -nicht zum Erhärten zu bringen. Sie können jedoch durch sonst bei nicht härtenden Kunstharzen übliche Härtungsmittel, z. B. Formaldehyd, Hexamethylentetramin, Furfurol u. dgl., hitzehärtbar gemacht werden.
  • Ausführungsbeispiele i. iSio g alkalische Ligninlösung, enthaltend 310 g entsulfoniertes Lignin aus entkalkter Sulfitzellstoffablauge, werden -mit 150 g Rohkresol vermischt und. bei 70° mit schwefliger Säure behandelt. Ohne weitere Wärmezufuhr sinkt die Temperatur auf 6o° ab, bis der Neutralpunkt erreicht ist: Man trennt nun das geschmolzene Harz ab, kühlt die restliche Lösung auf 15' ab und leitet weiter schweflige Säure ein, bis bei " Erreichen von PH =, 3 bis 3,5 die Lösung unter Abscheidung flüssigen Harzes stark aufhellt. Man sammelt das gesamte ausgeschiedene Ligninharz, setzt Wasser und so viel verdünnte Schwefelsäure zu, bis nach gutem Durchkneten die Lösung einen pH-Wert von q. besitzt. Man erhält so ein braunes, bei 50° homogen schmelzbares Harz.
  • 2. iooo g Steinkohlentieftemperaturteer werden mit Wasserdampf von niedrigsiedenden - Kohlenwasserstoffen befreit, indem man dem Teer Zoo g Natriurrihydroxyd, gelöst in 60o g Wässer, zusetzt und mit Wasserdampf destilliert. -Dann läßt man absitzen und zieht den alkalischen Auszug der phenölischen Stoffe ab. Diesen- setzt man einer alkalischen Ligninlösung, die in 4000 cm3 1000 g fallbares Lignin enthält, zu und fällt die Lösung mit schwefliger Säure in der im Beispiel i angegebenen Weise.
  • 3. Aus 50o g einer Steinkohlenteermittelölfraktion werden die phenolischen Stoffe in der Weise extrahiert, daß man die Fraktion mit 2ooo cm3 einer 86o g Lignin enthaltenden, alkalischen Lösung in innige Vermischung bringt. Dann läßt man absitzen, trennt die nicht gelösten Bestandteile ab und fällt die Extraktlösung mit schwefliger Säure bis PH - 3. Das gesamte Ligninharz wird mit verdünnter Schwefelsäure nachgesäuert, gut ausgewaschen und vom Waschwasser abgetrennt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von Ligninharzen aus alkalischen Ligninlösungen durch Fällung mit Säuren, dadurch gekennzeichnet, daß die Ligninlösungen vor der Säurefällung mit ein= oder mehrwertigen Phenolen oder Gemischen phenolischer Stoffe versetzt werden. a. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Ligninlösungen vor der Säurefällung mit durch Laugebehandlung von Teeren, Teerfraktionen oder sonstigen Phenole enthaltenden Destillationsprodukten und anschließender Säurefällung der-Extraktlösungen gewonnenen Rohphenolen versetzt werden. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Ligninlösungen vor der Säurefällung mit alkalischen, vorwiegend phenolische Stoffe enthaltenden Auszügen von Teeren, Teerfraktionen oder sonstigen Destillationsprodukten versetzt werden. q.. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet; daß die alkalischen Ligninlösungen in der Weise mit Phenolen versetzt werden, daß mit ihrer Hilfe die inTeeren, Teerfraktionen oder sonstigen DestillatiorisprQdukten enthaltenen Phenole extrahiert und hierauf die alkalischen Extraktlösungeri, gegebenenfalls nach vorheriger Entfernung neutraler Begleitsubstanzen, der Säurefällung unterworfen werden. 5. Verfahren nach Anspruch i bis q., dadurch gekennzeichnet, daß die alkalischen Ligninlösungen mit starken Mineralsäuren gefällt werden. 6. Verfahren nach Anspruch i 'bis q., dadurch gekennzeichnet, daß die alkalischen " Ligninlösungen mit schwächen oder mittelstarken Säuren, wie z. B. Kohlensäure oder schwefliger Säure, gefällt und die abgeschiedenen Harze mit starken Mineralsäuren nachbehandelt werden. 7. Verfahren nach Anspruch i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Fällung der alkalischen Ligninlösungen bei solcher Temperatur und in solcher Konzentration vorgenommen wird, daß das Lignin in geschmolzenem Zustand ausfällt. . B. Verfahren nach Anspruch i bis q. und 6 und 7 unter Verwendung von schwefliger Säure als Fällungsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß die alkalische Ligi:iinlösung in hoher Konzentration, vorzugsweise als 25 bis 5o°/oige Lösung, gefällt wird. g. Verfahren nach Anspruch i bis q. und 6 bis 8 unter Verwendung von schwefliger Säure als Fäll'ungsmittel,dadurch gekennz6chnet, daß die Ausfällung mit schwefliger Säure bei erhöhter Temperatur eingeleitet und anschließend bei - allmählich fallender Temperatur durchgeführt wird. io. Verfahren nach Anspruch i bis q. und 6 bis g unter Verwendung von schwefliger Säure als Fällungsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausfällung mit schwefliger Säure in mehreren Stufen und gegebenenfalls in entsprechenden getrennten Gefäßen durchgeführt wird, vorzugsweise derart, daß die nachjederStufeerhaltenen Ausfäldungen für sich abgetrennt werden. i i. Verfahren nach Anspruch i o, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Fällungsstufen bei jeweils geringerer Temperatur durchgeführt werden, z. B. derart, daß zunächst in einer ersten Stufe bei erhöhter Temperatur und hierauf in einer weiteren Fällungsstufe bei gewöhnlicher Temperatur, gegebenenfalls unter Kühlung, gearbeitet wird. 12. Verfahren nach Anspruch i i, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Fällungsstufe bei erhöhter Temperatur bis zum Erreichen des Neutralpunktes und hierauf die zweite Fällungsstufe bei gewöhnlicher Temperatur, gegebenenfalls unter Kühlung, durchgeführt wird. 13. Verfahren nach Anspruch io bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Fällung in den einzelnen Fällungsstufen bei solcher Temperatur vorgenommen wird, daß das jeweils ausfallende Lignin in geschmolzenem Zustand erhalten wird. 1q.. Verfahren nach Anspruch io bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Fällungsstufen bei jeweils geringerer Temperatur und steigender Konzentration durchgeführt werden, z. B. derart, daß zunächst in einer ersten Stufe bei erhöhter Temperatur und hierauf nach Abtrennen des gefällten Ligninanteils und Einengen der Restlösung in einer weiteren Fällungsstufe bei gewöhnlicher Temperatur, gegebenenfalls unter Kühlung, gearbeitet wird. 15. Verfahren nach Anspruch g bis 1q., dadurch gekennzeichnet, daß die schweflige Säure vorzugsweise gegen Ende der Fällung bzw. in den letzten Fällungsstufen, unter Druck eingeleitet wird.
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Cited By (1)

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Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1179709B (de) * 1958-10-20 1964-10-15 West Virginia Pulp & Paper Co Hitzehaertbare Form-, Impraegnier-, Klebe- oder UEberzugsmassen, die Epoxydverbindungen enthalten

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