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Zentrifuge zum Entwässern von Fallschirmen Die Erfindung betrifft
eine Zentrifuge zum Entwässern von Fallschirmen mit in einem Pendellager hängend
angeordneter Zentrifugentrommel. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Zentrifuge so auszubilden, daß nasse Fallschirme darin eingebracht werden können,
um die Nässe anschließend durch Zentrifugalwirkung auszuschleudern.
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Die Erfindung besteht darin, daß die zur Aufnahme des in der Mitte
seines Scheitels aufgehängten und von dort aus im wesentlichen frei herabhängenden
Fallschirmes dienende Trommel aus z. B. vier Schüssen zusammengesetzt ist und an
ihrem unteren offenen Ende einen nach innen gerichteten Wulst besitzt, in welchen
die Gurte, Schnüre u. dgl. des Fallschirmes eingelegt werden können.
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Zum Hochhieven des Fallschirmes wird in Weiterentwicklung der Erfindung
über dem Aufhängelager eine Förderwinde angeordnet, deren Förderseil durch eine
Mittellängsbohrung eines Elektromotors bei unmittelbarem Antrieb bzw. einer das
Aufhängelager glockenförmig umgreifenden Antriebskeilriemenscheibe bei mittelbarem
Antrieb in das Innere der Trommel zu einer Aufhängevorrichtung für den Fallschirm
führt. Die Aufhängevorrichtung nimmt mittels Anschlägen an der Drehung der Trommel
teil.
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Des weiteren wird die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Entwässern
von Fallschirmen mit einer Sicherungsvorrichtung versehen, die eine Inbetriebnahme
der Zentrifuge nur dann gestattet, wenn die Aufhängevorrichtung in der Trommel hochgehievt
und zentriert ist.
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Zur Erleichterung der Befestigung des Fallschirmes an der Aufhängevorrichtung
wird in Weiterentwicklung der Erfindung im Traggerüst
unter der
Zentrifugentrommel ein Arbeitstisch angeordnet, über den der Schirm gestülpt werden
kann. Der Arbeitstisch besteht beispielsweise aus einem Rohrgestell, das mit einem
runden Blechmantel versehen ist, der unten eine Auffangschale besitzt, in welche
der Fallschirm vor dem Hochziehen eingelegt wird. Die Zentrifugenanlage wird außerdem
zweckmäßig mit elektrischer Druckknopfsteuerung, Zeituhr, Lichtsignalvorrichtung
und mit einer automatischen Bremseinrichtung ausgerüstet. Die Zeichnung gibt eine
Ausführungsform der Erfindung wieder.
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In der Zeichnung veranschaulicht schematisch Fig. i die Ansicht einer
erfindungsgemäßen Zentrifuge und Fig. 2 einen Schnitt durch die vergrößert dargestellte
Zentrifugentrommel mit Antrieb, Lagerung und Aufhängevorrichtung für den Fallschirm.
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Nach Fig. i besteht das Traggerüst der Zentrifuge i im wesentlichen
aus senkrecht stehenden, im Viereck angeordneten Profilträgern 2, die in horizontaler
Richtung untereinander durch Träger 3 und jeweils diagonal durch Streben 4 miteinander
zu einem festen Gerüst verbunden sind. Als weitere Sicherung der Standfestigkeit
dienen Halte- oder Spannseile 5, deren Enden z. B. im .Erdreich verankert sind Zur
Bildung eines geschlossenen Raumes ist das Traggerüst auf seiner Innenseite ringsum
mit Wänden 6, z. B. aus Blechplatten bestehend, ausgelegt. Türen 7 bilden den Zugang
zum Innern des Traggerüstes, in dem eine Leiter 8 bis zum oberen Abschluß zu einer
Bedienungsbühne 9 führt. Von der Bedienungsbühne aus ist das auf den Abschluß des
Gerüstes bildenden Trägern io angeordnete Pendellager i i, die das Pendellager umgreifende
Antriebsriemenscheibe 12, der auf einem überkragenden Träger 13 befestigte Antriebsmotor
14 und die an einem Gerüst 15 angeordnete Förderwinde 16 zugänglich.
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An dem Pendellager i i hängt innerhalb des Traggerüstes .die aus vier
Schüssen zusammengesetzte Zentrifugentrommel 17, deren unteres Ende zur Aufnahme
der Fallschirmgurte, Schnüre u. dgl. mit einer nach innen gerichteten Mulde 18 versehen
ist. Das Seil i9@ der Förderwinde 16 führt durch die Trommelachse 2o in das Innere
der Trommel zu einer Aufhängevorrichtung 2i für den Fallschirm. Am Boden des Traggerüstes
befindet sich unterhalb der nach unten offenen Trommel 17 ein aus z. B. Rohrmaterial
mit Blechummantelung hergestellter Arbeitstisch 22, über den der Fallschirm gestülpt
werden kann. Eine am Tisch 22 angebrachte Mulde 23 dient zur Aufnahme der Fallschirmenden
sowie der Gurte des Fallschirmes. Zum Abbremsen der Zentrifugentrommel dient eine
Bremsvorrichtung, die hier z. B. aus einer Betätigungsvorrichtung 24 und einem um
das untere Ende 25 der Keilriemenscheibe 12 gelegtes Bremsband 26 besteht.
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Nach der Fig. 2 ist auf dem den oberen Abschluß des Traggerüstes für
die Zentrifuge bildenden Träger iö der-Lagerkörper ii des Pendellagers mit Schrauben
27 befestigt. Innerhalb der Zentralbohrung 28 des Lagerkörpers befinden sich elastische,
z. B. aus Gummi bestehende, ringförmige Beilagen 29, 30 mit einer zwischen
beiden liegenden Distanzhülse 3 i. Die untere Beilage 29 wird in axialer Richtung
durch einen Bund 32 gehalten.
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Ferner wird das Pendellager durch eine mit einem Bund 33 versehene
Zwischenhülse 34, die auch als Zuführung von Schmierstoff dienen kann, gebildet,
wobei sich die Außenseite der Zwischenhülse an die elastischen Beilagen 29, 3o anlegt,
während an der Innenseite die Rollenlager 35, 35' und ein als Spurlager dienendes
Kugellager 36 angeordnet sind. Die Lager 35, 35' und 36 stützen sich an geeigneten
Vorsprüngen 37, 38 der Zwischenhülse 34 und an der Zentrifugenachse 2o ab bzw. am
Zwischenring 39 und einer zwischen den Lagern 35 und 36 liegenden Distanzbüchse
4o. Über dem Lager 35' ist auf der Zentrifugenachse 2o z. B. mit einem nicht gezeichneten
Keil und der Mutter 41 die Antriebsriemenscheibe 12 befestigt, die das Pendellager
glockenartig umgreift. Profilnuten 42 dienen zur Aufnahme der Keilriemen 43. Das
unter den Profilnuten 42 sich erstreckende Ende 25 der Keilriemenscheibe kann als
Bremsfläche für eine Reibungsbremse benutzt werden.
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An dem in das Traggerüst hineinragenden Ende 44 der Achse 2o
ist z. B. mit Keil 45 und einer Mutter 46 die Nabe 47 der Zentrifugentrommel 17
in
ihrer Lage gesichert. Die Trommel 17 kann aus mehreren Schüssen 48, 49, 50, 5 i
zusammengesetzt sein, die mit angeschweißten Ringen 52, 53 und Schrauben 54 zusammengehalten
werden. Das untere Ende der Trommel z. B. an dem Schuß 51
ist konisch erweitert
und mit einer nach innen gerichteten Mulde 55 versehen, wobei der mit der Mulde
gegebene lichte Öffnungsdurchmesser zweckmäßig nicht kleiner als der lichte Trommeldurchmesser
ist. Auf der gesamten Trommelfläche sind in radialer Richtung Bohrungen 56 verteilt,
die den Durchtritt der abgeschleuderten Nässe erlauben. Damit' diese Bohrungen nicht
entgratet zu werden brauchen und damit infolge der Fliehkräfte das Gewebe des Schirmes
nicht in die Bohrungen gepreßt wird, ist die Innenfläche der Trommel mit einem Kupfertressengewebe
57 ausgelegt.
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Zum Einführen des Förderseiles i9 hat die Trommelachse 2o eine Bohrung
58, die bis in den Innenraum der Trommel führt. Damit das Förderseil i9 nicht mit
der sich drehenden Achse 2o in Berührung kommt und auf diese Weise eventuell sich
selbst mitdreht, ist als Schutz ein Rohr 59 angeordnet, das über die Kugellager
6o und 61 gegenüber Drehung gesichert ist. Das Förderseilende 62 führt zu einem
Einsatzstück 63, dessen Innenteil 64 fest mit dem Förderseilende verbunden ist und
welches wiederum über die Kugellager 65, 66 gegenüber dem äußeren Teil
67 des Einsatzstückes gelagert ist. Mit dem äußeren Teil 67 ist z. B. verschweißt
ein Oberring 68, der Anschläge 69 aufweist, die sich an Gegenanschlägen 7o eines
mit der Trommelnabe 47 fest verbundenen Einsatzes 71 anlegen können. Ferner sind
am Oberring 68 mehrere, z. B. drei Haken oder Gabeln 72 beweglich angelenkt,
die
in Nuten 73 des Unterringes 74 eingreifen können. Vom Unterring 74 erstrecken sich
radial nach außen und abwärts z. B. sechs Stück Halterohre 75, deren äußere Enden
mit eine rii ringförmigen Rohr 76 mit einem Außendurchmesser, der annähernd dem
Trommelinnendurchmesser entspricht, zusammengefaßt sind. Zur Zentrierung der Halterohre
dient ein eingeschweißter Zentrierring 77. Über den Halterohren des Unterringes
kann ferner zur Fixierung des Fallschirmes ein mit Handgriffen 78 versehenes Halteblech
79 liegen.
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In dem Innenteil 64 des Einsatzstückes 63 ist weiter ein konischer
Ansatz 8o gelagert, dessen Flächen sich im betriebsfertigen Zustand der Zentrifuge
gegen die eines Gegenkonus 81 anlegen, der von einer z. B. federbelasteten und axial
in Grenzen beweglich gesicherten Hülse 82 innerhalb des Rohres 59 in der Bohrung
der Trommelachse gebildet wird.
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Die Arbeitsweise der Zentrifuge zum Entwässern von Fallschirmen ist
folgende: Ein nasser Fallschirm 83 wird durch die Türen 7 des Traggerüstes in die
Entwässerungsanlage gebracht und über den auf dem Tisch 22 lose aufliegenden Unterring
74 gestülpt. Die unteren Enden des Fallschirmes mit den Gurten, Schnüren u. dgl.
werden in die Auffangschale 23 des Tisches gelegt. Durch die Stabilisierungsöffnung
am Scheitelpunkt des Fallschirmes ragt der Unterring heraus. Darauf wird durch einen
elektrischen Schaltvorgang die Fördereinrichtung 16 veranlaßt, mit dem Förderseil
i9 den Oberring 68 zu senken. Die am Oberring angelenkten Haken oder Gabeln 72 können
alsdann in die Nuten 73 des Unterringes 74 beim Senkvorgang automatisch einklinken.
Das Halteblech 79 wird über das auf den. Halterohren 75 liegende Teil des Schirmes
gelegt und darauf die Fördereinrichtung im Sinne eines Hochhievens durch einen weiteren
elektrischen Schaltvorgang in Bewegung gesetzt. Der Unterring legt dabei den Fallschirm
in die Zentrifu:gentrommel 17 so ein, daß das Gewebe des Schirmes nahe an die mit
Metallgewebe 57 ausgelegte Innenwand der Trommel zu liegen kommt.
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Bevor der Oberring 68 seine obere Endstellung erreicht hat, führt
sich der Konus 8o in den Gegenkonus 81 ein und zentriert den Oberring, der nunmehr
in den Einsatz 71 einführt. Die Endstellung des Oberringes ist durch einen nicht
dargestellten Anschlag gegeben, mit dessen Hilfe über elektrische Mittel die Fördereinrichtung
16 ausgeschaltet und gleichzeitig die Inbetriebnahme des Antriebsmotors 14 freigegeben
wird. Nachdem nunmehr die Schnüre, Gurte u. dgl. 84 des Schirmes in die Mulde 55
gelegt worden sind, damit diese beim Schleudern das Gewebe des Schirmes nicht beschädigen,
wird der Elektromotor 14 in Betrieb gesetzt. Der Motor 14 treibt über Keilriemen
43 und die Trommelachse 2o die Trommel 17 samt den Oberring 68 und den mit ihm verbundenen
Unterring 74 und den daraufliegenden Fallschirm 83 an. Da das Förderseil durch Kugellagerung
6o, 61, 65, 66 gegenüber den rotierenden Teilen gesichert ist, nimmt das Seil nicht
an der Drehung teil und kann demzufolge zweckmäßigerweise stets mit der Aufhängevorrichtung
in Verbindung bleiben und braucht somit nicht ausgehängt zu werden.
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Die Zentrifugenanlage kann ferner zur Bedienungserleichterung und
zur zweckmäßigen Überwachung des Entwässerungsvorganges mit einer elektrischen Steuereinrichtung
und einer Signalvorrichtung versehen sein, die nach einer bestimmten Schleuderzeit
den Antriebsmotor abstellt, den Umlauf der Trommel abbremst und gegebenenfalls die
Fördereinrichtung im Sinne eines Senkens der Aufhängevorrichtung auslöst.