DE9320588U1

DE9320588U1 - Wärmegedämmtes Verbundprofil für Fenster, Türen, Fassaden o.dgl.

Info

Publication number: DE9320588U1
Application number: DE9320588U
Authority: DE
Original assignee: Eduard Hueck GmbH and Co KG
Current assignee: Eduard Hueck GmbH and Co KG
Priority date: 1993-12-16
Filing date: 1993-12-16
Publication date: 1994-10-06
Anticipated expiration: 2003-12-17

Description

Wärmegedämmtes Verbundprofil für Fenster, Türen, Fassaden oder dergleichen

Die Erfindung betrifft ein wärmegedämmtes Verbundprofil für Fenster, Türen oder dergleichen mit einem oder mehreren die Außenschale jedes Profilholmes mit der Innenschale verbindenden, Hohlräume begrenzenden Isoliersteg, wobei jeder Hohlraum ganz oder teilweise mit einem Wärmedämmaterial verfüllt ist.

Aluminium-Verbundprofile bei Fenstern, Türen, Fassaden oder dergleichen sind vornehmlich Hohlprofile, deren Außenschalen mit den Innenschalen durch einen oder mehrere Isolierstege aus Kunststoff verbunden sind, um die Wärmedämmfähigkeit zu verbessern. Dabei ist es seit jeher oberstes Ziel, unvermeidliche Wärmeverluste bei den bekannten Rahmenkonstruktionen Schritt für Schritt immer weiter einzuschränken, das heißt die Wärmedurchgangszahl zwischen der Rahmenaußenseite und der -innenseite, den sogenannten k-Wert, zu verbessern. Bei den bisher bekannten Rahmenkonstruktionen wurden zur Verbesserung der Wärmedämmung in die zwischen den Verbundprofi 1-Außen- und Innenschalen gebildeten sowie auch in andere von Profilstegen begrenzte Hohlräume Kunststoff-Vergußmassen eingefüllt, die durch thermische Einwirkung, durch Feuchtigkeit oder durch chemische Reaktionen aufschäumen, um den Hohlraum auszufüllen. Dabei ist stets darauf zu achten, daß der sich bei der Expansionsreaktion aufbauende Druck möglichst auf einem Wert gehalten wird, der sicherstellt, daß sich das Verbundprofil als Ganzes nicht verzieht. Eine Schwachstelle bilden bei dieser Art des Verfüllens von Hohlräumen die Kunststoff-Isolierstege, die schon bei geringsten Krafteinwirkungen durch Expansionsdrücke zu einer Beeinträchtigung der Maßhaltigkeit des Rahmens führen. Weitere Nachteile bei diesem Verfahren ergeben sich daraus, daß zum Ausfüllen der Hohlräume aufwendige Maschinen und Extrusionsanlagen notwendig sind, wodurch sich zwangsläufig die Herstellkosten der Verbundprofile erhöhen.

Der Erfindung liegt -die Aufgabe zu Grunde, aus wärmegedämmten Verbundprofilen bestehende Rahmen für Fenster, Türen oder Fassaden mit dem Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruches 1 so auszubilden, daß das Verfüllen der Hohlräume zwischen den Außen- und Innenschalen der Verbundprofile in einfachster Weise ohne Einsatz von teuren Maschinen oder Anlagen ausgeführt werden kann. Außerdem soll auch dem Verarbeiter vom Aluminum-Hohlprofilen, das heißt dem Metallbauer, die Möglichkeit gegeben werden, ohne besonderen Herstellungsaufwand die Hohlräume mit wärmedämmenden Material auszufüllen.

Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß das Wärmedämmaterial ein in komprimiertem Zustand eingebrachter, einen geringeren Ausgangsquerschnitt als der jeweilige Hohlraum aufweisender vorgefertigter, flexibler Expansionsstrang ist, der sich nach dem Einbringen in den Hohlraum selbstäti.g ausdehnt.

Da das Wärmedämmaterial erfindungsgemäß aus einem vorkomprimierten Material besteht, ist es möglich, das Isoliermaterial in diesem Zustand bedarfsweise aus einem Speicher, beispielsweise von einer Vorratsrolle abzuziehen. Da im komprimierten bzw. verdichteten Zustand der Querschnitt des Stranges stets geringer sein kann als der in seinen Abmessungen fixe Hohlraum, ist das Einziehen des Stranges in den Hohlraum sehr leicht von Hand möglich. Die speziell zum Ausfüllen der Hohlräume bisher notwendigen Geräte und Maschinen oder Anlagen können nunmehr entfallen, ein Vorteil, der zu einer erheblichen Reduzierung der Herstellkosten führt. Besonders vorteilhaft ist es, daß das Einziehen des Expansionsstranges unmittelbar nach dem maßgetreuen Ablängen der Verbundprofile er- * folgen kann. Dies stellt sich als besonderer Kostenvorteil für den ' Metallbauer, das heißt den Endverarbeiter der Verbundprofile dar. Auch ergibt sich der Vorteil, daß für unterschiedliche Hohlraum- > querschnitte stets gleiche Expansionsstränge verwendet werden j können, weil die Stränge bei der Verarbeitung lediglich auf einen · !

Querschnitt komprimiert zu werden brauchen, der geringfügig kleiner ist als der kleinste Querschnitt der zu verfüllenden Hohlräume. Nach dem Einziehen oder Einschieben des Expansionsstranges in den Holhraum sind keine nennenswerten Arbeitsgänge notwendig. Der Expansionsstrang entspannt sich von selbst so weit, daß er sich je nach Forderung vollflächig oder teilweise an die Innenwandungen des jeweiligen Hohlraumes sanft anschmiegt.

Zweckmäßig besteht der Expansionsstrang aus einem porösen Material. Solche Materialien sind als Schaumstoffe bekannt und als Isolierstoffe für den erfindungsgemäßen Einsatzzweck besonders gut geeignet. Bei anderen Hohlräumen zwischen den Außen- und Innenseiten des Verbundprofilrahmens ist es zusätzlich natürlich auch möglich, diese Hohlräume mit herkömmlichen aufschäumenden Materialien mit festen Isolierstäben mit Granulat oder Pulver zu verfüllen, um den Wärmetransport durch Wärmeleitung, -strahlung oder Konvektionen zu verringern. Unter "anderen" Hohlräumen werden die Hohlräume im Glasfalzbereich und im Bereich der Mitteldichtungen verstanden.

Nachstehend ist die Erfindung anhand mehrerer Ausführungsbeispiele in Verbindung mit der Zeichnung näher erläutert.

Es zeigen:

Figur 1: einen Blend- und Flügelrahmen eines erfindungsgemäßen Fensterrahmens im Querschnitt nach einer ersten Ausführungsform,

Figur 2: einen Rahmen einer erfindungsgemäßen Festverglasung im Querschnitt,

Figur 3: den Blend- und Flügelrahmen eines erfindungsgeraäßen Fensters gemäß einer abgewandelten Ausführungsform und

Figur 4: eine der Figur 3 entsprechende Darstellung einer weiter abgewandelten Variante.

In Figur 1 und allen anderen Figuren ist der aus einem Flügel- und einem Blendrahmen bestehende Rahmen im Querschnitt dargestellt. Der Flügelrahmen ist aus einem Aluminium-Verbundprofil 1 gefertigt, dessen Außenschale 2 über zwei parallele Isolierstege 3, 4 mit der Innenschale 5 verbunden ist. In das Verbundprofil 1 ist eine Isolierglasscheibe 6 eingesetzt. Der von dem stirnseitigen Rand der Isolierglasscheibe 6 und dem zugewandten Isoliersteg 4 begrenzte Glasfalz ist durch das Bezugszeichen 7 gekennzeichnet. Die Isolierglasscheibe 6 wird durch eine an der Rahmeninnensei te eingerastete Glashalteleiste 8, eine innere Scheibendichtung bzw. eine Vorlegeband und eine äußere Scheibendichtung 9 in bekannter Weise gesichert.

Bei den verschiedenen Ausführungsbeispielen nach den Figuren sind in jedem Glasfalz 7 zwei die Längskanten der eingesetzten Isolierglasscheibe 6 umgreifende Expansionsstränge 11,12 in erfindungsgemäßer Ausführung eingesetzt. Diese erstrecken sich von den Scheibenrändern bis zu den diesen zugewandten Innenwandungen der Außenschale 2 bzw. der Glashalteleiste 8, wobei die innerhalb des Glasfalzes 7 liegenden Bereiche durch ihre L- oder winkelförmigen Querschnitte die Stirnränder der Isolierglasscheibe 6 umfassen. In Richtung der Isolierglasscheibe 6 liegen die Expansionsstränge 11, 12 zwischen den Scheibendichtungen 9, 10 und den nächst gelegenen Profilstegen der Außenschale 2 und der Innenschale 5. Dadurch wird der zwischen den Scheibendichtungen 9, 10 und den besagten Profilstegen liegende Bereich durchgehend wärmedämmend abgeschirmt. Die Expansionsstränge 11, 12 können auch einstückig mit etwa ü-förmi-

gen Querschnitt (Figur 3) ausgebildet sein. Dabei ist der untere Verbindungssteg 11' zweckmäßig im Querschnitt ein wenig abgesetzt, um Platz für eine Belüftung und Wasserableitung im Falzbereich bereitzustellen.

Der Blendrahmen besteht ebenfalls aus einem Aluminium-Verbundprofil 13.

Die Außenschale 14 ist über Isolierstege 15, 16 mit der Innenschale 17 verbunden. Zwischen den einander zugewandten Isolierstegen 3 und 15 des Flügelrahmen- und des Blendrahmenprofils 1, 13 befindet sich jeweils die Mitteldichtung 20. Beidseitig der auf der Länge des Verbundprofiles durchlaufenden Mitteldichtung schließen sich strangförmige Formteile 18, 19 an, durch welche zwei geschlossene Hohlkammern in der Mitteldichtung gebildet werden.

Die von den Isolierstegen 3 und 4 des Flügel-Verbundprofiles 1 und die von den Isolierstegen 15, 16 des Blend-Rahmenverbundprofiles 13 sowie den zugeordneten Profilwandungen der Außen- und Innenschalen 2, 5 bzw. 14, 17 begrenzten Hohlräume sind mit jeweilseinem Expansionstrang aus wärmedämmenden Material verfüllt, welches porös ist und demzufolge im verdichteten Zustand in die Hohlräume eingezogen werden kann und sich dann den Querschnitten durch Ausdehnung anpaßt. Das Einbringen der Expansionsstränge kann erfolgen, bevor der Flügel- und Blendrahmen fertigt montiert ist, indem die Expansionsstränge in Form von verdichteten, von einer Rolle abgerollten Strängen in die offenen Stirnenden der einzelnen Verbundprofile eingezogen oder eingeschoben werden. Handelt es sich um im Querschnitt nicht allseitig geschlossene Hohlräume, können die Expansionsstränge entsprechend längsseitig in den offenen Teil des Hohlraumquerschnittes eingelegt werden.

In der Ausführungsform nach der Figur 2 ist ein Rahmenquerschnitt

einer Fassade mit e-iner Festverglasung dargestellt. Die Anordnung der Expansionsstränge 11, 12 entspricht denen der Figur 1. Die Glashalteleiste 8 ist an die der Form der Außenschale 17 angepaßt.

Das Ausführungsbeispiel nach der Figur 3 unterscheidet sich von den vorangegangenen Figuren im Bereich des Flügelrahmens 1 durch die besonders abgewinkelte Form des Isoliersteges 3 und durch die Mit-teldichtung 21. Der von dem Isoliersteg 15 und der Mitteldichtung 21 und dem Formteil 18 begrenzte Hohlraum ist mit einem Expansionsstrang 21' aus dem gleichen Material wie die Expansionsstränge 11, 12 ausgefüllt.

Bei der Ausführung nach der Figur 4 ist der dem Blendrahmen-Verbundprofil 13 zugewandte Isoliersteg 3' des Flügelrahmen-Verbundprofiles 1 nahe der Rahmenaußenseite gelegen. Gegen diesen parallel zur Außenfläche der Rahmenprofile stehenden Anschlag legt sich das freie Ende des Mitteldichtungssteges 20 an, der am Isoliersteg 15 des Blendrahmen-Verbundprofiles 13 und der Außenschale 14 eingerastet ist. An der gegenüberliegenden Seite ist eine weitere stegartige Mitteldichtung 21 eingeklipst, die in der Schließlage des Flügelrahmens gegen einen Steg 5' der Außenschale 5 des Flügelrahmen-Verbundprofiles 1 anschlägt.

Bei allen Ausführen nach den Figuren 1 bis 4 sind die von den Isolierstegen 3, 4, sofern vorhanden, und die von den Isolierstegen 15, 16 begrenzten Hohlräume mit jeweils einem Expansionsstrang 22 ausgefüllt, der im verdichteten bzw. komprimierte Zustand entweder beim Hersteller der Profile oder beim Verarbeiter vor dem Zusammenfügen zu einem Rahmen eingezogen wurde. Es ergibt sich von selbst, daß dazu keine besonderen Maschinen oder Einrichtungen notwendig sind, da jeder Expansionsstrang 22 durch Abziehen und Ablängen von einer Rolle erfolgt. Es ergibt sich ferner, daß auch [ unregelmäßige Querschnitte dadurch weitgehend ausgefüllt werden ) können. !

Selbstverständlich können die Expansionsstränge 11, 12 und 21' auch aus dem üblichen thermisch isolierenden Material nach dem bekannten Verfahren hergestellt und eingesetzt werden.

Bei der Ausführung nach der Figur 4 wird durch die doppelte Wirkung der beiden Mitteldichtungen 20, 21 eine äußerst gute Isolierwirkung im kritischen Mittelfalzbereich zwischen dem Flügel- und dem Blendrahmen erreicht. Aus der Figur 4 ergibt sich weiter, daß die Scheibendichtung 9 und der zugeordnete Wärmedämmstrang 11 und die Scheibendichtung 10 mit dem zugeordneten Wärmedämmstrang 12 jeweils auch ein einstückiges, zum Beispiel koextrudiertes Formteil sein können. Es ergibt sich auch, daß die Expansionsstränge 11, 12 bzw. die Wärmedämmstäbe im Querschnitt so gestaltet sein können, daß sich die quer zur Scheibenebene stehenden Schenkel bis an die äußeren Ränder des Abstandshalterahmens 23 erstrecken, wobei dieser jedoch im wesentlichen freibleibt, um eine reibungslose Entwässerung durch nicht dargestellte Bohrungen im unteren Holm des jeweiligen Rahmens zu gewährleisten.

Claims

p-rmnr Ansprüche

Wärmegedämmtes Verbundprofil für Fenster, Türen, Fassaden oder dergleichen, mit einem oder mehreren die Außenschale jedes Profilholmes mit der Innenschale verbindenden, Hohlräume begrenzenden Isoliersteg, wobei jeder Hohlraum ganz oder teilweise mit einem Wärmedämmaterial verfüllt ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Wärmedämmaterial ein in komprimiertem Zustand eingebrachter, einen geringeren Ausgangsquerschnitt als der jeweilige Hohlraum aufweisender vorgefertigter, flexibler Expansionsstrang (11, 12, 21', 22) ist, der sich nach dem Einbringen in den Hohlraum selbstätig ausdehnt.
2. Verbundprofil nach Anspruch I₅ dadurch gekennzeichnet, daß der Expansionsstrang aus einem porösen Material besteht.
3. Verbundprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Expansionsstrang (22) nach seiner Entspannungsphase den Querschnitt des jeweiligen Hohlraumes ganz oder teilweise ausfüllt.