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Mehrzweckfertigungs-, Füge- und Prüfmaschine Bei der Fabrikation von
Geräten und anderen Gegenständen, die aus einer Mehrzahl von Teilen bestehen, ist
man, wenn große Mengen fabriziert werden, bestrebt, eine Mechanisierung der Fabrikation
durchzuführen. Da zur Herstellung dieser Geräte oder Gegenstände nicht nur Fertigungsverfahren
an den Einzelteilen, sondern auch das Zusammenfügen der Einzelteile und das Prüfen
während und am Ende der Fabrikation gehören, müssen die automatisch arbeitenden
Fabrikationsmaschinen so ausgebildet sein, daß sie zugleich fertigen, fügen und
prüfen können. Automatisch arbeitende Fabrikationsmaschinen sind bekannt. Dies sind
Sondermaschinen (Einzweckmaschinen), die nur für ein bestimmtes Fabrikat entwickelt
und für andere Geräte selten oder gar nicht verwendbar sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Mehrzweckfertigungs-,
Füge- und Prüfmaschine zu ,schaffen. Diese Mehrzweckmaschine soll in ihrem Grundaufbau
für die Herstellung verschiedener Fabrikate verwendet werden können, wobei je nach
den zu fabrizierenden Geräten oder Gegenständen Werkzeuge beliebiger Art an der
Maschine angebracht werden. Auf diese Weise soll erreicht werden, da.B nicht nur
Fabrikate verschiedenster Art, die in sehr großen Stückzahlen hergestellt werden,
sondern auch Fabrikate, bei denen sich bisher die automatische Fabrikation infolge
geringer Stückzahl wegen der hohen Anlagekosten für die Sondermaschinen nicht lohnten,
unter Verwendung der gleichen Maschine automatisch hergestellt werden können. Diese
Aufgabe wird durch folgenden Aufbau der Mehrzweckmaschine gelöst.
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Die Mehrzweckmaschine gemäß der Erfindung hat eine tiefliegende, waagerechte
Hauptantriebswelle, die eine senkrechte Stange auf- und abwärts bewegt. Diese Stange
(Werkzeugbetätigungsstange)
betätigt beliebig austauschbare, kreisförmig
angeordnete Einheiten zum Antrieb von Werkzeugen oder Werkzeuge selbst oberhalb
bzw. unterhalb eines als Umsetzteller ausgebildeten Werkstücktisches. Die Maschine
ist ohne die an ihr anzubringenden Werkzeuge unabhängig von dem Arbeitsprozeß des
jeweils zu fertigenden Gerätes oder Gegenstandes ausgebildet, ist also eine Mehrzweckmaschine.
Die Auf- und Abwärtsbewegung der Werkzeugbetätigungsstange reicht aus, um den jeweils
an der Maschine angebrachten, dem betreffenden Arbeitsprozeß angepaßten Werkzeugen
den erforderlichen Antrieb zu geben bzw. diesen Antrieb zu steuern. Genügt die einfache
Auf- und Abwärtsbewegung nicht für den Werkzeugantrieb bzw: dessen Steuerung, so
können von dieser Bewegung durch geeignete Anordnungen die Sonderbewegungen für
die Werkzeuge abgeleitet werden.
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Die an der Mehrzweckmaschine anzubringenden Werkzeuge können beliebiger
Art sein. Es können beispielsweise Schneid-, Biege-, Zieh-, Bohr-, Gewindeschneid-,
Niet-, Schraub-, Schweißwerkzeuge sein. Es können auch Fügewerkzeuge sein, die den
Zusammenbau und die Verbindung von Einzelteilen bewirken. Es können auch Prüfwerkzeuge
sein, die in Zwischenstufen oder am Ende der Fabrikation Prüfungen durchführen.
Schließlich lassen sich an der Maschine Werkzeuge anbringen, die das Heranführen
und Abtransportieren der Werkstücke bewirken. Durch die Verwendung des Umsetztellers
und der kreisförmig angeordneten Werkzeuge läßt sich die Fabrikation so gestalten,
daß das in einer geeigneten Weise zugeführte Werkstück schrittweise an den Werkzeugen
vorbeigeführt und dabei bearbeitet, mit anderen Einzelteilen zusammengefügt und
geprüft wird, bis das Gerät bzw. der Gegenstand in der gewünschten Stufe der Fabrikation
die Maschine verläßt. Reicht man mit einer einzigen Maschine nicht aus, um die Herstellung
des Gerätes bzw. Gegenstandes bis zum Ende durchzuführen, so können mehrere Mehrzweckmaschinen
räumlich nebeneinander angeordnet werden. Dies wird insbesondere durch die tiefliegende
Hauptantriebswelle bewirkt, die sich ohne Behinderung der Arbeitsplätze mit den
entsprechenden Antriebswellen der benachbart angeordneten Mehrzweckmaschinen kuppeln
läßt.
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In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
Es zeigt Fig. i die Mehrzweckmaschine gemäß der Erfindung in einer Seitenansicht
und teilweise im Schnitt; Fig. 2 gibt perspektivisch das Zusammenwirken der Teile
einer mit außenliegendem Tellerantrieb versehenen Maschine wieder; in Fig.3 ist
perspektivisch das Zusammenwirken der Teile einer mit innenliegendem Tellerantrieb
arbeitenden Maschine dargestellt; Fig. 4 und 5 zeigen die Maschine mit verschiedenen
Werkzeugantriebseinheiten; Fig. 6 und 7 stellen mehrere aneinandergereihte Mehrzweckmaschinen
gemäß der Erfindung dar. Wie die Fig. i zeigt, ruht auf einem kastenförmigen Fuß
i ein säulenförmiger Maschinenständer 2. In dem Fuß i ist eine waagerechte Welle
3 gelagert, die als Hauptantriebswelle bezeichnet wird. Sie liegt tief, also niedrig
über dem Fußboden. Die Hauptantriebswelle 3 hat eine Kurvenscheibe 4. Die Kurvenscheibe
bewegt bei ihrer Umdrehung mit Hilfe einer Druckrolle 5 eine senkrechte Stange 6
(Werkzeugbetätigungsstange) auf- und abwärts. Die Abwärtsbewegung der Stange wird
bei der in Fig. i dargestellten Mehrzweckmaschine durch das Eigengewicht der Stange
und des Kolbens veranlaßt. Die Stange 6 ist zentrisch im Innern des Maschinenständers
:2 angeordnet. Am unteren Ende ist die Stange mit einem Kolben 7 versehen, der sie
an der Innenwand des Maschinenständers 2 führt. Am oberen Ende ist die Stange in
einer Buchse 8 des Maschinenständers :2 geführt. Auf diese Weise erhält die Stange
eire gute, gegen Verecken gesicherte Führung in dem Maschinenständer.
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An dem Maschinenständer 2 sitzt ein Werkstück-Lisch g, der als schrittweise
sich um die Stange 6 drehender Umsetzteller ausgebildet ist. Er hat eine große Anzahl,
z. B. zwölf, von nicht gezeichneten Aufnahmen für die Werkstücke. Oberhalb und unterhalb
des Werkstücktisches sind Einheiten zum Antrieb von Werkzeugen kreisförmig zur Drehachse
des Umsetztellers angeordnet, die beliebiger Art sein können und meist normal ausgebildet
sind. Die Werkzeugantriebseinheiten sind an dem Maschinenständer :2 befestigt und
werden durch die auf- und abwärts gehende Stange 6 betätigt. Zu diesem Zweck sind
an dem Maschinenständer und der Stange Ringflansche angeordnet, die als Basen die
Befestigung bzw. Betätigung der Einheiten ermöglichen. Der oberhalb des Umsetztellers
g befindliche Ringflansch (obere Befestigungsbasis) des Maschinenständers .2 ist
mit io, der unterhalb befindliche Ringflansch (untere Befestigungsbasis) mit z i
bezeichnet. An dem oberen Ende der Stange 6 sitzt unmittelbar der Ringflansch 12
(obere Betätigungsbasis). An dem unteren Ende der Stange umschließt als untere Betätigungsbasis
ein Ringflansch i3 den Maschinenständer. Er ist mit Hilfe von Radialbolzen i4, die
durch Schlitze i5 des Maschinenständers 2 hindurchgeführt sind, an dem Kolben 7
der Stange 6 befestigt. Die festen Ringflansche io, ii des Maschinenständers sind
dem Umsetzteller g näher als die beweglichen Ringflansche 12, 13 der Stange angeordnet.
Sämtliche Ringflansche sind so ausgebildet, daß die Werkzeuge beliebig austauschbar
sind und an beliebigen Stellen des Ringumfanges sitzen können. Sie sind zu diesem
Zweck mit umlaufenden Spannuten 16 versehen, an denen Teile der Werkzeuge befestigt
werden können. Der Ringflansch i2 an dem oberen Teil der Stange bat noch eine ringförmige
Steuernut z7 für die Werkzeuge.
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In der Fig. i sind an der Mehrzweckmaschine nur die auf einem Kreisdurchmesser
einander gegenüberliegenden Werkzeugantriebseinheiten dargestellt. Die dargestellten
Einheiten sind an den Ringflanschen io, ii befestigt und führen mit ihren beweglichen
Teilen Hubbewegungen aus. Die beiden
oberhalb des Umsetztellcrs
9 befindlichen Einheiten dienen zum Lochen, Biegen oder Messen. Sie haben einen
Stempel 18, der sich abwärts bewegt, wenn die Stange 6 eine Aufwärtsbewegung ausführt,
und umgekehrt. Um diese gegenläufige Bewegung zu erhalten, sind Vorrichtungen zur
Umleitung der Bewegung der Stange vorgesehen. An der auf der linken Seite dargestellten
Einheit dient zur Umleitung der Bewegung ein doppelarmiger Hebel i9, der um die
Achse 2o drehbar ist. Der eine Arm des Hebels greift in die Steuernut 17 des Ringflansches
12 der Stange, der andere Arm des Hebels ist als Zahnrad ausgebildet und greift
in eine an dem Stempel 18 der Einheit befindliche Zahnstange. An der auf der rechten
Seite befindlichen Einheit dient zur Umleitung der Bewegung ein Zahnrad 2i, das
auf der einen Seite in eine an dem Ringflansch 12 befestigte Zahnstange 2ä und eine
an dem Stempel 18 der Einheit angeordnete Zahnstange 23 greift. Durch die auf der
rechten Seite befindliche Umleitungsvorrichtung erhält der Stempel der Einheit einen
größeren Hub als durch die auf der linken Seite befindliche Umleitungsvorrichtung.
Die unterhalb des Umsetztellers 9 befindlichen Einheiten sind ebenfalls Hubwerkzeuge.
Ihre Stempel 24 führen nur auf einem Teil des Hubes der Stange 6 eine Bewegung aus.
Der an dem Ringflansch 13 befindliche Arm 25 hat eine Einstellschraube 26,
durch die die Mitnahme des Stempels 24 durch den Arm 25 regulierbar ist. Die Einheiten,
die an der in Fig. i dargestellten Maschine angeordnet sind; erhalten sowohl ihre
Arbeitskraft als auch ihre Steuerung von der Werkzeugbetätigungsstange 6.
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Die in Fig.2 perspektivisch dargestellte Mehrzweckmaschine hat im
wesentlichen den gleichen Aufbau wie die in Fig. i angegebene Mehrzweckmaschine.
Unter Hervorhebung noch einiger unterschiedlicher Einzelheiten wird die Wirkungsweise
der Maschine, insbesondere die Steuerung des Umsetztellers, näher beschrieben.
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Während bei der Mehrzweckmaschine der Fig. i die Abwärtsbewegung der
Stange 6 allein durch das Eigengewicht der Stange erfolgt, wird bei der Mehrzweckmaschine
in der Fig.2 die Abwärtsbewegung zusätzlich durch eine an der Hilfskurve 3o' der
Kurvenscheibe q. geführte Rolle 30 gesichert. Die Hauptantriebswelle 3 wird
über ein Zahnradvorgelege 3 i, 32 von einer Motorantriebswelle 33 angetrieben. Um
beim Einrichten die Maschine langsam bewegen zu können, ist das Ritzel 32 durch
den Handhebel 34 von dem Zahnrad 3 i entfernbar. Durch einen Handantrieb 35 läßt
sich die Hauptantriebswelle 3 von Hand bewegen.
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Die Fig. 2 zeigt insbesondere die Steuerung des Umsetztellers 9 im
Takt der Auf- und Abwärts-Bewegung ,der Werkzeugantriebsstange 6. Diese Steuerung
erfolgt durch eine Steuerwelle (Schaltwelle) 36, die parallelachsig zur Drehachse
des Umsetztellers 9 angeordnet ist. Die Steuerwelle liegt bei dem Ausführungsbeispiel
der Fig. 2 außerhalb des beweglichen Ringflansches 13, also außerhalb des Maschinenständers
2. Sie wird durch Kegelräder 37, 38 und Stirnzahnräder 39 von der Hauptantriebswelle
3 in Umdrehung versetzt. Während die Stange 6 eine einzige Auf- und Abwärtsbewegung
ausführt, dreht sich die Steuerwelle 36 mehrmals, z. B. zwei- bis achtmal. Die Steuerwelle
ist teleskopartig ausgebildet, so daß ihr oberer Teil 36' nach oben verschoben werden
kann. Die Verlängerung nach oben wird durch einen am Ringflansch 13 der Stange 6
befindlichen Vorsprung 40 bewirkt. Dieser Vorsprung bewegt einen um die Achse 41
drehbaren doppelarmigen Hebel 42. Der freie Arm des Hebels 42 greift in eine Ringnutbuchse
43 der Steuerwelle. Erreicht die Stange 6 ihre tiefste Lage, so stößt der Vorsprung
40 gegen den doppelarmigen Hebel 42 und bewirkt dadurch entgegen der Wirkung einer
nicht gezeichneten Feder eine Verlängerung der Steuerwelle 36 nach oben. Die Verlängerung
der Steuerwelle nach oben erfolgt jedoch nur während des freien Teiles einer einzigen
Umdrehung. Die Steuerwelle hat nun an ihrem oberen Ende eine Schaltkurbel 44. Verlängert
sich die Steuerwelle nach oben, so greift die Schaltkurbel in eine entsprechende,
zweckmäßig malteserkreuzartige Schaltnut 45 am Rand des Umsetztellers 9 und nimmt
bei ihrer Drehbewegung den Umsetzteller mit. Da die Schaltkurbel 44. nur während
einer einzigen Umdrehung im Bereich des Umsetztellers ist, läuft die Steuerwelle
bei den übrigen Umdrehungen während der Auf- und Abwärtsbewegung der Stange leer.
Es wird also nach Beendigung jeder Auf- und Abwärtsbewegung der Stange der Umsetzteller
um einen Schritt weitergedreht. Durch Wahl der Übersetzung an den Zahnrädern 39
läßt sich die Geschwindigkeit der Bewegung des Umsetztellers beim Weiterschalten
verändern. Durch das Umschaltgetriebe 38 kann ein Rechts- oder Linkslauf des Umsetztellers
eingeschaltet werden.
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Um die Lage des Umsetztellers 9 in den einzelnen Arbeitsstellungen
zu sichern, ist ein Indexbolzen 46 vorgesehen. Der Indexbolzen 46 wirkt mit den
Indexnuten 46" zusammen, die auf dem gleichen Kreis des Tellers 9 wie die Schaltnuten
45 für die Schaltkurbel 44 liegen. Der Indexbolzen wird automatisch von der Steuerwelle
36 betätigt. Es geschieht durch einen doppelarmigen Hebel ¢7, der um die Achse 48
drehbar ist. Der doppelarmige Hebel wird an dem einen Arm durch die Kurvenbuchse
49 (Indexauslösekurve) gesteuert und wirkt mit dem anderen Arm auf den Indexbolzen
46. Nur während der Verlängerung der Steuerwelle 36 nach oben wird der Indexbolzen
4.6 außerhalb der Wirkstellung gegenüber dem Umsetzteller gehalten, so daß der Umsetzteller
sich weiterbewegen kann.
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Die Fig. 2 läßt ferner erkennen, daß die Motorantriebswelle 33 der
Mehrzweckmaschine an ihren beiden Enden Kupplungen 5o, 5 i hat: Durch diese Kupplungen
kann die Mehrzweckmaschine mit Antriebswellen 52, 53 benachbarter Mehrzweckmaschinen
verbunden werden. Außerdem sind auf der Motorantriebswelle 33 Kettenräder 54 angeordnet,
die durch Ketten 55 die Verbindung mit parallelachsigen Hilfsantriebswellen 56,
57 ermögliehen.
Die Hilfsantriebswellen haben wieder Kupplungen
58, 59, die den Anschluß an Antriebswellen benachbarter Mehrzweckmaschinen gestatten.
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Die Fig:2 zeigt eine Mehrzweckmaschine mit außenliegendem Antrieb
des Umsetztellers. Durch die außenliegende Anordnung wird Platz am Umfang der Maschine
für die Steuerung beansprucht. Dieser Platz steht nicht zur Unterbringung von Werkzeugen
zur Verfügung. Er umfäßt ein bis zwei untere Arbeitsstationen. Hierauf muß der Arbeitsplaner
bei der Aufteilung der Arbeitsvorgänge Rücksicht nehmen.
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In der Fig. 3 ist eine Mehrzweckmaschine dargestellt, die einen innenliegenden
Antrieb für den Umsetzteller besitzt. Diese Maschine hat mit Ausnahme der Anordnung
der Steuerung einen ähnlichen Aufbau wie die Maschine der Fig.2. Die Motorantriebswelle
33 treibt über das Zahnrad 31 die tiefliegende Hauptantriebswelle 3 an, die die
Kurvenscheibe 4 trägt. Die Kurvenscheibe 4 bewegt über die Rolle 5 die im Innern
des Maschinenständers 2 befindliche Stange 6 auf- und. abwärts. Eine zwangiäufige
Abwärtsbewegung der Stange erfolgt durch die Rolle 3o, die mit der an der Kurvenscheibe
4 angebrachten Hilfskurve 30' zusammenwirkt. Der Maschinenständer .2 sitzt auf dem
kastenförmigen Fuß i, dessen Inneres durch einte Klappe 6ö zugänglich ist. Der Umsetzteller
9 hat im Gegensatz zu der in Fig.2 dargestellten Maschine seine Führung am Ständer
2 oberhalb seiner Ebene. Auf diese Weise wird Platz für die Unterbringung des weiter
unten beschriebenen Tellerschaltmechanismus gewonnen. Der Ständer 2 hat oberhalb
und unterhalb des Umsetztellers 9 die Ringflansche 1o, i i als feste Befestigungsphasen.
An der Stange 6 sitzen wieder zwei Ringflansche 12, 13, die als Betätigungsbasen
dienen. Die von der Stange bewegten Ringflansche 12, 13 befinden sich von dem Umsetzteller
9 in einer etwas größeren Entfernung als die an dem Maschinenständer 2 festsitzenden
Ringflansche i o, i i. Der untere Ringflansch 13 ist durch Radialbolzen 14 mit dem
Kolben 7 der Stange 6 verbunden. Außer den eben genannten vier Ringflanschen sind
noch dicht über dem Umsetzteller 9 zwei Hilfsringflansche 61', 61" angeordnet. Der
eine Hilfsringflansch 61' ist wie der Ringflansch 1o fest angeordnet. Der andere
Hilfsringflansch 61" ist, dagegen mit dem Umsetzteller 9, fest verbunden. Schaltet
der Teller, so verschieben sich gegenseitig die Hilfsringflansche 61', 61", und
zwar schrittweise in Umlaufrichtung des Tellers. Sie werden z. B. gebraucht für
Teilezuführungen oder Weitergaben, die Bewegungen erfordern, während die Stange
6 stillsteht. Meistens handelt es sich um elektrische Impulsgeber, die mit den Werkzeugantriebseinheiten
zusammenarbeiten. Sind die Hilfsringfiansche 61', 61" nicht vorhanden, so ist ein
Zusatzsteuergerät notwendig. 62 sind Abdichtungsbälge, die das Einfallen von Fremdkörpern
in die Maschine verhindern.
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Während bei der Maschine der Fig. 2 die Steuerwelle 36 für die Weiterschaltung
des Umsetztellers 9 außerhalb des Maschinenständers 2 angeordnet ist, befindet sie
sich bei der Maschine der Fig. 3 vorteilhaft im Innern des Maschinenständers. Ihr
Antrieb erfolgt über die Zahnräder 31, 32, 39 und die Kegelräder 38 und 64. Sie
läuft bei dem Betrieb der Maschine ununterbrochen. Durch die Kegelräderanordnung
38 läßt sich die Drehrichtung der Steuerwelle auf Rechts- oder Linkslauf einschalten.
Die Steuerwelle ist durch den Kolben 7 frei hindurchgeführt und trägt in dem Raum
zwischen dem Umsetzteller 9 und dem Ringflansch i i den Tellerschaltmechanismus
65, der als in sich geschlossenes selbständiges Aggregat ausgebildet ist. Dieses
Schaltaggregat ist mit seiner Hohlwelle 36' längs verschiebbar auf der Steuerwelle
36. Die Verschiebung erfolgt zwangläufig und wird von dem Kolben 7 bewirkt. Zu diesem
Zweck ist an dem Kolben 7 ein Lenker 66 angebracht und mit dem doppelarmigen Hebel
42 gekuppelt. Der doppelarmige Hebel, der um die Achse 43 drehbar ist, greift an
dem Gehäuse des Schaltaggregates 65 an. Das Schaltaggregat enthält ein Zahnräderpaar
67. Das eine Zahnrad dieses Zahnräderpaares sitzt mit der Hohlwelle 36' auf der
Steuerwelle 36. Das andere Zahnrad hat eine Welle mit einer Schaltkurbel 44. Die
Schaltkurbel arbeitet malteserkreuzarti-g mit den Schaltnuten 45 des Umsetztcllers
zusammen, und zwar wie folgt: Kurz vor dem Erreichen der tiefsten Stellung der Stange
bei der Abwärtsbewegung wird das Schaltaggregat 65 mit der Schaltkurbel 44 in die
jeweilige Schaltnut des Umsetztellers eingefahren und bleibt darin, bis die Stange
sich um einen kleinen Wegabschnitt von der tiefsten, Stellung entfernt hat. In dieser
Zeit führt die Steuerwelle 36 .die Weiterbewegung des Umsetztellers um einen Schritt
weiter aus. Für die Weiterschaltung des Umsetztellers 9 muß der Indexbolzen 46 den
Umsetzteller freigeben. Dieses geschieht durch eine an dem Schaltaggregat 65 befindliche
Auslösekurve 49 (Indexauslösekurve), die mit dem auf der Hohlwelle 36' sitzenden
Zahnrad des Schaltaggregates 65 verbunden: ist. Diese Auslösekurve steuert den doppelarmigen
Hebel 47 für den Indexbolzen 46. Im Augenblick des Einfahrens des Schaltaggregates
65 in die Schaltnut 45 des Umsetztellers wird der Indexbolzen aus dem Umsetzteller
herausgezogen. Ist die Weiterschaltung beendet, so läßt die Auslösekurve 49 den
Indexbolzen wieder in den Umsetzteller einfallen.
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Die Kurvenscheibe 4 an der Hauptantriebswelle 3 ist zweckmäßig auswechselbar
angeordnet, um die Bewegung der Stange 6 weitgehend dem jeweiligen Fertigungsprozeß
anpassen zu können. Unabhängig von dem jeweiligen Fertigungsprozeß hat jede Kurvenscheibe
folgende fünf charakteristische Betätigungsabschnitte: i. Teller schalten (hubfrei),
2. beschleunigtes Anfahrender Werkzeuge (sinusförmige St-eigung), 3. Hauptarbeits-
(Aufwärts-) Hub über 18o°' (gleichförmige Steigung), 4. Nebenarbeits- (Abwärts-)
Rückhub (sinusförmige Steigung), 5. schnelles Wegfahren der Werkzeuge (anfahrähnlicher
.Auslauf des Rückhubes).
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Die Abschnitte 1, 2 und 5 stehen in einem be- i stimmten Einklang
mit der Tellerschaltübersetzung
bzw. dem Fertigungsfrequenzbereich.
Die Kurvenscheibe wird bei Maschinen mit kleinen oder mittleren Drücken (2 t) angewendet.
Sie hat den Vorzug, daß der Hauptarbeitsbereich groß gehalten werden; kann. Zugleich
ermöglicht sie es, die Steigung der Stange gleichförmig zu gestalten, wodurch sich
die Ausbildung der Betätigungsvorrichtungen (Kurvenstücke) für die Werkzeugantriebseinheiten
vereinfacht. Werden große Arbeitsdrücke verlangt oder tritt die Notwendigkeit einer
ebenso kräftigen und zwangläufigen Abwärtsbewegung der Stange auf, so wird an Stelle
der Kurvenscheibe ein Exzenter, eine Kurbel oder eine Kurbelschwinge verwendet.
Ebenso bleibt in diesen Fällen der Antrieb der Stange auf hydraulischem oder pneumatischem
Wege vorbehalten.
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Während bei der 'in der Fig. 2 dargestellten Maschine der Handantrieb
beim Einstellen der Maschine mit Hilfe eines Rastschlüssels 35 durchgeführt wurde,
wird für die Maschine der Fig. 3 ein Kurbelhandantrieb vorgesehen, mit dem sich
bei den steilen Partien der Kurvenscheibe besser einstellen läßt. Der Kurbelhandantrieb
69 wird, wie die Fig.6 und 7 erkennen lassen, schräg zur Senkrechten angeordnet.
Dadurch läßt sich die Handkurbel in genügendem Abstand von dem Umsetzteller 9 und
ohne Behinderung der unterhalb des Tellers angeordneten Werkzeuge betätigen.
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Durch die Anordnung der Steuerung für den Umsetzteller :im Innern
des Maschinenständers steht der gesamte Umfang der Maschine für die Unterbringung
von Werkzeugen zur Verfügung. Es sind daher für den Arbeitsplaner keime Beschränkungen
gesetzt, so daß er seinen Arbeitsprozeß bei der Planung erleichtert an der Maschine
unterbringen kann. Die Anordnung der Steuerung im Innern gestattet auch, den Ringflansch
13 als einteiligen Ring auszubilden, während er an der Maschine der Fig. 2 aus zwei
Hälften sich zusammensetzen mußte. Auch läßt sich die Zahl der radialen Bolzen 14
verringern, wenn eine geeignete Teilung des Maschinenständers 2 vorgenommen wird.
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Die Fig. q. und 5 zeigen als weitere Ausführungsbeispiele die Mehrzweckmaschine
mit Werkzeugantriebseinheiten, die nur ihre Steuerung von der Werkzeugantriebsstange
erhalten, während die für die Einheiten notwendige Arbeitskraft weitgehend oder
ganz auf einem anderen Wege zugeführt wird. Die Zuführung der Arbeitskraft kann
elektrisch, hydraulisch oder mit Hilfe von Preßluft erfolgen.
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In der Fig. q. ist die Mehrzweckmaschine mit mehreren elektrisch betriebenen
Bohrwerkzeugen versehen. Die Bohrwerkzeuge 27 sind oberhalb des Umsetztellers 9
angeordnet und an dem Ringflansch io des Maschinenständers 2 befestigt. An dem Ringflansch
12 der Werkzeugbetätigungsstange 6 sind Kurvenstücke 28 angebracht, die die waagerechten
Schieber 29 steuern. Die Bewegung dieser Schieber wird dazu benutzt, um den Bohrwerkzeugen
Vorschub beim Bohren zu geben. Dadurch, daß die Stange 6 der Maschine auf- und abwärts
geht, wird der Bohrer des Bohrwerkzeuges in das Werkstück hinein- und wieder herausgeführt.
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Die Fig. 5 zeigt die Mehrfachzweckmaschine mit von Preßluft angetriebenen
Werkzeugantriebseinhei.ten. Die hier dargestellen Einheiten sind Hubwerkzeuge. An
den Ringflanschen io, i i des Maschinenständers 2 sitzen die Hubwerkzeuge 70 mit
ihren Druckzylindern 71. 72 sind die Preßluftleitungen für die Druckzylinder. Die
Preßluftwerkzeuge erhalten ihre Steuerung durch die Werkzeugbetätigungsstange 6,
indem sie ein- und ausgeschaltet werden. Es geschieht dadurch, daß an den Ringflanschen
12, 13 der Werkzeugantriebsstange Kurvenstücke 73 sitzen, die horizontale Schieber
74 steuern. Die Schieber 74 schalten die Preßluftzufuhr.
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Wenn der gewünschte Arbeitsprozeß nicht an einer einzigen Mehrzweckmaschine
durchgeführt werden kann, so werden mehrere Mehrzweckmaschinen gemäß der Erfindung
bauelementmäßig aneinandergesetzt, indem sie aneinandergekuppelt werden. Es lassen
sich in: Anpassung an den Arbeitsprozeß beliebige Kombinationen bilden, in denen
die Mehrzweckmaschinen gleich- oder parallelachsig angeordnet werden. Solche Kombinationen
werden zweckmäßig gemeinsam betrieben. Auf diese Weise kann das zu fertigende Gerät
bzw. der Gegenstand bei seiner Herstellung schrittweise im gleichen Takt mehrere
Mehrzweckmaschinen bis zu seiner endgültigen Fertigstellung durchlaufen. Ein Beispiel
einer solchen Kombination ist in den Fig.6 und 7 dargestellt. Hier sind Mehrzweckmaschinen
ioo in zwei parallelen Reihen angeordnet. Die Mehrzweckmaschinen jeder Reihe sind
unmittelbar miteinander gekuppelt. Zwischen beiden Reihen befindet sich eine Kettenräderkupplung
ioi. Der Antrieb dieser Kombination erfolgt durch ein besonderes Antriebsaggregat
io2, das außer einem stufenlos regelbaren Antriebsmotor ein Schaltpult und weitere
elektrische Steuergeräte enthält.