DE9211939U1

DE9211939U1 - Meß- und Diagnosegerät zur Kontrolle von Brennkraftmaschinen

Info

Publication number: DE9211939U1
Application number: DE9211939U
Authority: DE
Original assignee: AVL Gesellschaft fuer Verbrennungskraftmaschinen und Messtechnik mbH
Current assignee: AVL List GmbH
Priority date: 1992-09-04
Filing date: 1992-09-04
Publication date: 1992-10-22
Anticipated expiration: 2002-09-05

Description

G 7473 . j

Die Erfindung betrifft ein Meß- und Diagnosegerät zur Kontrolle von Brennkraftmaschinen, mit zumindest einer Meßeinheit zur Bestimmung von Betriebsparametern der Brennkraftmaschine, einer Recheneinheit zur Steuerung des Meßablaufes und Auswertung der Meßergebnisse, und einer mit der Recheneinheit in Verbindung stehenden Speichereinheit für die jeweilige Brennkraftmaschinenserie charakterisierende Daten.

Meß- und Diagnosegeräte der genannten Art dienen einerseits zur Kontrolle des Betriebsverhaltens von zu wartenden bzw. instandzusetzenden Brennkraftmaschinen und andererseits zur Überwachung von gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerten, insbesondere etwa des Schadstoffausstosses. Beispielsweise wird für Brennkraftmaschinen, die zum Antrieb von Fahrzeugen im Straßenverkehr dienen, in vielen Staaten eine Überwachung von Abgasgrenzwerten (bei Otto-Motoren) bzw. Trübungsgrenzwerten des Abgases (bei Dieselmotoren) vorgeschrieben.

Häufig werden dabei neben den für die jeweilige Brennkraftmaschinenbauart spezifischen Konstruktions- und Betriebsdaten, deren Kenntnis zur korrekten Durchführung einer Messung zumeist notwendig ist (beispielsweise Zylinderanzahl, Zündfolge, Leerlaufdrehzahl, usw.) spezifische, vom Gesetzgeber bzw. Fahrzeughersteller vorgegebene Grenzwerte benötigt. Derartige Datensätze, die bis zu mehrere Dutzend Einzel parameter enthalten können, werden meist von den Fahrzeugherstellern bzw. auch von vom Hersteller unabhängigen Anbietern erarbeitet und in gedruckter Form oder auf Datenträgern für die elektronische Datenverarbeitung gespeichert (Computerdisketten, optische Speichermedien, usw.) vermarktet. Für die die Messung durchführende Stelle ist es vorteilhaft, auf diese Datensätze über eine vom Meß- und Diagnosegerät ansprechbare Datenbank zugreifen zu können, welche jedenfalls wartbar sein muß, um Änderungen bzw. Ergänzungen der Datensätze zu erlauben.

Bekannter Stand der Technik für Meß- und Diagnosegeräte des oberen Leistungsbereiches ist es deshalb, Lesegeräte für die genannten Datenträger

für die elektronische Datenverarbeitung bzw. andere Datenträger vorzusehen. Solche anderen Datenträger können beispielsweise kartenförmige Träger (siehe etwa EP-A2 0 468 295), Barcode-Streifen, Lochstreifen oder ähnliches sein. Eine weitere Möglichkeit ist die Anbindung von Meß- und Diagnosegeräten der genannten Art an eine zentrale Datenbank von Herstellern, herstellerunabhängigen Anbietern, oder öffentlichen Stellen per Datenfernübertragung.

Gemäß der oben erwähnten EP-A2 0 468 295, ist zwar auch ein Übernehmen der über die Leseeinrichtung in das Meßgerät geladene Daten in einen Speicher und deren aktivieren bei Bedarf vorgesehen, wobei aber jedenfalls die Verbindung mit einer Leseeinrichtung für kartenförmige Datenträger verlangt wird. Das heißt, daß dort nur flüchtige Halbleiterspeicher in Betracht gezogen werden, beispielsweise über Akku gepufferte RAM's.

All diesen genannten Möglichkeiten gemeinsam ist neben dem teilweise sehr eingeschränkten Komfort (Datenträger müssen fachgerecht aufbewahrt werden, Datenfernübertragung benötigt entsprechende Betriebsmittel, usw.) die teuere gerätetechnische Realisierung. Beispielsweise beträgt der Aufwand für ein Lesegerät für die genannten Datenträger typischerweise einige Prozent der gesamten Herstellselbstkosten eines Meß- und Diagnosegeräts der genannten Art.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine gegenüber den angesprochenen bekannten Meß- und Diagnosegeräten vereinfachte und preisgünstigere Speicherung von Konstruktions- bzw. Betriebsparametern (Solldaten) von Brennkraftmaschinen zu erlauben und damit die angeführten Nachteile der bekannten Geräte zu vermeiden.

Dies wird gemäß der Erfindung bei einem Meß- und Diagnosegerät der eingangs genannten Art dadurch erreicht, daß die Speichereinheit zumindest einen elektrisch lösch- und wiederbeschreibbaren, nichtflüchtigen Halbleiterspeicher aufweist, der im Adressierungsbereich der Recheneinheit liegt. Derartige Halbleiterspeicher sind beispielsweise unter den Bezeichnungen

FLASHEPROM, EEPROM₁ PEROM₁ usw. bekannt. Um die Kapazität dieser Speicherbausteine optimal zu nutzen, können die erwähnten Datensätze vorteilhafterweise auch in optimierter Form gespeichert werden. Möglich sind dafür die Umwandlung von ASCII-Darstellung in binäre Darstellung bzw. die Anwendung von Datenkompressionsalgorithmen, wie sie in verschiedenen Zusammenhängen bekannt sind. Gegenüber dem angegebenen Stand der Technik erlaubt die Verwendung eines nichtflüchtigen Speichers die zuverlässige Speicherung von Daten über einen langen Zeitraum, sodaß das Vorhandenssein einer Leseeinrichtung für externe Datenträger nicht notwendig ist.

Zum regelmäßigen Warten bzw. Neueinlesen der Datensätze kann der Halbleiterspeicher nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung über die Recheneinheit mit einem manuellen Eingabegerät, insbesonders einer Tastatur, oder aber mit einer Datenschnittstelle für ein externes Rechnersystem über eine feste bzw. lösbare Verbindung in Verbindung stehen.

Die Meßeinheit selbst kann nach einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung zur Abgasanalyse und/oder Abgastrübungsmessung ausgelegt sein, wobei die erwähnten Vorteile besonders zur Geltung kommen.

Nach einer besonders bevorzugten weiteren Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Halbleiterspeicher der Speichereinheit mit dem Programmspeicher der Recheneinheit kombiniert ist, womit sich ein sehr einfacher Geräteaufbau ergibt und bei der Wartung bzw. Eingabe der Datensätze auch die oftmals in diesem Zusammenhang erforderliche Änderung der Steuerung des Programmablaufes gleich mitdurchgeführt werden kann.

Die Erfindung wird im folgenden noch anhand der in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführung eines Meß- und Diagnosegerätes näher erläutert.

Das Meß- und Diagnosegerät 1 beinhaltet neben der zentralen Recheneinheit 2a mit dem Halbleiterarbeitsspeicher 2b, der Meßeinheit bzw. Signalaufbereitung 7 für die eigentlichen Meß- bzw. Sensorsignale 8, der alphanumeris-

chen bzw. grafikfähigen Anzeige 4, einer Tastatur 5 und einem Drucker 6 erfindungsgemäß einen elektrisch lösch- und wiederbeschreibbaren, nichtflüchtigen Halbleiterspeicher 3 zur Speicherung von Konstruktions- bzw. Betriebsparametern (Solldaten) von Brennkraftmaschinen. Dieser Speicher ist im Meß- und Diagnosegerät 1 fest eingebaut und liegt im Adressierungsbereich der zentralen Recheneinheit 2a. Die Solldaten sind über die Tastatur 5 bzw. über eine serielle Verbindung 10 als Datenschnittstelle zu einem externen Rechnersystem 9 erstell- und wartbar und werden aus Effizienzgründen auf ein platzsparendes Datenformat komprimiert.

Unter der Vorausstzung, daß das Meß- bzw. Diagnosegerät über eine das Gesamtgerät steuernde zentrale Recheneinheit, eine alphanumerische Anzeige, eine Tastatur und eine Datenschnittstelle zu einem externen Rechnersystem verfügt, bewegen sich die zusätzlichen Kosten für den angegebenen Solldatenspeicher im Promillebereich der gesamten HerstellSelbstkosten für ein typisches Meß- und Diagnosesystem in der Abgas- und Trübungsmeßtechnik. Durch den integrierten Halbleiterspeicher wird völlige Autarkie, schnellster Datenzugriff und höchste Zuverlässigkeit erreicht. Die Wartung der Daten erfolgt vorteilhafterweise im Rahmen der periodischen Gerätewartung durch Servicetechniker. Solche periodische Wartungen sind insbesonders in der Abgas- und Trübungs-Meßtechnik gesetzlich vorgeschrieben und stellen in anderen Meß- und Diagnosebereichen für qualitätsbewußte Hersteller den Stand der Technik dar (ISO 9000).

Schutzansprüche:

Claims

G 7473 - 5 - Schutzansprüche;

1. Meß- und Diagnosegerät zur Kontrolle von Brennkraftmaschinen, mit zumindest einer Meßeinheit (7) zur Bestimmung von Betriebsparametern der Brennkraftmaschine, einer Recheneinheit (2a) zur Steuerung des Meßablaufes und Auswertung der Meßergebnisse, und einer mit der Recheneinheit (2a) in Verbindung stehenden Speichereinheit für die jeweilige Brennkraftmaschinenserie charakterisierende Daten, dadurch gekennzeichnet, daß die Speichereinheit zumindest einen elektrisch lösch- und wiederbeschreibbaren, nichtflüchtigen Halbleiterspeicher (3) aufweist, der im Adressierungsbereich der Recheneinheit (2a) liegt.

2. Meß- und Diagnosegerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Halbleiterspeicher (3) über die Recheneinheit (2a) mit einem manuellen Eingabegerät, insbesonders einer Tastatur (5), in Verbindung steht.

3. Meß- und Diagnosegerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Halbleiterspeicher (3) über die Recheneinheit (2a) mit einer Datenschnittstelle (10) für ein externes Rechnersystem (9) in Verbindung steht.

4. Meß- und Diagnosegerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßeinheit (7) zur Abgasanalyse und/oder Abgastrübungsmessung ausgelegt ist.

5. Meß- und Diagnosegerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Halbleiterspeicher (3) der Speichereinheit mit dem Programmspeicher der Recheneinheit (2a) kombiniert ist.