DE920179C

DE920179C - Abwasserverteiler in Klaeranlagen

Info

Publication number: DE920179C
Application number: DEST40A
Authority: DE
Inventors: Erwin Stengel
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1949-10-15
Filing date: 1949-10-16
Publication date: 1955-06-06

Description

Kläranlagen werden bekanntlich als Lang- oder Rundbecken ausgeführt. Die Abwasserverteilung erfolgt bei Langbecken auf der Schmalseite aus einer Vorkammer, während bei Rundbecken diese Vorkammer in einem sogenannten Verteilerturm besteht. Der Zulauf in das Absetzbecken aus diesen Vorkammern erfolgt durch Einlaufröhren. Bei den bekannten Anlagen dieser Art wird das Absetzbecken nur unvollständig ausgenutzt, da die Durchströmung des Beckenquerschnittes sehr ungleichmäßig ist. Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist nun, eine solche Ausführung der Verteileranlage zu erreichen, daß das Absetzbecken nach Breite und Tiefe gleichmäßig durchströmt wird.

Der allgemeine Lösungsgedanke der vorstehend gekennzeichneten Aufgabe liegt nun darin, rund um das Einlauf rohr eine möglichst gleichmäßige Wasserströmung nach der Breite und Tiefe des Beckens zu erzeugen, was dadurch erreicht wird, daß die Einlaufröhren im Absetzbedien in etwa ao halber Beckentiefe mit beckenseitig vorgelagerten Prallkörpern angeordnet sind. Die Einlaufröhren haben zweckmäßig gleichen Abstand voneinander. Ebenso ist der Abstand zwischen Einlaufröhren und ihren zugehörigen Prallkörpern bei allen Ein- as laufröhren derselbe. Er entspricht im wesentlichen der halben Beckentiefe.

Bei Verwendung des obigen Erfindungsgedankens in Verteilertürmen mit zentralem Zulaufkanal in Rundbecken wird ferner erfmdungsgemäß unterhalb' der Einlaufröhren im Verteilerschacht ein Umlauftrichter mit Bodenschlitz vorgesehen. Bei solcher Ausführung wird erreicht, daß das am oberen Ende des Verteilerschachtes in ihn eintretende Abwasser in seiner Strömungsgeschwindigkeit stark herabgesetzt wird, was noch durch eine konische Er-

Weiterung des Auslaufs des ZulaufkanaLs begünstigt wird. Dadurch können die leicht absetzbaren Schmutzstoffe ohne Zwischenschaltung des Absetzbeckens unmittelbar in den Schlammraum des Verteilerturmes abgesetzt werden, ohne daß letzterer vom Abwasser wesentlich durchströmt wird. Die Schwimmstoffe dagegen werden an der Oberfläche des Wasserspiegels im Verteilerschacht verbleiben und können hier leicht abgeräumt werden. Bei ίο dieser Anordnung wird auch erreicht, daß sich bei wechselndem Zufluß der Abwasser immer ein gleichmäßiges Wasserspiegelgefälle von der Mitte des Verteilerturmes, also vom Zulauf aus, zu jedem der einzelnen Einlaufröhren einstellt. Es wird also in hydraulischer Hinsicht jedes einzelne Einlaufrohr gleichmäßig belastet.

Bei Verwendung von Einlaufröhren mit T-förmi-

gem Ausfluß werden die Röhren so angeordnet, daß

ihre Ausflußöffnung einander gegenüber und die Prallkörper zwischen je zwei benachbarten Röhren liegen.

In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.

Abb. I und II zeigen eine Ausführung für Langbecken, und zwar ist Abb. I ein Querschnitt durch den Beckeneinlauf, Abb. II eine Draufsicht;

Abb. III ist ein Querschnitt durch einen Verteilerturm für Rundbecken;

Abb. IV ist eine Draufsicht.

In Abb. I und II ist 1 die Beckenwand auf der Einlaufseite, 2 sind Einlauf- oder Verteilerröhren, 3 sind Prallkörper, hier konkaver Form, die vor dem Ausfluß der Einlauf röhren angeordnet sind, und zwar sind sie hier beispielsweise mit Stäbchen 4, 5 unmittelbar an den Röhren befestigt. Die Einlaufröhren liegen etwa in halber Beckentiefe bzw. in halber Wasserspiegelhöhe. 6 ist der Wasserspiegel. Die Prallkörper können auch als Bleche ausgebildet werden. Der Abstand der Röhren 4Q untereinander ist gleichmäßig ausgeführt, ebenfalls der Abstand der Prallkörper vom Rohraustritt. Letzterer wird seiner Größe nach im wesentlichen durch die halbe Beckentiefe bestimmt. Er muß so gewählt werden, daß beispielsweise bei kreisförmigem Querschnitt der Einlauf röhren um jedes Rohr eine konzentrische zylindrische Wasserströmung entsteht.

In Abb. III und IV ist 7 die Wandung des Verteilerturmes von kreisförmigem Querschnitt. 8 ist der Zulaufkanal mit seinem konisch erweiterten Enden 9. 10 ist der Wasserspiegel im Becken 11 und im Verteilerturm. 12 sind die Einlaufröhren, die bei dieser Ausführung ebenfalls erfindungsgemäß etwa in halber Beckentiefe angeordnet sind. In Abb. IV ist teilweise eine Ausführungsform mit Einlaufröhren 12 mit T-förmigem Auslauf gezeigt. Selbstverständlich werden entweder Röhren mit nur geradem oder mit nur T-förmigem Auslauf verwendet. 13 sind Mittellinien der Prallkörper, die bei dieser Ausführungsform zwischen den Ausflußöffnungen benachbarter Einlaufröhren liegen. 14 ist ein Umlauftrichter, der gemäß der vorliegenden Erfindung unter den Einlauf röhr en 12 angeordnet ist, durch dessen Bodenschlitz 15 die leicht absetzbaren Schmutzstoffe in die Schlammkammer 16 des Verteilerturmes absinken können. 17 ist die ringförmige Öffnung zwischen Becken 11 und Schlammraum 16, durch welche der Schlamm aus dem Becken in den Schlammraum geschoben wird.

Claims

PATENTANSPRÜCHE:

1. Abwasserverteiler in Kläranlagen, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlaufröhren (2, 12)

im Absetzbecken (11) in etwa halber Beckentiefe mit beckenseitig vorgelagerten Prallkörpern (3, 13) angeordnet sind.

2. Verteilerturm mit zentralem Zulaufkanal nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb der Einlauf röhren (12) im Verteilerschacht ein Umlauf trichter (14) mit Bodenschlitz (15) angeordnet ist.

3. Verteilerturm nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Zulaufkanal (8) an seinem Austritt (9) konisch erweitert ist.

4. Verteiler nach Anspruch 1 mit T-förmigen, beckenseitig gegeneinandergerichteten Ausläufen, dadurch gekennzeichnet, daß Prallkörper (13) zwischen den Auslauf öffnungen von je zwei benachbarten Einlauf röhren (12) angeordnet sind.

Angezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 281 129.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

O 509 513 5.55