DE919195C

DE919195C - Optisches Kronglas

Info

Publication number: DE919195C
Application number: DEL13963A
Authority: DE
Inventors: Norbert Meinert; Dr Otto Ungemach; Gustav Weissenberg
Original assignee: Ernst Leitz Wetzlar GmbH
Current assignee: Ernst Leitz Wetzlar GmbH
Priority date: 1952-11-22
Filing date: 1952-11-23
Publication date: 1954-10-14

Description

Gegenstand der Erfindung sind optische Krongläser

mit anomaler Teildispersion ϋ· =

— ⁿc

Unter

Gläsern mit anomaler Teildispersion seien Gläser verstanden, die in dem bekannten »»-^-Diagramm für

ν =
n_F—n_c

außerhalb der für die

ίο bisher bekannten Gläser gültigen j<-#-Geraden liegen. Die Abweichung von der Geraden im j>-Wert wird als Δ ν bezeichnet, wobei Δ ν positiv oder negativ sein kann, je nach der Lage der Gläser rechts oder links von der Geraden.

Gläser mit anomaler Teildispersion sind für den optischen Rechner besonders wertvoll, weil dadurch die Korrektur des sekundären Spektrums bei Linsensystemen möglich ist. Gegenstand dieser Erfindung sind Krongläser mit negativem /Iv-Wert.

Es wurde gefunden, daß hochwertige optische Gläser mit den gewünschten negativen Δ ν-Werten durch Niederschmelzen eines Gemisches aus Borsäureanhydrid und Zirkonoxyd in Gegenwart eines Carbonates eines Alkalimetalls, vorzugsweise des Lithiums und/oder Natriums, oder aus Borsäureanhydrid, den Metaboraten eines Elementes der 2. Gruppe des Periodischen Systems, Zirkonoxyd und Lanthanoxyd, erhalten werden.

In den nachfolgenden Tabellen werden eine Reihe derartiger Schmelzen gezeigt, die jedoch nicht den Umfang des erfindungsgemäßen Verfahrens beschränken sollen.

Tabelle ι in Gewichtsprozent

Schm. Nr.	B₂O₃	Na₂CO₃	ZrO₂	«D	V	0,544 0,540 0,543 o,545	Av
B 29	54.0 51.5 49.3 47.2	41,2 39.4 37.6 36,1	4,8 9.1 13.1 16,7	I.5297 I.54I7 I.5527 I.5655	57.8« 54.5 & 52,3 c 49,9 d	— 1,2 -6,7 — 7.2 -8,5
W551/B30 W553/B31 B 32

Tabelle 2 in Gewichtsprozent

Schm. Nr.	B₂O₃	Li₂CO₃	ZrO₂	»D	V	&	Av
B 34..	62,3 59.5 56,9	32,9 31,4 30,1	4.8 9.1 13,0	1,5728 1,5839 1,5974	60,8 j 58,3 k 56,01	0,533 0,533 o,533	— 4.5 — 7,0 — 9,3
B 35
B 36

Die in den vorstehenden beiden Tabellen genannten Gläser sind also im wesentlichen gekennzeichnet dadurch, daß Borsäureanhydrid zwischen 45 und 65 %,

Alkalicarbonat zwischen 25 und 45 °/₀ und Zirkonoxyd zwischen 4 und 20 % zur Anwendung gebracht werden.

Tabelle 3 in Gewichtsprozent

Schm. Nr.	B₂O₃	Li₂CO₃	ZrO₂	1,5595 1,5630 i,5746 i,5449	V	■&	Av
B 38	71,8 6-8,5 65,6 75,o	23,4 22,4 21,4 15,9	4,8 9,1 13,0 9.1	59,o e 58,o f 56,2 g 57>5 h	0,527 0,531 o,533 0,530	-9.8 -8,4 — 9.1 — 9-5
30 W556/B39 W 560/B 40 B 43

Die in dieser Tabelle genannten Gläser sind also im wesentlichen gekennzeichnet dadurch, daß der Gehalt

an Borsäureanhydrid wesentlich erhöht liegt, während der Gehalt an Alkalicarbonat stark gesenkt ist.

Tabelle 4
in Gewichtsprozent

Schm. Nr.	B₂O₃	CaO	La₂O₃	ZrO₂	%>	V	o,55i o,55i o,548	Av
Ko 368 Ko 371 Ko 373	33.6 36,3 36,8	8,9 5,4 4.8	42,6 41.7 41,7	14,9 16,6 16,7	tovo -φ OO OO tv VO tO IO tv tv tv h" h" h"	48,3 m 48,7« 48,60	— 6,6 -6,2 — 8,0

in

Tabelle 5
Gewichtsprozent

Schm. Nr.

Ko

Ko 393

Ko

B₂O₃ . . .

CaOB₂O_; La₂O₃ ..

ZrO₂ ...

PbO ... Al₂O₃ ..

BaO ...

Nb₂O₃ .

Ta₂O₆ ..

η_Ώ

_v

Av

24,8 14,9 39-7 15,8 4,8

1,7739 46,2

0,559 — 3,9

1,7860
47,2

0,552
-7,1

22,9 13,8

45,7 16,6

1,0

1,7857 47,2

o,553 -6,5

26,0

15.7 41,6

8,35

1,7669

44,7 s

o,555 -7,8

25,0 15,0 40,0 10,0

— lao

10,0

1,7614

47.2 t

0,553 "5 -6,5

Der Borsäuregehalt der vorstehenden Gläser ist wesentlich geringer.

Rechnet man die Borsäure des Erdalkaliborats mit, so sind diese Gläser gekennzeichnet durch einen Borsäuregehalt zwischen 25 und 40%, einen Gehalt an Erdalkalioxyden von 2,5 bis 10%, einen Gehalt an Lanthanoxyd von 35 bis 45 %, einen Gehalt an Zirkonoxyd wieder von 4 bis 20 %. Daneben können die Gläser einen Gehalt an Bleioxyd, Tantaloxyd und/oder Nioboxyd besitzen.

Selbstverständlich können diese Gläser darüber hinaus noch Anteile an Kieselsäure, Aluminiumoxyd u. dgl. besitzen, die für die Stabilisierung solcher Gläser bekannt sind.

Die Gläser sind farblos, stabil und gegen chemische Einflüsse gut beständig.

Claims

Patentansprüche:

i. Optisches Kronglas mit anomaler Teil-

dispersion & =

-, dadurch gekennzeichnet,

daß die Schmelze mindestens 25 Gewichtsprozent Borsäureanhydrid, 4 bis 20 Gewichtsprozent Zirkonoxyd und 15 bis 45 Gewichtsprozent Alkalicarbonat oder 35 bis 55 Gewichtsprozent Lanthanoxyd und Erdalkalioxyd enthält, wobei das Erdalkalioxyd 10 Gewichtsprozent nicht überschreiten soll und als Erdalkaliborat in die Schmelze eingebracht ist.
2. Optisches Kronglas nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es aus 45 bis 75 Gewichtsprozent Borsäureanhydrid, 4 bis 20 Gewichtsprozent Zirkonoxyd und 15 bis 45 Gewichtsprozent Alkalicarbonat, vorzugsweise Lithium- und/oder Natriumcarbonat erschmolzen ist.
3. Optisches Kronglas nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es aus 25 bis 40 Gewichtsprozent Borsäureanhydrid, 4 bis 20 Gewichtsprozent Zirkonoxyd, 35 bis 45 Gewichtsprozent Lanthanoxyd und 2,5 bis 10 Gewichtsprozent Erdalkalioxyd besteht.
4. Optisches Kronglas nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Erdalkali als Metaborat in die Schmelze eingebracht ist.
5. Optisches Kronglas nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß es bis höchstens 10 Gewichtsprozent ein Oxyd von Blei, Niob oder Tantal enthält.

5. Optisches Kronglas nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis $, gekennzeichnet durch einen Gehalt an sich bekannter stabilisierender Substanzen, wie Kieselsäure, Aluminiumoxyd od. dgl.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

® 9554 10.54