DE918077C

DE918077C - Hochverzug-Streckwerk, insbesondere fuer Abfallgarne

Info

Publication number: DE918077C
Application number: DER7274A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Paul Krauss; Hermann Rentmeister
Original assignee: Zinser Textilmaschinen GmbH
Current assignee: Oerlikon Textile GmbH and Co KG
Priority date: 1951-10-03
Filing date: 1951-10-03
Publication date: 1954-09-16

Description

Hochverzug-Streckwerk, insbesondere für Abfallgarne Die Erfindung bezieht sich auf ein Hochverzug-Streckwerk mit über eineUmlenkschiene laufendem, durch eine besondere Druckrolle geführtem Unterriemchen, insbesondere für Abfallgarne.
Garne mit sehr unterschiedlicher Stapellänge und besonders solche mit Reißwollbeimischung können auf den bisher gebräuchlichen Streckwerken nur sehr ungleichmäßig und schlecht verzogen werden. Beim Verarbeiten derartiger Garne ist es erforderlich, daß die Fasern im Hauptstreckfeld dauernd lückenlos geführt werden. Bei allen bisher bekannten Streckwerken beträgt aber der Abstand der Klemmpunkte stets mindestens 15 mm. Auf einer Strecke von dieser Länge ist daher keine Führung vorhanden. Die Folge davon ist, daß das sogenannte Schwimmen der kurzen Fasern nicht verhindert werden kann. Gegenstand der Erfindung ist ein Hochverzug-Streckwerk, das in bekannter Weise ein über eine Umlenkschiene laufendes, durch eine besondere Druckrolle geführtes Unterriemchen besitzt, bei dem aber abweichend von den bekannten Ausführungsformen derartiger Streckwerke der Ausgangsdruckzylinder so nahe an die Umlenkschiene herangerückt ist, daß er das Riemchen an der Umlenkschiene leicht berührt. Die Ausgangsdruckwalze ist dabei so bemessen, daß das Riemchen auf dem ganzen Weg zwischen dem mittleren Druckzylinder und der Umlenkschiene geführt ist.
Dank dieser Anordnung wird eine lückenlose Führung der Fasern im Hauptstreckfeld erreicht, so daß selbst beim Verarbeiten von Abfallgarnen und anderen Garnen mit unterschiedlicher Stapellänge viel höhere Verzüge als mit den bisher bekannten Streckwerken erreicht werden können.
Zweckmäßig werden die das Unterriemchen belastenden Druckrollen beiderseits eines Pendelträgers angeordnet, mit dem sie hochgeklappt werden können.
Zwecks genauen Einstellens können die Druckrollen an dem Pendelträger so gelagert sein, daß sie sich parallel zu ihrer Achse und senkrecht hierzu verstellen lassen.
Soll das Streckwerk auch für Streichgarn verwendet werden, so kann es ohne den sonst erforderlichen Hinterzylinder ausgeführt werden.
Ein Ausführungsbeispiel des Streckwerkes nach der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt.
Fig. i zeigt in großem Maßstab das Hauptstreckfeld des Streckwerkes; Fig.2 zeigt die Gesamtanordnung des Streckwerkes bei abgehobenen Druckrollen und Fig. 3 das gleiche Streckwerk im Betriebszustand. Zwischen dem unteren Ausgangszylinder r und dem unteren Mittelzy linder 2 ist in an sich bekannter Weise eine Druckrolle 3 angeordnet, um die das Unterriemchen 4 herumgeführt wird. Bei Streckwerken für Baumwollgarne erhält diese Druckrolle 3 einen Durchmesser von etwa 5o bis 6o mm, bei Streckwerken für Kammgarne einen solchen von 13o bis 150 mm. Die Druckrolle 3 ist beiderseits eines Pendelträgers 12 angeordnet.
Um den Mittelzylinder 2, die Umlenkschiene 8 und die Spannrolle 5 ist in an sich bekannter Weise das Unterriemchen 4 herumgeführt. Die T-Tmlenkschiene8 ist so eingestellt, daß das Unterriemchen4 einerseits auf der ganzen Strecke zwischen Mittelzylinder 2 und Umlenkschiene 8 an der Druckrolle 3 anliegt, andererseits aber auch den Ausgangsdruckzylinder 7 lose berührt. Der Vorgarnfaden i i, der zwischen der unteren Eingangswalze 9 und dem Mittelzylinder 2 vorverzogen wird, wird dabei zwischen Mittelzylinder 2 und Umlenkschiene 8 lückenlos geführt, da die Druckrolle 3 durch Federwirkung fest gegen den Mittelzylinder 2 gedrückt wird, wodurch ein gutes Klemmen des Vorgarnes und eine sichere Mitnahme des Unterriemchens -. im Hauptstreckfeld sichergestellt ist. Der Vorgarnfaden liegt hierbei fest zwischen dem Unterriemchen 4. und dem Umfang der Druckrolle 3. Er wird mit dem über die Umlenkschiene 8 laufenden Unterriemchen 4 an den leicht anliegenden Ausgangsdruckzylinder 7 herangeführt und gelangt dann zum Klemmpunkt zwischen dem Ausgangswalzenpaar i, 7.
Dank dieser Anordnung können die kurzen Fasern auf dieser Strecke nicht schwimmen, während andererseits die langen Fasern zwischen Unterriemchen 4 und Druckrolle 3 in Höhe der Umlenkschiene 8 nur locker gehalten sind und nicht schlüpfen können.
Mit diesem Streckwerk können daher auch reine Abfallgarne einwandfrei verzogen werden, und zwar lassen sich bei Streichgarnen Verzüge bis zu 7o 1/o, bei Baumwollgarnen sechzigfach° Verzüge erreichen, ohne daß das Garn schnittig wird.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Hochverzug-Streckwerk mit über eine Umlenkschiene laufendem, durch eine besondere Druckrolle geführtem Unterriemchen, insbesondere für Abfallgarne, dadurch gekennzeichnet, daß der obere Ausgangszylinder (7) so nahe an die Umlenkschiene (8) herangerückt ist, daß er das Unterriemchen (4) an der Umlenkstelle leicht berührt.
2. Streckwerk nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckrolle (3) das Unterriemchen (.4) auf dem ganzen Weg zwischen dem mittleren Druckzylinder (2) und der Umlenk-schiene (8) führt.
3. Streckwerk nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die das Unterriemchen (4) belastenden Druckrollen (3) beiderseits eines Pendelträgers (i2) angeordnet sind und zusammen mit diesem hochklappbar sind.
4.. Streckwerk nach den Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckrollen (3) am Pendelträger (i2) achsparallel und senkrecht hierzu verstellbar gelagert sind.
5. Streckwerk nach den Ansprüchen i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Streckwerk zwecks Verwendung für Streichgarn ohne unteren Eingangszylinder (9) ausgeführt ist.