DE9102086U1 - Stuhl mit einer verstellbaren Rückenlehne - Google Patents
Stuhl mit einer verstellbaren RückenlehneInfo
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Description
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ZUGELASSENER VERTRETER BEIM EUROP. PATENTAMT EUROPEAN PATENT ATTORNEY
Stuttgart, den 19.02.1991 Claus Uredat anwaltsaktE: (J62.22D37/m
Wolfgang Ritter
Die Erfindung betrifft einen Stuhl mit einer zwischen einer Arbeits- und einer Ruhestellung verstellbaren Rückenlehne,
welche im vertikalen Schnitt gesehen ein bestimmtes Profil aufweist. Ein bekannter Stuhl dieser Art ist zwischen mindestens
zwei Stellungen verstellbar: Einer Arbeitsstellung, in der die Rückenlehne etwa senkrecht steht, und einer Ruhestellung,
in der sie nach rückwärts geneigt ist. Die Praxis zeigt jedoch, daß ein solcher Stuhl noch nicht optimal die ergonomisehen
Anforderungen erfüllt.
Eine Aufgabe der Erfindung wird deshalb darin gesehen, Stühle dieser Art zu verbessern.
Nach der Erfindung wird diese Aufgabe gelöst durch die im Anspruch 1 angegebenen Maßnahmen. Man erhält so einen Stuhl,
der optimal an die unterschiedlichen Erfordernisse der Arbeitsstellung und der Ruhestellung angepaßt ist:
In der Arbeitsstellung muß eine Rückenlehne den Rücken im Bereich des sogenannten Lendenknicks der Lendenwirbelsäule
abstützen, also ca. 16 bis 20 cm über der Sitzfläche. Sie muß ferner im Bereich der Brustkyphose abstützen, und sie
muß dort einen gewissen Reiz auf den Rücken ausüben und ein Gefühl der Stützung bewirken.
In der Ruhestellung muß dagegen der Reiz im Bereich der Brustkyphose
entfallen, damit eine bequeme Ruhestellung möglich ist. Hierzu ist insgesamt ein Profil der Rückenlehne erforderlich, das
VTNR: 106941
etwa einem langgestreckten, schrägstehenden Fragezeichen entspricht und an die Gesamtform der Wirbelsäule angepaßt
ist. Eine solche Rückenlehne muß in ihrem oberen Bereich konkav ausgebildet sein, um den kyphotischen Bogen der Wirbelsäule
zu unterstützen und das Gewicht des Rumpfs von unten her abzufangen.
Durch die Erfindung lassen sich diese einander widersprechenden Forderungen erfüllen, und man erhält so einen Stuhl bzw.
ein Sitzmöbel, der bzw. das optimal an die unterschiedlichen
Forderungen der Arbeit und des Ruhens angepaßt ist.
Dabei geht man mit besonderem Vorteil so vor, daß die Rückenlehne einen oberen Abschnitt zur Anlage im Bereich der Brustkyphose
aufweist, und daß die Neigung dieses oberen Abschnitts abhängig von der Verstellung der Rückenlehne veränderbar ist. Dieser
obere Abschnitt liegt dann in der Arbeitsstellung gegen die Brustkyphose an und bewirkt dort den erwähnten Reiz, während
in der Ruhestellung seine Neigung entsprechend geändert wird, so daß er diesen Reiz nicht mehr ausübt.
Eine sehr einfache Ausgestaltung der Erfindung ergibt sich dadurch, daß die Verstellung des oberen Abschnitts der Rückenlehne
mit der Verstellung der Rückenlehne gekoppelt ist. Z.B. ist eine einfache mechanische Kopplung möglich, wobei man mit
besonderem Vorteil so vorgeht, daß die Verstellung des oberen Abschnitts der Rückenlehne mit der Verstellung der Rückenlehne
gleichsinnig gekoppelt ist, aber mit einer erhöhten Übersetzung. Bewegt sich also die Rückenlehne von der Ruhestellung zur
Arbeitsstellung nach vorne, so tut das ihr oberer Abschnitt ebenfalls, aber stärker, so daß er dann in der Arbeitsstellung
den erwähnten Druckreiz im Bereich der Brustkyphose ausübt.
Als sehr vorteilhaft hat es sich ferner erwiesen, den Stuhl so auszubilden, daß der verstellbare Abschnitt der Rückenlehne
höhenverstellbar ausgebildet ist. Man ermöglicht so eine
Höhenverstellung derjenigen Stelle, an der der verstellbare
Abschnitt gegen den Rücken des Benutzers anliegt, und dadurch eine Rückenhöhenanpassung in Gestalt einer Höhenverstellung
des Rückenprofils. Dadurch ist ein solcher Stuhl in einfacher
Weise an Menschen verschiedener Körpergröße anpaßbar.
Bevorzugt wird hierbei der untere Teil der Rückenlehne als
Sitzrückenschale ausgebildet, wobei der verstellbare Abschnitt relativ zu dieser SitzrUckenschale verstellbar ist. Dabei
ist eine Verstellung sowohl durch Verdrehung wie durch Höhenverstellung
möglich, um das vertikale Profil der Rückenlehne für den jeweiligen Benutzer zu optimieren.
Weitere Einzelheiten und vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus dem im folgenden beschriebenen
und in der Zeichnung dargestellten, in keiner Weise als Einschränkung
der Erfindung zu verstehenden Ausführungsbeispiel, sowie aus den übrigen Unteransprüchen. Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Stuhls, hier in Form eines Bürostuhls, mit den optimalen Formen
der Rückenlehne für die Arbeits- und für die Ruhestellung,
Fig. 2 eine raumbildliche Darstellung einer bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Stuhls
in seiner Arbeitsstellung,
Fig. 3 eine Darstellung des Stuhles der Fig. 2 in seiner Ruhestellung,
Fig. 4 einen Vertikal schnitt durch einen erfindungsgemäßen Stuhl in der Arbeitsstellung,
Fig. 5 einen Vertikalschnitt analog Fig. 4, aber in der Ruhestellung,
Fig. 6 eine Draufsicht auf die Rückenlehne (in Arbeitsstellung)
von oben, gesehen in Richtung des Pfeiles VI der Fig. 2,
Fig. 7 eine.Draufsicht auf die Rückenlehne (in Ruhestellung)
von oben, gesehen in Richtung des Pfeiles VII der.Fig. 3,
Fig. 8 eine verstellbare Armlehne, welche in der Arbeitsstellung des Stuhles weggeklappt werden kann, um die Arbeit
nicht zu behindern, und
Fig. 9 eine Einzelheit der Fig. 8, in vergrößertem Maßstab.
Fig. 1 zeigt schematisch einen Bürostuhl 10, der in der üblichen Weise auf Rollen 11 verfahrbar sein kann, wobei diese Rollen
an einem Gestell 12 angebracht sind, das in der üblichen Weise eine Säule 13 trägt, die teleskopisch einfedern kann
und eine (nicht dargestellte) Gasfeder enthält. Das obere
Ende der Säule 13 trägt über einen schrägen Arm 14 am vorderen Abschnitt eine Sitzfläche 15. Selbstverständlich eignet sich
die Erfindung auch für andere Sitzmöbel als für Bürostühle, z.B. für Flugzeugbestuhlungen, Autositze, Auditoriumssitze,
etc.
Die Rückenlehne 16 ist in einer Arbeitsstellung 16' und in einer Ruhestellung 16'' schematisch dargestellt. Wie gezeigt,
hat sie in diesen beiden Stellungen ein unterschiedliches
Profil. In der Arbeitsstellung 16' hat sie eine Abstützung 17 im Bereich des Lendenknicks der Wirbelsäule, und sie hat
im oberen Bereich einen Abschnitt 18, der im Bereich der Brustkyphose, welcher mit 20 bezeiphnet ist, nach vorne absteht
und dadurch.an dieser Stelle einen taktilen Reiz auf den
Rücken des Benutzers ausübt.
Dieser Reiz würde in der Ruhestellung 16'' stören, und deshalb
ist dort dieser Abschnitt 18 nach hinten geklappt und bildet dort einen konkaven Abschnitt 18', der ein angenehmes Ruhen
und Entspannen ermöglicht.
Die Sitzfläche 15, die in der.Arbeitsstellung wie dargestellt
einen ebenen Verlauf 15' haben kann, sollte in der Ruhestellung den gestrichelten Verlauf 15'' haben, damit der Körper nicht
nach vorne wegrutscht. Auch ihr Profil sollte also mit Vorteil an die verschiedenen Stellungen der Rückenlehne 16 angepaßt
werden und in der.Ruhestellung im hinteren Abschnitt der Sitzfläche 15 niedriger liegen (Verlauf 15'') als in der
Arbeitsstellung (Verlauf 15').
Das durch verstärkte gestrichelte Linien hervorgehobene vertikale Profil der Rückenlehne 16 in ihrem zentralen Bereich, also
dort, wo sie gegen das Rückgrat des Benutzers anliegt und beiderseits dieser Zone, kann etwa wie folgt definiert werden:
In der Arbeitsstellung entspricht dieses Profil P etwa der Form des griechischen Kleinbuchstabens xi, aber ohne die
obere Serife.
In der Ruhestellung entspricht dieses Profil P1 etwa dem
griechischen Kleinbuchstaben zeta, wiederum ohne die obere Serife, und mit der Abweichung, daß der oberste Abschnitt
18'' konkav ausgebildet ist. Man kann deshalb den oberen Teil des Profils P1 auch als langgestrecktes, schräges Fragezeichen
ansehen, wie die Zeichnung direkt zeigt.
In Fig. 1, einer reinen Schemadarstellung, ist nicht weiter
dargestellt, wie die Rückenlehne 16 angelenkt ist. Dies zeigen die nachfolgenden Figuren, wobei auch dort die Art der Verstellung
offengelassen ist, da hierfür dem Fachmann eine Vielzahl .
von Lösungen-'zii Gebote steht, besonders mit verstellbaren
Gasfedern, oder auch Lösungen rein mechanischer Art.
Die Figuren 2 und 3 zeigen eine bevorzugte Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Stuhles in raumbildlicher Darstellung.
Für gleiche oder gleichwirkende Teile werden dieselben Bezugszeichen
verwendet wie in Fig. 1, und diese Teile werden gewöhnlich
nicht nochmals beschrieben. Die Rückenlehne 16 ist hier in
bevorzugter Weise in Schalenbauweise hergestellt.
Die Sitzfläche 15 ist unterteilt in einen vorderen Abschnitt 15a, der starr mit der Säule 13 verbunden ist, und in einen
hinteren Abschnitt 15b, der über ein Gelenk 24, welches wie dargestellt - unterhalb der Oberfläche der Sitzfläche
15a liegt, mit dem vorderen Abschnitt 15a verbunden ist, so daß dieser hintere Abschnitt 15b in der Ruhestellung um
einen Winkel alpha nach unten geklappt werden kann und dadurch etwa die in Fig. 1 angedeutete optimale Form 23 der Sitzfläche
ergibt.
Der hintere Abschnitt 15b der Sitzfläche geht, wie in Fig. 4 dargestellt, über einen Winkel beta, der etwas größer sein
kann als 90°, über in einen nach oben verlaufenden Abschnitt 26 der Rückenlehne 16, der seinerseits etwa 15 bis 20 cm
oberhalb der Sitzfläche in einen konvexen Abschnitt 27 übergeht, der dem Abschnitt 17 der Fig. 1 entspricht und dazu dient,
in der Arbeitsstellung den Rücken im Bereich des Lendenknicks der Wirbelsäule abzustützen.
Hier ist darauf hinzuweisen, daß die Figuren 4 und 5 einen
Schnitt zeigen, der durch die vertikale Mittel ebene der Fig. 2 bzw. 3 verläuft. Im horizontalen Schnitt hat die dargestellte
Rückenlehne 16 generell eine konkave Form, wie in den Fig.
6 und 7 dargestellt. Die seitlichen Abschnitte 30 und 31 der Rückenlehne 16, deren Form aus den Figuren 2, 3,,6 und
7 genau hervorgeht, sind in den Figuren 4 und 5 nicht dargestellt,
um diese beiden Figuren nicht zu überlasten und um das Verständnis
der Erfindung zu erleichtern.
Oberhalb des Abschnitts 27 hat die Rückenlehne 16 im Bereich 30 zunächst ebenfalls einen konkaven Verlauf, aber mit einer
etwas geringeren Krümmung.
An diesen Abschnitt 33 schließt sich oben im vertikalen Mittelbereich
der Rückenlehne 16 ein verstellbares Teil 36 an, das einerseits durch Verschiebung auf seinem Träger 35 in eine höhere Lage
36' verschoben werden kann, welche mit gestrichelten Linien dargestellt ist, und bei dem andererseits die Neigungmit
der Verstellung der Rückenlehne 16 gekoppelt ist, wie ein Vergleich der Fig. 2 und 3 direkt zeigt.
Bei Fig. 2 befindet sich die Rückenlehne 16 in ihrer Arbeitsstellung,
und das verstellbare Teil 36 ist aus der Ebene der Rückenlehne 16 heraus nach vorne geschwenkt, um im Bereich der Rückenkyphose
des Benutzers den bereits beschriebenen taktilen Reiz auszuüben. Dies zeigt auch Fig. 6.
Bei Fig. 3 befindet sich die Rückenlehne 16 in ihrer Ruhestellung,
und das verstellbare Teil 36 ist in die Ebene der Rückenlehne 16 zurückgeschwenkt, wie das auch Fig. 7 klar zeigt, und
ragt nicht oder nur noch wenig aus dieser heraus, so daß der obere Teil des Rückens als ganzes abgestützt wird und
sich eine angenehme Ruhestellung ergibt.
Gleichzeitig ist bei Fig. 3 der hintere Abschnitt 15b der Sitzfläche 15 nach unten geschwenkt und wirkt dadurch als
Abstützung für den unteren Teil des Rumpfs, so daß der Benutzer nicht so leicht aus dem Stuhl herausrutschen kann und sein
Rumpf vom Stuhl abgefangen und abgestützt wird, was subjektiv als angenehm und komfortabel empfunden wird.
Für die Verstellung des verstellbaren Teils 36 als Funktion der Neigung der Rückenlehne 16, also abhängig vom Winkel
alpha der Fig. 3, ergibt sich naturgemäß eine riesige Vielzahl von Möglichkeiten. Eine sehr einfache Möglichkeit ist in
den Fig. 4 und 5 dargestellt. Die Anlenkstelle 24 zwischen
dem vorderen Abschnitt 15a und dem hinteren Abschnitt 15b der Sitzfläche 15 liegt hier am schrägen Arm 14, also relativ
weit unter der Fläche, auf der der Benutzer sitzt. Oberhalb dieser Anlenkstelle 24 und von ihr ausreichend entfernt ist
am schrägen Arm 14 an einer Stelle 40 eine Stange 42 angelenkt, die zum einen Arm 43a eines Winkel hebeis 43 führt, der an
einer Stelle 44 am hinteren Ende des hinteren Abschnitts
15b der Sitzfläche 15 angelenkt ist. Wird also die Rückenlehne 16 von der Arbeitsstellung (Fig. 4) in die Ruhestellung (Fig.
5) verschwenkt, so dreht sich der Winkelhebel 43 relativ zur Rückenlehne 16 im Uhrzeigersinn, da der Abstand zwischen
den Anlenkpunkten 40 und 44 größer wird.
An einem oberen Abschnitt der Rückenlehne 16, und unterhalb des verstellbaren Teils 36, ist an einer Stelle 46 ein zweiter
Winkelhebel 47 angelenkt, dessen einer Arm 47a in der Arbeitsstellung etwa horizontal und dessen anderer Arm 47b in der Arbeitsstellung
etwa vertikal verläuft und sich nach oben in den Träger 35 für das verstellbare Teil 36 fortsetzt.
In der Arbeitsstellung (Fig. 4) verläuft der Arm 43a des
Winkelhebels 43 etwa vertikal, und der andere Arm 43b dieses Winkelhebels verläuft etwa horizontal. Die Arme 43b und 47a
sind durch eine starre Stange 50 verbunden.
Wird also die Rückenlehne 16 aus der Arbeitsstellung (Fig.
4) in die Ruhestellung (Fig. 5) verschwenkt, so wird - wie bereits beschrieben - der Winkel hebel 43 im Uhrzeigersinn
verschwenkt und zieht dadurch die Stange 50 nach unten, so
daß diese den Winkelhebel 47 ebenfalls im Uhrzeigersinn verschwenkt
und dadurch das verstellbare Teil 36 nach hinten verschwenkt, wie in Fig. 5 dargestellt.. Bei einer Verschwenkung in umgekehrter
Richtung wird das verstellbare Teil 36 nach vorne verschwenkt, und zwar überproportional, bedingt vor allem durch die Länge
des Trägers 35. :■■■■■■ . '
Auf diese Weise kann also das Profil der Rückenlehne 16 in sehr einfacher Weise für die jeweiligen Stellungen optimiert
werden, wobei das Ausführungsbeispiel zusätzlich auch noch die Form der Sitzfläche 15 optimiert.
Bei einem Stuhl, auf dem gearbeitet wird, sind Armlehnen weniger erwünscht, während sie in der Ruhelage sehr angenehm
sind. Deshalb werden die Armlehnen erfindungsgemäß bevorzugt so ausgebildet, wie das in den Figuren 8 und 9 dargestellt
ist. Fig. 8 zeigt schematisch eine Sitzfläche 60, die auf einem Trägerarm 61 angeordnet ist, ferner eine Rückenlehne
62. Eine Armlehne 63 hat einen waagerechten Abschnitt 64 die eigentliche Armlehne -, und dieser Abschnitt 64 wird
an seinem vorderen Ende abgestützt durch einen nach unten verlaufenden Abschnitt 65. Die Abschnitte 64 und 65 sind
beweglich miteinander verbunden, z.B. durch ein Drehgelenk 66 oder - nicht dargestellt - durch einen biegbaren, flexiblen
Abschnitt. Das untere Ende des Abschnitts 65 ist an einer Stelle 67 an der Sitzfläche 60 angelenkt, und der Abschnitt
64 ist an einer Stelle 68 an der Rückenlehne 62 angelenkt, und zwar mittels eines im Abschnitt 64 vorgesehenen Langlochs
69.
Unterhalb dieses Langlochs 69 ist am Abschnitt 64 an einer
Stelle 72 ein Hebel 73 angelenkt, der zu seiner Bedienung einen tastenartigen Fortsatz 74 hat, dessen Stellung 74'
bei Betätigung in Fig. 9 mit gestrichelten Linien dargestellt
ist. Dieser Hebel 73 wird durch eine Feder 75 in seine Ruhestellung gedrückt, in der sein vorderes Ende 76 gegen die Achse des
Gelenks 68 anliegt und so verhütet, daß sich der Abschnitt 64 relativ zu diesem Gelenk 68 verschiebt.
Wird der Hebel 73 in seine betätigte Stellung 74' gebracht, so gelangt sein vorderes Ende 76 in die Stellung 76', und
der Abschnitt 64 kann sich relativ zum Gelenk 68 verschieben, so daß dieses nun im Langloch 69 die Stellung 68' einnimmt.
Dabei nimmt nun die Armlehne 63 in Fig. 8 die gestreckte Stellung 63' ein, die dort strichpunktiert eingezeichnet
ist. Aus dieser gestreckten Stellung kann die Armlehne 63 weiter nach unten in die Stellung 63'' verschoben werden,
in der sie "aus dem Wege geräumt" ist und den Benutzer des Stuhles nicht mehr bei seinen Verrichtungen stört.
Die dargestellte Lösung ist besonders ergonomisch, da der
Betätigungshebel 74 zwar leicht zugänglich ist, aber nicht aus Versehen betätigt werden kann. Der Benutzer des Stuhles
kann also wählen, ob er mit oder ohne Armlehne arbeiten will, und dies macht einen vorhandenen Stuhl auch vielseitiger
verwendbar. Es ist jedoch in keiner Weise ausgeschlossen, das Langloch beispielsweise an einem der anderen Gelenke
66 oder 67 vorzusehen, wie das der Fachmann ohne weiteres erkennt. Auch andere Änderungen und Modifikationen sind im
Rahmen der Erfindung ohne weiteres möglich.
Claims (14)
1. Stuhl mit einer zwischen einer Arbeits- und einer Ruhestellung verstellbaren Rückenlehne (16), welche im vertikalen Schnitt
gesehen ein bestimmtes Profil aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß dieses Profil mindestens in seinem oberen Bereich
(18, 18') als Funktion der Verstellung der Rückenlehne (16) veränderbar ist.
2. Stuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückenlehne (16) einen oberen Abschnitt (36) zur Anlage
im Bereich der Brustkyphose aufweist, und daß die Neigung dieses verstellbaren Abschnitts (36) abhängig von der
Verstellung der Rückenlehne (16) veränderbar ist.
3. Stuhl nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstellung des verstellbaren Abschnitts (36) der Rückenlehne
(16) mit der Verstellung der Rückenlehne (16) gekoppelt (42, 43, 50, 47) ist.
4. Stuhl nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstellung des verstellbaren Abschnitts (36) der Rückenlehne
(16) mit der Verstellung der Rückenlehne (16) gleichsinnig gekoppelt ist, aber mit einer erhöhten Übersetzung.
5. Stuhl nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der verstellbare Abschnitt
(36) der Rückenlehne (16) in der Arbeitsstellung (Fig. 2) von der Rückenlehne (16) absteht und etwa im Bereich
der Brustkyphose stützend gegen das Rückgrat des Benutzers anliegt.
6. Stuhl nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der verstellbare Abschnitt
(36) der Rückenlehne (16) in der Ruhestellung (Fig. 3) in die Rückenlehne (16) eingeschwenkt ist.
7. Stuhl nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der verstellbare Abschnitt
(36) der Rückenlehne (16) höhenverstellbar ausgebildet
ist.
8. Stuhl nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der untere Teil der Rückenlehne
(16) als - vorzugsweise nach hinten gewölbte - Sitzrückenschale ausgebildet ist, und daß der verstellbare Abschnitt (36)
relativ zu dieser Sitzrückenschale verstellbar ist.
9. Stuhl nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückenlehne (16) in ihrem
unteren Bereich einen Stützabschnitt (27) aufweist, der in der Ruhestellung der Rückenlehne (16) den Benutzer
etwa in seinem Lendenbereich abstützt (Fig. 4).
10. Stuhl mit einer verstellbaren Rückenlehne (16), insbesondere
nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Rückenlehne (16) und hinterer
Bereich (15b) der Sitzfläche (15) miteinander zu einem Formstück verbunden sind, und daß dieses Formstück relativ
zum vorderen Bereich (15a) der Sitzfläche (15) verschwenkbar (24) angeordnet ist.
11. Stuhl mit einer Armlehne, insbesondere nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Armlehne (63) im Bereich der Sitzfläche (60) des Stuhles über ein erstes Gelenk (67) und im Bereich
der Rückenlehne (62) des Stuhles über ein zweites Gelenk (68) angelenkt ist, daß sie in ihrem Verlauf biegbar
(66) ausgebildet ist, und daß mindestens eines der Gelenke (67, 68) eine Langlochverbindung (69) und ein dieser
zugeordnetes Sperrelement (73, 76) aufweist, so daß nach
Lösen des Sperrelements (73, 76) die Armlehne (63) aus einer angehobenen in eine abgesenkte Lage (631, 63'')
bringbar ist.
12. Stuhl nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das
Sperrelement (73, 76) eine Betätigungstaste (74) aufweist.
13. Stuhl nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigungstaste (74) in der Nähe der Rückenlehne (62)
und auf der Unterseite der Armlehne (63) angenordnet ist.
14. Stuhl nach einem oder mehreren der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Langlochverbindung ein
Langloch (69) aufweist, in welchem ein Teil des zugeordneten Gelenks (68) angeordnet ist, und daß das Sperrelement
(73, 76) dazu ausgebildet ist, die Bewegung dieses Teils des zugeordneten Gelenks (68) im Langloch (69) zu begrenzen,
wenn sich das Sperrelement (73, 76) in seiner Sperrstellung befindet.
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1991
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