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Vorrichtung zum Reinigen von Getriebeteilen und anderen Teilen Zum
Reinigen von Getrieben in geschlossenen Gehäusen und von Motoren und anderen schwer
zugänglichen Stellen wird vielfach Petroleum oder Benzin verwendet, das mittels
einer Pumpe durch einen Schlauch gedrückt wird, an dessen vorderem Ende ein Spritzmundstück
angebracht ist, um schwer zugängliche Aggregate und andere Armaturen durchzuspülen.
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Auch das Auseinandernehmen und Zusammensetzen dieser Teile kann dazu
dienen, die Schmutzteile und den durch das langandauernde Reiben der Getriebeteile
entstandenen Metallstaub zu entfernen. Auch durch Eingießen von Benzin in die oben
befindlichen Ölverschlüsse und Ablassen durch die unten angebrachten Zuhalteschrauben
oder Hähne sucht man eine Reinigung zu erreichen. In Fabriken, Wäschereien, Brauereien
und Betrieben, wo Dampf leicht abzuleiten ist, wird mit einem Dampfstrahl dieser
Ölschlamm und Metallflimmer herausgeblasen. Doch all diese Maßnahmen und Manipulationen
führen nicht zum gewünschten Erfolg. Wenn das letztere auch als das geeignetste
Mittel erscheint, so hat sich der Dampf, der oft von weit hergeleitet werden muß,
schon erheblich abgekühlt und ist daher nicht mehr in der Lage, weiter von der Ausstrahlung
entfernt liegende Teile mit genügender Hitze zu bestreichen und Verkrustungen aus
dem untersten Ablaß herauszublasen. An solchen Stellen setzt sich dann der zurückgebliebene
Schmutz schnell wieder fest und gibt neben der Krustenbildung auch zu schneller
Verschmutzung des neu zugeführten Schmieröls Anlaß.
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Beim Durchgießen und Durchspritzen der Gehäuse und Triebwerke mit
Benzin oder Petroleum, auch wenn es mit größerem Druck geschieht, werden dem Strahl
entgegengesetzt liegende und durch Streben und Stützen verdeckte Teile nicht oder
nur unwesentlich erfaßt.
Durch die Vorrichtung nach der Erfindung
sollen die oben beschriebenen Nachteile der bekannten Vorrichtungen behoben werden.
Nach der Erfindung verfährt man in der Weise, daß die von Ölen und Schmutz zu reinigenden
Gegenstände mit überhitztem Wasserdampf oder überhitzten Lösungsmitteldämpfen behandelt
werden. Ein zur Erzeugung solcher Dämpfe geeigneter Apparat, der bequem zu handhaben
ist, besteht aus einem Lösungsmittelbehälter, der die Form eines aufrecht stehenden
Zylinders oder eine kannenartige Form hat. Seitlich ist an dem Behälter eine Einfüllöffnung
vorgesehen, die etwa in halber Höhe angebracht ist und gestattet, das flüssige Lösungsmittel
so einzufüllen, daß es den Behälter nur zum Teil füllt. Möglichst am obersten Teil
des Behälters ist die Ausströmöffnung für den überhitzten Dampf vorgesehen. Die
Öffnung befindet sich in einem Stutzen, der zweckmäßig eine durch Federn betätigte
Verschlußklappe besitzt. Diese öffnet sich bei Erreichung eines Mindestdruckes im
Behälter selbsttätig und schlägt hierbei um, so daß die Öffnung völlig für den ausströmenden
Dampf frei gehalten wird. Außerdem können Metalldrahtsiebe in dem Stutzen angeordnet
sein, die bei Entzündung der ausströmenden Dämpfe ein Zurückschlagen der Flamme
in den Behälter verhindern. Die Beheizung erfolgt durch die im Boden der Behälter
angeordneten Heizdome. Diese werden auf dem Boden des Behälters befestigt und sind
fast so hoch wie der Behälter selbst. In den Heizdom wird ein elektrischer Heizwiderstand
eingeführt, der die eigentliche Heizung übernimmt. An Stelle von einem Heizdom können
auch mehrere nebeneinander angeordnet sein. Die Abbildungen zeigen zweckmäßige Ausführungsformen
der Erfindung und stellen im einzelnen folgendes dar: Abb, i einen Längsschnitt
durch den Behälter nach der Erfindung, Abb. 2 einen Querschnitt in Aufsicht von
oben, Abb. 3 einen Querschnitt von unten gesehen, Abb. q. einen Längsschnitt mit
Heizdom und Ausströmtülle, Abb.5 einen Querschnitt in zylindrischer Ausführung;
Abb. 6 zeigt einen Schnitt eines Außenmantels, der auf dem Boden aufzuschweißen
ist; Abb.7 stellt den Boden mit aufgeschweißtem Heizdom im Querschnitt dar; Abb.
8 kennzeichnet einen Apparat mit zwei Heizdomen und zwei Überhitzungskammern; Abb.
9 zeigt den Apparat Abb. 8 im Querschnitt; Abb. io zeigt eine Absperrklappe in der
Ausströmtülle.
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Abb. i zeigt einen viereckigen Behälter, in dem ein Heizdom p1 mit
eingestecktem Heizkörper p sich befindet. Um den Heizkörper gegen Herausfallen zu
sichern, hält ihn ein Vorreiber r zurück. Ein Henkel lt dient zur bequemen
Handhabung des Apparats und wird mit Asbestschnur, Holz od. dgl. gegen zu starke
Erhitzung abgeschirmt. Die Füllöffnung zum Eingießen der Verdampfungsflüssigkeit
und zum Verschließen ist die Tülle e mit dem am oberen Teil befindlichen Gewinde
zum Aufschrauben eines Verschlußstöpsels. Nach oben läuft der Apparat spitz zu und
hat an seinem oberen Ende eine Ausströmtülle für den Dampf, an deren äußerster Stelle
sich ebenfalls ein Gewinde zum Anschrauben einer mit Gewinde versehenen Spritzdüse
oder eines Schlauches sich befindet. In dieser Tülle befinden sich Drahtsiebe g
mit zwischengelegten Ringen g l, die einen bestimmten Abstand halten und
damit ein Zurückschlagen einer etwa entstehenden Flamme und die dabei mögliche Explosion
des Lösungsmittels verhindern. Um zu verhüten, daß beim Füllen Unreinigkeit2n in
den Behälter gelangen können, wäre auch die Fülltülle mit einem Drahtsieb zu versehen.
Die Füllung kann auch durch die schon mit Drahtsieben versehene Ausströmtülle vorgenommen
werden.
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Der Boden der Apparate ist durch Kanten etwas höher gelegt, damit
freier Raum für die Vorreiber oder Schieber zum Zuhalten der Heizkörper gegen Herausfallen
und Raum für die elektrischen Drähte verbleibt. Mit s, s' sind stromzu- und -ableitende
Drähte zu den Heizkörpern gekennzeichnet. In Abb. 3, die den Apparat von unten gesehen
zeigt, ist mit P der Heizkörper und mit y ein Vorreiber dargestellt. In Abb. .4,
5 und 6 sind Apparate in runder Form dargestellt. Zwischen den Rohren R und R1 wird
die Flüssigkeit zum Verdampfen gebracht. Alle sind mit dem Boden verschweißt, ebenso
oben mit den Dekkeln d, dl. Die Abb. 3 und 5 zeigen eine viereckige Form, die aber
auch rund ausgeführt sein kann. Die Abb. 7 zeigt den mit dem Boden verschweißten
Innenzylinder R1, während der Zylinder R noch mit dem Boden zu verschweißen ist.
Abb. 8 stellt eine andere Form eines Reinigers dar, von dem Abb. 9 ein Querschnitt
ist. In diesem Apparat vollzieht sich eine zweite Überhitzung des in der Außenkammer
überhitzten Dampfes. Diese erfolgt in der Innenkammer, die von den Wänden p2 der
Heizdomkammern gebildet wird. Der in der Außenkammer erzeugte Dampf kommt durch
Öffnungen isx in die innere Kammer und von dort zur Ausströmtülle.
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Die Ausströmtülle in Abb. 8 läßt eine Verschlußklappe K erkennen,
die in Abb. io von oben gesehen dargestellt ist. Diese Klappe hat die Aufgabe, durch
die Spannungen der Federn f (Abb. 8), die mit Stiften f 1 (Abb. io) verbunden sind,
eine entsprechende Dampfspannungim Behälterzuerzeugen. Auch eine Feder im Rücken
der Klappe, die die Klappe bis zu einem bestimmten Druck zuhält, könnte an Stelle
der beiden Federn Verwendung finden.
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Die Arbeitsweise dieser Apparate geht folgenderweise vor sich: Man
steckt in den Apparat nach der Abb. i einen Heizkörper in den Heizdom und verriegelt
oder sichert ihn gegen Herausfallen durch einen Schieber. Dasselbe geschieht bei
der Vorrichtung nach Abb. 8 mit zwei Heizkörpern, zwischen denen eine zweite Überhitzungskammer
liegt. Die Zu- und Ableitungsdrähte für die Heizkörper werden an der umgebogenen
Rückseite des Bodens mit einer elektrischen Steckdose verschraubt. In den Apparat
wird Wasser oder Lösemittel zu etwa zwei Dritteln eingefüllt, nachdem die Verschraubung
der Einfülltülle entfernt wurde. Nach dem Füllen wird die Verschraubung wieder aufgeschraubt
und die Verbindung mit dem Zuleitungskabel hergestellt. Ist am Apparat
ein
besonderer Schalter angebracht, wird der Strom durch diesen ein- und ausgeschaltet,
andernfalls geht der Strom mit der Verbindung des Kabels mit einer Hauptleitung
durch die Heizkörper.
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BeiApparaten, bei denen dieHeizungunterderWasserfläche liegt, wird
das Wasser zum Verdampfen gebracht, und je mehr Wasser im Apparat verdampft, um
so größer wird die Entfernung zwischen dem verdampfenden Wasser und der Ausgangstülle
und folglich auch die Abkühlung des Dampfes an den Wänden der Apparate. Der Dampf
gelangt nicht mehr in seiner vollen Hitze aus dem Apparat und strömt als Kondensat
bzw. mit Wasser durchsetzter Naßdampf in das zu reinigende Aggregat.
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Bei den erfindungsgemäßen Apparaten wird der umgekehrte Weg eingeschlagen.
Durch den erheblichen Überstand des Heizdomes über die Flüssigkeit im Behälter wird
schon eine große Hitze erzeugt, bevor das Wasser zum Verdampfen kommt, und damit
die Flüssigkeit unter Ausnutzung der vollen Hitzewirkung der Heizkörper von oben
und unten her zum Verdampfen gebracht. Beim Ausströmen des Dampfes in den zu reinigenden
Gegenstand werden die über der Flüssigkeit befindlichen Teile des Heizdomes mehr
und mehr von der Flüssigkeit entblößt, und durch die dabei zunehmende Erhitzung
des Heizdomes wird die Temperatur des Dampfes bis zuletzt gesteigert.
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Bei den Apparaten nach Abb. 8 kann der überhitzte Dampf zwischen Innendome
und Außenmantel nicht entweichen, er ist gezwungen, um zur Ausgangsstelle zu gelangen,
durch die Zirkulations- oder Durchgangslöcher in den Innenraum zu strömen und erfährt
dadurch eine zweite starke Überhitzung.