-
Programmschaltwerk Bei den bisher bekannten Programmschaltwerken werden
die ,Steuervorgänge, die sich in einer bestimmten zeitlichen :Folge abwickeln sollen,
dadurch herbeigeführt, daß eine mit Nocken oder Kontaktbahnen versehene Walze in
Umlauf gesetzt wird, mit deren Hilfe in bestimmter Reihenfolge Schalter betätigt
bzw. Stromkreise geöffnet oder geschlossen werden. Weiten sdnd vielfach Zeitrelais
für unabhängig vergrößerte Ausschaltung bekanntgeworden, die mit Stromstoßpendel
für Zeitablauf und für Rücklauf versehen sind, wobei bei jedem Kontaktschluß ein
Wähler um eine Zahnteilung gedreht wird, und zwar auch in den Wählereinheiten von
verschiedenen Stationen. Bei einer anderen bekannten Anordnung wird eine Wählvorrichtung
für elektrische Schaltvorgänge mittels einer Schaltuhr gesteuert, so daß mehrere
voneinander unabhängige Stromverbraucherkreise zu bestimmten Zeiten ein- und zu
anderen Zeiten ausgeschaltet werden können. Derartige Schaltwerke haben teils den
Nachteil einer beschränkten Mannigfaltigkeit, teils aber die Eigenschaft, daß das
einmal vorgesehene Programm immer nur dann abgeändert werden kann, wenn die Steuer-
oder Schaltwalze stillsteht, die Anlage vom Netz abgeschaltet ist und Werkzeuge
für den Umbau der Steuerwalze zur Stelle sind.
-
Erfindungsgemäß erhält man ein Programrnschaltwerk mit .erheblich
größerer Verwendbarkeit, das außerdem auch die Möglichkeit bietet, ohne
jede
bauliche Abänderung der Anlage selbst jederzeit, also auch während des Betriebes
und während das vorgesehene Programm sich abwickelt, das Programm abzuändern oder
neu zu gestalten, indem unter Verwendung von S:chrittschaltwerk und Linienwähler,
die über Schwachstromkreise Starkstromverbraucher schalten, in neuer Weise mehrere
Schrittschaltwerke und Linienwähler in solcher Anordnung vorgesehen sind, daß sie
durch einen gemeinsamen Stromstoßgeber gesteuert werden und hierbei eine Gleichschrittbewegung
ausführen. Mit besonderem Vorteil werden hierbei in dem Linienwähler Steuerpunkte
(z. B. je einer für Ein- und je einer für Ausschalten) wählbar festgelegt, mit deren
Hilfe die Dauer der Schaltimpulse bestimmt wird. Als durch die Schwachstromimpulse
zu steuernde Schalter werden zweckmäßig solche verwendet, die" wie dies an sich
bekannt ist, bei jedem Stteuerkommando ihreSchaltstellung wechseln. Mit Vorteil
wird weiter jeder Schaltplanreihe eine Signallampe zugeordnet, mit deren Hilfe die
jeweils wirksame Steuerpunktreihe angezeigt wird, und zwar unabhängig davon, ob
innerhalb dieser Reihe Einschalt- oder Ausschaltbefehle gegeben werden.
-
Bei einem demgemäß aufgebauten Programmschaltwerk führen die steuernden
Teiler immer nur Schwachstromspannungen, so daß ihre Berührung während des Betriebes
keine Gefahr bedeutet, und besteht außerdem die Möglichkeit, während des Betriebes
der Anlage ungestört weitere Programme vorzubereiten und durch einen gegebenenfalls
sich selbsttätig vollziehenden Umschaltvorgang zum Ablauf zu bringen. Weiterhin
zeichnet sich das neue Programmschaltwerk dadurch aus, daß zu seinem Aufbau keinerlei
Spezialteile benötigt werden und daß das ganze Schaltwerk vielmehr aus ganz normalen,
handelsüblichen Teilen aufgebaut ist.
-
Wie man den Grundgedanken der Erfindung praktisch verwirklichen und
wie man ihn im übrigen in der einen oder anderen Weise noch weiter ausgestalten
kann, lassen die nachfolgend näher beschriebenen Ausführungsbeispiele erkennen.
-
Fig. i zeigt zunächst das Grundprinzip, das für den Aufbau des neuen
Programmschaltwerkes kennzeichnend ist. Hierbei ist angenommen, daß acht Stromverbraucher
V1 bis h8 nach Maßgabe eines bestimmten Programms in bestimmter Reihenfolge nacheinander
ein- oder mehrmalig ein- bzw. ausgeschaltet werden sollen. Dem Ein- und Ausschalten
dieser Verbraucher dienen die Schalters, bis S8, die durch Schwachstromimpulse ferngesteuert
werden können und so eingerichtet send, daß ,sie mit jedem Steuerkommando ihre Schaltstellung
wechseln. Die. Fernsteuerung dieser Schalter erfolgt von mit W1 bis W8 bezeichneten
Wanderkontaktwerken, wobei Zahl, Zeitpunkt und Reihenfolge der wirksam werdenden
Fernatewerimpulse durch zwischen den Wanderkontaktwerken und den Steuerspulen der
Schalter eingeschaltete Leitungswählereinrichtungen L1 bis L8 bestimmt werden. Diese
Wählereinrichtungen bestehen jeweils aus einer Reihe nebeneinander angeordneter
Stromschließstellen. Jede dieser Stromschiießstellen wird von einem Paar einander
gegenüberstehender, voneinander isolierter Kontaktfedern z und i'; 2 und 2' usf.
gebildet. Die Anbringung und Gestalt dieser Kontaktfedern sind im übrigen aus Fig.
q. noch besonders zu entnehmen. Die Kontaktfedern sind an ihrem oberen Ende, wie
ebenfalls aus Fig. q. noch besonders zu ersehen ist, so geformt, daß sie sich beim
Einschieben von Steckerstiftren St ähnlich wie eine aufgeschlitzte Hülse
an die Steckerstifte anlegen und damit jeweils an der betreffendirn Stelle den über
das Kontaktfederpaar führenden Stromkreis ,schließen. Die Kontaktfedern z bis. 12
des Leitungswählers L1 sind jeweils mit den entsprechenden Kontakten I bis XII des
Wanderkontaktwerkes W1, die des Leitungswähleris L2 mit den entsprechenden Kontakten
des Wanderkontaktwerkes W2 verbunden usf., während dien Kontaktfedern z' bis in'
der Leitungswählereinrichtung L1 mit der Klemme der Steuerspule s1 des Schalters
S1, die entsprechenden Kontaktfedern des Leitungswählers L2 mit der: Klemme s2 der
;Steuerspule des Schalters S2 verbunden sind usf. Die ,Schaltarme dl bis a$ der
Wanderkontaktwerke W1 bis WB werden durch eine Antriebseinrichtung A bewegt. Hervorgebracht
werden diese Bewegungen durch Schrittschaltwerke. die von Hubmagneten h betätigt
werden. Diese Hubmagnete werden durch einen Kontakt ya gesteuert, der von einem
Motor in in Umlauf gesetzt wird und die Hubmagnete bei jeder Berührung mit der Feder
f mit den Netzleitungen a, b verbindet. Als Steuerstromquelle für die Umkehrfernschalter
S1 bis S8 findet ein Transformator T Verwendung, der eine Spannung von beispielsweise
6 V liefert und dessen Klemme x mit den Klemmen s der ;Steuerspulen der rSchalter
S1 bis S8 verbunden ist, während die Transformatorklemme y mit den Schaltarmen dl
bis a8 in Verbindung steht.
-
Nimmt man an, daß an den in der Figur durch schwarz angelegte Kreisflächen
kenntlich gemachten Stellen Steckerstifte St eingesetzt sind, die die einander gegenüberstehenden
Kontaktfedern miteinander verbinden, daß sämtliche Wanderkontaktarme a1 bis a8 gleichzeitig
zunächst auf dem Kontakt 1 stehen, so geben zunächst die Wanderkontakteinrichtung
W7 sowie die Wanderkontakteinrichtung W2 einen Steuerimpuls auf die Schalter S7
und 4. Diese Schalter gehen damit aus ihrer Offenstrellung in ihre Schließstellung
über bzw. umgekehrt, je nachdem, in welcher Stellung sie sich vorher befunden haben.
Bewegen sich die Kontaktarme dl bis a8 der Wanderkontaktwerke W1 bis W8 gemeinsam
weiterlaufend von Kontakt zu Kontakt, so erhält hierauf zunächst über die LeitungswählereinrichtungL3
der Schalter S3 ein Steuerkommando. Dann folgen Steuerkommandos auf die Schalter
S1 und S5, ferner ..beirr nächsten Schritt Steuerkommandos auf die Schalter S7,
S4 und S2 usw. Soll das durch die eingesetzten Steckerstifte gegebene Programm zu
irgendeinem Zeitpunkt irgendwie verändert werden, so kann das, selbst
während
des Betriebes der Anlage, einfach dadurch geschehen, daß man die: Stifte St herauszieht
und in andere Stromschließstellen einsetzt.
-
Um beim Hantieren bzw. beim Umstecken der Stifte St während des Betriebes
sehen zu können, wie weit die Programmabwicklung in jedem Augenblick gediehen ist
bzw. fortschreitet, empfiehlt es sich, wie Fig. i bereits zeigt, die Stromschließstellen
sämtlicher Wählereinrichtungen zentral zusammenzulegen und insbesondere in der Weise
auf einer Tafel od. dgl. anzubringen, daß jeweils die einer Wanderkontakteinrichtung
zugehörenden Schließstellen in der Schaltfolge der mit ihnen verbundenen Kontakte
der Wanderkontakteinrichtung nebeneinander, die auf diese Weise entstehenden Schließstellenreihen
(L1 bis L$) übereinander liegen und den so angeordneten Stromschließstellen in sinnfälliger
Weise Signaleinrichtungen, wie insbesondere Kontrollampen, zuzuordnen, die durch
ihre Signalgabe erkennbar werden lassen, auf welchem Kontakt die Schaltarme der
Wanderkontakteinrichtungen in jedem Augenblick gerade stehen bzw. welche der Kontaktfedern
i bis 12 der Stromschließstellen über die Wanderkontaktwerke gerade mit der SteuerstromquelleTvertunden
sind. Die Steuerung der 'Signal- oder Kontrolleinrichtungen kann hierbei entweder
durch irgendeines der zur Steuerung der Schalter S1 bis S8 dienenden Wanderkontaktwerke
mitbewirkt werden oder aber durch ein eigens für diesen Zweck vorgesehenes Wanderkontaktwerk
erfolgen, das mit den übrigen synchron läuft. Eine so ausgestattete Anlage ist in
Fig.2, dargestellt: Bei dieser Anlage ist angenommen, daß sieben Verbraucher und
dementsprechend sieben iSchalter S1 bis S7, sieben Leitungswähler L1 bis L7 und
sieben Wanderkontaktwerke W1 bis W7 vorgesehen sind. Das mit W8 bezeichnete Wanderkontaktwerk
dient in diesem Falle dem besonderen Zweck, die mit I' bis XII' bezeichneten Kontrollampen
zu steuern. Sämtliche Lampen der Kontrollampe-nreihe K liegen einerseits an der
Klemme x der Niederspannungsquelle T,
während sie andererseits jeweils
mit den einzelnen Kontakten I bis. XII der Wanderkontakteinrichtung W8 verbunden
sind, dessen Kontaktarm a$ mit fortschreitender Bewegung die Verbindung der einzelnen
Lampen mit der Klemme y des Niederspannungstransformators T herstellt und die einzelnen
Lampen dementsprechend zum Aufleuchten bringt.
-
Bei den in Fig. i und 2 dargestellten Anordnungen sind die den einzelnen
Kontakten der Wanderkontaktwerke zugeordneten :Stromschließstellen jeweils in einer
Reihe nebeneinander und die den einzelnen Wanderkontaktwerken zugehörenden Reihen
ihrerseits übereinander angeordnet, so daß damit gewissermaßen eine Stromschließstellenserie
entsteht. sFig. 3 zeigt, wie es in weiterer Ausgestaltung der Erfindung beispielsweise
möglich ist, unter Verwendung von zwei solchen Wählern oder Schließstellenserien
einen Betrieb durchzuführen, der es erlaubt, zu jeder beliebigen Zeit, also auch
während der Abwicklung eines Programms, die eine Schließstellenserie außer Wirkung
zu setzen und dafür auf eine zweite ;Schließstellenserie umzuschalten, die durch
in anderer Kombination eingeführte Steckerstifte für die Abwicklung eines zweiten
Programms vorbereitet worden ist.
-
Die Wirkungsweise der in Fig.3 dargestellten Anlage wird am besten
verständlich, wenn man sich vorweg mit einigen weiteren Einzelheiten des zur Verwendung
kommenden Umschaltmechanismus vertraut macht, die insbesondere aus Fig. q. zu entnehmen
sind.
-
Fig. .a. zeigt zunächst die schon an früherer Stelle erläuterte Ausbildung
der Stromschließstellen, die aus jeweils zwei voneinander isolierten, einander gegenüberstehenden
Kontaktfedern 2 und 2', 3 und 3' usw. gebildet werden. Diese Kontaktfedern können,
wie die Figur weiter erkennen läßt, durch drehbar gelagerte, zweckentsprechend gestaltete
Leisten Sp bzw. Sp' in eine im rechten Teil der Figur gezeigte Spreizstellung gebracht
werden. Mit Hilfe dieser Spreizleisten können die in Frage kommenden Stromschließs.tellen
geöffnet werden, auch wenn an diesen Stellen Steckerstifte St eingesetzt sind. Bringt
man nun die Spreizleisten Sp, Sp' zweier nebeneinanderliegender Schließstellenserien
so an, daß die, Kontaktstücke der einen Schließstellenserie die gespreizte, die
der anderen S.chließstellenserie die ungespreizte Stellung einnehmen und man alle
'Spreizleisten beider Schließstellenserien kuppelt durch ein allen gemeinsames Bedienungselement,
so hat man durch Betätigung dieses Bedienungselements jederzeit die Möglichkeit,
die eine Schließstellens@erie außer Wirkung zu setzen und an ihre Stelle die andere
Schließstellense rie mit dem ihr eigenen Programm treten zu lassen: Die in Frage
kommende versetzte Anordnung der Spreizleisten ist bei dem in Fig. ¢ dargestellten
Ausführungsbeispiel angedeutet, bei welchem die Stellung der Spreizleisten der einen
Schließstellenserie durch die mit Sp bezeichnete Spreizleiste, die Stellung der
anderen durch die mit Sp' bezeichnete Spreizleiste wiedergegeben wird. Das gleichzeitige
Umlegen aller Spreizleisten in die eine oder andere ;Stellung kann durch den in
Fig. 3 mit U bezeichneten Umschalthebel bewirkt werden.
-
Fig. 5 zeigt, auf welche Weise eis möglich wird, die Anlage durch
Ansetzen eines zweiten Programmschaltwerkes zu erweitern und das Umschalten von
einem auf ein anderes Programm bzw. von einer auf eine andere Wähler- oder Schließstellenserie
durch einen mit Ablauf des ersten Programms von selbst wirksam werdenden Umschaltimpuls
herbeizuführen. !Die in dieser Figur dargestellte! Anlage unterscheidet sich von
der nach Fig. q. zunächst insofern, als der zweiten Wähler-bzw. Stromschließstellenserie
jeweils eigene Wanderkontakteinrichtungen Wi bis W8 zugeordnet sind, während bei
der zuvor betrachteten Anlage die Abwicklung des zweiten Programms von denselben
Wanderkontaktwerken mitbesorgt wird, die auch den Ablauf des ersten Programms steuern.
Ein weiterer Unterschied gegenüber der Anordnung nach Fig. ,I besteht noch darin,
daß jeweils die Kontaktfedern i2' der Leitungswählereinrichtungen
Li
bis L7 durch entsprechende Leitungen h bis 17 mit den Kontakten r2' der Leitungswählereinrichtungen
L; bis L7 verbunden sind. Ferner sind noch ein Programmwechselschalter PW, ein Hilfsschalter
HS und ein Umschaltschütz Usch für den selbsttätigen Umschaltvorgang nötig. Der
Hilfsschalter HS ist ein Sehalter von der gleichen Art wie die Schalter S, bis S8
der Fig. r. Dieser Schalter wechselt also mit jedem ankommenden Stromimpuls seine
Schaltstellung, öffnet und schließt also abwechselnd den ihm unterstellten Stromkreis.
-
Die Wirkungsweise der in Fig.5dargestellten Anlage ist folgende: Solange
der Schalter PW geöffnet isst, läuft immer nur das Programm der ersten, also im
linken Teil der Figur dargestellten Leitungswählerserie ab. Wird der Schalter PW
geschlossen und sind vorher an den Stromschließstellen i2, 12" der Leitungswählerreihen
Li und L i' Steckerstifte eingeführt worden, so erhält .der Schalter HS in dem Augenblick
ein Steuerkommando, in welchem der Schaltarm a. des Wanderkontaktwerkes W, auf den
Kontakt XII aufläuft: Damit schließt der Schalter HS den ihm unterstellten Stromkreis,
wodurch die Magnetspüle des Umschaltschützes Usch mit dem Netz a, b verbunden wird,
so däß dieses Schütz mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung zum Ansprechen kommt.
Hierdurch werden die Hubmagnete der Antriebseinrichtung A abgeschaltet, die Antriebseinrichtung
A' in Wirksamkeit gesetzt, die Verbindung der Schaltarme ä, bis a8 mit der Steuerstromquelle
T unterbrochen und eine Verbindung der Schaltarme al' bis a$ mit dieser Stromquelle
hergestellt. Damit arbeitet jetzt der rechte Teil der dargestellten Anlage und wickelt
sich dementsprechend das zweite Programm ab. Ist die Abwicklung des zweiten Programms
so weit fortgeschritten, daß der Kontaktarm al' des Kontaktwerkes Wl' schließlich
auf den Kontakt XII aufläuft, so erhält der Hilfsschalter HS ein erneutes Steuerkommando,
demzufolge er jetzt den vorher von ihm geschlossenen Stromkreis wieder öffnet. Damit
fällt das Umschaltschütz Usch mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung ab, was
zur Folge hat, daß (die Antriebseinrichtung A' wieder stillgesetzt wird und dafür
die Antriebseinrichtung A wieder zu arbeiten beginnt, daß ferner die Verbindung
der Schaltarme ai' bis ag mit der Steuerstromquelle T unterbrochen und dafür die
Verbindung dieser Stromquelle mit den Schaltarmen ai bis a$ wiederhergestellt wird.
Anschließend an das zweite Programm wickelt sich nun also wieder das erste Programm
ab, dem von selbst schließlich wieder das zweite Programm folgt usf., solange der
Programm-Wechselschalter PW geschlossen ist. Öffnet man diesen Schalter, bevor sich
das zweite Programm ganz abgewickelt hat; so findet das zuletzt beschriebene Umschalten
von dem zweiten auf das erste Programm nicht statt und wiederholt sich mit dem Ablauf
des zweiten Programms: der ,erneute Ablauf dieses Programms so oft, bis schließlich
der Programm-Wechselschalter P97 wieder geschlossen wird. Auf diese Weise hat man
es in der Hand, beliebig oft entweder das, erste Programm oder das zweite Programm
oder aber auch ständig selbsttätig beideProgramme im Kreislauf hintereinander ablaufen
zu lassen. Daß das Schütz Usch, wie erwähnt, nach beiden Richtungen immer erst mit
einer gewissen zeitlichen Verzögerung anspricht, ist für die Fälle wichtig, bei
denen Programme gewählt sind, bei deren Ablauf die Wanderkontakteinrichtungen noch
auf ihrem letzten, also dem Kontakt XII, einem der Schalter S, bis S7 Steuerkommandos
zu erteilen haben. Würde das Umschaltschütz Usch für diesen Fall sofort ansprechen,
so müßte unter Umständen damit gerechnet werden, daß der Steuerstromstoß, der über
den Kontakt XI.I auf den einen oder anderen der Schalter S, bis S7 gegeben wird,
zu kurzzeitig ausfällt und der betreffende Schalter infolgedessen sein Schaltkommando
nicht in der erwarteten Weise ausführt.
-
Fig.6 zeigt, daß die Möglichkeit einer selbsttätigen Programmumschaltung
nicht auf zwei Programme beschränkt ist, daß vielmehr eine Um-Schaltung von einem
auf ein nächstfolgendes Programm auch für beliebig viele Programme durchführbar
ist. Die Figur zeigt eine Schaltung, bei der nacheinander beispielsweise vier Programme
selbsttätig einander ablösen.
-
Diese Anlage arbeitet wie folgt: Ist das erste Programm abgelaufen
und stellt eines der Wanderkontaktwerke W über seinen letzten Kontakt XII eine Verbindung
zwischen der Klemmet' des Transformators, T und der Stromschließstelle r2, 12" der
Leitungswählereinrichtung L, her, so wird damit über die Leitung 2o, den Hilfsschalter
HS' und die Leitungen 2i, 22 der Stromkreis zur Klemme x des Transformators T geschlossen,
so daß der Schalter HS' seinerseits einen von der Netzleitung b ausgehenden, über
die Leitung 23, die Magnetspule des Umkehrschützes UscY, die Leitung 24, den Schalter
HS' und die Leitung 25 zur Netzleitung a führenden iStromkrens schließt.
Solange das Schütz Usch' sich in der gezeichneten Ruhestellung befunden hat., waren
die Hubmagnete der Antriebseinrichtung A über die Leitung 26, das Ruhekontaktpaar
27 und die Leitungen 28 und 25 mit der Netzleitung a verbunden, so daß der umlaufende
Nocken n die Hubmagnete dieser Antriebseinrichtung steuern konnte. Gleichzeitig
waren die hiervon angetriebenen Wanderkontaktwerke über die Leitung 2g, das Ruhekontaktpaar
so' mit der Klemme y des Transformators T verbunden, ;so daß also die Wanderkontaktwerke
imstande waren, beim Auflaufen ihrer Kontaktarme auf die verschiedenen Kontakte
auf dem Wege über die Wählereinrichtungen mit den Stromschließst@eckern entsprechende
Programmschwachstromsteuerkreise für die Schalter der vorgesehenen Verbraucher zu
schließen: Durch das Ansprechen des, Umschaltschützes Uscli wird an dem Kontaktpaar
3o die Verbindung der von der Antriebseinrichtung A bewegten Wanderkontaktwerke
W mit der Klemme y des Transformators T aufgehoben. Gleichzeitig wird die Verbindung
der Hubmagnete der Antriebseinrichtung
A mit der Netzleitung
a, durch Öffnen des Kontaktpaares 27 unterbrochen. Auf der anderen Seite
schließt das Umschaltschütz Usch' in seiner neuen Stellung, nämlich seiner Arbeitsstellung,
jetzt die Hubmagnete der Antriebseinrichtung A' über die Leitungen 25, 28, das Arbeitskontaktpaar
3 r, die Leitung 32, das Ruhekontaktpaar 33 des Schützes Usch" und die Leitung 34
an die Netzleitung a an, während das Arbeitskontaktpaar 35 des Schützes Usch' die
Wanderkontaktwerke Wi über di:eLeitung 36, das Ruhekontaktpaar 37 des: Schützes
Usch', die Leitung 3&, das Arbeitskontaktpaar 35 und die Leitung 39 mit der
Klemme y des, Transformators T verbindet. Damit ist die Umschaltung vom ersten auf
das zweite Programm vollzogen.
-
Hat .sich das zweite Programm so weit abgewickelt., daß eines der
Wanderkontaktwerke Wi' schließlich über die @Stromischließstelle 1i2, r2' der Wählerreihe
L; einen von der Klemme y des Transformators ausgehenden und über die Steuerspule
des, Schalters HS" sowie die Leitungen 40, 41 und 22 zur Klemme x des Transformators
T führenden Stromkreis schließt, so bringt der Schalter HS" mit einer gewissen
zeitlichen Verzögerung jetzt das Schütz Usch" zum Ansprechen. Damit werden die über
die Ruhekontaktpaare 3.7 und 33 führenden Stromkreise geöffnet und gleichzeitig
die über die Arbeitskontaktpaare 42 und 43 führenden Stromkreise geschlossen. Durch
das Öffnen des Ruhekontaktpaares 37 wird die Verbindung der Wanderkontaktwerke Wi
mit der Klemme y des Steuertransformators T aufgehoben. Die Unterbrechung an den
Ruhekontakten 33 führt zur Stillsetzung der Antriebseinrichtung A' und ihrer Wanderkontaktwerke
W1'. Durch das. Schließen der Arbeitskontakte 42 werden die Wanderkontaktwerke W",
die zur Abwicklung des nächstfolgenden Programms dienen, über die Leitung 44, dass
Ruhekontaktpaar 45 des Schützes Usch"', die Leitung 46, das Arbeitskontaktpaar 42,
die Leitung 3!8, das Arbeitskontaktpaar 35 des Schützes Usch' und die Leitung 39
mit der Klemme y des Transformators T
verbunden. Die Wanderkontakte W" können
also jetzt über die ihnen zugeordneten Wählereinrichtungen die Verbraucherschalter
in der zuvor verschiedentlich beschriebenen Weise steuern. Der Antrieb der Wanderkontaktwelrke
W" wird hierbei damit bewirkt, daß die Leitung 47 über das Ruhekontaktpaar48 des
Schützes Usch ', .die Leitung49, das Arbeitskontaktpaar 43 des Schützes Usch',
die
Leitung 32, das Arbeitskontaktpaar 3 r des Schützes Usch"' und die Leitungen
28, 2#5 mit der Netz-Leitung a verbunden wird.
-
Hat seich auch das dritte Programm abgewickelt, so erhält schließlich
die Steuerspule des Schalters HS"' einen Stromimpuls, wobei der Stromkreis über
die Leitungen 41 und 22 zur Klemme des Transformators T geschlossen wird. :Mit der
Betätigung des Schalters HS" gelangt schließlich auch das letzte der Umschaltschütze,
nämlich das Schütz Usch', mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung in die Arbeitsstellung.
Hierdurch werden die beiden Ruhestromkontaktpaare 45 und 48 geöffnet, die beiden
Arbeitsstromkontaktpaare So und 51 geschlossen. Durch das Öffnen der Kontakte 45
wird die Verbindung der Wähler W" mit der Klemmey des Transformators T aufgehoben.
Durch Öffnen der Ruhestromkontakte 48 des Schützes Usch" wird die Antriebseinrichtung
A" der Wanderkontaktwerke W" stillgesetzt. Das Schließen der Arbeitsstromkontakte
So bewirkt die Verbindung der Klemme y des Transformators T mit den Schaltarmen
der Wanderkontakteinrichtungen W", wobei diese Verbindung, vom Punkt y ausgehend,
über die Leitung 39, das Kontaktpaar 35, die Leitung 38, das Arbeitskontaktpaar
42 des Schützes Usch', die Leitung 46, das Arbeitsko -taktpaar So des Schützes Usch"
und de Leitung 52 zu den Kontaktarmen und Wanderkontaktwerk W"' führt. Das Schließen
der Arbeitsstromkontakte 5 z bewirkt eine Verbindung der Hubmagnete der Antriebseinrichtung
A"' mit der Netzleitung a, wobei dieser Stromkreis über die Leitung 53, das genannte
Arbeitskontaktpaar 5 t, die Leitung 49, das Arbeitskontaktpaar 43, die Leitung 3,2,
das Arbeitskontaktpaar 3 r und die Leitungen 28, 25 zu der besagten Netzleitung
a führt.
-
Hat sich letzten Endes auch das vierte Programm vorschriftsmäßig abgewickelt,
so tritt schließlich der beim Wechsel vom ersten zum zweiten Programm bereits einmal
in Tätigkeit getretene Schalter HS' wieder in Funktion, wodurch das Schütz Usch'
abfällt, d. h. in die bezeichnete Ausgangsstellung zurückkehrt. Damit ist die Abwicklung
des allerersten Programms wieder vorbereitet. Die Vorgänge können sich aber im Augenblick
noch nicht in der zuvor beschriebenen Weise wiederholen, da die Schalter HS" und
HS' noch nicht wieder in ihre Ausgangsstellung zurückgekehrt sind. Die Rückkehr
dieser Schalter in die Ausgangsstellung wird durch das Ansprechen des Hilfsschützes
HSch bewirkt, das zugleich mit dem Schalter HS' wirksam wird und über die Leitung
54. das Kontaktpaar 55 und die Leistung 56 einen Stromstoß auf die Steuerspulen
der Schalter HS" und HS"' gibt. Damit ist die Anlage im gleichen Augenblick wieder
im Ausgangszustand, so daß sich das beschriebene Spiel wiederholen kann.
-
Um bestimmte Programme, die,sich vielleicht besonders bewährt haben,
jederzeit wieder zum Ablauf bringen zu können, bedient man sich zweckmäßig eigens
hierfür hergestellter Programmkarten, deren Aussehen aus Fig. 7 hervorgeht. Auf
diesen Programmkarten ist die Lage aller Schließstellen der zu einer Serie zusammengefaßten
Wählerreihe kenntlich gemacht. Durch Markierung der Punkte oder durch entsprechende
Lochungen an den Stellen, an denen die Kontaktstifte eingesetzt werden müssen, um
ein bestimmtes Programm zur Abwicklung zu bringen, kann man ein solches Programm
vorbereiten oder nachträglich festhalten und durch Auflegen der Programmkarten auf
die Wählerserie jederzeit erneut aufbauen. Unter Umständen kann man auch so verfahren,
daß man die
Programmkarten selbst mit Steckerstiften an den in Frage
kommenden Stellen versieht, so daß mit dem Auflegen einer solchen mit Stiften versehenen
Programmkarte sofort die ganze Programmvorbereitung erledigt ist.
-
Die Verwendbarkeit des vorstehend beschriebenen neuen Programmschaltwerkes
ist .eine außerordentlich vielseitige. Unter anderem ist es besonders für die Steuerung
der Vorgänge bei Leuchtfontänenanlagen geeignet, wo ein häufiger Programmwechsel
verlangt wird, damit das Interesse der Beschauer des Farb- und Wasserspiels möglichst
erhalten bleibt.