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Hydraulische Blechziehpresse mit hydraulisch bewegtem Blechhalter
Bei hydraulischen, oder mechanischen: Pressen zum Ziehen von Blech wurden bisher
zum Halten des Bleches während des Arbeitens verschiedene Systeme angewandt. Diese
waren entweder mechanischer Art und bedienten. sich Nacken, Federn oder elastischer
Scheiben, oder sie wirkten: pneumatisch bzw. hydraulisch. Alle diese Vorrichtungen
haben die verschiedensten Nachteile, z. B. mangelnde Geschmeidigkeit, ungenügenden,
Hub, großen Platzbedarf, schwierige Regelung usw.
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Es ist auch bereits eine hydraulische Presse bekannt, bei welcher
der Zylinder des Blechhalters mit dem Hauptzylinder, der den Druck von der Pumpe
erhält, verbunden ist, so daB der von dem Blechhalter ausgeübte Druck proportional
dem Stempeldruck ist. Dabei ist der Druck je Quadratzentimeter auf den Kolben des
Stempels gleich dem Druck je Quadratzentimeter auf den Kolben des Blechhalters.
Es ist zwar bei dieser Einrichtung möglich, diesen Druck auf den Kalben des Blechhalters
gegenüber dem im Zylinder des. Stempels herrschenden Druck zu erhöhen, jedoch gestattet
es diese bekannte Vorrichtung nicht, den Druck je Quadratzentimeter im Zylinder
des Stempels zu vermindern. Es ist aber insbesondere beftn Kumpeln von Aluminiumbüchsen
und Blechplatten aus Austauschlegierungen von ganz. besonderer Bedeutung, den Druck
auf den Blechhalter auf einen Betrag zu vermindern, der niedriger als derjenige
ist; der sich aus dem einfachen Verhältnis der Querschnitte
der
beiden Zylinder ergibt. Auf diese Weise wird nämlich das Einreißen des Randes der
gekümpelten Blechplatte wirksam unterbunden.
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Es ist also eine hydraulische Blechziehpresse mit hydraulischem Blechhalter
Aufgabe der Erfindung, -bei der alle die geschildertenSachteile vermieden «-erden
und bei der nach Belieben entweder ein der geförderten Kumpelkraft automatisch proportionaler
Halterdruck oder ein konstanter, nach den Erfordernissen regelbarerDruckerhaltenwerdenkann.
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Gemäß der Erfindung wird in der Verbindungsleitung des Zylinders des
Blechhalters mit derri Arbeitszvlinder ein Zweiwegeums,teuerblock mit einem Schließorgan
für diese Leitung eingeschaltet, nach dessen Abschluß die vom Druckkolben des. Blechhalters
kommende Flüssigkeit zum Druckpump.ensumpf über ein Ventil mit regelbarer Feder
abfließt. Das Schließorgan desi Umsteuerblockes besteht dabei vorteilhaft aus. einem
Schieber, der in seiner Ruhestellung von der vom Drückl@ölbe@n, des Blechhalters
zurückfließenden. Flüssigkeit überquert wird, aber durch den Druck eines. abgezweigten
Stromes dieser Flüssigkeit nach dem Öffnen eines in der Zweigleitung liegenden Ventils
entgegen einer Federkraft verschoben wird. . .
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Nach der ersten Arbeitsweise regelt sich bei, geöffneter direkter
Leitung und ein für allemal festgelegter Blechhalterkraft durch das. Verhältnis.
zwischen den nuerschnitten des: Arbeitszylinders der Presse und des Kolbens des-
Zylinders des Blechhalters der Druck des Blechhalters automatisch nach der geforderten
Kumpelkraft (Funktion der Dicke des Metalles und der Abmessungen der Stücke). Er
ändert sich zwar mit dieser Kraft, bleibt aber trotzdem in einem konstanten Verhältnis
zu ihr. Es wurde festgestellt, daß während desselben Kümpe@lvorganges die Kraft
entsprechend dem Niedergehen des Stempels, abnimmt und infolgedessen die Kraft des
Blechhalters in demselben Maße sich verringern muß. Diese Bedingung wird hier automatisch
erfüllt.
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Andererseits ermöglichen bei gewissen Arbeiten oder gewissen Eigenschaften
des Metalls, wenn die so erhaltene Kraft des Blechhalters zu groß oder ungenügend
wird, die Öffnung der Hilfsumleitung des Umsteuerblockes und die Regelung_ der Feder
des: Steuerventils der Umleitung zum Behälter die Aufhebung des konstanten Verhältnisses
zwischen den beiden Kräften und die Regelung der Kraft des Blechhalters auf jeden
gewünschten Wert.
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Ein Ausführungsbeispiel einer Presse mit hydraulischem Blechhalter
nach der Erfindung ist in den Fig. i und 2 dargestellt; von denen zeigt Fig. i-
ein Gesamtschema und Fig. 2 einen Schnitt in vergrößertem Maßstabe durch den Umsteuerblock.
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In Fig. i bedeutet R den Ölbehälter und C den durch die Leitung i,
den allgemeinen Verteiler D und die Leitung :2 mit dem Arbeitszylinder 3 der Presse
verbundenen Kompressor. Die Leitung i ist mittels der Leitung 4 des Umsteuerblockas
5 und der Leitung 6 mit dem Zylinder 7 des. Blechhalters verbunden. _ Sobald durch
die Betätigung des allgemeinen Verteilers D Druck in- den Arbeitszylinder 3 gelangt,
geht der die Matrize tragende Schlitten 8 herunter und hält bei seinem Zusammentreffen
mit der Blechhalterplatte 9 das zu kümpelnde Blech f.
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Bei der Fortsetzung seines Abwärtsganges- drückt der Schlitten 8 auf
den Kolben io, der mit der Platte 9 verbunden ist und in dem Zylinder 7 des Blechhalters
gleitet, wodurch das, Öl, das. durch diesen Kolben zurückgedrückt wird, über den
Umsteuerblock 5 in die Leitung i zurückströmt.
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Im Innern dieses Umsteuerblockes (Fis. 2) drückt das aus dem Blechhalterzylinder
durch die Leitung 6 zurückkehrende Öl auf den Kolben 12, dessen Öffnung i2a
infolge der Einwirkung des feststehenden Stößels 14 auf dieKugel 13 frei
wird. Das, Öl fließt durch die Kanäle i5a, 15b, 15e weiter, um zu der Leitung
4 und der Leitung i zurückzugelangen. Das Ventil 17 und das Ventil 18, die
nachstehend noch ausführlicher behandelt werden, sind und bleiben geschlossen.
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Es ist klar, daß in diesem Falle der Druck in dem Zylinder 7 des Blechhalters,
immer proportional dem Druck in dem Arbeitszylinder 3 gewesen und das Verhältnis
zwischen diesen beiden Drücken dauernd gleich dem Verhältnis der Querschnitte des
Arbeitskolbens P und des, Kolbens io des Blechhalters geblieben ist.
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Wenn der Schlitten seinen Abwärtshub beendet hat, muß er in seine
Anfangsstellung durch Betätigung des allgemeinen Verteilers D zurückkehren, der
die Leitung ii (Fis. i) speist, aus der das. Öl entweder unter den Kolben P gelangt,
wenn er doppeltwirkend ist (wie im Schema angegeben), oder in einen, unabhängigen
Rückführzylinder. Gleichzeitig kehrt derB-lechhaltar in seineAnfangsstellung zurück.
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In dieser Phase wird also die Flüssigkeit, die vom l,' Lompressor
durch die Leitung i kommt, durch den Verteiler D unter den Kolben P geleitet, strömt
aber auch durch die Leitung 4 in Richtung des Umsteuerblockes 5. Sie fließt durch
die Kanäle i5e, ,5b, 15a hindurch und hebt die Kugel 13 ab, um durch den Kanal 6
zum Blechhälterzylinder 7 mit einem genügend hohen. Druck zum Hochheben des Blechhalters
9, io zu gelangen.
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Wenn infolge besonderer Umstände der Druck in dem Zylinder 7 nicht
zum Hochheben des Blechhalters 9, io genügt, wird, durch Schließen des. Hahnes,
r (Fis. i) eine unmittelbare Verbindung zwischen dem Kompressor und der Leitung
4 hergestellt. Beim Stillstand wird der Blechhalter im oberen Punkt seines Hubes
durch die Kugel 13 gehalten, die auf dar Öffnung des Kolbens 12 (Fis. 2) liegt.
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Wenn an Stelle der ersten Betriebsweise im Zylinder 7 ein vom Druck
des, Arbeitszylinders unabhängiger Drück gewünscht wird, wird der Doppelkegel
17 (Fis. 2) abgeschraubt und das Ventil 18
durch Einwirkung auf die
Feder i9 entsprechend eingeregelt. Sobald während des Abwärtshubes das Werkzeug
in Berührung mit der Blechhalterplatte gelangt, verdrängt der Kolben io (Fis. i)
das Öl;
in diesem Fall wird aber der- Druck durch die Kanäle 22
(Fig. 2) auf den Steuerkolben 23 übertragen, der zurückgeht, wobei die Rückholfeder
2q. zusammengedrückt wird und so diel Kanäle i5a, i5b, i5c verriegelt werden. In
diesem Augenblick steht der Zylinder 7 nicht mehr in Verbindung mit der Leitung
i. Das, zurückgedrückte C51 muß, um zu entweichen, das Ventil 18 heben, dessen Druck
auf jeden gewünschten Wert eingeregelt ist, durch das es zur öffnung und zur Rückführungsleeitung
25 zum allgemeinen Behälter R gelangen kann.
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Auf diese Weise wird also ein konstanter, von Hand regelbarer Blechhalterdruck
erhalten.
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Um nach Herstellen eines, normalen Druckeis in der Leitung i den Blechhalter
in seine Anfangsstellung zu heben, kehrt der Steuerkolben 23 (Fig. 2) unter der
Wirkung der Feder 24 in seine Anfangsstellung zurück, und der in der genannten.
Leitung herrschende Druck, der über die Leitung q., den Umsteuerblock 5 und die
Leitung 6 übertragen wird, wirkt auf den Kolben, io des Blechhalters und führt ihn
in seine Ausgangsstellung zurück.
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Um den Zylinder 7 zur Montage oder zur Einregelung zu entleeren, wird
die Schraube 26 (Fig. 2) zurückgeschraubt, wodurch er unmittelbar mit dem Behälter
R verbunden wird.
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Um die Blechhaltervorrichtung vollständig zu isolieren, wird die Schraube
27 eingeschraubt, die durch Zurückdrücken des Steuerkolbens 23 die Kanäle: i5a,
i5b, i5c verriegelt.