DE89894C

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Publication number: DE89894C
Application number: DENDAT89894D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT. Y§!

Den Gegenstand der Erfindung bildet ein Verfahren, Stoffe, welche bisher durch eine Naht, Klammern oder andere geeignete Mittel mit einander verbunden wurden, durch eine eigenthUmliche Leiste, schnell und dauerhaft zu vereinigen.

Fig. ι zeigt einen Lampenschirm, welcher aus mehreren Theilen besteht, die an der Stelle, wo sie in einander übergehen, durch eine Hohlleiste verbunden sind. Es dürfte sich als Material für diese Leisten am besten ein Metall eignen, das dem jeweiligen Zweck entsprechend, z. B. für Luxusgegenstände, auch decorativ ausgebildet sein kann, jedoch wird ausdrücklich hervorgehoben, dafs auch andere Materialien, welche entweder von Natur oder durch besondere Behandlung geeignet sind, die ihnen ertheilte zusammengerollte Form beizubehalten, dazu verwendet werden können.

Das Verfahren besteht darin, die an den Kanten zusammenstofsenden Stoffe (es können deren zwei oder mehrere sein) zusammen an einen vorbereiteten, etwa angebogenen Streifen anzulegen und dann gemeinschaftlich mit diesem zu einer Leiste einzurollen und auf diese Weise in derselben fest zu klemmen. Es erhält also die Leiste zugleich mit dem Befestigen der Stoffe ihre Endform. Die Verbindung von Stoffen auf diese Weise ist eine aufserordentlich bequeme und dauerhafte und bietet trotz ihrer Einfachheit den Vortheil eines schönen Aussehens, da die Flächen infolge ihrer scharfen Abgrenzung namentlich bei Luxusgegenständen, wie Lampions, Lampenschirmen u. s. w., ungemein gewinnen.

Fig 2 bis 4 sind Querschnitte der neuen Verbindung.

Die beiden Flächen b (Fig. 2) liegen mit ihren Rändern in der zusammengerollten Leiste a und werden durch den Druck zwischen dem. runden und dem geraden Theile in ihr fest gehalten und dadurch vereinigt. Die Leiste hat vor dem Einrollen und somit vor ihrer Verwendung am besten die durch c bezeichnete, etwas angebogene Form, an welcher die Stoffe b b Anlage finden, um dann mit c zusammen eingerollt zu werden.

Man kann dieselbe Verbindungsart auch in dem Falle wählen, in welchem der eine der mit einander zu verbindenden Stoffe b^l durchgeht, wie in Fig. 3 gezeigt, und der zweite Stoff b'² an einer beliebigen Stelle mit ihm verbunden werden soll. Es nimmt dann Stoff b^l den Stoff b ² zwischen sich auf und wird mit ihm gemeinschaftlich, wie vorher beschrieben, eingerollt.

Auch kann eine Verbindung der Stoffe nach Fig. 4 erfolgen, die sich von der Ausführung nach Fig. 2 dadurch unterscheidet, dafs beide Stoffe nicht an ihren Rändern, sondern an beliebigen Stellen durch die Leiste vereinigt sind.

Endlich kann das Verfahren auch für einzelne Stoffe benutzt werden und dient dann nicht zur Verbindung, sondern zur Beränderung von Stoffen, z. B. für Plakate u. s. w.

Allerdings wird durch die durch Patent Nr. 81130 geschützte Maschine ein anscheinend ähnliches Verfahren wie das vorbeschriebene ausgeübt. Es besteht jedoch zwischen dem

Erzeugnifs dieser Maschine und dem Erzeugnifs des vorbeschriebenen Verfahrens ein Unterschied, der darin begründet ist, dafs die durch Patent Nr. 81130 geschützte Maschine den Blechstreifen während des letzten Vorganges, nämlich des Einrollens, fest klemmt und somit die Bildung der Leiste stets aufserhalb des fest geklemmt bleibenden Theiles des Blechstreifens erfolgen mufs. Bei dem Erzeugnifs dieser Maschine befindet sich also stets ein überflüssiges Stück Blech an der Leiste.

Bei dem vorbeschriebenen Verfahren dagegen lä'fst sich der benutzte Streifen völlig in sich aufrollen, so dafs eine wesentliche Materialersparnifs die Folge ist. Wird der nach dem vorbeschriebenen Verfahren benutzte Streifen breiter genommen, als zur thatsächlichen Bildung der Leiste erforderlich ist, so würde natürlich auch hier ein überflüssiges Stück des Materials an der Leiste sich befinden können. Es fallen demnach in den Rahmen des vorbeschriebenen Verfahrens sowohl die Leisten, welche völlig in sich aufgerollt sind, als auch die unter Umständen mit einem Lappen versehenen; sofern letztere indessen mit der durch Patent Nr. 81130 geschützten Maschine hergestellt sind, sind sie ausgenommen.

Claims

Patent-Anspruch:

Verfahren zur Verbindung oder Beränderung von Stotfen mittels aufgerollter Leisten, mit Ausnahme der Ausführung desselben mit der durch das Patent Nr. 81130 geschützten Maschine, dadurch gekennzeichnet, dafs ein vorbereiteter Streifen aus Metall oder einem anderen geeigneten Material nach Auflegen der zu verbindenden oder zu berändernden Stoffe derart in einem Vorgang aufgerollt wird, dafs die aufgelegten Stoffe nur durch den Druck zwischen dem geraden und dem gerollten Theile der fertigen Leiste fest gehalten werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.