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Prothesen-Kniegelenk Zusatz zum Patent S26 333 Die Erfindung betrifft
eine Verbesserung des im Hauptpatent beschriebenen Prothesen-Kniegelenks, bei welchem
zur Erreichung einer günstigen Stellung des Unterschenkels beim Sitzen der Unterschenkel
etwas zurücksteht, d.'h. beim Sitzen eine Verschiebung erfolgt. Bei dem Hauptpatent
wird dies in der Hauptsache dadurch erreicht, daß ein Steuerexzenter zur Anwendung
kommt, welches am Kopf der Unterschenkelschiene gelagert ist, wobei außer dem Exzenter
in einem die Oberschenkelschiene aufnehmenden Gabelkopf Steuerschlitze vorgesehen
sind.
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Gemäß der zusätzlichen Erfindung werden diese Steuerschlitze vermieden,
und zwar dadurch, daß außer dem Steuerexzenter noch ein Sicherungsexzenter vorgesehen
ist. Diese beiden Exzenter sind beiderseits der Oberschenkel schiene angeordnet
und liegen versetzt zueinander. Zweclimäßigerweise liegen die beiden Exzenter in
Ausnehmungen des gabelartig ausgebildeten Kopfes der Unterschenkelschiene. Ferner
ist der eine lveil des gabel artigen Kopfes als abnehmbare Schale ausgebildet.
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Die Anordnung der beiden Exzenter und die Verbindung mit der Oberschenkelschiene
kann nun derart sein, daß ein auf der Oberschenkelschiene exzentrisch angeordneter
Zapfen in eine Bohrung des Sicherungsexzenters und ein auf der Oberschenkel schiene
angeordneter weiterer Zapfen in eine exzentrisch angeordnete Bohrung des Steuerungsexzenters
eingreift.
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Der Erfindungsgegenlstand ist in der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel
zur Darstellung gebracht.
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Fig. 1 zeigt die Unterschenkelschiene für sich allein mit eingesetztem
Sicherungsexzenter in Innenansicht, während Fig. 2 ebenfalls in Innenansicht einen
Gabelteil mit eingesetztem Steuerexzenter zeigt; Fig. 3 zeigt in Vorderansicht,
wie die beiden Teile nach den Fig. I und 2 aufeinandergelegt und verschraubt sind;
Fig. 4 stellt in Vorderansicht einen Teil einer Oberschenlkelschiene für sich allein
dar, während Fig. 5 erkennen läßt, wie die Ober,schenlkelschiene nach Fig. 4 in
dem Gabelteil der Unter schenkelschiene liegt; Fig. 6 stellt eine Teilansicht im
Schnitt nach Linie A-B der Fig. 5 dar und läßt die Anordnung der beilden Exzenter
erkennen; Fig. 7 erläutert die Arbeitsweise, wenn nur ein Exzenter vorhanden wäre,
während Fig. 8 den Einfluß der beiden Exzenter auf die Oberschiene und deren Verlagerung
erkennen läßt.
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Gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel besteht das Prothesen-Kniegelenk
aus einer Oberschenkelschiene I und einer Unterschenkelschiene 2, die durch ein
Gelenk miteinander verbunden sind.
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Zur Steuerung Ides Gelenks sind zwei Exzenter vorgesehen, und zwar
ein Steuerexzenter 'I6 und ein Sicherungsexzenter I7, die beiderseits der Oberschenkelschiene
I angeordnet sind, wie insbesondere Fig. 6 erkennen läßt. Aus dieser Figur geht
ferner hervor, daß die beiden Exzenter I6 und I7 versetzt zueinander liegen, was
auch aus den Fig. 3 und 5 zu ersehen ist Die beiden Exzenter I6 und I7 sind in Ausnehmunden
I8 und 19 eines gabelartig ausgebilldeten Kopfes 20 gelagert, wobei der eine Gabelteil
des Kopfes 20 als abnehmbare Schale 2I ausgebildet ist, um die Exzenter I6 und I7
unterbringen zu können.
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Die beiden Kopfteile 20 und 2I werden mit Hilfe einer Schraube 22
und Stift 28 zusammengehalten.
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Wie das Ausführungsbeispiel weiterhin erkennen läßt, greift ein auf
der Oberschen'kelschiene I angeordneter Zapfen 25 in eine exzentrisch angeordnete
Bohrung 26 des Steuerexzenters I6 ein, während ein ebenfalls auf der Oberschenkeischiene
I angeordneter Zapfen 23 in eine exzentrisch angRordnete Bohrung 24 des Sicherungsexzenters
I7 eingreift.
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Aus Fig. I ist die Unterschenkelschiene 2 mit einliegendem Sicherungsexzenter
I7 im Kopf 20 zu erkennen, ferner die Bohrung 24 im Exzenter I7 für den Zapfen 23
Ider Oberschenkelschiene 1. Der Kopf 20 (Fig. I) und die Schale 21 (Fig. 2) bilden
zusammen eine Gabel (Fig. 5 und 6),~und-es liegt zwischen den beiden Gabelteilen
20 und 2I die Oberschenkelschiene I (Fig. 5 und 6), die in Fig. 4 für ,sich allein
dargestellt ist.
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Da nun die Oberschenkelschiene I beiderseits die Zapfen 23 und 25
besitzt, so greifen diese bei zusammengebautem P rothesenKniegelenk einesteils in
die Bohrung 24 des Sicherungsexzenters I7 und andernteils in die Bohrung 26 des
Steuerexzenters I6.
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Bei senkrechter Lage der Oberschenl<elschiene I nehmen die Teile
diejenige Stellung ein, wie in den Fig. 5 und 6 dargestellt, d. h. sie zeigen die
Stehstellung eines Amputierten. Bei starker Beugung des Gelenks, z. B. von der Stehstellung
zur Sitzstellung, nimmt der Unterschenkel des Sitzenden bei der Verwendung der bisherigen
Gelenke eine für die Umwelt ungünstige Lage ein, indem der Unterschenkel vorsteht,
statt unter dem Sitz zurückzutreten. So kann er in die oft engen Durchgänge zwischen
den Sitzreihen, z. B. im Theater, in der Straßenbahn usw. hineinragen und dadurch
stören.
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Die schärfere Abwinklung beim Sitzen verursacht dem Prothesenträger
oft Schmerzen. Durch die erfindungsgemäße Ausführung wird nun eine Verlagerung (Verkürzung)
erreicht, die bei der Abrollung im natürlichen Gelenk stattfindet. Zum besseren
Verständnis des Veriagerungsvorgangs wird nun zunäehstfdiavon ausgegangen, daß nur
der eine Ex-Exzenter 17 in den Kopf 20 der Unterschenkelschiene 2 liegt (Fig. I)
und die Oberschenkelschiene 1 mit ihrem Zapfen 23 in der Bohrung 24 des Exzenters
I7 ruht, d. h. also, daß der andere Gabelteil 2I mit Exzenter r6 noch nicht aufgelegt
ist Diese Anordnung ist in Fig. 7 dargestellt. Wenn in Idiiesem Fall die Oberschenkelschiene
I von der senkrechten Stellung in eine waagerechte Stellung geschwungen wird, dann
schwingt die Oberschenkelschiene I einfach um den Zapfen23 und nimmt dann die Stellung
nach Fig. 7 ein, und wenn man von der senkrechten Mittellinie des Gelenks ausgeht,
so entsteht bis zum Ende der Schiene I ein Abstand x.
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An;der,s verhält es sich aber, werln die Oberschenkelschiene I zwischen
den beiden Exzentern I6 und I7 liegt und mit diesem durch die beiden Zapfen 23 und
25 Im Eingriff steht. In diesem Fall findet eine zweifache Steuerung des Kniegelenks
bzw. der Oberschenkelschiene I statt (Fig. 8), insofern, als der Exzenter I6 die
Schiene I mit Hilfe des Zapfens 25 abwärts und der Exzenter I7 mit Hilfe des Zapfens
23 die Schiene 1 nach vorn bewegt, vras eine Verlagerung ,der Unterschenkelschiene
2 zur Folge hat, woraus die erwünschte Verkürzung zustande kommt. Die Größe der
Verlagerung ist in Fig. 8 mit y bezeichnet In Fig. 8 ist die Gabelschale 2I der
Deutlichkeit halber weggelassen worden.