DE71093C

DE71093C - Elastisches Aufsitzring-Gerüst für künstliche Beine

Info

Publication number: DE71093C
Application number: DENDAT71093D
Authority: DE
Original assignee: H. PÖHNERT in Dresden, Trpmpeterstr. 13
Anticipated expiration: 1913-01-12

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

elastische Sitzring

Bei allen bisher üblichen, an künstlichen Beinen befindlichen Sitzringen, beispielsweise an Oberschenkeln zum Aufsitzen des Sitzbeinknochens, ist als ein wesentlicher Uebelstand der steife, feste, unnachgiebige Sitz des Ringes zu betrachten.

Durch die Nichtelasticität dieses Sitzringes wird durch jede Druck- .oder Stofsbewegung auf demselben, welche entweder durch das eigene Gewicht des Körpers selbst oder beim Auftritt des künstlichen Beines erfolgt, dem Träger desselben mehr oder weniger Schmerz verursacht.

Diesen Mangel soll der in der Zeichnung in Fig. ι bis 4 dargestellte und nachstehend beschriebene federnde, also
für künstliche Beine abhelfen.

Das aus Metall oder sonstigem Stoff gebildete Sitzririg - Gerüst besteht aus zwei dem Beine entsprechend geformten Ringtheilen r_l r.₂, von. welchen der obere Ringtheil T₁ das. eigenthümlich geformte Sitzbeinpolster ρ trägt.

Beide Ringtheile r₁ r.₂
Schraubenfedern f_x f.₂ f₃ , welche im Umfang der Ringtheile angeordnet und um Führungsspindeln S₁ S₂ S₃ gelagert sind, elastisch verbunden.

Während die Führungsspindeln S₁ S₂ S₃ an dem oberen Ringtheil r, fest angeordnet sind, sind dieselben in dem unteren Ringtheil r₂ lose durchgesteckt, damit sich dieses, der Belastung der Federn entsprechend, an diesen Spindeln auf- und niederbewegen kann.

Fig. ι der Zeichnung stellt das federnde Sitzring-Gerüst in Verbindung mit dem künstlichen Bein dar, während Fig. 2 bis 4 die Einrichtung des Sitzring-Gerüstes gesondert veranschaulichen.

₂ sind durch runddrähtige Wie aus Fig. 1 ersichtlich,, sind an dem Sitzring-Gerüst gleichzeitig die beiden seitlichen Kniegelenkschienen g-, g.₂ befestigt. Entsprechend der Auf- und Niederbewegung des unteren Sitzringtheiles r.₂ müssen sich auch diese beiden Gelenkschienen bewegen können.

Dieses wird dadurch erreicht, dafs die beiden oberen Gelenkschienenenden je eine schlitzartige Aussparung Z₁ I₂ erhalten (s. Fig. 2 und 3).

In diesen beiden Schlitzen sind vermittelst je eines übergreifenden runden Schraubenkopfes Zc₁ k.₂ die beiden vorderen Ansätze a_x a₂ des oberen Sitzringes r, geführt.

Das vordere offene Ende des Sitzring-Gerüstes wird mit Lederverkleidung nebst Riemen und Schnallen zum Befestigen am Beinstumpf versehen. Eine zweite gleiche Befestigung, aber in der Zeichnung weggelassen, befindet sich, mit dem Sitzring-Gerüst ebenfalls verbunden, oberhalb desselben.

Die in der Zeichnung dargestellte federnde Sitzring-Construction findet nicht nur an künstlichen Beinen mit Oberschenkeln Anwendung, sondern kann auch bei Hüftgelenkentzündungen für Hüftmaschinen in Gebrauch kommen.

Mit wenigen Abänderungen dient dieser Sitzring auch für künstliche Unterschenkelbeine und Stelzfüfse.

Claims

Patent-Anspruch:

Ein elastisches Aufsitzring-Gerüst für künstliche Beine u. dergl., bestehend aus zwei Ringtheilen r, r₂, zwischen welchen sich die Federn /1/2/3 ^um Führungsspindeln S₁ S₂ S₃ lagernd befinden, welch letztere in einem der Ringtheile fest, im anderen aber lose verschiebbar angeordnet sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.