DE89529C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Wenn ein Kasten mit waagrechtem Boden und senkrechten Wänden in eine waagrechte parallele Verschiebbewegung in geschlossener Kreisbahn (Plansichterbewegung) mit hoher Umdrehungszahl versetzt wird, wie sie z. B. eine der in den Fig. 1, 2, 4 und 5 dargestellten Einrichtungen ermöglicht, so zeigt ein auf ihm befindliches Haufwerk (z. B. Getreidekörner) das Bestreben, sich in der Mitte anzusammeln. Erklärlich wird dieser Vorgang aus. dem Umstände, dafs in jedem Augenblicke auf einem Theile des Umfanges die senkrechte Wand einen Stofs gegen das Haufwerk ausübt, welcher die am Rande befindlichen Körnermassen nach der Mitte zu treibt. Der Theil des Umfanges, auf dem dieser Schlag stattfindet, wechselt ständig und wandert bei der üblichen Umdrehungszahl wohl 100 bis 200 Mal und noch öfter in einer Minute rings um den Kasten herum. Es tritt also eine Wirkung ein, die der Schaufelarbeit ähnelt, die ein sehr schnell um einen Körnerhaufen herumlaufender und die Körner ständig vom Rande zur Mitte werfender Mann vollführt.

Diese Ansammlung in der Mitte des Kastens wird zur Abscheidung beigemengter Steine benutzt.

Die auf die beschriebene Weise nach innen geworfenen Körner stauen sich naturgemäfs in der Mitte an und häufen sich hoch auf. Diese Abwärtsbewegung machen naturgemäfs leichtere Theilchen weit eher mit als schwere, und deshalb wird bei einer Mischung aus Getreidekörnern und Steinen ein Hochsteigen der ersteren, jedoch ein Zurückbleiben der letzteren erfolgen. Sorgt man nun dafür, dafs das Gefäfs auf keinem anderen Wege als durch senkrechtes Aufsteigen verlassen werden kann (etwa durch Anbringung einer senkrechten, zu übersteigenden Wand), so fliefst nur das Getreide ab, die Steine aber bleiben in dem Gefä'fse zurück.

In Fig. ι ist die Einrichtung' so getroffen, dafs die Körner durch eine Oeffnung im Deckel des Kastens und über die schräge Oberfläche desselben abgeleitet werden, welchen Weg die Steine nach dem eben Gesagten nicht mitzumachen vermögen.

Die Ableitung oberhalb des Deckels kann selbstverständlich auch auf andere Weise erfolgen, z. B. durch eins der bekannten Plansichtertransportmittel, wie Carl Haggenmac her's Transportleisten (Fig. 2) oder spiralförmig gewundene Ableitungskanäle (Fig. 3) u. s. w.

Es kann die Ableitung auch dadurch erfolgen, dafs der Deckel des Kastens auf seiner Unterseite mit spiralförmigen Windungen versehen ist, welche die nach oben gelangenden Körner ausschleudern, ehe sie Zeit haben, auf den Boden zurückzufallen (Fig. -4). Endlich kann die Ableitung auch durch ein Ueberfallrohr stattfinden, welches in der Mitte des Kastens angeordnet ist (Fig. 5).

Wenn der Boden des Kastens mit Siebgewebe oder gelochtem Blech bespannt ist, kann auch gleichzeitig mit der Steinabsonderung eine Absiebung feinerer Beimengungen, z. B. Staub, halbe Körner, kleine Gesäme u. dergl., stattfinden.

Die abgesonderten Steine können durch eine Klappe oder sonstwie aus dem Kasten entfernt werden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Eine Steinauslesmaschine für Körnerfrüchte, gekennzeichnet durch einen in waagrechter, geschlossener kreisförmiger Parallelbewegung (Plansichterbewegung) schwingenden, mit Rändern versehenen Boden, dem das körnige Gut an beliebiger Stelle zugeleitet wird und den es, in der Mitte senkrecht oder fast senkrecht ansteigend, durch ein dort befindliches Ueberfallrohr oder durch eine obere Ableitung unter Zurücklassung der Steine verläfst.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.