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Vorrichtung zum Sortieren von staubförmigem Gut. Es sind Einrichtungen
zum Sortieren von Stoffen der verschiedensten Art, auch von Zerealien (z. B. Erbsen),
nach spezifischem Gewicht bekannt, bei welchen die Sammlung und Abscheidung der
verschieden schweren Gutteilchen in Schwemmtrögen mit eingebauten Entnahmevorrichtungen
erfolgt. Die bekannten Einrichtungen dieser Art sind für Sortiergut, das auch staubförmigeBestandteile
besitzt (z. B. geschrotete Zerealien), nicht geeignet, da sie keine Abscheidung
der in der Schwemmflüssigkeit in feinster Form suspendierten Staubteilchen (z. B.
Keimling- oder Mehlteilchen von geschroteten Zerealien) ermöglichen. So wird z.
B. durch die bisher übliche Entfernung der in der oberen Schicht der Schwemmflüssigkeit
enthaltenen leichten Gutteilchen durch Anwendung von krummen Schaufeln die Schwemmflüssigkeit
aufgewirbelt. Nun spielt aber gerade die genaue Sortierung der einzelnen Bestandteile
geschroteter Zerealien, insbesondere die Abscheidung ihrer Keimling- und Mehlteilchen,
für die Aufschließung vieler Körnerfrüchte, insbesondere Mais, eine große Rolle,
da die Erzeugung hochwertiger Mehle aus diesen pflanzlichen Nahrungsmitteln einwandfreie
Abscheidung und Sammlung auch der leichtesten und feinsten Gutteilchen der geschroteten
Körnerfrucht voraussetzt.
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Der Erfindung gemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß im Bereiche
des Spiegels der Schwemmflüssigkeit ein Flüssigkeitsüberfall a vorgesehen ist, der
der Schwemmflüssigkeit in den oberen Schichten eine einheitlich und gleichmäßig
nach dem Flüssigkeitsüberfall gerichtete Strörnbewegung erteilt, durch welche die
obere Flüssigkeitsschicht mit den darin schwimmenden spezifisch leichteren Gutteilchen
selbsttätig aus dem Schwemmtrog abgeführt wird.
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Durch die in der oberen Schicht der Flüssigkeit entstehende einheitliche
Strömung in der Richtung der Entnahmevorrichtung wird eine vollständige und gleichmäßige
Entfernung sämtlicher spezifisch leichteren Gutteilchen gewährleistet.
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In der Zeichnung ist ein. Ausführungsbeispiel der Erfindung in Abb.
i im Längsschnitt und in Abb. 2 im Grundriß veranschaulicht.
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i ist ein eigenartig geformter Trog, der mit Schwemmflüssigkeit 2
angefüllt ist. Der Boden 3 des Troges ist geneigt angeordnet und zweckmäßig aus
Glas, Kacheln oder anderen Baustoffen mit glatter Oberfläche hergestellt. Die Oberfläche
des geneigten Bodens kann eben, gewölbt oder muldenartig ausgestaltet sein. Über
den Trog sind ein oder mehrere Beschickungsbehälter q. angeordnet, die mit Sperr-
und Regelungsschiebern 5 ausgestattet sind. In die Beschickungsbehälter q. wird
das zu sortierende Gut (z. B. geschroteter Mais) eingefüllt. Geschroteter Mais wie
auch alle anderen Zerealien bilden ein Gemenge von Keimling-, Mehl- und Schrotteilchen,
die innig zusaminenhaften und verschiedene spezifische Gewichte besitzen.
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Im Vorderteil des Troges ist erfindungsgemäß ein Flüssigkeitsüberfall
vorgesehen, der der Schwemmflüssigkeit eine Strömbewegung erteilt, die in den oberen
Schichten einheitlich und gleichmäßig in der Richtung des Überfalles verläuft und
durch den Überfall selbsttätig entfernt wird. Der Flüssigkeitsüberfall a besteht
aus einer Schütze beliebiger Bauart, die von Hand aus durch ein Triebwerk abwechselnd
gehoben und gesenkt werden kann. Bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel
besteht die Schütze aus mehreren auf einer Welle io sitzenden Schaufeln i i, denen
von Hand aus oder durch ein Triebwerk 12 (Abb. 2) eine ruckweise oder eine ständige,
aber langsame Drehbewegung im Sinne der Pfeilrichtung x erteilt wird.
Am
rückwärtigen Teil des Troges ist eine Entnahmevorrichtung b vorgesehen. Sie dient
zur Fortschaffung des spezifisch schwereren Gutes, im vorliegenden Falle des Schrotes,
das ständig zu Boden sinkt und zufolge der glatten Oberfläche des Bodens nach abwärts
in die Trogmulde 7 rutscht. Die Entnahmevorrichtung b kann beliebig gebaut sein.
Bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel besteht sie an sich bekannter
Weise aus einem Becherwerk 15, dessen Becher 16 das in der Mulde 7 des Troges angesammelte
spezifisch schwerere Gut erfassen und -in irgendeinen Behälter, z. B. in den Aufnahmebehälter
7ö, fördern.
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Zwischen den Einrichtungen a und b ist im Trog eine
Scheidewand 2o eingebaut, deren Unterkante mit den Seitenwandungen und der geneigten
Bodenfläche des Troges eine Öffnung 21 bildet. Die Scheidewand kann ein- und feststellbar
auf den Trogwandungen gelagert sein. Auf dem Trog i sind im Bereiche der Beschickungsbehälter
q. an sich bekannte Zerteilvorrichtungen c für das auf der Schwemmflüssigkeit schwimmende
Gut vorgesehen. Dieselben bestehen bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel
aus mehreren Rechen 30, die durch einen eigenartigen Kurbelantrieb 31 angetrieben
werden und in der Schwemmflüssigkeit wie von Hand angetrieben arbeiten.
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Die Arbeitsweise der Einrichtung ist folgende Wird der Schieber 5
der Beschickungsbehälter q. geöffnet, so fällt das Gut, z. B. geschroteter Mais,
auf den Spiegel der Schwemmflüssigkeit auf. Die zusammenhaftenden Teilchen des Beschickungsgutes,
im vorliegenden Falle Mehlteilchen, Keimling- und Schrotteilchen, werden durch die
Zerteileinrichtungen c auseinandergebracht und zerteilt. Die spezifisch schwereren
Teilchen, also die Schrotteilchen, sinken auf den geneigten Boden des Schwemmtroges
nieder, während die leichteren Teilchen (Keimling- und Mehlteilchen) auf dem Spiegel
der Schwemmflüssigkeit schwimmen oder sich in der oberen Zone derselben schwimmend
erhalten.
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Da der Schwemmflüssigkeit durch den Flüssigkeitsüberfall a eine Strömbewegung
im Sinne der- Pfeilrichtungy erteilt wird, schwimmen die spezifisch leichteren Teilchen
immer gegen den Flüssigkeitsüberfall a. Alle von den spezifisch leichteren Teilchen
noch festgehaltenen, spezifisch schwereren Teilchen werden auf dem Wege von c nach
a aus dem schwimmenden Gutstrom abgeschieden und sinken zu Boden. Ein Eindringen
von spezifisch leichteren Teilchen in den rückwärtigen Teil des Schwemmtroges wird
durch die Scheidewand 2o verhindert.
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Die Strömgeschwindigkeit des Schwemmwassers und die Bewegung der Schütze
a wird so bemessen, daß dem spezifisch leichteren Gut auf seinem Wege von c nach
a nicht Zeit zum Aufsaugen von Wasser, d. h. Schwererwerden, gegeben ist.
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Durch die Bewegung der Schütze wird das spezifisch leichtere Gut mit
einem Teil der Schwemmflüssigkeit aus dem Troge i in einem geeigneten Aufnahmebehälter
überfallen gelassen und weiter verarbeitet.