DE893707C - Verfahren und Ofen zur Herstellung von Glas - Google Patents

Verfahren und Ofen zur Herstellung von Glas

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DE893707C DES19205D DES0019205D DE893707C DE 893707 C DE893707 C DE 893707C DE S19205 D DES19205 D DE S19205D DE S0019205 D DES0019205 D DE S0019205D DE 893707 C DE893707 C DE 893707C
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Roger Emile Lambert
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    • C03GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
    • C03BMANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
    • C03B5/00Melting in furnaces; Furnaces so far as specially adapted for glass manufacture
    • C03B5/16Special features of the melting process; Auxiliary means specially adapted for glass-melting furnaces
    • C03B5/225Refining
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Description

Die gegenwärtig in der Praxis verwendeten Glaswannenöfen bestehen meist, wie auch ihre Beheizung erfolgen mag, aus Zonen, in welchen! sich das Schmelzen des Gemenges, das Läutern und das Abkühlen des Glases so weit vollzieht, daß es den Verarbeitungsorganen, Schöpfstellen oder Verarbeitungsmaschinen zugeführt werden kann. Diese Zonen werden als Schmelzzone, Läuterzone und Arbeitszone bezeichnet.
Diese Zonen stehen vollständig miteinander in Verbindung und weisen in diesem Falle unterschiedliche Temperaturen, in den zusammenhängenden, durch schwimmende oder feste Trennwände voneinander getrennten Zonen auf. Diese Temperaturdifferenzen rufen starke Konvektionsströme hervor, denen sich andere Strömungen überlagern, die durch das Einlegen des Gemenges und die Entnahme des Glases durch Pfeifen, Schöpflöffel oder Maschinen erzeugt werden. Sie erzeugen in ihrer Gesamtheit Strömungen, die von der Schmelzzone zur Arbeitszone laufen und umgekehrt und die dabei die Läuterzone durchlaufen.
Bisher gab man der Lauter- und der Arbeitszone große Abmessungen, im Verhältnis zur Schmelzzone, denn man ging von der Anschauung aus, daß das Glas in· Wannen nur geläutert werden kann, wenn es auf einer großen von Schaum freien Oberfläche mit der darüberliegenden Atmosphäre in Berührung steht, und zwar galt das unabhängig
von der Art der Heizung. Man hielt es für notwendig, daß für die Läuterung ein horizontaler Weg des Glases während einer hinreichend langen Zeitdauer zur Verfügung stand.
Es sind ferner bereits Öfen mit einer von der Schmelzwanne getrennten Läuterungswanne bekannt. Jedoch auch in diesen öfen· vollzieht sich die Läuterung auf einem Wege des Glases an der Oberfläche ' und ist mit dem Stagnieren einer ίο großen Masse des Glases in der Läuterwanne während einer verhältnismäßig langen Zeit verbunden.
Tatsächlich versucht man, in für große Glasmassen bestimmten/ Öfen, in welchen das Glas eine intensive iZirkulationsbewegung ausführt und eine große mit der Atmosphäre in Kontakt stehende Oberfläche besitzt, zu vermeiden, daß das Blasen enthaltende Glas in Zonen gerät, in welchen es, weil die Temperatur geringer ist, nicht, mehr geläutert werden 'kann und von denen es infolge der Strömungen in der Glasmasse Gefahr läuft, in diesem nicht geläuterten Zustand zu den Verarbeitunigsorganen mitgenommen zu werden. Deshalb wurde bisher immer empfohlen und als notwendig erachtet, daß am Ende der Läuterzone und zwischen dieser und der Arbeitszone eine ausgedehnte, heiße und spiegelglatte, von Blasen freie Glasoberfläche vorhanden ist.
Gemäß der Erfindung gelangt das aus einem getrennten Schmelzofen von beliebiger Bauart stammende blasige Glas über einen Über- oder über einen Über- oder Auslauf in den oberen Teil eines besonderen Abteils, des sog. Fertigmachabteils. In 'einer Zone dieses Abteils, die in dessen oberem Teil liegt und sich praktisch über dessen ganzen waagerechten Querschnitt erstreckt, wird das Glas durch elektrische Heizunig auf die zur Läuterung erforderliche hohe Temperatur gebracht. Durch die Absehieidunig der Gasblasen wird das Glas dichter und sinkt in die unmittelbar darunterliegende Zone. Hier sammelt sich das geläuterte Glas und kühlt sich ab. Dieses geläuterte und abgestandene, kurz, fertiggemachte Glas strömt dann zu den Verarbeitungsstellen, ohne daß es die Möglichkeit hätte, in das Fertigmachabteil zurückzuströmen.
Die Stoffe, die zur Herstellung des Glases
dienen, werden in dem Schmelzofen, welcher ein Flammen- oder ein elektrisch beheizter Ofen sein kann, geschmolzen und so in die Form eines blasigen 'Glases, gegebenenfalls auch nur einer teigigen Paste übergeführt, die noch beträchtliche nicht geschmolzene Bestandteile enthalten kann.
Die einzige Bedingung, die von diesen Stoffen beim Verlassen des Schmelzofens zu erfüllen ist, ist die, 'daß sie in der Lage sind-, in Form eines Stromes über den Über- oder Auslauf in das Fertigmachabteil zu fließen, wo die Herstellung des Glases beendet wird und aus der es der Verarbeitung zugeführt wird.
Zweck des Fertigmachabteils ist der folgende: a) gegebenenfalls das Schmelzen zu beenden und das Glas, welches aus dem Schmelzofen kommt, zu läutern und zu homogenisieren, mit einem Wort, es für die Verarbeitung fertigzumachen; b) das fertiggemachte Glas von noch in der Fertigmachung befindlichem zu trennen, indem einerseits das fertige Glas daran gehindert wird, in die Zonen zurückzugelangen, in welchen das Schmelzen und Fertigmachen des Glases erfolgt und wo es Verunreinigungen durch die Teile des Glases ausgesetzt wäre, die noch nicht fertig sind, andererseits zu verhindern, daß das in Arbeit befindliche Glas unmittelbar zu den Verwendungsstellen gelangt.
Die eigentliche Läuterzone im oberen Teil des Fertigmachabteils wird auf die erhöhte Läutertemperatur beispielsweise mit Hilfe von völlig in das Glasbad eingetauchten Elektroden gebracht, wie sie in den französischen Patenten 825 529 und 83>3i 530 beschrieben sind. Es bildet sich so in dem Glas im Niveau der Elektroden unterhalb der Badöberfläche eine konzentrierte Zone von sehr hoher Temperatur, weil der Strom bestrebt ist, den kürzesten 'Weg zwischen den Elektroden zu nehmen und das Glas in diesem Niveau zu erhitzen, und weil der elektrische Widerstand des Glases in dem Maße abnimmt, in welchem seine Temperatur ansteigt. Je mehr das Glas im Niveau der Elektroden erhitzt wird, um so mehr Strom geht hindurch, um so mehr Energie wird an das Glas abgegeben. Andererseits sind die wärmsten Teile des Glases bestrebt, wegen ihrer geringen Dichte zur Oberfläche aufzusteigen.
Diese Zone erhöhter Temperatur, die sich nach unten hin auf den oberen Teil des Fertigmachabteils beschränkt, wird von örtlichen Konvektionsströmen von starker Rührwirkung durchlaufen. Diese iZone kann von oben nach unten nur durch geläutertes und dichtes Glas durchflossen werden. Das gesamte blasige Glas wird beim Eintritt in diese Zone durch die Temperatursteigerung ausgedehnt. Es wird gezwungen, im Fertigmachabteil an die 'Glasoberfläche zu steigen und bis zur völligen Ausscheidung der Blasen zu verweilen. Auf diese Weise ist die Masse des noch unfertigen von der des fertigen Glases einwandfrei getrennt. Das Glas, dessen Läuterung beendet ist und das wegen des Austreibenis der Gasiblasen dichter geworden ist, sinkt dann im Fertigmachabteil ab und sammelt sich in seinem unteren Teil unter allmählicher Abkühlung. Die in dieser Zone gesammelte Glasmasse dient als Homogenisationsreserve und wirkt der Bildung von Konvektionsströmen zwischen der Läuterzone und der Zone, aus welcher die Verarbeitungsvorrichtung.en gespeist werden, entgegen.
Aus diesem unteren Teil des Fertigmachabteils wird das fertige Glas unmittelbar abgezogen und gelangt durch einen oder mehrere Kanäle von verhältnismäßig geringem Querschnitt zu den Verarbeitungsvorrichtungen. Diese Kanäle, welche das Fertigmachabteil mit den Verarbeitungsvorrichtungen verbinden, erhöhen die Schutzwirkung des Abteils, indem sie die Bildung von Konvektionsströmen, welche das fertige Glas in die
oberhalb davon liegende heiße Zone im oberen Teil des Fertigmachabteils zurückführen könnten, verringern wenn nicht völlig verhindern. Es besteht so mit Ausnahme der örtlichen intensiven rührend wirkenden Konvektionsströme, welche sich in dem oberen Teil des Fertigmachabteils oder der eigentlichen Läuterzone entwickeln, nur ein fortlaufender absteigender Strom, welcher das Fertigmachabteil durchquert und in der Stromrichtung die der Leistung der Anlage entsprechende Glasmenge mitnimmt. Wegen des kleinen horizontalen' Querschnitts der Zelle ist dieser Strom auf dem ganzen Querschnitt praktisch gleichmäßig. Man könnte fürchten, daß die Notwendigkeit, den Querschnitt des Fertigmachabteils zu verringern, um die von unten kommenden Konvektionsströme zu vermindern, im Widerspruch, steht zu der Notwendigkeit, es zu vermeiden, daß die infolge des engen Querschnitts des Fertigmachabteils beschleunigte Abwärtsbewegung das unfertige Glas mitreißt. Dies ist aber nicht der Fall, denn der obere Teil der Zelle wird auf eine hinreichend hohe Temperatur erhitzt, um die Läuterung des Glases in einer sehr kurzen Zeit zu bewirken. Andererseits ist es nicht möglich, daß das noch Blasen enthaltende, d. h. noch nicht geläuterte Glas in den unteren Teil der Zelle gelangt.
Die Kanäle oder Teile des Ofens, welche sich an das Fertigmachabteil anschließen, besitzen einen verhältnismäßig geringen Querschnitt und auch ein verhältnismäßig kleines Fassungsvermögen. Sie bilden daher nicht etwa die Zone der Homogenisierung und des Ruhens des Glases, sondern dienen dazu, das Glas, das in dem Fertigmachabteil fertiggemacht worden ist, bei geeigneter Temperatur den Verarbeitungsvorrichtungen zuzuführen. Die Kühlung des Glases bis auf die für die Verarbeitungsvorrichtungen geeignete Temperatur, die sich zum großen Teil bereits im unteren Teil des Fertigmachabteils vollzogen hat, vollendet sich in diesen Kanälen, welche die Verarbeitungsvorrichtungen mit dem Fertigmachabteil verbinden.
Der Horizontalquerschnitt des Fertigmachabteils wird in erster Linie durch die Notwendigkeit bestimmt, das blasenhaltige oder teigige Glas, welches durch einen tiber- oder Auslauf in das Fertigmachabteil eintritt, aufzunehmen und die Elektroden so anordnen zu können, daß die Erzielung der Läuterungstemperatur in dem oberen Teil des Fertigmachabteils gesichert ist. In zweiter Linie muß man so vorgehen, daß die Abmessungen des Querschnitts des Fertigmachabteils sich in solchen Grenzen halten, daß die Läuterungsarbeit sich gleichmäßig auf dem gesamten Querschnitt vollzieht. Dies ist erreicht, wenn bei einer gegebenen Entnahme von fertigem Glas die Oberfläche des Glases in dem oberen Teil des Fer-tigmachabteils infolge des Freiwerdens der Gasbläschen völlig mit Schaum bedeckt ist.
In diesem von der Schmelzzone getrennten. Abteil kann das Glas infolge der erzielten hohen Temperatur mit einer bisher unerreichten Geschwindigkeit geläutert werden.
Beispielsweise kann für eine Leistung von 7 bis 81 extra weißen, geläuterten Glases in 24 Stunden der Querschnitt des Fertigmachabteils auf ι m2 vermindert werden. Der gesamte Rauminhalt des Fertigmachabteils und der Kanäle, welche diese mit den Verarbeitungsvorrichtungen verbimden, !beträgt beispielsweise etwa ein Drittel der fertig geläuterten Glasmenge, welche in 24 Stunden den Veranbeitungsvorrichtunigen zugeführt wird.
Das Fertigmachabteil enthält somit nur eine außerordentlich Ideine Glasmenge im Vergleich zu der, die bei gleichem Tagesausbringen, in den Läuterzonen oder Wannen der bisher bekannten Öfen vorhanden ist. Aber in dem Fertigmachabteil nach der Erfindung ist nicht nur lediglich eine sehr kleine Glasmenge im Verhältnis zu der Leistung der Anlage enthalten, sondern es ist auch die Berührungsfläche zwischen dem Glas in dem oberen Teil des Fertigmachabteils und der darüberliegenden Atmosphäre ebenfalls sehr klein. Außerdem darf diese Oberfläche, im Gegensatz zu allen bisherigen Erfahrungen und Ansichten, vollständig mit dem aus den frei werdenden Gasblasen entstandenen Schaum bedeckt sein, ohne daß dies die völlige Läuterung des Glases in einer sehr kurzen Zeit verhindert.
Das Fertigmachabteil kann und muß vorzugsweise wie ein kleiner Wannenofen konstruiert sein, der von dem Schmelzofen getrennt ist. Er besitzt Seitenwände, eine Sohle und ein Gewölbe, welche außen der freien Atmosphäre ausgesetzt sind, um derart seine Kühlung zu ermöglichen und trotz der hohen Temperatur des in ihm befindlichen Glases eine ausreichende Lebensdauer zu erreichen. Diese Abtrennung des Fertigmachabteils, verbunden mit einem verhältnismäßig kleinen waagerechten Querschnitt, ermöglicht es, eine, in horizontaler Richtung gesehen, vollständig gleichmäßige Kühlung des Glases während seines ganzen senkrechten Weges zu erzielen. Der Über- oder Auslauf zwischen Schmelz- und Fertigmachabteil dient nur zur Überführung des vor- oder fertig geschmolzenen Glases von verhältnismäßig niedriger Temperatur und ist daher nur geringer Abnutzung unterworfen.
Infolge der geringen Abmessungen des Fertigmachabteils sind seine Oberfläche und sein Volumen sehr klein, was wiederum einen äußerst geringen Energieaufwand für das Läutern ermöglicht. Das Glas, mit welchem das Fertigmachabteil gespeist wird, kann unter den günstigsten Bedingungen geschmolzen werden, ohne daß die sich aus der Erhitzung zum Läutern und dem nachfolgenden Abkühlen des fertigen Glases ergebenden Bedingungen eine Rückwirkung auf die Art und Führung der Erhitzung im Schmelzabteil hätten, so daß der Schmelzvorgang vollständig unabhängig durchgeführt werden kann.
Der geringe, zum Fertigmachen erforderliche Energieaufwand, sichert die Wirtschaftlichkeit
des Verfahrens über 'einen großen Bereich. Die Leistung des Ofens kann in weiten Grenzen geändert werden, ohne daß sich die Läuterungskosten erheblich verändern.
Andererseits ermöglicht es die fast völlige Verhinderung des Auftretens von Konvektionsströmen ebenso wie die sichere Trennung zwischen dem fertigen und dem in Ausarbeitung befindlichen Glas, in weiten Grenzen die Leistung der Anlage ίο an geschmolzenem Glas, welches der Verarbeitung zugeführt wird, zu verändern, ohne daß auch im Falle schroffer Leistungsänderungen die Qualität des 'Glases beeinträchtigt wird. So könnte beispielsweise eine nach der Erfindung ausgeführte !5 und betriebene Anlage ohne Übergang von einer Leistung, die der Hälfte der maximalen. Leistung entsprach, auf die Maximalleistung gebracht werden und dann, nachdem sie zwei Tage mit der Maximalleistung gearbeitet hatte, auf dreiviertel dieser Leistung herabgesetzt werden, ohne daß die Qualität des der Verarbeitung zugeführten Glases beeinträchtigt worden wäre.
Außerdem wird das Glas den Verarbeitungsvorrichtungen zugeführt, ohne daß die Kreislauf-Strömungen, die notwendigerweise in der Glasmasse auftreten, die sich hier aber auf einen erheblich kleineren Raum als in den üblichen Läuterwannen beschränken, die Gefahr mit sich brächten, daß in einem für die Verarbeitung entnommenen Glasposten nebeneinander Gläser verschiedener Zusammensetzung vorhanden seien.
Es ist bekannt, daß in den Wannenofen, in welchen nach den bisher bekannten Verfahren geschmolzenes Glas hergestellt:. wird, insbesondere Farbglas, die Glasströme vom Anfang zum Ende und vom Ende zum Anfang der Wanne hin im Falle einer Änderung der durch die Verarbeitungsvorrichtungen entnommenen Glasmengen oder im Falle einer unbeabsichtigten Änderung in der Be-φο heizung Mischungen· von Gläsern' verschiedener Zusammensetzung oder verschiedener Natur ergeben. Diese Inhomogenitäten verursachen Fehler oder Bruch des Fabrikates. Auch dieser Nachteil wird durch das Läuterverfahren nach der Erfindung vermieden, weil die Strömungen im Glas auf eine sehr kleine Läuterzone (beschränkt sind.
Die Erfindung ermöglicht es außerdem, einen weiteren Vorteil zu erzielen. Ein und derselbe Schmelzofen kann nämlich mehrere Fertigmachabteile speisen, wobei in jedem derselben ein geeigneter Farbstoff zugesetzt werden kann, welcher sich während des Läutervorganges mit dem Glas mischt und nicht auf die im Schmelzbehälter enthaltenen Glasmassen einwirkt. Man kann daher aus einem einzigen Schmelzofen gleichzeitig mehrere voneinander verschiedene Farbgläser erzeugen.
Man kann ferner die Zusammensetzung des Glases durch einen oder mehrere Zusätze in dem Fertigmachabteil ändern. Es ist darauf hinzuweisen, daß die hohe Geschwindigkeit, mit der das Glas durch den oberen Teil des Fertigmachabteils fließt, eine.Reaktion zwischen den Elektroden und den Farbstoffen oder anderen Stoffen, welche dem Glas in dieses Fertigmachabteil zugesetzt werden, verhindert.
Man kann, ferner durch Verwendung mehrerer, durch einen einzigen Schmelzofen gespeister Fertigmachabteile für jedes eine gesonderte und für eine gesonderte Erzeugung besonders· geeignete Temperaturführung vorsehen, ohne daß die Vorgänge in den einzelnen Abteilen aufeinander einwirken würden.
Man hat ,so auch die Möglichkeit, unter Verwendung eines einzigen Schmelzofens· Gegenstände verschiedener Art herzustellen, ohne daß die Herstellungsbedingungen der einzelnen Gläser sich gegenseitig beeinflussen. Die hergestellten Gegenstände können sowohl verschiedener Glasart wie auch von verschiedener Färbung sein.
Nachstehend wird unter Bezugnahme auf die Abbildungen ein Ausführungsbeispiel eines Glasofens zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung in Anwendung auf einen Ofen zur Beschickung von Glasmaschinen mit Hilfe von Feedern beschrieben.
Abb. ι ist eine Ansicht des Ofens im axialen vertikalen Längsschnitt nach Linie 1-1 der Abb. 2 und
Abb. 2 ein horizontaler Schnitt nach Linie 2<-2 der Abb. 1.
Das blasenhaltige oder teigförmige Glas gelangt aus dem Schmelzofen α nach Durchlaufen des Ausoder Überlaufes b in den oberen Teil des Fertigmachabteils c. Dieses ist in Form einer Wanne konstruiert, von der Schmelzwanne getrennt, und seine Wandungen c1, Sohle c2 und Gewölbe c3 sind außen völlig der freien Atmosphäre ausgesetzt, so daß diese Zelle in geeigneter Weise gekühlt wird.
Im oberen Teil der Zelle c sind die Elektroden d in Form horizontaler Stäbe angeordnet, welche völlig in das \Glasbad eingetaucht sind und die schnelle Erhitzung des Glases durch den Jouleschen Effekt auf die für seine Läuterung notwendige Temperatur bewirken.
Das durch das Freiwerden von Gasblasen verdichtete Glas sinkt in den unteren Teil der Zelle c, von wo es sich, ohne in der Zelle in Ruhe zu geraten, durch einen horizontalen Kanal e von kleinem Querschnitt in einen vertikalen Kanal f ergießt, der mit einem anderen horizontalen Kanal g verbunden ist, welcher in einen oder mehrere Feeder h mündet.
Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die vorstehend beschriebene Ausführungsform und Art der Beheizung beschränkt. So kann die Heizung auch durch andere elektrische Mittel, beispielsweise auch durch Induktion erfolgen, die es ermöglicht, die in der Glasmasse entwickelte Wärme im oberen Teil und praktisch im ganzen horizontalen Querschnitt der Endzeile zu lokalisieren.

Claims (1)

  1. Patentansprüche:
    i. Verfahren zur Herstellung von Glas, bei welchem die aufeinanderfolgenden Vorgänge
    des Schmelzens und des Fertigmachens in verschiedenen Behältern oder Abteilen erfolgen, dadurch gekennzeichnet, daß in einem ersten Abteil durch bekannte Mittel ein> vorläufiges, gegebenenfalls unvollkommenes Schmelzen der zu verglasenden Stoffe erfolgt und daß das nicht geläuterte, Blasen und gegebenenfalls nicht vollständig geschmolzene Stoffe enthaltende Glas aus diesem Abteil über einen
    ίο Aus- oder Überlauf in den oberen Teil eines
    zweiten, dem Fertigmachen dienenden Abteils einströmt, welches es von oben nach unten durchströmt und in dem es zunächst eine auf elektrischem Wege auf eine sehr hohe Temperatur gebrachte Zone von geringer Höhe durchläuft, deren Temperatur für die völlige Läuterung geeignet ist und welche sich über den ganzen horizontalen Querschnitt des Abteils erstreckt, und anschließend eine Zone von geringerer Temperatur, welche sich unterhalb der ersteren erstreckt, derart, daß das Glas in blasenhaltigeim Zustand, welches in den oberen Teil dieses Fertigmachabteils eintritt, einer schroffen Temperatursteigerung unterworfen wird und in dieser Zone hoher Temperatur des Abteils verbleibt, bis es geläutert ist und sich infolge des Austreibens der Gasblasen verdichtet hat und nunmehr in die Zone niedrigerer Temperatur absinkt, wo es sich abkühlt und dann ohne die Möglichkeit, erneut in den oberen Teil des Fertigmachabteils' aufzusteigen, zu den Verarbeitungsvorrichtungen strömt.
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhitzung des Glases im oberen Teil des Fertigmachabteils mit Hilfe von Elektroden in Stabform erfolgt, die horizontal und völlig in das Glas eingetaucht angeordnet sind.
    3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die in dem Fertigmachabteil und in den Kanälen, welche dieses mit den Verarbeitungsvorrichtungen verbinden, enthaltene Glasmenge etwa ein Drittel der Gesamtleistung in. 24 Stunden beträgt.
    4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein und dasselbe Schmelzabteil mehrere Fertigmachabteile speist, in welchen verschiedene Temperaturbedingungen herbeigeführt werden, so daß unterschiedliche Läuterungsbedingungen in den einzelnen Fertigmachabteilen geschaffen werden.
    5. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanäle, welche den unteren Teil des Fertigmachabteils mit den Verarbeitungsvorrichtungen verbinden, einen kleinen Querschnitt besitzen.
    6. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Fertigmachabteil einen, verglichen mit der Leistung an erzeugtem Glas, kleinen Querschnitt besitzt, und zwar beispielsweise einen solchen in der Größenordnung von ι qm bei einer Leistung von 7 bis 8 t geläutertes, extraweißes Glas in 24 Stunden.
    7. Vorrichtung zur Ausführung des* Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Fertigmachabteil Wannenform besitzt und getrennt und unabhängig vom Schmelzofen ist, so daß die Seitenwandungen, die Sohle und das Gewölbe dieses Abteils außen mit der freien Luft in Berührung stehen und insbesondere alle vier Seitenwandungen in der gleichen Weise gekühlt werden können.
    8. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 4 auf die Herstellung geläuterter Gläser von verschiedener Farbe oder Zusammensetzung in den einzelnen Fertigmachabteilen durch Einführung verschiedener Färb- oder Zusatzstoffe in die verschiedenen Abteile.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
    §480 io. 5'i
DES19205D 1942-07-10 1943-05-11 Verfahren und Ofen zur Herstellung von Glas Expired DE893707C (de)

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