DE893707C - Verfahren und Ofen zur Herstellung von Glas - Google Patents
Verfahren und Ofen zur Herstellung von GlasInfo
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Description
Die gegenwärtig in der Praxis verwendeten Glaswannenöfen bestehen meist, wie auch ihre
Beheizung erfolgen mag, aus Zonen, in welchen! sich das Schmelzen des Gemenges, das Läutern
und das Abkühlen des Glases so weit vollzieht, daß es den Verarbeitungsorganen, Schöpfstellen oder
Verarbeitungsmaschinen zugeführt werden kann. Diese Zonen werden als Schmelzzone, Läuterzone
und Arbeitszone bezeichnet.
Diese Zonen stehen vollständig miteinander in Verbindung und weisen in diesem Falle unterschiedliche
Temperaturen, in den zusammenhängenden, durch schwimmende oder feste Trennwände
voneinander getrennten Zonen auf. Diese Temperaturdifferenzen rufen starke Konvektionsströme
hervor, denen sich andere Strömungen überlagern, die durch das Einlegen des Gemenges
und die Entnahme des Glases durch Pfeifen, Schöpflöffel oder Maschinen erzeugt werden. Sie
erzeugen in ihrer Gesamtheit Strömungen, die von der Schmelzzone zur Arbeitszone laufen und umgekehrt
und die dabei die Läuterzone durchlaufen.
Bisher gab man der Lauter- und der Arbeitszone große Abmessungen, im Verhältnis zur
Schmelzzone, denn man ging von der Anschauung aus, daß das Glas in· Wannen nur geläutert werden
kann, wenn es auf einer großen von Schaum freien
Oberfläche mit der darüberliegenden Atmosphäre in Berührung steht, und zwar galt das unabhängig
von der Art der Heizung. Man hielt es für notwendig,
daß für die Läuterung ein horizontaler Weg des Glases während einer hinreichend langen
Zeitdauer zur Verfügung stand.
Es sind ferner bereits Öfen mit einer von der Schmelzwanne getrennten Läuterungswanne bekannt.
Jedoch auch in diesen öfen· vollzieht sich die Läuterung auf einem Wege des Glases an der
Oberfläche ' und ist mit dem Stagnieren einer ίο großen Masse des Glases in der Läuterwanne
während einer verhältnismäßig langen Zeit verbunden.
Tatsächlich versucht man, in für große Glasmassen bestimmten/ Öfen, in welchen das Glas eine
intensive iZirkulationsbewegung ausführt und eine große mit der Atmosphäre in Kontakt stehende
Oberfläche besitzt, zu vermeiden, daß das Blasen enthaltende Glas in Zonen gerät, in welchen es,
weil die Temperatur geringer ist, nicht, mehr geläutert werden 'kann und von denen es infolge der
Strömungen in der Glasmasse Gefahr läuft, in diesem nicht geläuterten Zustand zu den Verarbeitunigsorganen
mitgenommen zu werden. Deshalb wurde bisher immer empfohlen und als notwendig erachtet, daß am Ende der Läuterzone und
zwischen dieser und der Arbeitszone eine ausgedehnte, heiße und spiegelglatte, von Blasen freie
Glasoberfläche vorhanden ist.
Gemäß der Erfindung gelangt das aus einem getrennten Schmelzofen von beliebiger Bauart
stammende blasige Glas über einen Über- oder über einen Über- oder Auslauf in den oberen Teil
eines besonderen Abteils, des sog. Fertigmachabteils. In 'einer Zone dieses Abteils, die in dessen
oberem Teil liegt und sich praktisch über dessen ganzen waagerechten Querschnitt erstreckt, wird
das Glas durch elektrische Heizunig auf die zur Läuterung erforderliche hohe Temperatur gebracht.
Durch die Absehieidunig der Gasblasen
wird das Glas dichter und sinkt in die unmittelbar darunterliegende Zone. Hier sammelt sich
das geläuterte Glas und kühlt sich ab. Dieses geläuterte und abgestandene, kurz, fertiggemachte
Glas strömt dann zu den Verarbeitungsstellen, ohne daß es die Möglichkeit hätte, in das Fertigmachabteil zurückzuströmen.
Die Stoffe, die zur Herstellung des Glases
dienen, werden in dem Schmelzofen, welcher ein Flammen- oder ein elektrisch beheizter Ofen sein
kann, geschmolzen und so in die Form eines blasigen 'Glases, gegebenenfalls auch nur einer
teigigen Paste übergeführt, die noch beträchtliche nicht geschmolzene Bestandteile enthalten kann.
Die einzige Bedingung, die von diesen Stoffen beim Verlassen des Schmelzofens zu erfüllen ist,
ist die, 'daß sie in der Lage sind-, in Form eines Stromes über den Über- oder Auslauf in das
Fertigmachabteil zu fließen, wo die Herstellung des Glases beendet wird und aus der es der Verarbeitung
zugeführt wird.
Zweck des Fertigmachabteils ist der folgende: a) gegebenenfalls das Schmelzen zu beenden und
das Glas, welches aus dem Schmelzofen kommt, zu läutern und zu homogenisieren, mit einem
Wort, es für die Verarbeitung fertigzumachen; b) das fertiggemachte Glas von noch in der Fertigmachung
befindlichem zu trennen, indem einerseits das fertige Glas daran gehindert wird, in die
Zonen zurückzugelangen, in welchen das Schmelzen und Fertigmachen des Glases erfolgt und wo es
Verunreinigungen durch die Teile des Glases ausgesetzt wäre, die noch nicht fertig sind, andererseits
zu verhindern, daß das in Arbeit befindliche Glas unmittelbar zu den Verwendungsstellen
gelangt.
Die eigentliche Läuterzone im oberen Teil des Fertigmachabteils wird auf die erhöhte Läutertemperatur
beispielsweise mit Hilfe von völlig in das Glasbad eingetauchten Elektroden gebracht,
wie sie in den französischen Patenten 825 529 und 83>3i 530 beschrieben sind. Es bildet sich so in dem
Glas im Niveau der Elektroden unterhalb der Badöberfläche eine konzentrierte Zone von sehr
hoher Temperatur, weil der Strom bestrebt ist, den kürzesten 'Weg zwischen den Elektroden zu
nehmen und das Glas in diesem Niveau zu erhitzen, und weil der elektrische Widerstand des
Glases in dem Maße abnimmt, in welchem seine Temperatur ansteigt. Je mehr das Glas im Niveau
der Elektroden erhitzt wird, um so mehr Strom geht hindurch, um so mehr Energie wird an das
Glas abgegeben. Andererseits sind die wärmsten Teile des Glases bestrebt, wegen ihrer geringen
Dichte zur Oberfläche aufzusteigen.
Diese Zone erhöhter Temperatur, die sich nach unten hin auf den oberen Teil des Fertigmachabteils
beschränkt, wird von örtlichen Konvektionsströmen von starker Rührwirkung durchlaufen.
Diese iZone kann von oben nach unten nur durch geläutertes und dichtes Glas durchflossen
werden. Das gesamte blasige Glas wird beim Eintritt in diese Zone durch die Temperatursteigerung
ausgedehnt. Es wird gezwungen, im Fertigmachabteil an die 'Glasoberfläche zu steigen und bis zur
völligen Ausscheidung der Blasen zu verweilen. Auf diese Weise ist die Masse des noch unfertigen
von der des fertigen Glases einwandfrei getrennt. Das Glas, dessen Läuterung beendet ist und das
wegen des Austreibenis der Gasiblasen dichter geworden ist, sinkt dann im Fertigmachabteil ab
und sammelt sich in seinem unteren Teil unter allmählicher Abkühlung. Die in dieser Zone gesammelte
Glasmasse dient als Homogenisationsreserve und wirkt der Bildung von Konvektionsströmen
zwischen der Läuterzone und der Zone, aus welcher die Verarbeitungsvorrichtung.en gespeist
werden, entgegen.
Aus diesem unteren Teil des Fertigmachabteils wird das fertige Glas unmittelbar abgezogen und
gelangt durch einen oder mehrere Kanäle von verhältnismäßig geringem Querschnitt zu den
Verarbeitungsvorrichtungen. Diese Kanäle, welche das Fertigmachabteil mit den Verarbeitungsvorrichtungen
verbinden, erhöhen die Schutzwirkung des Abteils, indem sie die Bildung von Konvektionsströmen,
welche das fertige Glas in die
oberhalb davon liegende heiße Zone im oberen Teil des Fertigmachabteils zurückführen könnten, verringern
wenn nicht völlig verhindern. Es besteht so mit Ausnahme der örtlichen intensiven
rührend wirkenden Konvektionsströme, welche sich in dem oberen Teil des Fertigmachabteils
oder der eigentlichen Läuterzone entwickeln, nur ein fortlaufender absteigender Strom, welcher das
Fertigmachabteil durchquert und in der Stromrichtung die der Leistung der Anlage entsprechende
Glasmenge mitnimmt. Wegen des kleinen horizontalen' Querschnitts der Zelle ist
dieser Strom auf dem ganzen Querschnitt praktisch gleichmäßig. Man könnte fürchten, daß die
Notwendigkeit, den Querschnitt des Fertigmachabteils zu verringern, um die von unten
kommenden Konvektionsströme zu vermindern, im Widerspruch, steht zu der Notwendigkeit, es zu
vermeiden, daß die infolge des engen Querschnitts des Fertigmachabteils beschleunigte Abwärtsbewegung
das unfertige Glas mitreißt. Dies ist aber nicht der Fall, denn der obere Teil der Zelle
wird auf eine hinreichend hohe Temperatur erhitzt, um die Läuterung des Glases in einer sehr
kurzen Zeit zu bewirken. Andererseits ist es nicht möglich, daß das noch Blasen enthaltende, d. h.
noch nicht geläuterte Glas in den unteren Teil der Zelle gelangt.
Die Kanäle oder Teile des Ofens, welche sich an das Fertigmachabteil anschließen, besitzen
einen verhältnismäßig geringen Querschnitt und auch ein verhältnismäßig kleines Fassungsvermögen.
Sie bilden daher nicht etwa die Zone der Homogenisierung und des Ruhens des Glases,
sondern dienen dazu, das Glas, das in dem Fertigmachabteil fertiggemacht worden ist, bei geeigneter
Temperatur den Verarbeitungsvorrichtungen zuzuführen. Die Kühlung des Glases bis
auf die für die Verarbeitungsvorrichtungen geeignete Temperatur, die sich zum großen Teil bereits
im unteren Teil des Fertigmachabteils vollzogen hat, vollendet sich in diesen Kanälen, welche die
Verarbeitungsvorrichtungen mit dem Fertigmachabteil verbinden.
Der Horizontalquerschnitt des Fertigmachabteils wird in erster Linie durch die Notwendigkeit
bestimmt, das blasenhaltige oder teigige Glas, welches durch einen tiber- oder Auslauf in das
Fertigmachabteil eintritt, aufzunehmen und die Elektroden so anordnen zu können, daß die Erzielung
der Läuterungstemperatur in dem oberen Teil des Fertigmachabteils gesichert ist. In zweiter
Linie muß man so vorgehen, daß die Abmessungen des Querschnitts des Fertigmachabteils sich in
solchen Grenzen halten, daß die Läuterungsarbeit sich gleichmäßig auf dem gesamten Querschnitt
vollzieht. Dies ist erreicht, wenn bei einer gegebenen Entnahme von fertigem Glas die Oberfläche
des Glases in dem oberen Teil des Fer-tigmachabteils infolge des Freiwerdens der Gasbläschen
völlig mit Schaum bedeckt ist.
In diesem von der Schmelzzone getrennten. Abteil kann das Glas infolge der erzielten hohen
Temperatur mit einer bisher unerreichten Geschwindigkeit geläutert werden.
Beispielsweise kann für eine Leistung von 7 bis 81 extra weißen, geläuterten Glases in
24 Stunden der Querschnitt des Fertigmachabteils auf ι m2 vermindert werden. Der gesamte Rauminhalt
des Fertigmachabteils und der Kanäle, welche diese mit den Verarbeitungsvorrichtungen
verbimden, !beträgt beispielsweise etwa ein Drittel
der fertig geläuterten Glasmenge, welche in 24 Stunden
den Veranbeitungsvorrichtunigen zugeführt
wird.
Das Fertigmachabteil enthält somit nur eine außerordentlich Ideine Glasmenge im Vergleich zu
der, die bei gleichem Tagesausbringen, in den Läuterzonen oder Wannen der bisher bekannten
Öfen vorhanden ist. Aber in dem Fertigmachabteil nach der Erfindung ist nicht nur lediglich
eine sehr kleine Glasmenge im Verhältnis zu der Leistung der Anlage enthalten, sondern es ist
auch die Berührungsfläche zwischen dem Glas in dem oberen Teil des Fertigmachabteils und der
darüberliegenden Atmosphäre ebenfalls sehr klein. Außerdem darf diese Oberfläche, im Gegensatz zu
allen bisherigen Erfahrungen und Ansichten, vollständig
mit dem aus den frei werdenden Gasblasen entstandenen Schaum bedeckt sein, ohne daß dies
die völlige Läuterung des Glases in einer sehr kurzen Zeit verhindert.
Das Fertigmachabteil kann und muß vorzugsweise wie ein kleiner Wannenofen konstruiert sein,
der von dem Schmelzofen getrennt ist. Er besitzt Seitenwände, eine Sohle und ein Gewölbe, welche
außen der freien Atmosphäre ausgesetzt sind, um derart seine Kühlung zu ermöglichen und trotz der
hohen Temperatur des in ihm befindlichen Glases eine ausreichende Lebensdauer zu erreichen. Diese
Abtrennung des Fertigmachabteils, verbunden mit einem verhältnismäßig kleinen waagerechten Querschnitt,
ermöglicht es, eine, in horizontaler Richtung gesehen, vollständig gleichmäßige Kühlung
des Glases während seines ganzen senkrechten Weges zu erzielen. Der Über- oder Auslauf
zwischen Schmelz- und Fertigmachabteil dient nur zur Überführung des vor- oder fertig geschmolzenen
Glases von verhältnismäßig niedriger Temperatur und ist daher nur geringer Abnutzung
unterworfen.
Infolge der geringen Abmessungen des Fertigmachabteils sind seine Oberfläche und sein
Volumen sehr klein, was wiederum einen äußerst geringen Energieaufwand für das Läutern ermöglicht.
Das Glas, mit welchem das Fertigmachabteil gespeist wird, kann unter den günstigsten
Bedingungen geschmolzen werden, ohne daß die sich aus der Erhitzung zum Läutern und dem
nachfolgenden Abkühlen des fertigen Glases ergebenden Bedingungen eine Rückwirkung auf die
Art und Führung der Erhitzung im Schmelzabteil hätten, so daß der Schmelzvorgang vollständig
unabhängig durchgeführt werden kann.
Der geringe, zum Fertigmachen erforderliche Energieaufwand, sichert die Wirtschaftlichkeit
des Verfahrens über 'einen großen Bereich. Die Leistung des Ofens kann in weiten Grenzen geändert
werden, ohne daß sich die Läuterungskosten erheblich verändern.
Andererseits ermöglicht es die fast völlige Verhinderung
des Auftretens von Konvektionsströmen ebenso wie die sichere Trennung zwischen dem
fertigen und dem in Ausarbeitung befindlichen Glas, in weiten Grenzen die Leistung der Anlage
ίο an geschmolzenem Glas, welches der Verarbeitung zugeführt wird, zu verändern, ohne daß auch im
Falle schroffer Leistungsänderungen die Qualität des 'Glases beeinträchtigt wird. So könnte beispielsweise
eine nach der Erfindung ausgeführte !5 und betriebene Anlage ohne Übergang von einer
Leistung, die der Hälfte der maximalen. Leistung entsprach, auf die Maximalleistung gebracht
werden und dann, nachdem sie zwei Tage mit der Maximalleistung gearbeitet hatte, auf dreiviertel
dieser Leistung herabgesetzt werden, ohne daß die Qualität des der Verarbeitung zugeführten Glases
beeinträchtigt worden wäre.
Außerdem wird das Glas den Verarbeitungsvorrichtungen zugeführt, ohne daß die Kreislauf-Strömungen,
die notwendigerweise in der Glasmasse auftreten, die sich hier aber auf einen erheblich
kleineren Raum als in den üblichen Läuterwannen beschränken, die Gefahr mit sich
brächten, daß in einem für die Verarbeitung entnommenen Glasposten nebeneinander Gläser verschiedener
Zusammensetzung vorhanden seien.
Es ist bekannt, daß in den Wannenofen, in welchen nach den bisher bekannten Verfahren
geschmolzenes Glas hergestellt:. wird, insbesondere Farbglas, die Glasströme vom Anfang zum Ende
und vom Ende zum Anfang der Wanne hin im Falle einer Änderung der durch die Verarbeitungsvorrichtungen entnommenen Glasmengen oder im
Falle einer unbeabsichtigten Änderung in der Be-φο
heizung Mischungen· von Gläsern' verschiedener Zusammensetzung oder verschiedener Natur ergeben.
Diese Inhomogenitäten verursachen Fehler oder Bruch des Fabrikates. Auch dieser Nachteil wird
durch das Läuterverfahren nach der Erfindung vermieden,
weil die Strömungen im Glas auf eine sehr kleine Läuterzone (beschränkt sind.
Die Erfindung ermöglicht es außerdem, einen weiteren Vorteil zu erzielen. Ein und derselbe
Schmelzofen kann nämlich mehrere Fertigmachabteile speisen, wobei in jedem derselben ein geeigneter
Farbstoff zugesetzt werden kann, welcher sich während des Läutervorganges mit dem Glas
mischt und nicht auf die im Schmelzbehälter enthaltenen Glasmassen einwirkt. Man kann daher
aus einem einzigen Schmelzofen gleichzeitig mehrere voneinander verschiedene Farbgläser erzeugen.
Man kann ferner die Zusammensetzung des Glases durch einen oder mehrere Zusätze in dem
Fertigmachabteil ändern. Es ist darauf hinzuweisen, daß die hohe Geschwindigkeit, mit der das
Glas durch den oberen Teil des Fertigmachabteils fließt, eine.Reaktion zwischen den Elektroden und
den Farbstoffen oder anderen Stoffen, welche dem Glas in dieses Fertigmachabteil zugesetzt werden,
verhindert.
Man kann, ferner durch Verwendung mehrerer, durch einen einzigen Schmelzofen gespeister
Fertigmachabteile für jedes eine gesonderte und für eine gesonderte Erzeugung besonders· geeignete
Temperaturführung vorsehen, ohne daß die Vorgänge in den einzelnen Abteilen aufeinander
einwirken würden.
Man hat ,so auch die Möglichkeit, unter Verwendung
eines einzigen Schmelzofens· Gegenstände verschiedener Art herzustellen, ohne daß die Herstellungsbedingungen
der einzelnen Gläser sich gegenseitig beeinflussen. Die hergestellten Gegenstände
können sowohl verschiedener Glasart wie auch von verschiedener Färbung sein.
Nachstehend wird unter Bezugnahme auf die Abbildungen ein Ausführungsbeispiel eines Glasofens
zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung in Anwendung auf einen Ofen zur Beschickung
von Glasmaschinen mit Hilfe von Feedern beschrieben.
Abb. ι ist eine Ansicht des Ofens im axialen
vertikalen Längsschnitt nach Linie 1-1 der Abb. 2 und
Abb. 2 ein horizontaler Schnitt nach Linie 2<-2
der Abb. 1.
Das blasenhaltige oder teigförmige Glas gelangt aus dem Schmelzofen α nach Durchlaufen des Ausoder
Überlaufes b in den oberen Teil des Fertigmachabteils c. Dieses ist in Form einer Wanne
konstruiert, von der Schmelzwanne getrennt, und seine Wandungen c1, Sohle c2 und Gewölbe c3 sind
außen völlig der freien Atmosphäre ausgesetzt, so daß diese Zelle in geeigneter Weise gekühlt wird.
Im oberen Teil der Zelle c sind die Elektroden d in Form horizontaler Stäbe angeordnet, welche
völlig in das \Glasbad eingetaucht sind und die schnelle Erhitzung des Glases durch den Jouleschen
Effekt auf die für seine Läuterung notwendige Temperatur bewirken.
Das durch das Freiwerden von Gasblasen verdichtete Glas sinkt in den unteren Teil der Zelle c,
von wo es sich, ohne in der Zelle in Ruhe zu geraten, durch einen horizontalen Kanal e von
kleinem Querschnitt in einen vertikalen Kanal f ergießt, der mit einem anderen horizontalen
Kanal g verbunden ist, welcher in einen oder mehrere Feeder h mündet.
Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die vorstehend beschriebene Ausführungsform und
Art der Beheizung beschränkt. So kann die Heizung auch durch andere elektrische Mittel,
beispielsweise auch durch Induktion erfolgen, die es ermöglicht, die in der Glasmasse entwickelte
Wärme im oberen Teil und praktisch im ganzen horizontalen Querschnitt der Endzeile zu lokalisieren.
Claims (1)
- Patentansprüche:i. Verfahren zur Herstellung von Glas, bei welchem die aufeinanderfolgenden Vorgängedes Schmelzens und des Fertigmachens in verschiedenen Behältern oder Abteilen erfolgen, dadurch gekennzeichnet, daß in einem ersten Abteil durch bekannte Mittel ein> vorläufiges, gegebenenfalls unvollkommenes Schmelzen der zu verglasenden Stoffe erfolgt und daß das nicht geläuterte, Blasen und gegebenenfalls nicht vollständig geschmolzene Stoffe enthaltende Glas aus diesem Abteil über einenίο Aus- oder Überlauf in den oberen Teil eineszweiten, dem Fertigmachen dienenden Abteils einströmt, welches es von oben nach unten durchströmt und in dem es zunächst eine auf elektrischem Wege auf eine sehr hohe Temperatur gebrachte Zone von geringer Höhe durchläuft, deren Temperatur für die völlige Läuterung geeignet ist und welche sich über den ganzen horizontalen Querschnitt des Abteils erstreckt, und anschließend eine Zone von geringerer Temperatur, welche sich unterhalb der ersteren erstreckt, derart, daß das Glas in blasenhaltigeim Zustand, welches in den oberen Teil dieses Fertigmachabteils eintritt, einer schroffen Temperatursteigerung unterworfen wird und in dieser Zone hoher Temperatur des Abteils verbleibt, bis es geläutert ist und sich infolge des Austreibens der Gasblasen verdichtet hat und nunmehr in die Zone niedrigerer Temperatur absinkt, wo es sich abkühlt und dann ohne die Möglichkeit, erneut in den oberen Teil des Fertigmachabteils' aufzusteigen, zu den Verarbeitungsvorrichtungen strömt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhitzung des Glases im oberen Teil des Fertigmachabteils mit Hilfe von Elektroden in Stabform erfolgt, die horizontal und völlig in das Glas eingetaucht angeordnet sind.3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die in dem Fertigmachabteil und in den Kanälen, welche dieses mit den Verarbeitungsvorrichtungen verbinden, enthaltene Glasmenge etwa ein Drittel der Gesamtleistung in. 24 Stunden beträgt.4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein und dasselbe Schmelzabteil mehrere Fertigmachabteile speist, in welchen verschiedene Temperaturbedingungen herbeigeführt werden, so daß unterschiedliche Läuterungsbedingungen in den einzelnen Fertigmachabteilen geschaffen werden.5. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanäle, welche den unteren Teil des Fertigmachabteils mit den Verarbeitungsvorrichtungen verbinden, einen kleinen Querschnitt besitzen.6. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Fertigmachabteil einen, verglichen mit der Leistung an erzeugtem Glas, kleinen Querschnitt besitzt, und zwar beispielsweise einen solchen in der Größenordnung von ι qm bei einer Leistung von 7 bis 8 t geläutertes, extraweißes Glas in 24 Stunden.7. Vorrichtung zur Ausführung des* Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Fertigmachabteil Wannenform besitzt und getrennt und unabhängig vom Schmelzofen ist, so daß die Seitenwandungen, die Sohle und das Gewölbe dieses Abteils außen mit der freien Luft in Berührung stehen und insbesondere alle vier Seitenwandungen in der gleichen Weise gekühlt werden können.8. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 4 auf die Herstellung geläuterter Gläser von verschiedener Farbe oder Zusammensetzung in den einzelnen Fertigmachabteilen durch Einführung verschiedener Färb- oder Zusatzstoffe in die verschiedenen Abteile.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen§480 io. 5'i
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