DE893147C - Verfahren und Apparat zur Tiefaetzung, vorzugsweise von Klischees - Google Patents
Verfahren und Apparat zur Tiefaetzung, vorzugsweise von KlischeesInfo
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Description
Klischees werden in bekannter Weise derart hergestellt, daß man von dem Original, das auf photomechanischem
Wege reproduziert werden soll, zunächst ein photographisches Negativ nimmt, welches
dann auf eine Metallplatte kopiert wird. Auf diese Weise erhält man dann eine Schicht, welche eine
Positivwiedergabe von Strichen und Flächen des Originals ist. Auf dieser Platte, dem Klischee, muß
man dann durch eine Reihe von Ätzprozessen diejenigen Partien vertiefen, welche außerhalb der
Schicht liegen, derart, daß nur diejenigen Teile des fertigen Klischees, welche das Original repräsentieren,
abdruckfähig sind, während die übrigen Teile um so viel vertieft liegen müssen, daß sie nicht bis
zu den Farbenwalzen heranreichen und daher keiner. Abdruck auf dem Papier geben können. Besonders
bei Darstellung von Strich-, frei stehenden Autotypie- und kombinierten Auto-Strich-Klischees muß
man eine Reihe von derartigen Ätzungen und eventuell Fräsungen durchführen, um eine genügende
Tiefe der vertieften Partien zu erreichen.
Bei diesen Ätzungen geht man stufenweise vor, weil z. B. eine Ätzflüssigkeit wie Salpetersäure auf
Metallplatten aus Zink zwar nicht die Schicht durchätzen wird, sondern nur die von der Schicht ungedeckten
Metallflächen der Platte, jedoch kann sich die Säure dabei auch in Seitenrichtung unterhalb
der Schicht hineinfressen, so daß diese allmählich abfallen kann. Die Ätzung darf daher nur eine
kurze Dauer haben, und nach jeder Ätzung muß die Platte mit Farbe eingewalzt und mit Asphalt-Kolophonium-Pulver
eingestäubt werden, welches auf der Schicht haftet, sich aber auch ein wenig außerhalb
deren Kanten festsetzt. Besonders nach der
ersten Ätzung muß man Anfärbungen durch Farbe sowie andere Verunreinigungen auf den durch die
Schicht ungedeckten. Stellen wegkratzen.
Durch die stufenweisen· Ätzungen mit den genannten nachfolgenden Einwalzungen erreicht man
gewöhnlich nach zwei bis vier Ätzungen und Einwalzungen so gute Schutzkanten, daß man, um die
genügende Tiefe zu erreichen, das Klischee einer stärkeren Ätzung unterwerfen kann, und diese Tiefätzung
häufig mit Fräsungen kombiniert. Für die Qualität des Klischees ist es wichtig, nach jeder
Einwalzung reine Kanten zu erhalten. Nach der Tiefätzung oder Fräsung folgen dann mehrere
Ätzungen (Rundätzungen), um die Schutzkanten zu entfernen, bevor das Klischee fertiggeätzt ist.
Fig. ι bis 5 der Zeichnung zeigen schematisch den Verlauf dieser bekannten Tiefätzung.
Nach dem Kopieren des Negativs auf die lichtempfindliche Schicht wird die Entwicklung vorgenommen.
Dadurch verschwinden die unbelichteten Teile der Schicht, und die bleibenden Partien 2 in
Fig. ι stellen das Original dar. Danach wird eine vorsichtige Erstätzung ausgeführt. Der Zustand .ist
dann wie Fig. 1 zeigt. Danach wird mit Asphalt-Kolophonium-Pulver 3 eingewalzt, das die Schicht 2
überdeckt und auch deren Kanten bis auf den Grund (das Metall 1) hinab nach der ersten Ätzung, wie
Fig. 2 zeigt. Bei der zweiten Ätzung, die den Überzug 3 nicht angreift, wird der Grund weiter niedergeätzt,
aber außerdem werden die unteren Kanten von 3 etwas untergeätzt, so daß der Zustand der in
Fig. 3 gezeigte ist. Danach wird nochmals eingewalzt, und der Zustand ist dann, wie Fig. 4 zeigt,
in welcher 4 der Überzug ist, der sich jetzt den Kanten der Schicht 2 entlang und bis zum Grund
nach der zweiten Ätzung erstreckt. Danach wird die dritte Ätzung ausgeführt usw. Fig. 5 zeigt den
Zustand vor der Einwalzung zur Tiefätzung. Wie ersichtlich, ist eine größere Anzahl Ätzungen erforderlich.
Man hat indessen auch vorgeschlagen, auf der Metallplatte zwei Kopieschichten mit Kopiermaterial
herzustellen, welche aus zwei ganz verschiedenen Grundsubstanzen bestehen. Das Negativ
wird dann auf einem lichtempfindlichen, gegen das Ätzmittel widerstandsfähigen Überzug (Schicht)
auf einer Metallplatte kopiert, die gewöhnlich aus Zink oder Kupfer besteht und nach Entwicklung
das Original darstellt, wonach dasselbe Negativ vor der Ätzung benutzt wird zum Kopieren auf dem
ersten Überzug (Schicht 1) der Metallplatte von einem von diesem verschiedenen, gegen das
Ätzmittel widerstandsfähigen zweiten Überzug (Schicht 2), derart, daß dieser Überzug Schutzkanten
für Striche und Flächen in dem ersten Überzug bildet. Nach der Entwicklung ist der Zustand,
wie ihn Fig. 6 der Zeichnung zeigt, in welcher 2 die Schicht ι und 5 die Schicht 2 bedeuten. Diejenigen
Teile dieser Schicht, welche außerhalb der Schicht 1 liegen, sind die Schutzkanten. Danach wird die
Tiefätzung in einer oder mehreren Stufen (Fig. 7) ausgeführt, bis diese Kanten bis zur Grenze für
Striche und Flächen des ersten Überzuges untergeätzt sind. Durch dieses bekannte Verfahren beabsichtigt
man die Bildung von Schutzkanten, in der Weise, daß Schicht 2 über Schicht 1 dadurch
kopiert wird, daß das Negativ in einem gewissen Abstand von dem zweiten Überzug gehalten wird,
der die Schicht 2 bilden soll. Jedoch hängt die Breite b der Schutzkanten außerhalb der Schicht 1
von dem Abstand zwischen dem Negativ und dem zweiten Überzug und außerdem von dem Einfallwinkel
des Kopierlichtes ab. Daraus folgt, daß die Breite an den verschiedenen Punkten des Überzuges
sehr verschieden wird. Wo der Einfallwinkel, d. h. der Winkel zwischen der Vertikalen durch die
Lichtquelle und der Linie von dieser Lichtquelle zu den Punkten auf dem Negativ klein ist, wird b entsprechend
klein sein (Fig. 6 a). Ist χ dieser Einfallwinkel und h die Höhe von dem Negativ bis zu dem
zweiten Überzug (Kopierschicht), so wird b gleich h,
tang χ sein. Mit steigendem Einfallwinkel wird somit b entsprechend anwachsen, d. h. b wird desto
größer, je größer der Abstand von dem Punkt bis zur Vertikalen durch die Lichtquelle ist. Man kann
deshalb nur so viel ätzen, wie die kleinste Kantenbreite b auf der Überzugsfläche zuläßt, und die breiteren
Kanten werden bleiben. Das Verfahren hat aus diesem Grunde keine praktische Anwendung gefunden.
Erfindungsgemäß erreicht man dagegen dieselbe Kantenbreite b an allen Punkten der Kopierschicht 5
(zweiter Überzug). Dies geschieht in der Weise, daß die Metallplatte oder das in Kontakt damit befindliche
Negativ während der Kopierung des zweiten Überzuges einer kleinen Parallelbewegung
nach einer geschlossenen Kurve im Verhältnis zum Negativ bzw. der Metallplatte unterworfen wird.
Infolgedessen bildet der zweite Überzug automatisch die genannten Schutzkanten mit überall gleicher
Breite. Daraus ergibt sich, daß so viele Ätzungen und so langdauernde Ätzungen (Fig. 7) vorgenommen
werden können, wie es die Breite b der Schutzkanten gestattet, die auf der ganzen Metallplatte
die gleiche ist. Der Zustand ist dann wie i°5
ihn Fig. 8 zeigt. Das Endresultat nach der letzten Ätzung bis zu der Schicht 2 ist in Fig. 9 dargestellt.
Während der Belichtung können das Negativ und die Metallplatte unbeweglich im Verhältnis zueinander
liegen, während die Lichtquelle nach einer n° geschlossenen Kurve in einer zu beiden parallelen
Ebene beweglich ist. Oder eine Unterlage für die Metallplatte wird durch einen oder mehrere Körper
unterstützt, welche eine Exzenterbewegung mit kleiner Exzentrizität ausführen. Der oder die exzentrisc'h
beweglichen Körper können einer kontinuierlichen Bewegung, z. B. durch Motorantrieb, unterworfen
werden. Auch kann ein zweiter Überzug (Schicht 2) benutzt werden, der nach seiner Entwicklung
transparent ist, z. B. eine Leim- oder Eiweiß schicht, die lichtempfindlich gemacht ist.
Wenn die Schicht 2 auf der Metallplatte gebildet ist, deren Schicht 1 dadurch mit den genannten
Schutzkanten versehen worden ist, so kann die Platte sofort einer kräftigen Tiefätzung ausgesetzt
werden, da Schicht 2 überall gleich viel außerhalb
der Schicht ι liegt, die das Original selbst darstellt.
Diese Schicht 2 ist auch durchsichtig, so daß der Ätzer selbst durch Augenschein bestimmen kann,
wann die Ätzung unterbrochen werden muß, d. h. wann die Ätzung sich den Kanten der Schicht ι zu
nähern beginnt. Da die Kanten der Schutzschicht 2 abfallen, je nachdem die Ätzung unterhalb derselben
fortschreitet, vermeidet man eine Unterätzung der Kanten der Schicht i. Wenn diese Tief ätzung abgeschlossen
ist, entfernt man den Rest der Schicht 2 durch eine lösende Flüssigkeit, welche die Schicht ι
nicht löst. Es bleibt dann gewöhnlich eine Kante außerhalb Schicht i, und diese Kante kann schließlich
durch zwei oder drei Ätzungen entfernt werden.
Dadurch werden nicht nur mehrere Ätzungen und gegebenenfalls Fräsungen erspart, vielmehr kann
durch das Verfahren häufig das zeitraubende Wegkratzen von Unreinigkeiten auf der Metallkopie
fortfallen, ferner das zeitraubende Wegkratzen von angefärbter Einwalzungsfarbe nach der Ätzung.
Gleichzeitig erreicht man eine genaue Wiedergabe selbst von den schwierigsten Originalen. Das fertige
Klischee zeigt keine ungleichmäßigen Kanten oder sichtbare Treppenstufen im Metall längs den Kanten
von Schicht i. Derartige Treppenstufen sieht man häufig bei Ätzungen nach den verschiedenen älteren
Verfahren. Außerdem verhütet das neue Verfahren jede Unterätzung.
Das Verfahren kann auch auf anderen Gebieten benutzt werden, auf denen Tiefätzungen ausgeführt
werden, z. B. bei Formen zum Gießen oder Vulkanisieren von Gummigegenständen.
Claims (3)
- PATENTANSPRÜCHE:i. Verfahren zur Tiefätzung, vorzugsweise von Klischees, auf p'hotomechanischem Wege, bei dem ein Negativ des Originals zunächst auf einem lichtempfindlichen, gegen das Ätzmittel widerstandsfähigen Überzug (Schicht) auf einer Platte aus Metall, z. B. Zink oder Kupfer, oder aus anderem Material kopiert wird, die nach Entwicklung das Original darstellt, wonach das gleiche Negativ vor der Ätzung zum Kopieren auf dem ersten Überzug (Schicht 1) der Platte, von einem von diesem verschiedenen und gegen das Ätzmittel widerstandsfähigen zweiten Überzug (Schicht 2) in einer solchen Weise benutzt wird, daß der letztgenannte Überzug Schutzkanten für Striche und Flächen im ersten Überzug bildet, und dann Tiefätzung in einer oder mehreren Stufen ausgeführt wird, bis diese Kanten bis zu den Grenzen für Striche und Flächen des ersten Überzuges untergeätzt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte oder das in Kontakt damit befindliche Negativ während des Kopierens des zweiten Überzuges eine kleine Parallelbewegung nach einer geschlossenen Kurve im Verhältnis zum Negativ bzw. der Platte ausführt, so daß der zweite Überzug die genannten Schutzkanten mit überall gleicher Breite bildet.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Negativ und die Platte während der Belichtung im Verhältnis zueinander unbeweglich liegen, während die Lichtquelle nach einer geschlossenen Kurve in einer zu beiden parallelen Ebene bewegt wird.
- 3. Apparat zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterlage der Platte von einem oder mehreren Körpern unterstützt ist, die eine Exzenterbewegung mit kleiner Exzentrizität ausführen.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen© 5467 10.53
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